bluesfreak
Helpful & Friendly User
Manchmal vergeht die Zeit schneller als einem lieb ist und es sind tatsächlich schon fast 5 Jahre als ich das Project SuperCharger in diesem Posting announciert hatte.
Anyway, ich hatte versprochen das Projekt vorzustellen und ein Review zu schreiben, also here we go bevor weitere 5 Jahre vergehen:
Eigentlich rein angefixt von der Farbe eines beim abholen meiner St. Helens gesehenen Schwarz Siam Basses und eines Youtube Videos auf dem BillyG was Teleähnliches mit TV Jones Powertrons spielte kam dieses Projekt ins Rollen. Obwohl ich eigentlich kein Tele Typ bin hat mich die Form (und auch der Headstock!) der Schwarz SuperCharger fasziniert und das probeweise anspielen einer SC bei Gerhard besorgte den Rest. Also haben wir in einer dieser echt genialen konspirativen Sitzungen bei ihm die Eckpunkte und Spezifikationen festgelegt und dabei kam folgendes raus:
1. Body aus Sumpfesche
2. Arm- und Rippen(Bierbauch)spoiler á la Stratocaster
3. Hals aus Cannadian Hard Maple (eigentlich hatte ich Flamed Maple im Auge aber ich wurde darauf hingewiesen dass der den Attack killen kann weil weicher als der normale Hard Maple)
4. Griffbrett aus Madagaskar Palisander mit 9.5-12“ Compound Radius und Ferdinand Wagner 9662 Bünden (wie Dunlop 6105) und rolled edges
5. Lackierung mit Nitrozellulose Lack in Candy Tangerine
6. Red Tortoise Pickguard
7. Fano Style CrazyParts Bridge
8. Pickups TV Jones PowerTron/PowerTronPlus mit Coilsplitting Funktion über CTS Potis
9. Gotoh Magnum Lock Mechaniken und Stringtree für b und e Saite
10. Telebuchse (Metalltopf) mit Schraubbefestigung (nicht das sich permanent lockernde Querstrebenteil)
Dann folgte das was am zermürbensten ist und das ist die Wartezeit bis die Gitarre fertig wird…und bei Nitrolackierung dauert es halt einfach. Wie üblich kamen zwischenzeitlich Updates via Mail incl Bildern und es wurde auch der „Anpassungstermin“ wahrgenommen wo Art und Ausmaß des Arm- und Rippenspoiler finalisiert und auch das Halsprofil angepasst wurden. Hier hatte ich anfänglich etwas Bedenken weil das vorgeschlagene und -gefertigte Profil doch ein ziemlicher Brocken war aber Gerhard hat mich hier gut beredet und beraten und auch klar dargestellt das ein e.g. Slim Taper auf so einer Gitarre fehl am Platz ist.
Ende Oktober 2015 (also nach knapp 6 Monaten) kam dann die erlösende Nachricht dass die Gute fertig sein und zur Abholung bereit stand. Wie üblich kam das Instrument incl eines schwarzen Rechteckkoffers, einem Fläschen Griffbrett-Öl, Poliertuch und Werkzeugset sowie mit dem typischen Nitrolackgeruch (und nein, das ist nicht das vanillige wie man es von Gibson kennt, weil das ist ein Parfüm das dort in den Koffer gesprüht wird) incl des AHHHH Effekts wenn man den mit schwarzem Plüsch gefütterten Koffer öffnet und einem das Candy Tangerine anstrahlt…
Das erste Anspielen…
an Gerhards Selmer Treble&Bass zeigte genau diesen typischen SC/HB Mix im Ton für den Filtertrons stehen, man hat einen schlankeren Ton als mit einem Humbucker aber trotzdem (größtenteils) Brummfreiheit und das ganze gepaart mit einem richtig knackigen Anschlagsattack und einem satten aber klarem Bass. Dieser Eindruck wiederholte sich auch zuhause sowohl an JTM als auch am JMP und am 18W. Der Hals klingt rund und fett, fast wie eine Tele mit HB am Neck) ohne aber das übliche Wummern auf den Basssaiten, während die Diskantsaiten klar und warm rüberkommen, auch mit ordentlich Drive auf der Kiste. Der Steg knackt und beißt in bester Telemanier ohne aber als Eierschneider rüberzukommen der einem panisch zum Treble Regler am Amp greifen lässt.
