Gitarre und Gesang eindrucksvoller machen

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Dread_Bull
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Hi Leute,
ich bin relativer Einsteiger was Mastering angeht. Wie man Drums am besten abmischt und mastern hab ich inzwischen einigermaßen raus. Gesang und Gitarre hören sich aber recht dünn an. Gibts irgendwelche Basics auf die man achten muss? Bzw. Tricks? Was ich z.B. bei der Gitarre versucht hab, ist mir die mit Compressor, Limiter, EQ... zurecht zu schneidern und dann per Stereo Imager ein bisschen auf links zu drehen. Wenn ich dann aber die Drums dazu schalte hört sich das ganze sehr abgespeckt an. Würde es evtl. helfen die Gitarre ebenfalls doppelt aufzunehmen? Hier dann noch die Frage ob mir wer verständlich erklären kann was so ein Stereo Imager eigentlich macht? Aus Wiki bin ich nicht ganz schlau geworden. Hab durch rumprobieren nur rausgefunden, dass sich das stark auf den Panoramaregler auswirkt.

Zweites Problem ist beim Gesang. Im Endeffekt das Gleiche wie bei der Gitarre. Hier versuch ich den Gesang mit mehreren eingesungen Spuren und Hall etwas "breiter" zu bekommen. Hört sich aber letztendlich auch sehr dünn an. Hier dann auch noch die Frage wo man den Compressor am besten schaltet. Damit man sich das besser vorstellen kann, wir machen Musik so nach Linkin Park Art. Also mit ca. 4 Gesangspuren. Rap, Rap-Backup, Strophe und Background-sing-sang. Ist es besser jede einzeln durch den Compressor zu jagen oder erst zusammen zu fassen und dann zu mastern. Damit ich paar Beispiele habe, wie würdet ihr es machen? Ausgangssituation wäre eine Gitarre und zwei Sänger.

mfg dready
 
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Ich denke hier geht begrifflich einiges durcheinander. Alle Probleme die du beschreibst gehören zum Thema Mixing. Gemastert wird erst wenn der ganze Song mit allen Instrumenten und Effekten abgemischt ist.

Limiter sind etwas was man auf einzelnen Spuren eigentlich überhaupt nicht braucht. Man nutzt ihn typischerweise beim Mastern als letzten Effekt (vor dem Dithering).

Ein Stereo-Imager ist nicht dafür da Instrumente im Stereo-Panorama zu verteilen. Stattdessen kann man Aufnahmen die schon Stereo sind noch breiter oder schmaler machen. Das ist aber immer ein Spiel mit dem Feuer, da man schnell das ganze Panorama und die Tiefenstaffelung kaputt machen kann. Als Anfänger lieber erstmal die Finger davon lassen. Eine Gitarre ist (meist) Mono und daher hat ein Stereo-Imager hier sowieso nichts zu suchen. Die Gitarrenspur hat einen Pan-Regler (L R) mit dem man die Spur aus der Mitte bewegen kann.

Was deine Gitarren angeht: Erster Schritt zum guten Gitarren-Sound ist immer, dafür zu sorgen dass das Instrument selbst gut klingt. Ist dein Amp-Sound dünn, wird's auch im Mix schwer sein das zu ändern. Dieses Prinzip gilt eigentlich für alle Instrumente. Weiterhin ist es seeeeehr üblich Gitarren zu doppeln. Wichtig ist, dass man tatsächlich zwei Takes aufnimmt und nicht einfach nur einen Take kopiert. Alle Mono-to-Stereo geschichten und Verzögerte Spuren klingen suboptimal.

Zum Gesang: Auch hier wieder darauf achten, dass das unbearbeitete Signal schonmal gut klingt. Das fängt schonmal bei der Performance an. Erst dann zählt Mikrofonauswahl und Positionierung. Ich würde jede Spur einzeln kompremieren und EQen.

Mixen bedeutet den Gesamtklang aller Instrumente zu formen. Versuch nicht jedes Instrument für sich fett klingen zu lassen. Zusammen muss es passen. Wenn deine Drums zu fett klingen werden Gitarren dagegen abstinken, genauso der Gesang. Man muss sich entscheiden was gerade im Vordergrund stehen soll. Es kann nicht alles fett klingen. Beim mischen geht es eben um die richtige Balance.

Wenn du konkretere Tipps haben willst, musst du allerdings eine Hörprobe posten (zB über Soundcloud). Dann können wir beurteilen wo Probleme liegen.

Gruß.
 
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Was Du hier beschreibst, gehört in der Tat zum Mixing, deshalb hab ich das Thema in die entsprechende Sektion geschoben.

Banjo
 
Vielen Dank hat mir schonmal sehr geholfen :)

Dann werde ich die Tipps fürs nächste Mal beherzigen und was hochstellen. Da stellen sich für mich aber nochmal zwei Fragen:

1. Wie kriegt man schonmal einen ordnetlichen Mixdown hin? Oder mit was werden die einzelnen Spuren fürs erste "verfeinert"? Ich hab inzwischen gemerkt, dass ein EQ und ein Kompressor soweit auf keiner Spur schaden. Aber gibts dazu Basics was z.B. sehr üblich mit der Bassdrum, Hi-Hat, Snare, etc. gemacht wird? Soweit ich das dann richtig verstanden habe werden diese einzelnen, verfeinerten Spuren im Panorama verteilt, in der Tiefe gestaffelt und als eine Spur exportiert. Der fertige Song wird dann nochmal gemastert. Wie wäre da für einen Anfänger ratsam zu mastern? Dazu noch irgendwelche Tipps? Oder sollte ich das erstmal sein lassen.

