Titan-Jan
Fa. Dosengitarre
Hi Leute,
meine neueste Gitarre ist fertig!
Dieses Mal ist es keine, die ich von Grund auf selbst gebaut habe, sondern sie kam als Baustelle zu mir. Jemand hatte schon angefangen, beim Kauf hoffte ich noch, dass das bei Tao Guitars war, aber eine Nachfrage hat ergeben, dass die Gitarre nicht von ihnen kam. In dem Fall hat wohl irgendein (Hobby-)Gitarrenbauer dieses Projekt angefangen aber nach ein paar Fehlschlägen aufgehört. Dann ging sie wohl durch mehrere Hände und landete letztlich vor etwa einem Jahr bei mir:
Ich habe die Fehlstellen repariert und die Gitarre fertiggestellt.
Nun zu den Specs:
- Holz für Hals und Korpus wird wohl Mahagoni sein, sieht aber auch leicht unterschiedlich aus. Wenn ihr einen Tipp habt, immer her damit.
- Der Korpus hat eine schöne Fichtendecke, ganz wie bei Akustikgitarren und ist semiakustisch. Es gibt einen Mittelblock von der Halstasche bis zur Bridge, der Rest ist komplett hohl. Aus Design-Gründen habe ich mich aber gegen ein F-Loch oder ähnliches entschieden.
- Das Griffbrett wird wahrscheinlich Ebenholz sein, denke ich.
- Tuner sind Kluson Roundbacks CTM, die kommen richtig hübsch daher.
- Sattel hab ich aus Knochen gemacht.
- Saitenniederhalter sind ein eigenes Design, additiv hergestellt aus Edelstahl ("3D-Druck")
- Pickups sind von Rübezahl, ein P90 + Singlecoil mit P90-Werten
- Eine Dummycoil im E-Fach, ebenfalls von Rübezahl und abgestimmt auf die beiden anderen Pickups
- Noname Telebridge
- Strap Locks passend zu Dunlop Flush Mounts aber selbst konstruiert und additiv aus Edelstahl hergestellt, weil die Zargendicke zu dünn gewesen wäre für die originalen Teile
- Mein Logo und die Blende über dem 3-Wege-Schalter sind ebenfalls additiv aus Edelstahl hergestellt.
- Die Blende über dem 3-Wege-Schalter brauchte ich, weil die Gitarre mit 4 Löchern (im Les Paul-Stil) kam, ich aber kein viertes Poti und auch keinen Drehschalter verwenden wollte. Die Blende verdeckt also einfach nur das vierte Loch.
- Creme-Binding mit Radius für angenehme Ergonomie.
- Nitrolack vom Gitarrenbastler in Gold und "Weatherchecking-Klarlack" auf der Decke
- Hals und Rückseite + Zargen vom Korpus mit Holzsiegel behandelt
- Durchsichtiges E-Fach-Cover aus Plexiglas
Die Schaltung ist ein Kapitel für sich:
Der 3-Wege-Schalter ist ein besonderer und hat 4 Schaltebenen. In den drei Positionen schaltet er wie folgt:
1. Hals-PU + Dummycoil
2. Hals-PU + Bridge-PU
3. Bridge-PU + Dummycoil
Dann habe ich noch ein Mastervolume, Mastertone und ein drittes Push-Push-Poti, das keine Drehfunktion hat, sondern nur als On/Off-Schalter für die Dummycoil dient. So kann man den Sound mit und ohne Dummycoil vergleichen. Ich habe die Parallel-Version umgesetzt.
Nun die Bilder:
Fazit:
Ich bin sehr zufrieden mit der Gitarre. Sie sieht sehr edel und erwachsen aus, fühlt sich prima an und klingt auch klasse.
Ich werde in Zukunft noch öfters Gitarren mit lackierter Decke und naturfarbenem Rest machen. Bisher hatte ich immer wieder das "Problem", wie man dann die Farbgrenze gestaltet, denn die harten Kanten wie bei einer Les Paul mag ich einfach überhaupt nicht, ist mir einfach unangenehm am Unterarm bei längerem Spielen. Bei zwei bisherigen Projekten habe ich das mit einer leichten Fase auf einem Holzbinding bzw. Fakebinding gelöst aber diese Version mit relativ großem Radius, der noch über das Binding hinaus geht überzeugt mich am meisten.
