Gitarre und Bass - Was kann man übernehmen?

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Hallo liebe Mitbassisten,

ich bin gerade dabei mich mehr mit meinem Bass zu befassen, als das bisherige
Rock-Pick-geschrammel das mir bisher gereicht hat.

Da ich wie so viele mit Gitarre angefangen habe wollte ich mal die erfahreneren Basser
fragen, was man denn so übernehmen kann, gerade mit Bassakkorden und so,
das es einem einfacher macht, durchzublicken.

Kann man gewisse schemen übernehmen wie z.B.
"ich spiele ein C wie an der Gitarre am bass, aber jede saite nacheinander und hab einen walk?"

Wenn ihr noch andere sachen wisst, die so oder so ähnlich wie an der Gitarre gemacht werden
könntet ihr das ja auch erwähnen :)

und ja ich weis, bass ist keine gitarre und unterscheidet sich enorm.
trotzdem sind es die selben saiten nur etwas tiefer ;)
 
Eigenschaft
 
Als ebenfalls ehemaliger Gitarrist kann ich nur sagen: Ich würde dir empfehlen, dich möglichst von Anfang an von den Akkord-Schemata der Gitarre zu lösen. Evtl. können sie Grundlage sein, um sich bewusst zu machen, wo und in welchen Abständen zueinander die einzelnen Töne eines Akkords in einer Lage liegen (können) - dabei aber nicht einfach blind dem gewohnten Griffschema folgen, sondern wirklich mal klar machen: Wo liegt der Grundton, wo die Quinte, wo die Terz, die Sieben, evtl. Optionstöne? Wo liegen diese Töne noch in erreichbarer Nähe auf dem Griffbrett?

Das geht aber m.M. ohne die Vorlage der Gitarren-Akkorde fast einfacher - man lernt schneller die Orientierung auf dem Griffbrett. Die Du aber hoffentlich von der Gitarre her eh schon hast ;) Ich würde sagen: Lieber gleich mit dem Instrument Bass an sich befassen, grade Walking Bass ist 'ne sehr gute Grundlage, um sich tiefer in die Materie einzuarbeiten. Gibt's übrigens sehr gute Bücher zu!

Jeder hat natürlich siene eigenen Methoden, seinen eigenen Zugang, seine eigene Lernkurve - aber mir persönlich hat die Gitarre als Grundlage bestenfalls rudimentär geholfen, da unerscheiden sich beide Instrumente doch zu sehr. Bass-Lines baut man anders auf als Gitarren-Riffs, Licks etc., die Abstimmung auf die Drums ist wesentlich wichtiger, die Greiftechnik bzw. Handstellung unterscheidet sich, auch der Anschlag ist was völlig anderes - übrigens auch beim Plek ... Ich spiel' ja zu 90% mit Plek - auch hier gilt: So wie ich es am Bass halte und einsetze, würde ich auf der Gitarre nicht weit kommen, und umgekehrt ;)

Ich tät' also sagen: Bevor Du lange probierst, was Du von der Gitarre auch halbwegs für den Bass anwenden kannst, stürz' dich lieber in's Bass-Spielen, such' dir was, das die Spass macht und dich weiterbringt (Walking Bass z.B.!), arbeite dich weiter in Greiftechnik, Lagenspiel und Anschlagtechnik ein ... So kommst Du m.M. sehr viel schneller sehr viel weiter ;)
 
Bei mir ist es umgekehrt, habe nach 5Jahren Bassspiel die Gitarre dazu genommen. Und das hat mir auch auf dem Bass geholfen.
Bin noch kein besonders guter Gitarrist, aber von dem was ich bisher für Gitarre gelernt habe konnte ich folgendes auch auf dem Bass einsetzten, vielleicht hilft es dir ja weiter:

-Die Skalen, speziell im Bezug auf Soli. Ich mag Gitarrensoli und setzte nun auf dem Bass vermehrt Techniken wie Bandings oder ganz spezielle Pentatoniklicks ein. Z.B. kommt es je nach Song sehr interessant wenn man in der Basslinie ein Lick aus dem Solo das der Gitarrist gerade spielt mitnimmt/zitiert. Aber nicht zu oft machen, weniger ist mehr!
-Akkorde: Kann ich noch nicht allzuviele, aber die die ich kann finde ich auf dem Bass wesentlich schöner als auf der Gitarre (sofern sie greifbar sind). Als Appegio oder auch schonmal in einem Anschlag, ähnlich dem A-Gitarrenanschlag mit der ganzen Hand.
-Mein Spiel ist im allgemeinen melodiöser geworden. Für dich, im Umkehrschluss, hieße das, dass du dich mehr auf Rhythmus konzentrieren solltest. Je nachdem wie du die Gitarre vorher gespielt hast wirst du ehr auf Melodie/Harmonie fokusiert sein.
-Palm muting kommt auf dem Bass auch ganz schön. Ich dämpfe dann mit dem Handballen und schlage mit Daumen+Zeigefinger an, da ich kein Plekspieler bin.
-Flamencothumbs habe ich bei anderen Bassisten schon beobachtet, klingt sehr interessant. Sweep picking auch, aber die Technik mag ich garnicht ;)
-Ansonsten noch Pinch Harmonics. Diese kann man auf dem Bass mit dem Plek genauso wie auf der Gitarre erzeugen. Mit den Fingern ist es etwas schwieriger. Ich schlage dafür mit Zeige/Mittelfinger an und dämpfe mit der Seite des Daumens direkt nach. Den Daumen parallel zur Seite und dämpfen etwa mit der Stelle mit der man Beim Doublethumping anschlagen würde.

Also Techniken kann man zu Hauf übernehmen. Das Harmonische Grundwissen eigentlich genauso. Mach dir einfach bewusst das du jetzt einen Bass und keine Gitarre in der Hand hast und nutze alles was du kannst dem entsprechend. Solang es gut klingt ist alles erlaubt. Neues dazulernen natürlich nicht zu vergessen ;) :great:
 
"ich spiele ein C wie an der Gitarre am bass, aber jede saite nacheinander und hab einen walk?"

genau das ist schon ein guter Denkansatz.
du spielst zu dem c das f (die Terz) genau wie bei dem C-dur akkord und der nächste Ton des Gitarrenakkordes ist das G. das ist die Quinte.
dafür mußt du aber nicht unbedingt die leerseiteG nehemen sondern das G auf der d-seite im 5.Bund oder das tiefere g auf der e-seite.

....und ab geht der Walk....
 
Klingt doch schonmal super :)
Damit lässt sich arbeiten und macht mir die walksache bissl leichter :D
 
Aber die Rhythmik nicht vergessen ;)
Ein Basslauf mit nur einer Note, dafür aber perfekt mit dem Drummer getim(e?)t, klingt mMn manchmal viel gefälliger als irgendwas anderes...
 

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