J
jupol
Registrierter Benutzer
Ich stelle dieses Review zum zweitenmal rein, weil das erste von heute Vormittag verschwunden ist.
Vorgeschichte:
Seit ewigen Zeiten bevorzuge ich Paulas oder Nachbauten, wenn ich Musik mache. Zum anderen gefallen mir die Gitarren von 7ender auch sehr gut. Ich habe einige Jahre eine Telecaster als "Gegengewicht" zu den Paulas besessen. Als ich vor einiger Zeit umgezogen bin, musste ich mich - da mein neues Domizil um einiges kleiner ist - von meinen Gitarren trennen. Ich habe mir dann einen kleinen Musikraum eingerichtet und dort habe ich Platz für drei Gitarren. Eine Gitarre und einen Bass habe ich mir mittlerweile zugelegt. Vor einiger Zeit habe ich mir dann noch eine Squier Bullet gekauft, die aber meinen Erwartungen nicht entsprochen hat. Diese habe ich danach wieder verkauft.
Test und Kauf:
Nun wollte ich mir eine Mex Strat zulegen und bin dann zu einem großen Musikhaus gefahren, um einige anzutesten. Dann fiel mir eine Squier Classic Vibe 50's Strat in Olympic White ins Auge, die ich dann gleich mitgetestet habe. Von der Verarbeitung und dem Klang war ich recht verblüfft. Ich konnte keinen besonders großen Unterschied zur 240 Euro teureren Mex entdecken (319 zu 559 Euro). Vielleicht habe ich hier eine besonders gute erwischt, habe ich gedacht. Dann habe ich mir die gleiche in Sunburst geschnappt und musste feststellen, dass auch diese einwandfrei verarbeitet war. Dann habe ich mir erstmal überlegt, was ich tun soll. Ich benutze die Strat nur sporadisch und ich fand die Squier völlig ausreichend für meinen Bedarf. Dazu würde ich noch 240 Euro sparen.
Fazit: Ich habe die Squier genommen!
Setup:
Zuhause habe ich die Gitarre dann ausgepackt und dann ging es ans einstellen. Die Gitarre ist sehr gut verpackt und mit dem üblichen Zubehör versehen. Also - Vibratohebel, Schlüssel für die Saitenreiter und Schlüssel für den Halsspannstab. Ich habe die Gitarre zuerst von den diversen Schutzfolien befreit. Das Schlagbrett dieser Gitarre besteht soweit ich weiß, nicht aus reinem Plastik sondern ist metallbeschichtet - daher auch der schöne und glänzende Goldton. Darauf pappt ein Aufkleber, den ich einfach abziehen wollte. Oh Schreck, der Aufkleber war bombenfest aufgeklebt - wahrscheinlich mit Superleim. Es blieb mir nichts anderes übrig als zuerst den Fön zu bemühen, um den Klebstoff aufzuweichen. Das ging dann auch, aber ich bekam nur immer erbsengroße Stücke auf einmal ab. Nach ca. einem Dutzend Föngängen hatte ich das Papier soweit ab - allerdings war noch eine Schicht des Klebers auf der Metalloberfläache. Ich hatte Angst, das Zeug mit Gewalt abzuscheuern, da das Schlagbrett danach eventuell ruiniert sein würde. Aber dann kam mir der rettende Gedanke: Balistol, das Universal-Öl. 3 Tropfen auf ein Küchentuch, und schwuppdiwupp war der Kleber weg!
Dann habe ich die Saiten gewechselt, weil ich immer mit 0.08 Sätzen spiele, wegen der Superbendings, die man damit machen kann. Außerdem ist diese Stärke für Barre-Griff sehr bequem. Normalerweise poliere ich dabei die Bünde und reibe das Griffbrett dann mit Balistol ein. Hier brauchte ich das aber nicht, denn die Bünde waren extrem gut poliert und das Griffbrett aus Ahorn ist ausgesprochen gut und glatt mit Klarlack lackiert worden. Also 2 Arbeitsschritte gespart! Nun habe ich die Saitenhöhe eingestellt. Der Hals ist super gerade und ich konnte schon fast eine halbe Briefmarkenlage einstellen. Dann den vorderen Pickup auf der linken seite geringfügig nach oben gedreht. Zum Schluß habe ich noch die Oktavereinheit eingestellt. Bis auf 2 Saiten waren die anderen bereits eingestellt.