Verschaltet ist das ganze klassisch mit einem 3Wege Toggle wie man ihn von LP oder SG kennt, den CoilSplit realisierte Gerhard hier über das TonePoti das als PushPull ausgeführt wurde. Benutzt man dieses PushPull bei Zimmerlautstärke ist man anfangs etwas enttäuscht da man so direkt keine richtige Wirkung spürt aber wenn mal etwas Drive im Spiel und der Amp am Kochen dann ist das eine sehr hilfreiche Sache weil es die dann die gerne überbordenden Bässe zähmt aber auch einen Touch mehr Sparkle auf den Ton setzt. Ind er Zwischenposition stellt sich hier zwar nicht das glockige einer Strat auf Pos 2 oder 4 ein aber man hat einen schönen, ausgedünnten Sound der mit etwas Chorus unterlegt sich sehr gut für countryeskes oder spährisches Füllmaterial eignet (hier genutzt zB bei Maggie Mae, Lying Eyes, Hotel C, Still haven’t found) während man dann mit einem kurzen Schnalzers auf den Toggle am Steg sofort ein sauberes Rockbrett oder am Hals singende Solo Lines abliefern kann. Mit Zerrern vertragen sich die PUs sehr gut, bevorzugt werden hier FullTone FullDrive II, Okko Diablo sowie das ToneCity BlackTea benutzt (letzteres is aktuell mein Lieblingszerrer).
Wo sind wir jetzt, fast 5 Jahre später?
Die Supercharger ist neben der St. Helens meine zweite Hauptgitarre geworden mit der ich fast 50% unseres Coverband Sets bestreite, (wobei sich hier beide St Helens den Job teilen, sprich ich nehm mal die eine, mal die andere mit, je nach Gefühlslage und verwendetem Amp) und ich denke nicht dass sich das in nächster Zeit ändern wird. Sie ist tonal noch freier geworden als sie eh schon war, das ganze Gerät bebt und schwingt beim Spielen und man kann mit ihr wenn es die Bühne und der Toni erlaubt deutlich den Ton formen (bevorzugt wenn man ordentlich Pegel von den Monitoren zurück bekommt), da kommt dann echt nochmal ne Schippe Fett drauf. Neben JMP und 18W liebt sie den inzwischen dazu gekommenen Marshall Astoria ASTH-1 Classic, der fühlt sich an wie extra dafür gebaut weil er eine extreme Dynamik hat (die die Powetrons auch bieten) und somit hervorragend mit diesen zurecht kommt. Wo die LP am Hals zum wummern neigt und die Strat am Steg zu dünn klingt da ist man mit den Powertrons so richtig im Sweetspot wo sich Fett und Knack exakt die Balance halten und man kann von angenehm warmen und leicht angerauchtem Clean bis hin zu ZZ-Top ähnlicher Zerre rein mit dem Volume und dem Pick-Attack wandern.
Wear and tear
Lacktechnisch sind Risse über den ganzen Korpus aufgetreten und auch teilweise deutlich zu sehen (wusste gar nicht das ich so dreckig schwitze ), es kamen einige Dings und Dongs und auch Lackabplatzer dazu (der erste am 4ten oder 5ten Tag, da hab ich beim Gurteinhängen mit dem dem Straplock einfach nicht aufgepasst) aber das zeigt nur die Qualität der Nitrolackierung die wirklich hauchdünn und glashart ist. Ingesamt ist die Gitarre dem häufigen Einsatz folgend schön gealtert, das soll und darf sie auch und ich werde immer wieder auf sie angesprochen. Die anscheinend anziehenden Punkte hier sind neben dem Sound oft die Korpusform, die Farbe und im speziellen dann der Headstock denn hier hat Gerhard wirklich was eigenes designed das nicht irgendwie wie ein krampfhaft geändertes Design des Herstellers mit dem 7 im Namen aussieht sondern in sich stimmig ist und dank des kleinen Farbstriches sich dezent heraushebt (und es ist nicht so flashy wie eine Strat/Tele mit matched Headstock). Aktuell laufen grad Überlegungen ob sich hier nicht noch eine gleichartige aber Candy Green gefärbte S-Variante in HSS Ausführung dazugesellen soll. Dann bin ich vollständig mit Schwarz Gitarren für ein Set ausgestattet und der Rest von G und F darf größtenteils gehen….
Zum Schluß gibts noch ein paar Bilder, einmal Rohzustand, ein Model Shot den mir Gerhard dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat und dann ein aktuelleres auf meiner Proberaum Couch und eines vom Einsatz letztes WoE in CZ
Sofern ich die nächsten Tage Zeit hab mach ich noch ein paar Detailfotos und pflege die dann hier an...
