Gitarre spielen mit Hörschaden

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Tom_J
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Ich habe nun angefangen Gitarre zu spielen und frage mich, wie das funktionieren soll, wenn ich einmal Hörprobleme bekommen sollte.

Hörgeräte sollen sich ja nicht mit Musik vertragen. Ist es möglich, dass man E-Gitarre mit Kopfhörern spielt und somit dann ohne Nachteile musizieren kann?

Mit freundlichen Grüßen
Tom Jäger
 
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Ernste Fragestellung?
Auch wenn Du mit Kopfhörern spielen solltest, ist damit nicht gesagt, dass Du Deinen Hörsinn nicht überstrapazierst, weil die Lautstärke zu stark strapazierst.
Grundsätzlich hilft nur sein Gehör zu schützen, in jeder Lebenslage geringe Lautstärken. Und wenn man die Laustärke nicht beeinflussen kann, aber sich dennoch exponiert (Konzerte z. B.), dann nur mit Gehörschutz.

Soweit ich weiß, muss Paul Gilpert mit Hörgerät durchs Leben gehen und er macht weiterhin Musik.
 
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@Mr.513 Ja, die Frage war ernst gemeint.

Habe hier in dem Forum etwas zum Spielen mit Hörgeräten gelesen, in denen geschrieben wurde, dass sich dadurch das Spielen der Gitarre unnatürlich anhöre, durch die Filter, die in Hörgeräten benutzt werden. Doch auch wenn man diese ausschalte und nur die Verstärkung angeschaltet habe, solle es sich trotzdem anders anhören.

Da kam mir die Idee, dass man doch auch E-Gitarre mit Kopfhörern spielen kann. Wenn man die Kopfhörer nicht zu laut stellt und sich Pausen gönnt, sollte dies doch ohne Überstrapazierung der Ohren möglich sein, oder liege ich da falsch?

Hätte es dann nicht den gleichen Verstärkungseffekt wie Hörgeräte?
 
Es bleibt eine Frage für den Gehörakustiker, weil altersbedingt sich schon Frequenzverlagerungen ergeben.
 
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Eigentlich müsste der Thread "Hörschäden durch Gitarre spielen?" lauten...

Ich finde Kopfhörer können schneller noch mehr kaputt machen als ein Verstärker der für den Raum eingestellt wurde (in humaner Lautstärke). Gerade auch weil oft bei Kopfhörer Modeling genutzt wird, kann es bei einem Preset-Wechsel sehr schnell zu signifikanten Lautstärkesprüngen kommen die einem direkt ins Ohr brüllen. Sowas passiert mir bei einem Amp im Raum nicht (außer bei Modeling-Verstärker aber die hat man dann auch nicht am Ohr...).

Natürlich würde es mich jetzt brennen interessieren was du für ein Equipment hast bzw. welcher Verstärker? Oder spielst du nur Akustikgitarre? :)
 
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Verstehe ich dich richtig - du fragst für den Fall, dass du irgendwann in der Zukunft mal einen Hörschaden bekommen könntest, wie es dann mit dem Gitarrespiel weitergeht? Oder geht es dir darum, wie mein Vorposter meint, ob Gefahr besteht, durchs Gitarrespiel einen Hörschaden zu bekommen?
Falls letzteres: du hast es letztlich selbst in der Hand, wie laut du spielst und wann du Gehörschutz benutzt oder nicht.
Falls ersteres: für den Fall, dass du auf eine Profilaufbahn hinarbeitest, wird es natürlich kritischer, sollte der Fall eines Hörschadens eintreten. Aber ob Profi oder nicht - wenn es dann irgendwann mal soweit bist, wird es wahrscheinlich eine Beeinträchtigung sein, aber dich vermutlich nicht zwingen, das Musizieren ganz aufzugeben (es sei denn, du würdest komplett taub). Aber welcher Weg dann für dich der beste sein wird, Hörgerät oder Kopfhörer oder etwas ganz anderes, würde ich an deiner Stelle dann entscheiden, wenn es notwendig wird. Denn ebenso wenigig wie du jetzt weißt, ob und wenn ja wann es dich treffen wird, kannst du jetzt noch nicht abschätzen, wie der Stand der Technik in 5 oder 10 oder 20 oder 50 Jahren sein wird, eben dann, wenn es soweit ist.
 
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@lil Ich meinte den ersten Fall.

Stimmt, wenn es dazu kommen sollte, dass es mich wirklich so stark beeinträchtigt, werde ich (wann auch immer das sein mag) zu der Zeit eine passende Entscheidung treffen. Wer weis was sich in der Technik noch ändert oder ob ich solch einen Hörschaden bekommen werde.

Ich war von dem Thema mal wieder so erfasst, dass ich direkt die perfekte Lösung finden wollte😂

Vielen Dank für die Antworten! 👍🏼
Beitrag automatisch zusammengefügt:

@HD600
Momentan spiele ich nur Akkustikgitarre (eine Westerngitarre). Doch ich kann mir durchaus vorstellen, wenn ich einmal gut spiele, dazu noch E-Gitarre zu spielen.
 
