Gitarre schnarrt - pin lose?

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Devi
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Hi!

Folgende Geschichte hat sich die Tage bei mir abgespielt:
Beim spielen vor ein paar Tagen habe ich gemerkt, dass beim härteren anschlag der dicken E Saite diese zu schnarren anfängt. Um genauer zu sein: am Steg liegt die Ursache für das unschöne schnarren.
Doch was genau schnarrt da? Erst hatte ich den Pin in verdacht. Dieser sitzt etwas locker! "Da haben wir den Übeltäter" dachte ich mir. Siehe Bildanhang.
Sieht doch verdächtig aus, oder?
Nun bin ich in das örtliche Musikgeschäft und dort hat der Gitarrensachverständige mir erklärt das liegt nicht am Pin, die verleimung innerhalb der Gitarre wäre gelöst. Es schnarrt also etwas innerhalb der Gitarre... ?

Nun habe ich von jemanden gehört ich soll mir eine zweitmeinung einholen. Doch örtlich gibts keinen zweiten größeren Gitarrenhändler. Deshalb möchte ich von euch jetzt wissen, was ihr mir raten würdet.

Mal neue Pins reinstecken? Wenn ja, bitte auch vorschläge posten...
Oder sind die Pins nicht verantwortlich für das schnarren?
 
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na um das zu klären, nimm den pin raus, wickle mal tesa (o.ä.)drum und steck ihn wieder ein - wenns weg ist ok, wenn nicht - auweija.
 
Habe ich jetzt ausprobiert. Beim stimmen ist der Pin gleich wieder ein stückchen rausgehüpft. Das schnarren ist jetzt etwas leichter, aber immernoch da.
Würde ich eine Kamera reinstecken und Fotos vom Innenraum machen, würde da was zu sehen sein? ^^

btw. es handelt sich um eine wunderschöne Johnson JD-22 Gitarre.
 
drück den pin mal fest. das er beim stimmen rausspringt ist logisch. es kommt zug auf die saite, somit druck auf den pin.

ob da was zu sehen sein wird kann man so nicht sagen. ich denke es ist vielleicht die verplankung der decke - aber das ist nur eine mutmasung.
 
Nun bin ich in das örtliche Musikgeschäft und dort hat der Gitarrensachverständige mir erklärt das liegt nicht am Pin, die verleimung innerhalb der Gitarre wäre gelöst. Es schnarrt also etwas innerhalb der Gitarre... ?

Also wenn der Sachverständige die lose Verleimung im Inneren der Gitarre nicht gesehen hat und diese Diagnose aufgrund des Geräusches gestellt hat, dann würde ich ihm sofort den Titel "Gitarrensachverständiger" wegnehmen.

Es ist zwar richtig, dass eine lose Deckenbeleistung ein unnatürliches Geräusch verursacht, aber dieser Fehler ist nur einer von bis zu 30 Mängel die in etwa das gleiche Geräusch verursachen können. Von diesen 30 kann man ganz viele durch einfache Kontrolle ausschließen.

Schau Dir einmal die "Big Buzz List" auf Frank Fords Seite an und dann klick Dich durch die "Buzz Diagnosis": http://www.frets.com/FRETSPages/Luthier/Technique/Setup/BuzzDiagnosis/buzzintro.html

Ich weiß jetzt nicht ob das auf Frank's Seite vorkommt, aber Batteriefächer können auch unnatürliche Vibrationen hervorrufen, die sich meist über das Schall-Loch verstärken und meistens nur bei einer bestimmten Frequenz (bestimmter Ton - Resonanz) deutlich hörbar auftreten (das könnte die 31. mögliche Ursache sein).
 
Irgendwie habe ich bei dem Bild das Gefühl, dass die Pins zu tief sitzen. Bei meinen Westerns schauen die alle noch en Stückchen heraus.
Außerdem könnte der Umstand, dass der Pin beim Stimmen ein Stück raushüpft dafür sprechen, dass du die Saite zu weit in das Loch reinsteckst, so dass der Ball am Ende unter dem Pin liegt, und ihn beim Zug herauszieht. Das Schnarren könnte dann auch vom losen Saitenende kommen.
Der sollte aber zwischen der schrägen Flanke des Pins und dem Holz eingeklemmt sein. Es hilft dabei, wenn man das Ende der Saite vorher leicht anbiegt. Hier ist eine Anleitung mit Bildern dazu (im Abschnitt E-Gitarre und Westerngitarre): http://www.saitenweise.de/saitenwechsel/saitenwechsel.html

Dort sieht man auch, dass die Pins noch ein paar mm herausstehen sollten.
 
Also ich habe jetzt die E Saite gelockert, eine Kamera rein und ein Foto gemacht. Bringt aber kaum was.. ich sehe da nichts verdächtiges. Keine Saite scheint zu weit reingesteckt worden zu sein. Auch sehe ich nicht das locker sein könnte.
Auf der Seite mit den Buzz-dingens habe ich mich durchgeklickt und viele Gründe eingesehen, doch keiner trifft auf meine Gitarre bzw. mein Problem zu.

Unschön....