Anyway, ich hatte versprochen das Projekt vorzustellen und ein Review zu schreiben, also here we go bevor weitere 5 Jahre vergehen:
Eigentlich rein angefixt von der Farbe eines beim abholen meiner St. Helens gesehenen Schwarz Siam Basses und eines Youtube Videos auf dem BillyG was Teleähnliches mit TV Jones Powertrons spielte kam dieses Projekt ins Rollen. Obwohl ich eigentlich kein Tele Typ bin hat mich die Form (und auch der Headstock!) der Schwarz SuperCharger fasziniert und das probeweise anspielen einer SC bei Gerhard besorgte den Rest. Also haben wir in einer dieser echt genialen konspirativen Sitzungen bei ihm die Eckpunkte und Spezifikationen festgelegt und dabei kam folgendes raus:
1. Body aus Sumpfesche
2. Arm- und Rippen(Bierbauch)spoiler á la Stratocaster
3. Hals aus Cannadian Hard Maple (eigentlich hatte ich Flamed Maple im Auge aber ich wurde darauf hingewiesen dass der den Attack killen kann weil weicher als der normale Hard Maple)
4. Griffbrett aus Madagaskar Palisander mit 9.5-12“ Compound Radius und Ferdinand Wagner 9662 Bünden (wie Dunlop 6105) und rolled edges
5. Lackierung mit Nitrozellulose Lack in Candy Tangerine
6. Red Tortoise Pickguard
7. Fano Style CrazyParts Bridge
8. Pickups TV Jones PowerTron/PowerTronPlus mit Coilsplitting Funktion über CTS Potis
9. Gotoh Magnum Lock Mechaniken und Stringtree für b und e Saite
10. Telebuchse (Metalltopf) mit Schraubbefestigung (nicht das sich permanent lockernde Querstrebenteil)
Dann folgte das was am zermürbensten ist und das ist die Wartezeit bis die Gitarre fertig wird…und bei Nitrolackierung dauert es halt einfach. Wie üblich kamen zwischenzeitlich Updates via Mail incl Bildern und es wurde auch der „Anpassungstermin“ wahrgenommen wo Art und Ausmaß des Arm- und Rippenspoiler finalisiert und auch das Halsprofil angepasst wurden. Hier hatte ich anfänglich etwas Bedenken weil das vorgeschlagene und -gefertigte Profil doch ein ziemlicher Brocken war aber Gerhard hat mich hier gut beredet und beraten und auch klar dargestellt das ein e.g. Slim Taper auf so einer Gitarre fehl am Platz ist.
Ende Oktober 2015 (also nach knapp 6 Monaten) kam dann die erlösende Nachricht dass die Gute fertig sein und zur Abholung bereit stand. Wie üblich kam das Instrument incl eines schwarzen Rechteckkoffers, einem Fläschen Griffbrett-Öl, Poliertuch und Werkzeugset sowie mit dem typischen Nitrolackgeruch (und nein, das ist nicht das vanillige wie man es von Gibson kennt, weil das ist ein Parfüm das dort in den Koffer gesprüht wird) incl des AHHHH Effekts wenn man den mit schwarzem Plüsch gefütterten Koffer öffnet und einem das Candy Tangerine anstrahlt…
Couchsurfing
- bluesfreak
Das erste Anspielen…
an Gerhards Selmer Treble&Bass zeigte genau diesen typischen SC/HB Mix im Ton für den Filtertrons stehen, man hat einen schlankeren Ton als mit einem Humbucker aber trotzdem (größtenteils) Brummfreiheit und das ganze gepaart mit einem richtig knackigen Anschlagsattack und einem satten aber klarem Bass. Dieser Eindruck wiederholte sich auch zuhause sowohl an JTM als auch am JMP und am 18W. Der Hals klingt rund und fett, fast wie eine Tele mit HB am Neck) ohne aber das übliche Wummern auf den Basssaiten, während die Diskantsaiten klar und warm rüberkommen, auch mit ordentlich Drive auf der Kiste. Der Steg knackt und beißt in bester Telemanier ohne aber als Eierschneider rüberzukommen der einem panisch zum Treble Regler am Amp greifen lässt.
