Mr.513
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[Ausschnitt des Deckblatts der aktuellen Verteidigungsstrategie Japans]
Eine wegleitende Einleitung
Pferde gehören zum Münsterland wie auch Roland Kaiser, der dort seine Wahlheimat hat. Für mich ist das Münsterland inkl. Münster auch mit ein paar wichtigen Dingen verbunden. Aber das sind nur Verknüpfung Zurück zu Herrn Kaiser: Er ist mir aus meiner sprichwörtlichen Kindheit durch Santa Maria ins ewige Gedächtnis eingebrannt. Aber Schlager finde ich nicht toll. Bashen will ich Roland Kaiser ebenso nicht. Es geht auch nicht um ihn, sondern das Wortspiel fand ich lustig. Humor überspielt manchmal eine völlig andere Gemütslage wie eine Maske.
Eigentlich...
Eigentlich macht Sätze kaputt und auch Absichten. Eigentlich habe ich genug E-Gitarren und ein Erbstück wird schließlich auch noch einziehen. Eigentlich stellte der Verstand auch die Frage: Warum? Dennoch hatte ich auf der sehr losen Einkaufsliste eine PRS Myles Kennedy im 3 Tone Sunburst. Absicht war es, direkt aus den USA zu importieren. Dagegen sprach PRS Regime, dass US Händlern der Handel außerhalb der USA nicht gestattet ist. Den Bypass, dass man das Ding an einen meiner US-Kameraden verkauft, der sie mir dann "gebraucht" gibt, weckte nicht mein Interesse. Rationale Fragestellung: Und würde sie mir tonal DEN Kick geben? Tele-haptisch habe ich meine Reverend Gristlemaster und die Linus Red Scorpion. Letztere hat auch Mini Humbucker wie die MK - wobei es keine PRS Narrowfields sind.
Und zu meinem Glück habe ich als Medizin gegen alles zwei PRS 513.
Was jedoch in der Sammlung fehlte, war etwas mit mehr als sechs Saiten, Multiscale und ggf. fanned Frets. Nun gut, eine Kopflose könnte man dann auch noch als begehrenswert anfügen. .strandberg* wäre eine Marke, mit der sogar alle vier Spezifika hätten abgehakt werden können. Nur führte die Optik nicht zu GAS. Ibanez mit der Q-Baureihe ist mir auch bekannt. In Dänemark testete ich in der Freizeit während einer NATO-Dienstreise eine QX527PB mit sieben Saiten, Multiscale, Headless, fanned Frets.
Einerseits hatte ich einige Gewöhnungszeit für die Bünde nötig, andererseits fühlte sie sich nicht wertig an. Da war meine ehemalige RG 570 CTAM ein anderer Schnack.
Japan und der Einfluss auf die Kaizen
Anfang dieses Jahres durfte ich nach Tokio fliegen. Als vorbereitende Literatur wurde Nitobes "Bushido. Die Seele Japans" u. a. empfohlen. Die Woche in Japan war sehr beeindruckend. Der Kommandeur der Japan Special Operations Group beehrte mich überraschend als einem von ganz wenigen der deutschen Delegation mit dem
Coin des Verbandes. Auf der "internationalen" Seite steht "Our idea comes from Bushido". Der Coin hat die Form des Handschutzes eines japanischen Schwertes. Zufällig fiel die Reise in ein Jahr des Drachen. In einem solchen wurde ich sowohl angesetzt als mir auch das Leben geschenkt. Also kaufte ich mir an dem Tempel von Taito, den wir besichtigten, als wir off Business hatten, einen langen Mantel mit Drachenstickerei. Und in der Nähe des Hotels, was an der kaiserlichen Residenz Akasaka gelegen war, war ein Geschäft für exklusivere Handwerkskunst (Japan Traditional Crafts Aoyama Square). Dort fand ich noch eine ansprechende Drachenfigur. Als wir am letzten Abend noch eine Tour auf dem Wasser machten, passierte ich auf dem Weg zum Abfahrtspunkt des Bootes ein Schaufenster, dass Bushidofiguren beinhaltete.