Übrigens habe ich gerade rausgefunden, dass das Schnarren auch auftritt wenn ich andere Saiten anschlage. Doch da muss ich dann richtig hart anschlagen um einen Buzz zu bewirken. Auf manchen Saiten schaffe ich es nur auf manchen Positionen... (frets)
 

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Also ich habe jetzt die E Saite gelockert, eine Kamera rein und ein Foto gemacht. Bringt aber kaum was.. ich sehe da nichts verdächtiges. Keine Saite scheint zu weit reingesteckt worden zu sein. Auch sehe ich nicht das locker sein könnte.
Auf der Seite mit den Buzz-dingens habe ich mich durchgeklickt und viele Gründe eingesehen, doch keiner trifft auf meine Gitarre bzw. mein Problem zu.

Unschön....

sieht doch alls sauber aus...

Übrigens habe ich gerade rausgefunden, dass das Schnarren auch auftritt wenn ich andere Saiten anschlage. Doch da muss ich dann richtig hart anschlagen um einen Buzz zu bewirken. Auf manchen Saiten schaffe ich es nur auf manchen Positionen... (frets)

aha! was für saiten spielst du denn? könnte es sein, dass die saite lage zu niedrig ist??
 
Die Saiten berühren nirgends das fretboard oder die Bundstäbchen. Das knarzende Geräusch kommt definitv aus dem Steg, ich kann das genau hören.

Es sind .11-er Saiten übrigens (von Martin glaube ich).

/edit:
Wenn ich unterhalb des Stegs klopfe höre ich dieses schnarren auch leicht.
 
Falls Deine Saiten schon länger drauf sind (ca. 1 Monat), dann würde ich einen Saitenwechsel in Betracht ziehen, um mögliche Defekte an den Saiten bzw. Ballends, die eventuell ein Schnarren erzeugen auszuschließen. Bei diesem Saitenwechsel könntest Du gleich die Stegeinlage bzw. das was darunter ist kontrollieren und Du könntest besser mit der Hand durchs Schall-Loch (falls Du keine XXL-Hände hasst) eventuell lose Beleistungen bzw. Bauteile kontrollieren , die nur durch Sicht nicht zu erkennen wären. Hinweis: Ein Fehler der ein Schnarrgeräusch verursacht bei dem man ziemlich sicher ist, dass es vom Bereich des Schall-Loches kommt liegt sehr oft doch woanders (nicht zwangsläufig aber durchaus öfter möglich), weil Vibrationen erst durch den Korpus und natürlich durch das Schall-Loch in Schallwellen umgewandelt werden. (Beispiel: Auch Vibrationen von den Mechaniken sind über das Schall-Loch zu hören).

Dieser Inspektionsspiegel mit biegsamer Welle und Lampe ist nicht allzu teuer und wäre für Deine Kontrolle des Korpusinneren auch hilfreich wie auch für viele andere Sichtkontrollen (Haushalt, Auto, ect.): http://www.conrad.de/goto.php?artikel=803448
 
Auch Vibrationen von den Mechaniken sind über das Schall-Loch zu hören

guter punkt!
sind die mechaniken fest? sprich, ist die mutter (oberseite der kopfplatte) bei jeder mechnik fest? meist sollten diese nur "handfest" also nicht mit schlüssel angezogen sein, die könnten sich also lockern.

wie ist es mit dem endpin? also dem stöpsel unten an der zarge, womit man den gurt befestigt - ist der lose? kannst du den herausnehmen? wenn ja, ist das schnarren dann weg?
 
wie ist es mit dem endpin? also dem stöpsel unten an der zarge, womit man den gurt befestigt - ist der lose? kannst du den herausnehmen? wenn ja, ist das schnarren dann weg?

Bei mir hat vor ein paar Wochen mal eben dieser Gurtpin (an meiner Tacoma) geschnarrt, weil er sich durch die Vibrationen gelöst hatte. In meiner Panik habe ich alle üblichen Verdächtigen (Elektronik, Kabel, etc) abgecheckt und wollte die Suche schon aufgeben, als mir beim Kabelrausziehen aufgefallen ist, dass der Gurtpin (der gleichzeitig auch eine Kabelbuchse ist) nicht fest angeschraubt ist.
 
hmmm.... ich hab mir das bild des inneren der Johnson nochmal angeschaut.

@Devi: könnte es sein, dass wenn du die E saite anschlägst, die e saite schnarrt?
ich meine das "ball-end", wie man es auf dem bild erkennt, könnte das schnarren.
 
Hio,
danke für die antworten soweit.
Ich habe nun die saiten runtergenommen und mir den innenraum genauer angesehen. Es scheint absolut nichts im inneren lose zu sein. Aber andererseits konnte ich nicht so gut reinsehen bzw alles ertasten.
Es sitzt auf jeden fall kein gurtpinn locker, die sind bombenfest angeschraubt.
Auch die mechaniken sind nicht locker, nichts wackelt.
An keiner stelle berührt eine saite einen bundstab.
Auch die knochen übergänge sind stabil.
Die hohe e saite (bzw ihr ball end) ist nicht locker, auch habe ich die kleinen "spreizel" die obem auf dem bild zu sehen waren entfernt. Die ballends sitzen sehr fest und scheinen auch nicht die ursache zu sein.

