mjmueller
Registrierter Benutzer
Hallo,
eigentlich äussere ich mich sehr ungern zu E-Gitarren. Zu schwierig ist die intersubjektive Vergleichbarkeit. Es spielen so viele Faktoren eine Rolle, die kaum noch überblickt werden können: persönliche Erfahrungen, Hörgewohnheiten, Musikstil und Plektren, Kabel, Amps, Boxen, und und und...
Hier also das erste und letzte Mal, dass ich mich zu einer E-Gitarre äussern werde - versprochen
Warum gerade die Yamaha Pacifica 311H? Zum einen weil mich diese Gitarre sehr überrascht hat, um nicht zu sagen: beeindruckt. Zum anderen, weil –obwohl die 311H schon seit 2012 auf dem Markt ist- noch relativ wenig über sie zu finden ist. Auch hier im Board konnte ich zB keine Review entdecken. Vielleicht liegt es ja daran, dass sie mit 300 EUR Neupreis nicht gerade zu den HighEnd-Instrumenten zählt, oder auch, weil Yamaha nicht so viel Glamour versprüht wie zB Gibson oder Fender? Schwer zu sagen. Yamaha ist für mich ein Hersteller von Musikequipment, mit dem ich nie schlechte Erfahrungen gemacht habe. Irgendwie waren die Sachen immer in Ordnung, solide, gut verarbeitet und zweckdienlich. Vielleicht auch ein bisschen langweilig?
Meine erste Begegnung mit einer Pacifica muss so um 1990 gewesen sein. Im Musikladen kurz angespielt und nicht so recht davon angetan, hatte ich Pacificas dann nicht mehr auf dem Schirm. Aktuell war ich auf der Suche nach einem ganz bestimmten Sound und bin relativ schnell auf die 311H gestoßen, wegen der PU-Bestückung. Also einfach mal bestellt …
Der erste Eindruck …
Sieht schon schick aus in Schwarz, sauber verarbeitet und mit einem angenehmen Gewicht von 3,5 Kg.
Am Hals ein Yamaha P-90 Tonabnehmer und am Steg ein Yamaha Humbucker. Genau diese Kombi wollte ich haben.
Im Karton dabei eine Heftchen zum Gebrauch und die obligatorischen Schlüssel.
Ein zweiter Blick …
Der deckend schwarz lackierte Erlenbody macht einen sauber verarbeiteten Eindruck. Ebenso der angeschraubte Ahornhals mit Palisandergriffbrett. Alle Bünde sind sauber verarbeitet, nichts steht über. Die Saiten werden durch den Body gezogen und über einen Stahlsteg geführt. Zur Kopfplatte hin laufen die Saiten dann über einen Tusq-Sattel und werden von Grover Mechaniken in Stimmung gebracht. Auch hier der Eindruck von solider Arbeit: Keine scharfen Kanten oder ähnliches.
Das Gefühl …
Ja, so mag ich es: Eine E-Gitarre, die zu Palm Mutes einlädt. Umgehängt, wandert die rechte Hand automatisch an die richtige Stelle. Das ist ein wenig wie den Lichtschalter im Dunkeln finden … einfach da drücken, wo es sich richtig anfühlt. Die Gitarre ist prima zu bespielen.
Schon trocken angespielt hat die 311H einen schön singenden Ton, nicht aufdringlich, eher ausgewogen und klar. Und die Vibrationen sind zu spüren, mmmm ....
Der schlanke in C-Profil ausgeführte Ahornhals mit 648mm Mensur hat mit rund 2 cm Dicke am 1. Bund ein für mich perfekten Griff. Die matte Lackierung ist sehr angenehm.
Der Sound …
Der PU-Schalter kennt drei Positionen. So kommt der P-90 Tonabnehmer am Hals sahnig und definiert rüber. Den Sound stelle ich mir in Bluesstücken vor. In der Mittenstellung geht’s sahnig weiter aber mit deutlich mehr Höhen und mehr Biss. Da assoziiere ich eher rockige Sounds. Dann der Humbucker …. das ist schon wirklich klasse. Hier hören sich die Bässe eher stramm, dennoch mit Volumen aber gut definiert an. Die Mitten sind richtig schön rund und „kratzig“, dabei werden die Höhen kein bisschen überbetont. Exakt mein Sound, den ich von einem Humbucker erwarte. An drei getesteten Amps klingt die Gitarre einfach richtig gut. Auch mit Overdrive oder so bleibt der Grundsound erhalten.
Der Humbucker ist auch noch splitbar durch Ziehen des Tone-Potis. Dann ist am Steg Tele angesagt. Allerdings fällt dann das Signal sehr deutlich ab.
Also die PUs machen ihren Arbeit echt gut und das Brummen/Rauschen hält sich in sehr vertretbaren Grenzen. Zudem ist durch die beiden PUs, der PU-Schaltung und dem splitbaren Yamaha Humbucker eine recht flexible Soundgestaltug möglich.
Am Rande: Der Yamaha Humbucker gefällt mir sehr und erinnert mich an einen alten Gibson Humbucker - nicht nur von der Optik, den ich viele Jahre in einer Stratkopie gespielt hatte
Fazit: Günstig, aber keinesfalls billig. Die Gitarre geht für 300 EUR über den Ladentisch. Kaum zu glauben! Das ist eine sauber verarbeitete Gitarre mit erstaunlich gutem und flexiblem Sound, klasse Mechaniken, angenehm zu spielen und überhaupt nicht zickig. Also langweilig ist anders …
Soundfiles habe ich bewusst nicht beigefügt (siehe ersten Absatz oben). Falls aber Interesse besteht, kann ich gerne ein paar nachreichen
Ergänzungen, Korrekturen, Hinweise, kontroverse Meinungen sind willkommen!