Aber Preise jenseits der 1.000 EUR waren abschreckend für einen reitenden Bushido.
Ich war also ein klein wenig japanisch aufgeladen.
Ernie Ball Music Man
EBMM fand ich mal sehr attraktiv, als Eddie seine Signature von ihnen hatte. Die für mich beste Phase Van Halens mit Sammy Hagar als Sänger. Gekauft habe ich keine. Später ließ mich ein Bekannter mal seine Lukes spielen.
Nun bin ich weder Animals As Leaders Fan, noch konsumiere ich Tobin Abasi. Freilich steht mir der Mund auf, wenn er Töne erzeugt und ich dabei noch die Durchbiegung des Daumens seiner Schlaghand sehe. Aus nicht mehr rekapitulierbarer Situation guckte ich mir ein YT Video mit der EBMM Kaizen an. Mir gefiel die besondere Gestaltung der Gitarre, die an die verwinkelte Außenzelle des Kampfflugzeugs F-117 NIGHTHAWK erinnerte. Außerdem erfasste mich der Begriff Kaizen in der Seele. Japanisch für Veränderung zum Besseren (vgl. Humor als Masquerade für das wahre Innere). Die EBMM Kaizen baute ein hohe Begehr auf als Siebensaitige.
Als Wunschfarbe hätte ich gerne Honey Suckle, also Bachblüte, gehabt, dazu verchromte Hardware und ein Ahorngriffbrett. EBMM hat das jedoch nicht für die siebensaitigen Exemplare vorgesehen. Da wäre als Braunton nur Ember Burst in der Palette. Schwarze Hardware, Ebenholzgriffbrett. Über meine Kontakte zu US Händlern brachte ich in Erfahrung, dass meine Customwünsche nicht umsetzbar sind. Bei einem Händler wäre generell erst in 9-12 Monaten mit neuen Kaizen zu rechnen.
Ember Burst fand ich nicht prickelnd wegen der Sparkling Einschlüsse. Weiß und schwarz fand ich langweilig. Das Lamborghini-Grün passt einfach nicht zu mir, auch nicht das Neonrot (Bleeding Heart).
Das dezente matte Indigo Blue/Apollo Indigo provozierte durch den Kontrast zum gerösteten Ahorn allerdings meine große Zuneigung. Ich fand ein lieferbares Exemplar und konnte beim Preis noch ein bisschen handeln und bekam noch einen Richtergurt (Richard Kruspe Signature) dazu. Die Auslieferung/das Unboxing erfolgte am dritten Todestag meines Vaters.
Optische Impressionen
- Unboxing bei Kaizenwetter
Der Witz ist die DINA4 Kopie der Schaltung... Immerhin. Auf der EBMM Homepage gibt es diese Schematik wie auch die Anleitung zu den Steinberger Mechaniken als *.pdf.
Erste Annäherung
Meiner Recherche nach haben die ersten Kaizen einen Gigbag als Umverpackung gehabt (innen passend geformt), EBMM stellte auf Koffer um. Aus dem Koffer konnte ich eine perfekt eingestellte und sofort spielbare Kaizen in Empfang nehmen. Sie wirkte, als habe sie die Zeit sicher im Koffer verbracht und nicht in der Ausstellung bis zum Verkauf an mich. Auch habe ich optisch keine "Flaws" festgestellt. Im Hinterkopf habe ich immernoch die Konversation mit jemandem, der mal 11 EBMM Majestys in die Hände nehmen musste, um darunter eine Gitarre zu finden, die keine Gurke war.
Der Hals hat weniger "Fleisch" als das, was ich bevorzuge (Das ist nämlich sind die PRS Profile Wide Fat bzw. Pattern Regular.), aber es entwickelt sich nicht die Pein eines Wizard Necks. Auch ist das naturbelassene Finish des Halses ein Handschmeichler. Allerdings nicht ganz so "smooth" wie der Palisanderhals der PRS.