Verschaltet ist das ganze klassisch mit einem 3Wege Toggle wie man ihn von LP oder SG kennt, den CoilSplit realisierte Gerhard hier über das TonePoti das als PushPull ausgeführt wurde. Benutzt man dieses PushPull bei Zimmerlautstärke ist man anfangs etwas enttäuscht da man so direkt keine richtige Wirkung spürt aber wenn mal etwas Drive im Spiel und der Amp am Kochen dann ist das eine sehr hilfreiche Sache weil es die dann die gerne überbordenden Bässe zähmt aber auch einen Touch mehr Sparkle auf den Ton setzt. Ind er Zwischenposition stellt sich hier zwar nicht das glockige einer Strat auf Pos 2 oder 4 ein aber man hat einen schönen, ausgedünnten Sound der mit etwas Chorus unterlegt sich sehr gut für countryeskes oder spährisches Füllmaterial eignet (hier genutzt zB bei Maggie Mae, Lying Eyes, Hotel C, Still haven’t found) während man dann mit einem kurzen Schnalzers auf den Toggle am Steg sofort ein sauberes Rockbrett oder am Hals singende Solo Lines abliefern kann. Mit Zerrern vertragen sich die PUs sehr gut, bevorzugt werden hier FullTone FullDrive II, Okko Diablo sowie das ToneCity BlackTea benutzt (letzteres is aktuell mein Lieblingszerrer).
Wo sind wir jetzt, fast 5 Jahre später?
Die Supercharger ist neben der St. Helens meine zweite Hauptgitarre geworden mit der ich fast 50% unseres Coverband Sets bestreite, (wobei sich hier beide St Helens den Job teilen, sprich ich nehm mal die eine, mal die andere mit, je nach Gefühlslage und verwendetem Amp) und ich denke nicht dass sich das in nächster Zeit ändern wird. Sie ist tonal noch freier geworden als sie eh schon war, das ganze Gerät bebt und schwingt beim Spielen und man kann mit ihr wenn es die Bühne und der Toni erlaubt deutlich den Ton formen (bevorzugt wenn man ordentlich Pegel von den Monitoren zurück bekommt), da kommt dann echt nochmal ne Schippe Fett drauf. Neben JMP und 18W liebt sie den inzwischen dazu gekommenen Marshall Astoria ASTH-1 Classic, der fühlt sich an wie extra dafür gebaut weil er eine extreme Dynamik hat (die die Powetrons auch bieten) und somit hervorragend mit diesen zurecht kommt. Wo die LP am Hals zum wummern neigt und die Strat am Steg zu dünn klingt da ist man mit den Powertrons so richtig im Sweetspot wo sich Fett und Knack exakt die Balance halten und man kann von angenehm warmen und leicht angerauchtem Clean bis hin zu ZZ-Top ähnlicher Zerre rein mit dem Volume und dem Pick-Attack wandern.
Wear and tear
Lacktechnisch sind Risse über den ganzen Korpus aufgetreten und auch teilweise deutlich zu sehen (wusste gar nicht das ich so dreckig schwitze ), es kamen einige Dings und Dongs und auch Lackabplatzer dazu (der erste am 4ten oder 5ten Tag, da hab ich beim Gurteinhängen mit dem dem Straplock einfach nicht aufgepasst) aber das zeigt nur die Qualität der Nitrolackierung die wirklich hauchdünn und glashart ist. Ingesamt ist die Gitarre dem häufigen Einsatz folgend schön gealtert, das soll und darf sie auch und ich werde immer wieder auf sie angesprochen. Die anscheinend anziehenden Punkte hier sind neben dem Sound oft die Korpusform, die Farbe und im speziellen dann der Headstock denn hier hat Gerhard wirklich was eigenes designed das nicht irgendwie wie ein krampfhaft geändertes Design des Herstellers mit dem 7 im Namen aussieht sondern in sich stimmig ist und dank des kleinen Farbstriches sich dezent heraushebt (und es ist nicht so flashy wie eine Strat/Tele mit matched Headstock). Aktuell laufen grad Überlegungen ob sich hier nicht noch eine gleichartige aber Candy Green gefärbte S-Variante in HSS Ausführung dazugesellen soll. Dann bin ich vollständig mit Schwarz Gitarren für ein Set ausgestattet und der Rest von G und F darf größtenteils gehen….
Zum Schluß gibts noch ein paar Bilder, einmal Rohzustand, ein Model Shot den mir Gerhard dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat und dann ein aktuelleres auf meiner Proberaum Couch und eines vom Einsatz letztes WoE in CZ
Sofern ich die nächsten Tage Zeit hab mach ich noch ein paar Detailfotos und pflege die dann hier an...
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