2. Ich muss dann doch noch etwas vom Thema abdriften. Auf meiner Snare streut meine Hi-Hat etwas ein. Ich habe gelesen, dass man dies per Sidechain Kompression mindern kann. Von meinem Verstandnis habe ich folgendermaßen Verkabelt: Spur A mit Snare und Spur B mit Hi Hat. Hinter Spur A habe ich den Kompressor mit aktivem Sidechain eingefügt. Den Output von Spur B habe ich in den Sidechain Input des Kompressors von Spur A eingefügt. Wenn ich mir nun Spur A aber anhöre, bekomme ich 1 zu 1 das Signal von Spur B. Stimmt das soweit oder ist etwas mit meinem Programm falsch?
 
Dann Versuch ich dir hier mal zu deinem ersten Punk zu helfen.

Zu Fragen wie man einen ordentlichen Mixdown hinbekommt ist ein bisschen so wie zu fragen "wie koche ich?". Das ist halt nicht generell beantwortbar. Ein kleines Beispiel? Ein Kompressor kann sehr wohl auf einer Spur schaden (abgesehen davon, dass er nicht überall nötig oder angebracht ist) ...

Ich denke am Sinnvollsten dürfte es sein wenn du dich mal in folgende Themen einliest:

Editing
Frequenztrennung (Aufräumen des Bassbereiches, Maskierung, Betonung ect...)
Kompression (wie arbeitet ein Kompressor und wofür ist er da)
Hall bzw. Reverb
(und in dem Zusammenhang...)
Tiefenstaffelung und Positionierung im Mix (Panning, Positionierung im Raum ect.)

Ich denke das dürfte so das wichtigste sein und hier im Board findest du dazu recht viele Informationen über die Suche. Solltest du dich weiter damit beschäftigen wollen wäre evtl. ein Buch ratsam. Ich kann hier "Internal Mixing" empfehlen, weil es nicht nur die einzelnen Instrumente und Effekte beschreibt, sondern auch Tipps zum Workflow und der Herangehensweise gibt.

Zum Mastering:
Das Mastering hat den Sinn den fertig gemixten Track noch zu veredeln und gegebenenfalls an die anderen Stücke auf der CD anzupassen, so dass sich die CD wie aus einem Guss anhört. Auch wird hier überprüft ob sich die CD überall halbwegs gleich anhört und je nachdem angepasst. Oft wird das von jemand Anderem gemacht, damit "frische" Ohren mal drüber hören und gegebenfalls kleine Fehler ausbügeln. Hier ergibt sich für mich relativ wenig Sinn die eigenen Sachen selbst zu Mastern. Wenn du noch Fehler hörst dann kannst du sie auch im Mix korrigieren. Ich an deiner Stelle würde das Mastering erst einmal sein lassen.
 
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Es wurde eigentlich schon alles gesagt, eine Sache möchte ich aber noch hinzufügen. Bevor du anfängst EQ und Kompressoren auf die Spuren zu packen, pegel erstmal alles ein. Also alle Spuren auf null und dann erneut die Pegel hochziehen. Die meisten beginnen zum Beispiel gerne mit der Bassdrum bei -5db und passen dann alles drumherum an. Dann zb. Bass, Snare, Becken. Dann hat man auch noch genug Headroom nach oben. Ich fange selbst gerne mit den Overheads an und pegel danach alles ein. Wenn das Ergebnis dann Lautstärkemäßig ausgewogen ist erkennst du auch viel schneller, wo überhaupt noch Bedarf ist einzugreifen oder wo man es einfach lässt.

Finde das wichtigste Element in deinen Songs und betone es, alles andere kann dann drumherum gebastelt werden. Wenn also der Gesang entscheidend ist, dann pegel den zuerst ein. Bearbeite ihn womit du willst bis er richtig gut klingt und dann pack den Rest drumherum. Da muss das Schlagzeug aufeinmal auch nicht mehr so fett klingen, weil der Gesang es trägt. (zum Thema Maskierung)

Wenn du mit mit Eq arbeitest bringt es auch viel, die Spur nicht Solo sondern im Kontext zu hören. Wenn du Frequenzen eines Instruments anhebst hörst du im Kontext viel besser, ob sie sich mit anderen Instrumenten reibt. Wenn du Frequenzen absenkst dann kannst du die Spur auch Solo schalten, vor allem wenn man nach störenden Resonanzen sucht.

Und am allerwichtigsten, hör so oft es geht leise ab. Wenn dein Mix leise gut klingt wird er es mit ziemlicher wahrscheinlichkeit auch laut tun, umgedreht aber nicht. Er muss dich mitreißen, in bewegung bringen, dein Fuß soll mitklopfen und das am besten schon im Rohzustand.
 

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