Die fanned Frets bedingten für mich keine Ein- oder Umgewöhnung, wie es für einen Guitarinfluencer in Bezug auf eine Kaizen 6 der Grund war, die Gitarre für sich selbst als unspielbar zu bewerten. Auch die größere Griffbrettweite inkl. der siebten Saite fällt für mich ergonomisch nicht negativ auf. Unplugged schwingt sie gut und laut.
Das Gewicht wird mit um die 3,0 kg angegeben. Sowohl im Stehen als auch Sitzen verhält sie sich sehr ergonomisch. Der gewählte Richtergurt bewährt sich auch als hervorragende Wahl.
Nun habe ich zwei Gitarren mit dem Paul Landers Signature Gurt (Linus Red Scorpion, Peavey HP2 NOS) und zwei mit dem Richard Kruspe Signature Gurt (PRS 513 RW, EBMM Kaizen 7).
Gestimmt ist sie auf Standard Tuning, die tiefe Saite ist ein H.
Zum Spaß habe ich sie auch mal auf A-D-A-D-G-H-E gespielt. Da ist noch mehr "chugg" als ohnehin.
Technische Daten
Modell | Kaizen |
Größe | 13-7/8" wide, 1-5/8" Thick, 38" long (35.2 cm wide, 4.1 cm thick, 96.5 cm long) |
Korpus-Holz | Alder |
Korpus-Finish | Satin |
Brücke | Music Man® Custom multi-scale tremolo with cover |
Mensur | Multiscale: 24.75" (62.8 cm) to 25.5" (64.7 cm) from high E to Low E; 7 string Low B 25.65" (65.15 cm) |
Halsradius | "Infinity Radius" - Fretboard radius peaks along the treble-side edge of the fretboard and folds towards the player for unobstructed view of the entire fretboard in playing position. |
Größe Kopfplatte | 6-7/8" (17.5 cm) long |
Bünde | 24 Medium Jumbo Stainless Steel |
Halsbreite | 6 String: 1-11/16" (4.3 cm) at the nut; 2.265" (57.5mm) at the last fret7 String: 1-31/32" (5 cm) at the nut; 2.606" (66.2 mm) at the last fret |
Hals | Roasted Figured Maple |
Griffbrett | Ebony |
Griffbrett-Inlays | White Dot |
Hals-Finish | Gunstock oil and hand-rubbed special wax blend |
Hals-Farben | Natural |
Mechaniken | Steinberger Locking Gearless |
Halsbefestigung | 5 Bolt, sculpted neck joint |
Elektronik-Abschirmung | Graphite acrylic resin coated body cavity and aluminum control cover |
Regler | Volume and Tone knobs; 3-way toggle pickup selector |
Schalter | 3-way toggle pickup selector, custom middle position split between 2 pickups. |
Tonabnehmer | Music Man® Custom Wound HT Bridge Humbucker; Music Man® Custom Wound Offset Mini Neck Humbucker |
Linkshänder | No |
Saiten | 10p-13p-17p-26-36-46-56 (RPS 10 Slinkys #2240 with added P01156) |
Die von mir gewählte Farbe ist ein Apollo Indigo. Der Koffer ziert schwarzes Leder mit sehr grober Prägung.
Herstellungsland der Gitarre: USA
Ein paar Anmerkungen zu den Pickups und der Elektrik:
"Music Man designed custom HT (Heat Treated) humbucker in the bridge position features powerful lows with remarkable definition, resulting in one of the hottest pickups on the market. A slanted mini-humbucker in the neck position has been specifically designed to compliment the Kaizen bridge humbucker, offering an array of dynamic tones with outstanding sonic clarity. Overall, the Kaizen pickups give ultra-high-output, powerful low-end response while retaining a distinctively clean, clear tone and definition at lower volume levels." Das sagt EBMM über die Tonabnehmer aus. Ob sie zu den "heißesten" Tonabnehmern am Markt gehören, ist mir wumpe. Wichtig ist, dass sie gut auflösen. Man nimmt einen Lautstärkesprung wahr, wenn man vom Hals- auf den Steg-PU wechselt. Konstruktiv scheinen sie unter den Covern neben dem Format unterschiedlich zu sein, der Hals hat zwei Klingen, der Steg 14 Polepieces.
