Gitarren Erdung bei Wireless Systemen?

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"Normalerweise" ist's ja so, dass die Gitarren-Masse über das Gitarrenkabel mit der Verstärker-Masse und über diese mit der Schutzerde verbunden ist. Die Saiten sind ja auch mit dieser Masse verbunden. Der Gitarristen-Körper bringt als "Antenne und Sender" auch (durch seine Nähe zu den Pickups) Störungen ein - das wird dann durch die Berührung der Saiten abgeleitet. Und es ist NICHT so (wie auch öfters mal behauptet), dass man die Störungen in der Gitarre irgendwie durch seinen Körper ableitet - wenn man im Stehen in Turnschuhen spielt, ist man ja (außer durch den Kontakt zu den Saiten) ziemlich gut isoliert.

Wie ist das aber, wenn die Verbindung zum Amp durch ein Wireless System stattfindet? "Durch die Luft" wirds ja keine Erdverbindung geben, die die Störungen ableiten könnte, oder vielleicht doch?
Aber es scheint ja gut zu funktionieren, ohne dass man ein extra Kabel von sich zur Schutzerde oder zum Heizungsrohr legen muss, bloß wie?
 
Zuletzt bearbeitet:
Über die Saitenerdung bringst du deinen Körper auf das gleiche Potential wie die Masse deiner Gitarre. Damit wird er Teil der Schirmung.
Wenn die Masse sich bewegt, ist das egal. Der Wireless - Sender bekommt nur die Differenz des Gitarrensignals zur Masse mit.
Also keine Sorge - alles gut.
 
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Am besten denkt man in diesen Fällen in Leiterschleifen und asymmetrische Speisung.

Bei der Leiterschleife ist die umspannte Fläche entscheidend, wegen U_ind = n * d phi/dt, mit Fluss phi = B*A; B: Magnetfeld, A: umspannte Fläche. // Ein Flächenumlauf dabei: Pickup -> geschirmtes Kabel, zB Innenleiter -> Verstärker (hier gibt es weitere Wechselwirkungen, insbesondere zum Stromnetz mit weiteren, riesigen umspannten Flächen) -> Kabel (dann Außenleiter) -> Pickup. Die abgschirmte Fläche entfällt, FALLS nicht der nächste Punkt greift.

Speisung des abgeschirmten Kabels: Man kennt es vom Amateurfunk. Die Abschirmwirkung ist nur so lange gegeben, wie der Strom im Innenleiter und Außenleiter gleich groß sind und entgegengesetzt fließen. Gibt es einen Fehlstrom zum Mantel, ist es vorbei damit: Das Antennenkabel selbst strahlt, und der Gitarrist hört, was er nicht möchte.

Im Idealfall, also ohne Fehlströme im Mantel, sollten auch ein langes geschirmtes Kabel und eine Drahtlosverbindung vergleichbar störarm sein. In der Praxis klappt das mit den Mantelströmen oft nicht ... und dann hört man den Fehlstrom (Brummen, lokaler Radiosender bei vorhandener Nichtlinearität, was-auch-immer).
 
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Vielen Dank für die erhellenden Antworten. Muss man ein bisschen drüber nachdenken, aber dann wird es langsam klarer!
 
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