Optischer und haptischer Eindruck:
Der Hals ist allererste Sahne. Wäre nicht der Squier-Decal am Kopf angebracht, so könnte man glauben, er sei von einer Mex in der Preisklasse von 600,- aufwärts! Der Sattel ist einwandfrei gekerbt. Die Tuner sehen richtig nach 7ender aus und laufen sahnig. Das Prunkstück ist die Lackierung. der Hals ist für Ahorn ein wenig dunkel. Die Lackierung ist spiegelglatt - es gibt nicht die kleinste Unebenheit zu bemängeln. Der Body ist aus Erle und sehr leicht. Bei der Gitarre hat man bestimmt auch dann keine Rückenprobleme, wenn man 2 Stunden mit ihr auf der Bühne stünde. Die Lackierung ist fast weiß wie Schnee und würde mit einem vergilbteren Ton besser aussehen, zumal die Pickups, die Potis und der 5-Wege-Schalter in einem vergilbten Ton gehalten sind. Nun ja, dann muss man sie halt 2 Jahre in die Sonne stellen, um den Ton anzugleichen. Das Schlagbrett ist wie gesagt metallisch in einem Goldton und sieht sehr schick aus. Die Potis und der Schalter machen einen vertrauenswürdigen Eindruck. Ansonsten ich echter Strat-Body. Die Gitarre schmiegt sich in jeder Haltung an den Körper an, wie ein Kätzchen.
Sound:
Die Mex klang beim Vergleich ein wenig luftiger, aber die Grundtendenz des Tones ist die gleiche. Verglichen mit der Bullet ist der Klang um einige Klassen besser. Ich würde in schlicht und ergreifen mit "smooth" bezeichnen. Keine unangenehmen harsche Klänge - egal wie man den Volume- oder Toneregler stellt. Gentlemanlike, kann aber auch abrocken. Zu den Schwestern aus Mexiko oder den USA fehlt es hier noch ein wenig, aber die kosten auch das doppelte bis vierfache. In der Relation Klang zu Preis bekommt man einiges fürs Geld. Besonders im Cleanbereich klingt die Gitarre ausgesprochen lebendig.
Daten:- Erlekorpus
- C Shape Hals
- Ahorn Griffbrett
- 21 Medium Bünde
- 3 x Custom Vintage Style Single-Coils
- Pickups mit Staggered AlNiCo 3 Magnet Pole Pieces
- Vintage Style Synchronized Tremolo
- Mensur 25.5 (648 mm)
- Olympic White
Fazit:
Für das Geld bietet die Gitarre sehr viel und ich habe den Kauf nicht bereut. Ein paar Kleinigkeiten und die Sache mit dem Aufkleber haben mir nicht gefallen, aber die Vorteile überwiegen ganz klar. Angesichts des Preises 97/100 Punkte.
Vorgeschichte:
Seit ewigen Zeiten bevorzuge ich Paulas oder Nachbauten, wenn ich Musik mache. Zum anderen gefallen mir die Gitarren von 7ender auch sehr gut. Ich habe einige Jahre eine Telecaster als "Gegengewicht" zu den Paulas besessen. Als ich vor einiger Zeit umgezogen bin, musste ich mich - da mein neues Domizil um einiges kleiner ist - von meinen Gitarren trennen. Ich habe mir dann einen kleinen Musikraum eingerichtet und dort habe ich Platz für drei Gitarren. Eine Gitarre und einen Bass habe ich mir mittlerweile zugelegt. Vor einiger Zeit habe ich mir dann noch eine Squier Bullet gekauft, die aber meinen Erwartungen nicht entsprochen hat. Diese habe ich danach wieder verkauft.
Test und Kauf:
Nun wollte ich mir eine Mex Strat zulegen und bin dann zu einem großen Musikhaus gefahren, um einige anzutesten. Dann fiel mir eine Squier Classic Vibe 50's Strat in Olympic White ins Auge, die ich dann gleich mitgetestet habe. Von der Verarbeitung und dem Klang war ich recht verblüfft. Ich konnte keinen besonders großen Unterschied zur 240 Euro teureren Mex entdecken (319 zu 559 Euro). Vielleicht habe ich hier eine besonders gute erwischt, habe ich gedacht. Dann habe ich mir die gleiche in Sunburst geschnappt und musste feststellen, dass auch diese einwandfrei verarbeitet war. Dann habe ich mir erstmal überlegt, was ich tun soll. Ich benutze die Strat nur sporadisch und ich fand die Squier völlig ausreichend für meinen Bedarf. Dazu würde ich noch 240 Euro sparen.
Fazit: Ich habe die Squier genommen!
