Auch mit der Definition könnte ich mir vorstellen wird es schwierig. In großen/größeren Werkstätten geht das vielleicht. So bog z.B. die o.g. Dame die Zargen am liebsten im Winter, wegen Hitze des Biegeeisens. Im Sommer bei 30 Grad hält das sonst in der Werkstatt keiner aus. Ein andermal produziert sie z.B. Hälse oder Decken etc. auf Vorrat. Du musst also schon öfters hingehen bist Du alles gesehen hast (das meinte ich mit dem Praktikum).
Aber:
Ich bin mal unangemeldet bei Lakewood in Giessen aufgetaucht und Martin Seeliger hat mir für ne gute Stunde persönlich die Abläufe erklärt, aber auch das war nur an der Oberfläche kratzen und ist auch nicht mehr wirklich der Gitarrenbau in reiner Handarbeit. Trotzdem sehr informativ und vor allem sehr nett war's schon.
Dann war ich mal bei Albert & Müller in Aarbergen, die sind immerhin zu dritt oder viert und Du kannst schon mehrere Arbeitsgänge sehen.
Jens Towet habe ich mal besucht, der arbeitet genauso wie meine Gitarrenbauerin auch alleine, parallel ist da nicht immer so viel am tun.
In Saarlouis gibt es noch den Kazou Sato (aber nur wenn Du gaanz viel Geld ausgeben willst), wenn ich mich recht erinnere auch eine one-man show.
Im hohen Norden gibt es noch den Stephan Schlemper, denn habe ich mal auf der Messe kennengelernt und habe seither eine "stehende" Einladung in seine Werkstatt; da ich aber in der Zwischenzeit sonstwo gekauft habe, will ich ihn nicht mehr von der Arbeit abhalten.
Habe noch weitere gesehen, aber is' scho paar Jahre her und ich bin ja vom Faktor Alter auch schon etwas stärker betroffen
Kurzum, den gesamten Prozess zu erleben schaffst Du m.E. nur in größeren Manufakturen. Seeliger bietet ab und zu Führungen an, zu denen Du dich anmelden kannst.
Du solltest jedoch auch Bedenken, dass Du einen "Einzelhandwerker" mit deinem Besuch von der Arbeit abhältst ...
Wenn Du eine Gruppe (Kauf-) Interessierter zusammenfindest - frag doch mal im Forum - findet sich bestimmt ein Gitarrenbauer für eine gezielte Führung.
Achso, mit Basteln ist da nicht viel, sondern eher ein auf handwerklich sehr hohem Niveau stehendes Schaffen.