Gitarre schnarrt nach Saitenwechsel im Wirbelbereich

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Raincoaster
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Hallo Musiker! :)

Ich habe mir vor einiger Zeit eine Westerngitarre (Washburn D-10B) gekauft und jetzt hielt ich einen Saitenwechsel für nötig. Die Saiten waren vorher 13-er Stärke. Da ich gerne Saiten verschiedener Stärke ausprobieren möchte, habe ich mir Martin-Sätze von 10 bis 13 gekauft und versuche nun zunächst 10-er Saiten draufzuziehen. Vorgehen tue ich nach dieser Anleitung: https://www.thomann.de/de/onlineexpert_80_10.html

Nun habe ich alle alten Saiten entfernt und zunächst die tiefe E-Saite draufgezogen. Bei starkem Anschlag schnarrt diese leider im Bereich der Stimmwirbel, zumindest hört es sich so an. Das ist relativ unabhänggig davon, ob und wo ich die Saite greife. Je höher ich greife, desto weniger schlimm wird es. Hörbar ist es aber immer.

Ich habe dann die A-Saite draufgezogen. Hier ist das Ergebnis dasgleiche. Beide Saiten schnarren. Nun habe ich auch die D-Saite draufgezogen und dieses mal die Saite mehrfach um den Wirbel gewickelt. Es wurde aber leider nur schlimmer, inzwischen schnarren alle Saiten mehrtönig. Aus Angst, die Gitarre kaputt zu machen, habe ich die hohen (Diskant-)Saiten gar nicht erst draufgespannt und auch die tiefen 3 Saiten wieder völlig entspannt, sodass kein einseitiger Zug auf der Gitarre lastet.

Ich weiß, das Ferndiagnose immer schwierig ist, aber vielleicht hat ja jemand eine Idee. Kann es an den dünnen Saiten liegen? Vorher klang die Gitarre zwar durch die alten Saiten etwas matt, aber nie in dem Maße schnarrend. Ich weiß auch, dass das Thema schnarrende Saiten hier schon mehrfach diskutiert wurde, mein konkretes Problem habe ich aber nicht gefunden. Und in den E-Gitarren-Schnarr-Thread habe ich mich auch nicht getraut, da wir ja von einem Akustik-Schätzchen reden. ;-)

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe und Musikalische Grüße,

Henrik
 
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Der Umstieg von 13ern auf 10er-Saiten ist schon arg heftig und 10er-Saiten "klirren" eben auch deutlich mehr. Ich ziehe meistens 11er oder 12er auf meine Westerngitarren, 10er nur bei wirklich alten Schätzchen, denen ich die höhere Saitenstärke nicht mehr zutraue.
Meine spontane Vermutung wäre also: Ja, es dürfte an den Saiten liegen.

Die Art des Saitenaufziehens wie im Link angegeben ist auch sehr gut und auch meine Taktik, wobei die Bilder teilweise doch etwas klein sind...
Ich sollte mir auch mal einen Saitenschneider zulegen.
 
Hast du schon mal versucht, alle Saiten aufzuziehen? Die Saitenspannung zieht den Hals ja nach vorne und wenn da nur eine Saite drauf ist, ist der Zug entsprechend gering und es muss einfach schnarren. Es kann natürlich sein, dass die neue Saitenstärke zu dünn ist und du die Gitarre darauf einstellen (lassen) musst oder eben wieder zu den bewährten Saiten greifen.
 
Ich danke euch für eure Antworten! :)

Ich habe jetzt mal alle Saiten aufgezogen und nun hat sich das Schnarren um Einiges reduziert und ich muss die E-Saite wirklich stark anschlagen, damit es noch schnarrt. Es lag also wirklich an den dünnen Saiten.

Ich werde die Saiten jetzt mal ne Weile drauflassen und schauen, wie ich damit zurecht komme. Nur mal aus Interesse: Wie würde ich meine Gitarre auf verschiedene Saitenstärken einstellen (lassen) und was genau würde dabei passieren?

Gruß,
Henrik
 
Das schnarren würde weg gehen,und wenn du Glück hast lässt sie sich danach sogar noch besser bespielen^^
 
Kann man auch selber machen.
Werkzeug: Kapo, Visitenkarte, der mit der Gitarre gelieferte Innensechskant...
 
Nur mal aus Interesse: Wie würde ich meine Gitarre auf verschiedene Saitenstärken einstellen (lassen) und was genau würde dabei passieren?

Im Hals von Westerngitarren ist ein einstellbarer Stahlstab (sogenannter trussrod) eingebaut.

Die Zugkraft aller 6 Saiten (zwischen 50 und 85 kg je nach Saitensatz) versuchen den Hals nach vorne zu biegen und der Stahlstab wirkt dieser Biegung entgegen.

Da die Saite beim Anschlag einen Schwingfreiraum benötigt und nicht an den Bundstäbchen anschlagen soll und somit Schnarrgeräusche erzeugen würde, ist eine leichte Biegung des Halses erwünscht.
Über dem einstellbaren Stahlstab kann man die optimale Halskrümmung (Biegung) auf die verwendeten Saiten und die Spieltechnik (starker kräftiger Anschlag benötigt etwas mehr Schwingungsfreiraum als zarter Anschlag) einstellen. Dünnere Saiten erzeugen weniger Zugkraft und erfordern somit ein Lockern (gegen den Uhrzeigersinn drehen) des Halsstabes und umgekehrt.
Ein Lockern des Halsstabes vergrößert die Halskrümmung und umgekehrt.

Inspizieren kann man die Halskrümmung sehr einfach ohne viel Meßaufwand indem man mit dem Zeigefinger der linken Hand die dicke E-Saite am 1. Bund greift (niederdrückt), gleichzeitig dieselbe dicke E-Saite mit dem Daumen der rechten Hand am 12. Bund niederdrückt und dabei mit dem Zeigefinger der rechten Hand auf die Saite über dem 6. Bundstäbchen drauftippt --> die sollte dort nicht auf dem Bundstäbchen aufliegen und durch das Drauftippen sollte eine minimale Bewegung erkennbar sein (je nach Spielweise sollte dort der Zwischenraum zum Bundstäbchen ca. zwischen 0,2 - 0,6 mm sein).
 
Ich danke euch nochmal vielmals für eure Hilfen und Erklärungen! :)

Inzwischen schnarrt es kaum noch und ich bin um Einiges an Erfahrung und Wissen reicher.

Viele Grüße und bis bald!

Henrik
 
Wenn man nur eine Saite aufzieht, und das auch noch die dicke E ist, dann schnarrt die Mechanik meistens. Auch wenn alle drauf sind und es schnarrt, muss es nicht die Saitenlage sein, sondern es kann an den Mechaniken etwas locker sein. Oft hilft als Notlösung - und die halten am längsten - eines dieser klemmbaren Stimmgeräte an die Kopfplatte zu klemmen.
Bei meiner Gitarre mit nicht durchbrochener Kopfplatte drücke ich die Mechanik jeder Saiten vor dem Aufziehen nach unten - schwer zu beschreiben, da ist so eine Mutter mit Sechskant, die aber keine Mutter ist sondern nur auf die Platte gedrückt wird...

Wenn das Schnarren stärker wird, sobald du den Hals nicht berührst, ist wahrscheinlich an der Mechanik etwas lose und schwingt.
 
Ich hatte ein ähnliches Problem, ebenfalls ein Vibrationsgeräusch in den Knöpfen. Ich habe mit einem kleinen Kreuzschlitzschraubendreher die Schrauben in den Knöpfen etwas gelockert u. dann etwas fester als vorher angezogen, danach war Ruhe.
 

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