Setup:
Zuhause habe ich die Gitarre dann ausgepackt und dann ging es ans einstellen. Die Gitarre ist sehr gut verpackt und mit dem üblichen Zubehör versehen. Also - Vibratohebel, Schlüssel für die Saitenreiter und Schlüssel für den Halsspannstab. Ich habe die Gitarre zuerst von den diversen Schutzfolien befreit. Das Schlagbrett dieser Gitarre besteht soweit ich weiß, nicht aus reinem Plastik sondern ist metallbeschichtet - daher auch der schöne und glänzende Goldton. Darauf pappt ein Aufkleber, den ich einfach abziehen wollte. Oh Schreck, der Aufkleber war bombenfest aufgeklebt - wahrscheinlich mit Superleim. Es blieb mir nichts anderes übrig als zuerst den Fön zu bemühen, um den Klebstoff aufzuweichen. Das ging dann auch, aber ich bekam nur immer erbsengroße Stücke auf einmal ab. Nach ca. einem Dutzend Föngängen hatte ich das Papier soweit ab - allerdings war noch eine Schicht des Klebers auf der Metalloberfläache. Ich hatte Angst, das Zeug mit Gewalt abzuscheuern, da das Schlagbrett danach eventuell ruiniert sein würde. Aber dann kam mir der rettende Gedanke: Balistol, das Universal-Öl. 3 Tropfen auf ein Küchentuch, und schwuppdiwupp war der Kleber weg!
Dann habe ich die Saiten gewechselt, weil ich immer mit 0.08 Sätzen spiele, wegen der Superbendings, die man damit machen kann. Außerdem ist diese Stärke für Barre-Griff sehr bequem. Normalerweise poliere ich dabei die Bünde und reibe das Griffbrett dann mit Balistol ein. Hier brauchte ich das aber nicht, denn die Bünde waren extrem gut poliert und das Griffbrett aus Ahorn ist ausgesprochen gut und glatt mit Klarlack lackiert worden. Also 2 Arbeitsschritte gespart! Nun habe ich die Saitenhöhe eingestellt. Der Hals ist super gerade und ich konnte schon fast eine halbe Briefmarkenlage einstellen. Dann den vorderen Pickup auf der linken seite geringfügig nach oben gedreht. Zum Schluß habe ich noch die Oktavereinheit eingestellt. Bis auf 2 Saiten waren die anderen bereits eingestellt.
Optischer und haptischer Eindruck:
Der Hals ist allererste Sahne. Wäre nicht der Squier-Decal am Kopf angebracht, so könnte man glauben, er sei von einer Mex in der Preisklasse von 600,- aufwärts! Der Sattel ist einwandfrei gekerbt. Die Tuner sehen richtig nach 7ender aus und laufen sahnig. Das Prunkstück ist die Lackierung. der Hals ist für Ahorn ein wenig dunkel. Die Lackierung ist spiegelglatt - es gibt nicht die kleinste Unebenheit zu bemängeln. Der Body ist aus Erle und sehr leicht. Bei der Gitarre hat man bestimmt auch dann keine Rückenprobleme, wenn man 2 Stunden mit ihr auf der Bühne stünde. Die Lackierung ist fast weiß wie Schnee und würde mit einem vergilbteren Ton besser aussehen, zumal die Pickups, die Potis und der 5-Wege-Schalter in einem vergilbten Ton gehalten sind. Nun ja, dann muss man sie halt 2 Jahre in die Sonne stellen, um den Ton anzugleichen. Das Schlagbrett ist wie gesagt metallisch in einem Goldton und sieht sehr schick aus. Die Potis und der Schalter machen einen vertrauenswürdigen Eindruck. Ansonsten ich echter Strat-Body. Die Gitarre schmiegt sich in jeder Haltung an den Körper an, wie ein Kätzchen.
Sound:
Die Mex klang beim Vergleich ein wenig luftiger, aber die Grundtendenz des Tones ist die gleiche. Verglichen mit der Bullet ist der Klang um einige Klassen besser. Ich würde in schlicht und ergreifen mit "smooth" bezeichnen. Keine unangenehmen harsche Klänge - egal wie man den Volume- oder Toneregler stellt. Gentlemanlike, kann aber auch abrocken. Zu den Schwestern aus Mexiko oder den USA fehlt es hier noch ein wenig, aber die kosten auch das doppelte bis vierfache. In der Relation Klang zu Preis bekommt man einiges fürs Geld. Besonders im Cleanbereich klingt die Gitarre ausgesprochen lebendig.
Daten:- Erlekorpus
- C Shape Hals
- Ahorn Griffbrett
- 21 Medium Bünde
- 3 x Custom Vintage Style Single-Coils
- Pickups mit Staggered AlNiCo 3 Magnet Pole Pieces
- Vintage Style Synchronized Tremolo
- Mensur 25.5 (648 mm)
- Olympic White
Fazit:
Für das Geld bietet die Gitarre sehr viel und ich habe den Kauf nicht bereut. Ein paar Kleinigkeiten und die Sache mit dem Aufkleber haben mir nicht gefallen, aber die Vorteile überwiegen ganz klar. Angesichts des Preises 97/100 Punkte.
- Eigenschaft
Anhänge
Zuletzt bearbeitet: