Gitarre runtertransponieren / Bundreinheit

[nicomeier333]

Heyho,

Da ich ja seit Januar Besitzer einer E-Gitarre bin... wollte ich jetzt das Modell für einen Song auch mal auf D G C F A D herunterstimmen, hierbei tritt nur leider ein Problem auf: Die E-Saite wird, wenn ich mit der Linken Hand greife, höher als sie werden sollte, wenn ich sie herunterdrücke. Dazu habe ich ein paar Fragen:

Liegt das an der Saitenlage oder an der Bundreinheit? Muss ich die Bundreinheit für eine tiefere Stimmung neu einstellen oder verändern?

Wie lässt sich die Bundreinheit mit "Anfängerkenntnissen" denn überhaupt richtig einstellen?

Eine Frage, die etwas unrelevant dazu ist, mich aber auch interessiert: Was empfehlt für eine Saitenlage? Höhere Saiten tiefer oder höher gelagert als die tieferen / alles gleich? (meine höhe hab ich gefunden, aber nicht ob ichs neigen soll ode rnicht)

Liebe Grüße

 

[Azriel]

Hallo,

du kannst keine "Bundreinheit" einstellen. siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Bundreinheit

Du meinst die Oktavreinheit und die kann jeder mit einem Schraubenzieher/Inbusschlüssel und einem Stimmgerät selbst einstellen.
Rockinger meint dazu:

Eine Gitarre oder ein Bass sind oktavrein eingestellt, wenn der am 12-ten Bund gegriffene Ton gleich dem am 12ten Bund angerissenen Flageaulett-Ton ist. Diesen Ton bekommt man, indem man den Zeigefinger der linken Hand sanft auf die Saite genau über dem zwölften Bund legt (die Saite nur schwach berühren), die Saite sanft anschlägt und IM ANSCHLAGEN den Finger weg nimmt. Es gibt noch mehr solche Töne, prinzipiell sind sie fast überall, besonders aber über dem 5-ten, 7-ten, 17-ten, 19-ten und 24-ten Bund. Uns kommt es jetzt aber auf den 12-ten Bund an! Ist der gegriffene Ton höher als der Flageaulett-Ton, so muß das Brückchen weiter zurück gestellt werden. Ist der gegriffene Ton tiefer, so muß das Brückchen weiter vor (in Richtung Sattel) gestellt werden. Bei der Einstellung der Oktavreinheit kann man sich notfalls auch mit einem Stimmgerät helfen, es sollte aber schon ein einigermaßen vernünftiges Teil sein. Die aus der Billigabteilung sind für solch diffizile Arbeiten absolut nicht zu gebrauchen. Viel besser ist es natürlich, das eigene Ohr soweit zu schulen, daß man dieses Tuning nach Gehör durchführen kann.

Nach erfolgter Oktavreinheitseinstellung wird man feststellen, daß die Saitenreiterchen nach einem bestimmten Muster auf der Brücke verteilt sind. Das hängt damit zusammen, weil das Schwingungsverhalten einer Saite in starkem Maße von ihrem Kerndurchmesser abhängig ist. Je dicker der Kern, desto höher die "Steifigkeit". In der Praxis macht sich das so bemerkbar, daß Saiten mit dickeren Kernen erst kurz hinter dem eigentlichen Auflagepunkt anfangen zu schwingen. Und so ergibt es sich, daß die Reiterchen für die G- und die tiefe E-Saite am weitesten nach hinten gestellt werden müssen, schließlich sind das die Saiten mit dem größten Kerndurchmesser.

Die Frage nach der "Neigung" der Saitenlage verstehe ich nicht. Ich stelle meine Saitenlage nach Möglichkeit auf knapp 1,2mm ein (hab dafür ein Plektrum in der Stärke).

Generell empfehel ich dir mal die Workshops bei Rockinger durchzuarbeiten und auf Youtube gibts auch tolle Workshops zum Thema, Hals einstellen und Saitenlage. Auch die Sufu hier am Board spuckt da einiges aus.

Letzte Frage: Welche Saitenstärke hast du denn? Wenn du 9er aufgezogen hast, wundert es mich nicht, wenn es beim Downtuning um einen Ganzton nicht mehr passt.

Und als aller aller letztes, es heisst runterstimmen. Transponieren ist was völlig anderes.

 

[Classic-Fan]

Wenn man Saiten runterstimmt, werden sie "schlabbriger", je mehr, desto dünner die Saiten und desto weiter runtergestimmt wird.

Evtl. ist das also kein Problem der Oktavreinheit, sondern ein Problem des Greifens - man muss da schon etwas sensibler mit der linken Hand umgehen, sonst zieht man die Saiten oder drückt (z.B.bei Jumbobünden) einfach zu fest und der Ton klingt zu hoch. Das würde ich erstmal ausschließen. Ist das Problem damit nicht behoben, sieh weiter oben den Post von Azriel...

 

[schmendrick]

Da ich ja seit Januar Besitzer einer E-Gitarre bin...

...solltest du den post von Classic-Fan sehr ernst nehmen. Die Oktavreinheit ändert sich nicht durch herunterstimmen, wohl aber die Schwierigkeit, sauber zu spielen.