Akustische Impression
- Soundbeispiel
View: https://soundcloud.com/mr-513/change-to-the-better?si=1d6cf107248846ca8f29b8789af74a40&utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing
Aufgenommen in den Living Room Studios.
Die E-Gitarrenspuren sind per Mikrophon aufgenommen worden. Kaizen --> Amp 1 Iridium Edition --> Kammler Fusion --> Lewitt LCT940 mittig vor Box im Abstand von ca. 40 cm --> Monosignal über Propellerhead Balance USB Interface --> Propellerhead Reason 10 DAW. Kein weiteres Soundengineering durchgeführt in Bezug auf EQ.
Die Bassspur ist über den Line 6 HELIX gespielt worden. Kaizen (Steg-PU mit leicht zurückgedrehtem Tonpoti) --> Line 6 HELIX --> KH Ausgang mit Stereokabel --> Stereosignal in über Propellerhead Balance USB Interface --> Propellerhead Reason 10 DAW. Kein weiteres Soundengineering durchgeführt in Bezug auf EQ.
Einstellungen am Amp 1 und Delay:
Weitere optische Impressionen
- Außen
- Innen
Artverwandtes
Die EBMM wird als hochinnovative Gitarre beworben. Naja, die Kommunikationsabteilung.
In den 1980er Jahren soll es schon derart abgefahrene Korpusformen gegeben haben. Rolands G-707, mit der Jimmy Page auch mal gesehen wurde.
Line 6 hat mit der Shuriken ihre Variax-Geschichte nochmal in eine ähnliche Offset Form gegossen.
Für mich in der innovativen Konstruktion und ergonomischen Formsprache immer noch das Ausrufezeichen bleibt die Parker Fly Deluxe.
Wo wir beim Innenleben sind.
Ganz so aufwändig geht es in der Kaizen ja nun wahrlich nicht zu. Ein Hals-, ein Steg-PU, ein Drei-Wege Toggle, ein Lautstärkeregler und eine Tonblende.
Da passiert in der Parker mehr.
View: https://www.youtube.com/watch?v=Akb3nCLrzeE
Bei den Serienmodellen der Kaizen "hätte" auch noch mehr passieren können. Das Video zeigt ab etwa 6:50 min einen Blicker unter den Deckel.
Hierbei sind auf dem PCB Trimmpoti zur Klanganpassung zu sehen. Meine Vermutung ist, dass das bei der Vorserie noch montiert war, Tosin Abasi oder entscheidende Personen aus dem Hause EBMM sich auf ein Voicing festlegten und das dann fix auf die Platine gebracht wurde.
Schlechter ist sie dadurch nicht. Interessanter wäre allerdings der Einbau von Piezokristallen auf den Reitern wie bei Varianten der EBMM Majesty oder JP.
Anyways. "Keep it short, simple, and stupid!", erweist sich manchmal als praktikabler als Komplexität.
Letzte Worte
War der Kauf nötig? Unter dem Gesichtspunkt, dass damit eine existierende Lücke geschlossen wurde, definitiv. Zudem erweitert sie das tonale Spektrum in den tiefen Tönen.
Es verleitet mich damit a priori aber nicht dazu, den Gain reinzuknallen und Djent oder Progressivmetal zu spielen.
Ist sie ihr Geld wert? Subjektiv fühlt sie sich an wie eine Premiumgitarre, die Ibanez wirkte - wie geschrieben - anders.
Abschließende optische Impressionen
Und am Schluss noch Roland Kaizen. Untersteht Euch!!!
ありがとう
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