Die Schaltung ist auch prima. Die Tonabnehmer klingen sehr gut und recht ausgewogen, die Kombiposition ist sehr kräftig (cruncht dann schön, während die beiden End-Positionen noch clean sind). Die Dummycoil kann man hinzu- und wegschalten - einen Soundunterschied höre ich nicht, wenn überhaupt dann deutlich geringer als der Unterschied, den man durch verschiedene Anschlagswinkel und -Positionen erzeugt. Eine Dummycoil werde ich also wahrscheinlich noch öfters einbauen, weil ich so den "wahren" Singlecoil- bzw. P90-Sound habe und doch eine Brummunterdrückung. A propos Brummunterdrückung: Bisher konnte ich noch kein Brummen erzeugen, das dann von der Dummycoil auch weggefiltert wurde. Im Moment scheint sie mir etwas überflüssig. Ich werde es aber bald mal mit ordentlich Zerre auf einer Bühne mit vielen Spots ausprobieren. Da ich aber inzwischen über einen Kemper spiele und auf unserer Bühne auch die meisten Spots (oder sogar alle?) auf LED-Technik umgerüstet sind, frage ich mich, ob ich überhaupt in Situationen kommen werde, wo ich die Brummunterdrückung effektiv ausprobieren kann. WENN ich jedenfalls nochmals Dummycoils einbaue, würde ich vlt jedem Tonabnehmer seine eigene spendieren. Das macht die Schaltung dann deutlich übersichtlicher...
Die Edelstahl-3D-Druck-Teile sind wunderbar. Ich freue mich über diese Möglichkeit. Davon werde ich auch noch mehr machen. Aber nur kleine Teile, bei etwas größeren Teilen (zum Beispiel einer Wraparound) wird's dann schon schnell seeeeehr teuer...
Ein Soundcheck-Video wird noch kommen in den nächsten Wochen, das verlinke ich dann noch hier. Ansonsten freue ich mich schonmal auf euer Feedback, eure Fragen und Kommentare!!
meine neueste Gitarre ist fertig!
Dieses Mal ist es keine, die ich von Grund auf selbst gebaut habe, sondern sie kam als Baustelle zu mir. Jemand hatte schon angefangen, beim Kauf hoffte ich noch, dass das bei Tao Guitars war, aber eine Nachfrage hat ergeben, dass die Gitarre nicht von ihnen kam. In dem Fall hat wohl irgendein (Hobby-)Gitarrenbauer dieses Projekt angefangen aber nach ein paar Fehlschlägen aufgehört. Dann ging sie wohl durch mehrere Hände und landete letztlich vor etwa einem Jahr bei mir:
Ich habe die Fehlstellen repariert und die Gitarre fertiggestellt.
Nun zu den Specs:
- Holz für Hals und Korpus wird wohl Mahagoni sein, sieht aber auch leicht unterschiedlich aus. Wenn ihr einen Tipp habt, immer her damit.
- Der Korpus hat eine schöne Fichtendecke, ganz wie bei Akustikgitarren und ist semiakustisch. Es gibt einen Mittelblock von der Halstasche bis zur Bridge, der Rest ist komplett hohl. Aus Design-Gründen habe ich mich aber gegen ein F-Loch oder ähnliches entschieden.
- Das Griffbrett wird wahrscheinlich Ebenholz sein, denke ich.
- Tuner sind Kluson Roundbacks CTM, die kommen richtig hübsch daher.
- Sattel hab ich aus Knochen gemacht.
- Saitenniederhalter sind ein eigenes Design, additiv hergestellt aus Edelstahl ("3D-Druck")
- Pickups sind von Rübezahl, ein P90 + Singlecoil mit P90-Werten
- Eine Dummycoil im E-Fach, ebenfalls von Rübezahl und abgestimmt auf die beiden anderen Pickups
- Noname Telebridge
- Strap Locks passend zu Dunlop Flush Mounts aber selbst konstruiert und additiv aus Edelstahl hergestellt, weil die Zargendicke zu dünn gewesen wäre für die originalen Teile
- Mein Logo und die Blende über dem 3-Wege-Schalter sind ebenfalls additiv aus Edelstahl hergestellt.
