Die wichtigste Frage ist erstmal: was ist das Ziel der Reparatur....
Soll die Gitarre genau so wieder hergestellt werden, wie sie vor dem Schaden war, oder soll die Gitarre nur so aussehen und klingen. Im ersten Fall muss vermutlich ein Fachmann ran der evtl ein Stück Binding entfernt, die Klebestellen bearbeitet, mit Originalkleber verleimt und dann alles inclusve Binding und Lackierung wieder aufbaut ....
Im Fall 2 versucht man einfach einen geeigneten Kleber an die richtigen Stellen zu bekommen und mit Pressen zu fixieren. Nachteil zu Metode 1: Der Kleber ist nicht original und er wird auch aus den Klebestellen austreten. Außen kann man abkleben, innen siehts halt nicht so perfekt aus...
Entscheidungskriterium ist sicher primär der Geldwert der Gitarre, aber auch die eigene Einstellung zum Instrument.
Wer hier nach Methode 2 fragt hat wohl schon in diese Richtung entschieden und mit "ab zum Fachmann" ist ihm nicht geholfen.
Ich bin hier schon sowas wie der Mr. Epoxydharz aber das Zeug ist halt unschlagbar, was Festigkeit und Vielseitigkeit angeht. Und dass man die Verklebungen nicht mehr lösen kann ist nicht unbedingt ein relevanter Nachteil. Degegenüber steht der Vorteil, dass alter Kleber duchdrungen wird und nicht entfernt werden muss.
Wie schon festgestell. behindert das Binding die Reparatur weil der Kleber um die Ecke zwischen Boden und Reifchen muss. Aber wie das zweite Bild zeigt, kann man den den Boden ein Stück hochziehen und kann mit Spritze oder feinem Pinsel Kleber unter den Boden bringen. Mit einer feinen Kanüle kommt man sicher auch neben dem Binding rein und der Kleber verteilt sich, wenn man ein paar mal draufdrückt. Von Innen kann man auch mit Pinsel oder Spritze arbeiten aber man arbeitet blind und es klappt nicht immer die richtige Stelle zu treffen und gut zu dosieren. Wenn man gut abklebt und Kleberreste vor der vollständigen Aushärtung entfernt, ist die Reparatur praktisch unsichtbar...