Nun habe ich vom verkäufer eine antwort bekommen, dass er für die reparatur aufkommen würde. Soll ich mit der gitarre zum oben erwähnten musikhaus gehen? Oder wie sollte ich vorgehen? Ich habe angst, dass mir ein unqualifizierter leim-meister die gitarre verpfuscht....
Die nächste werkstatt wäre bei thomann, allerdings 65 km entfernt.
 
pinsJD-22.jpg

pinsinnen.jpg

Diese beiden Stellen solltest Du genauer inspizieren:

Verbindung Bridge-Decke: Passt da möglicherweise ein Blatt Papier rein?

Verleimung der beiden Deckenhälften: Ist da von außen auch ein ganz dünner Spalt oder möglicherweise Riß sichtbar. Also bei meinen Gitarren ist auch innen kein Spalt bei der Verleimung der Deckenhälften sichtbar?

Falls sich diese beiden Stellen als Problem herausstellen, würde ich entweder in Richtung Umtausch tendieren oder eine Reparatur durch einen Gitarrenbaumeister.
 
Richelle, ich fass es nicht!
Du scheinst das geheimnis tatsächlich gelüftet zu haben. Und zwar kann ich tatsächlich in einen kleinen spalt am steg ein blatt papier zu einem kleinen teil reinstecken. Das blatt geht nicht tiefer rein, egal wie. Alle anderen stellen (auch innerhalb) habe ich nun mit nem blatt abgetastet (soweit es ging) und nichts gefunden. Die verleimung der deckenhälften innerhalb ist in ordnung (würde ich sagen).
Da ich nun die saiten so oft ab und wieder dran gemacht habe sind mir 2 gerissen :(
Auf jeden fall geht das blatt auch nur unter den steg wenn die saiten angezogen sind.

Übrigens, sobald ich einen finger auf die stelle lege dann verschwindet das summen sofort. Auch wenn ich in der nähe meine hand anlege ist nichts mehr zu hören. Scheint also tatsächlich der übeltäter zu sein?

Wie sollte ich vorgehen?
 

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Also ich denke die Bridge sollte abgenommen und neu aufgeleimt werden. Dies sollte ein Fachmann (Gitarrenreparatur, Gitarrenbau) machen, für den das ja überhaupt kein Problem darstellt. Bei jeder anderen Person ist das Risiko von Zerstörung, Folgeschäden, Nichtbehebung bzw. nicht ausreichende Behebung des Mangels einfach zu groß, würde ich meinen.

Die Ursache dieses Problems könnte einerseits eine ursprünglich mangelhafte Verleimung der Bridge sein, oder ein Auflösen des Leimes durch chemische Substanzen in möglicherweise nicht geeigneten Reinigungsmittel für die Decke die bei Deiner Gitarre verwendet wurden, oder auch eine zu starke Zugkraft der Saiten (13er Saitensatz, zu hoch stimmen, open E-Stimmung erzeugt auch höhere Zugkräfte - sollte vielleicht nur mit 11er Saiten durchgeführt werden).

Was die Gitarrenpflege betrifft gibt es hier irgendwo einen von Aquarius erstellten Thread mit allen Infos und Empfehlungen.
 
Die gitarre ist ziemlich neu und ich habe sie noch kein einziges mal mit irgendwelchen mitteln gereinigt. Aufgezogen sind .11er saiten. Bisher wurde nur auf standard gestimmt.
Und die ganze bridge muss abgenommen werden, weil sie zu einem milimeter gelöst ist? Hätte gedacht das könnte man einfacher lösen...
 
Die gitarre ist ziemlich neu und ich habe sie noch kein einziges mal mit irgendwelchen mitteln gereinigt. Aufgezogen sind .11er saiten. Bisher wurde nur auf standard gestimmt.
Und die ganze bridge muss abgenommen werden, weil sie zu einem milimeter gelöst ist? Hätte gedacht das könnte man einfacher lösen...

Na ja, du willst doch, dass es ordentlich gemacht wird, oder? Wenn man kann, dann sollte man einen Fehler doch komplett beheben (lassen) ;)
 
Die gitarre ist ziemlich neu und ich habe sie noch kein einziges mal mit irgendwelchen mitteln gereinigt. Aufgezogen sind .11er saiten. Bisher wurde nur auf standard gestimmt.
Und die ganze bridge muss abgenommen werden, weil sie zu einem milimeter gelöst ist? Hätte gedacht das könnte man einfacher lösen...

Also wenn derjenige der Dir die Gitarre verkauft hat diesen Fehler nicht ordnungsgemäß beheben kann (und Leim oder Klebstoff in einem dünnen Spalt irgenwie einbringen ist sicher nicht ordnungsgemäß), dann sollte er Dir auf jeden Fall einen Umtausch anbieten (gleiche neue Gitarre oder ähnliche nach Deinem Wunsch, bei der Du diese Stellen natürlich sofort kontrollierst). Sowas sollte ja ein unprobelmatischer Garantiefall sein.
 
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