bummbumm schrieb:
moin,
ich spiele mit dem gedanken, mir einen gitarren funk zuzulegen... bevor hier die herren promoter von akg, sennheiser usw hier auftauchen ( die features kann ich mir auf der webseite ja auch selber durchlesen,..) hätt ich gerne ein paar erfahrungsberichte...
hier also der aufruf an alle kabellosen: seid ihr glücklich ?
( ach ja, für die "ewigen zweifler" ,..: ich weiss, das kabel immer besser klingt als funk,..)
Worauf solltest Du achten?
Die Qualität der Sendeanlage sollte mit der Qualität Deiner Gitarre und Deines Verstärkers mithalten können. Sonst hättest Du Dir ggf. viel Geld sparen können.
Ausschlaggebend für eine gute Sendestrecke sind:
Frequenzgang
Dynamikbereich
Compandereinflüsse
Übersteuerungsfestigkeit
"Unity-Gain"
Frequenzgang:
Der Grundton einer 5-saitigen Bassgitarre liegt bei etwa 38 Hz.
Der einer 7-saitigen E-Gitarre eine Oktave höher bei ca. 76 Hz.
Hat die Seneanlage nur eine Frequenzgang von zum Beispiel 70-12000 Hz, so wird die tiefe B Saite des 5-saiters nur schwach und drucklos übertragen. Während die 7-saitige noch einmal Glück hatte.
Dynamikbereich
Für die Übertragung drahtlose Signale erlaubt der Gesetzgeber nur eine begrenzte belegte HF-Bandbreite, welche nicht ausreichend ist, um den vollen Dynamikbereich eines Instrumentes mit gutem Signal-Rauschabstand zu übertragen.
Daher werden bei allen analogen drahtlosen Systemen Compander-Systeme eingesetzt. D.h. im Sender wird das Signal komprimiert, um in die erlaubte belegbare Bandbreite zu passen, und anschließenden im Empfänger expandiert. (Compander = Compressor & Expander).
Ein jeder Hersteller hat seine eigenen Companderverfahren, bzw. unterschiedlich gewählte Parameter. Es hängt nun von der praxisgerechten Abstimmung der Kompander ab, ob Deine Gitarre möglichst klanglich unbeeinflusst im gesamten weiten Dynamikbereich gespielt werden kann.
Fast alle Sender haben zusätzlich zum Kompressor noch einen Limiter als Notbremse.
Wenn Compressor und Expander nicht sauber aufeinander abgestimmt sind, kommt es zu sog. Artifakten: Rauschfahnen bei leisen Eingangssignalen & pumpen des Audiosiganls.
Ist die Eingangsempfindlichkeit nicht anpaßbar, so kann es zu hörbaren Komprimierungen (Limiter schlägt zu) und Übersteuerungen kommen.
Es ist daher sinnvoll vor einer Kaufentscheidung unterschiedlichste Musikinstrumente wie aktive Akustikgitarre, Vintage-Strat, Les Paul, Gitarre mit aktiven Pick Ups oder Aktiven EQ anzuschließen.
Kommt die Sendeanlage mit all diesen unterschiedlichen Signalquellen bzw. Pegeln klar, kannst Du sie ins Auge fassen.
Unity-Gain:
Es ist sehr wichtig dass Du darauf achtest, dass die Sendeanlage sowohl Deinen Klang als auch Deinen Pegel unverändert überträgt.
Bei lauten Musikinstrumenten wie zum Beispiel Gitarren mit EMG81 Pick Ups wirst Du in vielen Fällen gezwungen sein, die Eingangsempfindlichkeit am Taschensender abzusenken (schaltbares -20 dB Pad oder gar mehr). Du willst ja schließlich Deinen Verstärker übersteuern und nicht die Sendestrecke.
Jetzt sollte Dein Empfänger aber auch in der Lage sein, diese Absenkung wieder zu kompensieren. D.h. der Volumenregler am Empfänger sollte soviel Headroom haben, dass Du die Pegelabsenkung wieder korrigieren kannst.
Wenn dies nicht möglich ist, dann hast Du Dir umsonst einen Hi-Output Pick-Up gekauft. Dann wird aus Deinem Brüllwürfel ein handzarmer Vintage Humbucker.
Ich hoffe, dass ich Dir weiterhelfen konnte.
Grüße
Stephan