Ich bin in der "erhalten was noch da ist" Phase.
Auch wenn sich Noise Polution die letzten Jahre wegen gesetzlichen Bestimmungen stark reduziert haben, würde ich nicht gleich übertreiben und einfach extreme Dinge meiden.
Konzerte nur mit Gehörschutz, keine Disco, nicht im Auto laut aufdrehen, keine Bandproben mit normalem Drumset oder auch da Gehörschutz. Auch Kino kann sehr laut sein, oder Motorrad fahren. In der Hobbywerkstatt hab ich früher Mickys belächelt. Mittlerweile hab ich die fast dauerhaft auf.
Ein weiterer Punkt ist, dass die Dauer des Lärms wesentlich schädigt. Wenn man MAL etwas lauter ist, macht das nicht umbedingt viel aus. Wenn man allerdings 3 Stunden laut spielt ists zu viel.
Kopfhörer sind nicht umbedingt besser. Ich meine sogar gelesen zu haben, dass sie schlechter sind, da der Schall unmittelbar wirkt und der Gegendruck aus dem Mundraum fehlt.
Ich spiele nach wie vor ordentlich laut, aber seit ich einfach nur die extremen Dinge konsequent meide hat sich das Gehör nicht mehr verschlechtert.
 
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Hallo @Tom_J . Ich bin 51, habe Mitte der 1980er angefangen Gitarre zu spielen und trage seit 2009 beidseitig Hörgeräte, um den weiteren Verlust von Frequenzen zu minimieren. Beides hat erstmal keinen kausalen Zusammenhang bei mir. Meine Lebensqualität wird hierdurch nicht beeinträchtigt.

Es gibt ausreichend Berufsmusiker, die heute massive Hörschäden haben und sich nur noch eingeschränkt mit ihrer Umwelt verbinden können. Schau Dir hierzu gern mal Videos von Paul Gilbert an. Der ist mittlerweile Testimonial von Phonak und schwärmt jetzt von Hörgeräten, als wäre es die dollste Erfindung seit geschnitten Brot. Das halte ich für ausgemachten Schwachsinn. Jeder, der so spät im Leben und mit so großen Hörverlusten anfängt, ein Hörgerät zu tragen, hört einfach nur Chaos. Was an Hörkraftverlust einmal entstanden ist, vergisst das Gehirn und lernt es auch nie wieder dazu, wenn die Information einfach nur lauter gemacht wird. Hier gilt: Je früher, je besser - auch und gerade, wenn man Musiker ist bzw. dieses Hobby ausübt.

Bundeskanzler a.D. Helmut Schmidt hat viele Jahre vor seinem Tod einmal beklagt, dass er zwar technisch noch relativ fit am Klavier ist, ihm jedoch jeglicher Spaß abhanden gekommen ist, weil er nicht mehr hört, was er spielt. Zu spät angefangen, ein Hörgerät zu tragen.

Lange Rede, kurzer Sinn:
  1. Hörgeräte vertragen sich wunderbar mit Musik.
  2. Musik mit Kopfhörer zu machen und Deine Ohren dem ungemilderten Ansturm von Lärm und Schalldruck auszusetzen, ist eine Garantie dafür, dass Du über kurz oder lang ein Hörgerät brauchen wirst.
  3. Ich spiele seit 12 Jahren Gitarre mit Hörgeräten und empfinde das nicht als Nachteil. Einfach den Amp auf Deine Erfordernisse einstellen und wenn es mal in eine Situation mit Dritten geht, einfach mal die Mitmusiker fragen, wie der Sound passt bzw. was sie eventuell anders EQ-en würden.

Wichtig ist immer, dass Du Deine Ohren schonst. Neben den Augen sind sie Dein Interface zu sozialer Interaktion. Die sollte man nicht aufs Spiel setzen.
 
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Jeder, der so spät im Leben und mit so großen Hörverlusten anfängt, ein Hörgerät zu tragen, hört einfach nur Chaos.
Ich habe echt viele in meinem direkten Umfeld, die sehr schlecht hören man muss meist sehr laut mit ihnen reden und es auch mehrmals wiederholen. Doch keiner von ihnen möchte Hörgeräte tragen, was ich nicht verstehe. Sollte ich mitbekommen, dass ich schlecht höre, werde ich mir sofort Hörgeräte holen.
 
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@Tom_J Ich weiß, was Du meinst. Bei mir war es mein Großvater, der aus falschem Stolz erst als er in 1987 in Rente ging anfing, ein HG zu tragen. Trotz der massiven technologischen Fortschritte ist es ihm bis zu seinem Tod 2015 nicht gelungen, diesen Verlust auszugleichen. Ich werde nie den Ausdruck in seinen äugen vergessen, als er mir erzählt hat "es ist nicht, dass ich das Hörgerät nicht so laut stellen könnte, dass mir fast der Kopf explodieren möchte. Aber ich höre nur Lärm. Ich kann die Stimmen nicht identifizieren". Das hat mir damals fast das Herz gebrochen.
 
Musik mit Kopfhörer zu machen und Deine Ohren dem ungemilderten Ansturm von Lärm und Schalldruck auszusetzen, ist eine Garantie dafür, dass Du über kurz oder lang ein Hörgerät brauchen wirst.
Ich bin zwar wirklich noch jung (16 Jahre), doch mache mir trotzdem „Sorgen“ um meine Ohren (und natürlich auch Augen etc.) und versuche diese so gut wie möglich zu schützen.
Wenn ich Kopfhörer benutze, dann habe ich sie immer leise. In meinen Einstellung liegt die maximale Lautstärke für Kopfhörer bei 80 Dezibel.
 

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