Grüße
Markus
eigentlich äussere ich mich sehr ungern zu E-Gitarren. Zu schwierig ist die intersubjektive Vergleichbarkeit. Es spielen so viele Faktoren eine Rolle, die kaum noch überblickt werden können: persönliche Erfahrungen, Hörgewohnheiten, Musikstil und Plektren, Kabel, Amps, Boxen, und und und...
Hier also das erste und letzte Mal, dass ich mich zu einer E-Gitarre äussern werde - versprochen
Warum gerade die Yamaha Pacifica 311H? Zum einen weil mich diese Gitarre sehr überrascht hat, um nicht zu sagen: beeindruckt. Zum anderen, weil –obwohl die 311H schon seit 2012 auf dem Markt ist- noch relativ wenig über sie zu finden ist. Auch hier im Board konnte ich zB keine Review entdecken. Vielleicht liegt es ja daran, dass sie mit 300 EUR Neupreis nicht gerade zu den HighEnd-Instrumenten zählt, oder auch, weil Yamaha nicht so viel Glamour versprüht wie zB Gibson oder Fender? Schwer zu sagen. Yamaha ist für mich ein Hersteller von Musikequipment, mit dem ich nie schlechte Erfahrungen gemacht habe. Irgendwie waren die Sachen immer in Ordnung, solide, gut verarbeitet und zweckdienlich. Vielleicht auch ein bisschen langweilig?
Meine erste Begegnung mit einer Pacifica muss so um 1990 gewesen sein. Im Musikladen kurz angespielt und nicht so recht davon angetan, hatte ich Pacificas dann nicht mehr auf dem Schirm. Aktuell war ich auf der Suche nach einem ganz bestimmten Sound und bin relativ schnell auf die 311H gestoßen, wegen der PU-Bestückung. Also einfach mal bestellt …
Der erste Eindruck …
Sieht schon schick aus in Schwarz, sauber verarbeitet und mit einem angenehmen Gewicht von 3,5 Kg.
Am Hals ein Yamaha P-90 Tonabnehmer und am Steg ein Yamaha Humbucker. Genau diese Kombi wollte ich haben.
Im Karton dabei eine Heftchen zum Gebrauch und die obligatorischen Schlüssel.
Ein zweiter Blick …
Der deckend schwarz lackierte Erlenbody macht einen sauber verarbeiteten Eindruck. Ebenso der angeschraubte Ahornhals mit Palisandergriffbrett. Alle Bünde sind sauber verarbeitet, nichts steht über. Die Saiten werden durch den Body gezogen und über einen Stahlsteg geführt. Zur Kopfplatte hin laufen die Saiten dann über einen Tusq-Sattel und werden von Grover Mechaniken in Stimmung gebracht. Auch hier der Eindruck von solider Arbeit: Keine scharfen Kanten oder ähnliches.
Das Gefühl …
Ja, so mag ich es: Eine E-Gitarre, die zu Palm Mutes einlädt. Umgehängt, wandert die rechte Hand automatisch an die richtige Stelle. Das ist ein wenig wie den Lichtschalter im Dunkeln finden … einfach da drücken, wo es sich richtig anfühlt. Die Gitarre ist prima zu bespielen.
Schon trocken angespielt hat die 311H einen schön singenden Ton, nicht aufdringlich, eher ausgewogen und klar. Und die Vibrationen sind zu spüren, mmmm ....
Der schlanke in C-Profil ausgeführte Ahornhals mit 648mm Mensur hat mit rund 2 cm Dicke am 1. Bund ein für mich perfekten Griff. Die matte Lackierung ist sehr angenehm.
Der Sound …
Der PU-Schalter kennt drei Positionen. So kommt der P-90 Tonabnehmer am Hals sahnig und definiert rüber. Den Sound stelle ich mir in Bluesstücken vor. In der Mittenstellung geht’s sahnig weiter aber mit deutlich mehr Höhen und mehr Biss. Da assoziiere ich eher rockige Sounds. Dann der Humbucker …. das ist schon wirklich klasse. Hier hören sich die Bässe eher stramm, dennoch mit Volumen aber gut definiert an. Die Mitten sind richtig schön rund und „kratzig“, dabei werden die Höhen kein bisschen überbetont. Exakt mein Sound, den ich von einem Humbucker erwarte. An drei getesteten Amps klingt die Gitarre einfach richtig gut. Auch mit Overdrive oder so bleibt der Grundsound erhalten.
Der Humbucker ist auch noch splitbar durch Ziehen des Tone-Potis. Dann ist am Steg Tele angesagt. Allerdings fällt dann das Signal sehr deutlich ab.
Also die PUs machen ihren Arbeit echt gut und das Brummen/Rauschen hält sich in sehr vertretbaren Grenzen. Zudem ist durch die beiden PUs, der PU-Schaltung und dem splitbaren Yamaha Humbucker eine recht flexible Soundgestaltug möglich.
Am Rande: Der Yamaha Humbucker gefällt mir sehr und erinnert mich an einen alten Gibson Humbucker - nicht nur von der Optik, den ich viele Jahre in einer Stratkopie gespielt hatte
Fazit: Günstig, aber keinesfalls billig. Die Gitarre geht für 300 EUR über den Ladentisch. Kaum zu glauben! Das ist eine sauber verarbeitete Gitarre mit erstaunlich gutem und flexiblem Sound, klasse Mechaniken, angenehm zu spielen und überhaupt nicht zickig. Also langweilig ist anders …
Soundfiles habe ich bewusst nicht beigefügt (siehe ersten Absatz oben). Falls aber Interesse besteht, kann ich gerne ein paar nachreichen
Ergänzungen, Korrekturen, Hinweise, kontroverse Meinungen sind willkommen!
Grüße
Markus
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