- Die Blende über dem 3-Wege-Schalter brauchte ich, weil die Gitarre mit 4 Löchern (im Les Paul-Stil) kam, ich aber kein viertes Poti und auch keinen Drehschalter verwenden wollte. Die Blende verdeckt also einfach nur das vierte Loch.
- Creme-Binding mit Radius für angenehme Ergonomie.
- Nitrolack vom Gitarrenbastler in Gold und "Weatherchecking-Klarlack" auf der Decke
- Hals und Rückseite + Zargen vom Korpus mit Holzsiegel behandelt
- Durchsichtiges E-Fach-Cover aus Plexiglas
Die Schaltung ist ein Kapitel für sich:
Der 3-Wege-Schalter ist ein besonderer und hat 4 Schaltebenen. In den drei Positionen schaltet er wie folgt:
1. Hals-PU + Dummycoil
2. Hals-PU + Bridge-PU
3. Bridge-PU + Dummycoil
Dann habe ich noch ein Mastervolume, Mastertone und ein drittes Push-Push-Poti, das keine Drehfunktion hat, sondern nur als On/Off-Schalter für die Dummycoil dient. So kann man den Sound mit und ohne Dummycoil vergleichen. Ich habe die Parallel-Version umgesetzt.
Nun die Bilder:
Fazit:
Ich bin sehr zufrieden mit der Gitarre. Sie sieht sehr edel und erwachsen aus, fühlt sich prima an und klingt auch klasse.
Ich werde in Zukunft noch öfters Gitarren mit lackierter Decke und naturfarbenem Rest machen. Bisher hatte ich immer wieder das "Problem", wie man dann die Farbgrenze gestaltet, denn die harten Kanten wie bei einer Les Paul mag ich einfach überhaupt nicht, ist mir einfach unangenehm am Unterarm bei längerem Spielen. Bei zwei bisherigen Projekten habe ich das mit einer leichten Fase auf einem Holzbinding bzw. Fakebinding gelöst aber diese Version mit relativ großem Radius, der noch über das Binding hinaus geht überzeugt mich am meisten.
Die Schaltung ist auch prima. Die Tonabnehmer klingen sehr gut und recht ausgewogen, die Kombiposition ist sehr kräftig (cruncht dann schön, während die beiden End-Positionen noch clean sind). Die Dummycoil kann man hinzu- und wegschalten - einen Soundunterschied höre ich nicht, wenn überhaupt dann deutlich geringer als der Unterschied, den man durch verschiedene Anschlagswinkel und -Positionen erzeugt. Eine Dummycoil werde ich also wahrscheinlich noch öfters einbauen, weil ich so den "wahren" Singlecoil- bzw. P90-Sound habe und doch eine Brummunterdrückung. A propos Brummunterdrückung: Bisher konnte ich noch kein Brummen erzeugen, das dann von der Dummycoil auch weggefiltert wurde. Im Moment scheint sie mir etwas überflüssig. Ich werde es aber bald mal mit ordentlich Zerre auf einer Bühne mit vielen Spots ausprobieren. Da ich aber inzwischen über einen Kemper spiele und auf unserer Bühne auch die meisten Spots (oder sogar alle?) auf LED-Technik umgerüstet sind, frage ich mich, ob ich überhaupt in Situationen kommen werde, wo ich die Brummunterdrückung effektiv ausprobieren kann. WENN ich jedenfalls nochmals Dummycoils einbaue, würde ich vlt jedem Tonabnehmer seine eigene spendieren. Das macht die Schaltung dann deutlich übersichtlicher...
Die Edelstahl-3D-Druck-Teile sind wunderbar. Ich freue mich über diese Möglichkeit. Davon werde ich auch noch mehr machen. Aber nur kleine Teile, bei etwas größeren Teilen (zum Beispiel einer Wraparound) wird's dann schon schnell seeeeehr teuer...
Ein Soundcheck-Video wird noch kommen in den nächsten Wochen, das verlinke ich dann noch hier. Ansonsten freue ich mich schonmal auf euer Feedback, eure Fragen und Kommentare!!