eDHa
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Hallo, liebe Musiker-Boarder!
Warum hatte ich eigentlich bisher keine Stratocaster?
Weil ich dachte, dass ich folgendes nicht mag:
das Pickguard, das wie ein Deckel auf die Fräsungen im Korpus draufgesetzt ist
die Klinkenbuchse, die vorne aus dem Pickguard rauskommt
brummende Pickups
den spackeligen Tremolo-Hebel mit der komischen Plastikkappe
die "zuwenigen" 21 Bünde
alles vergessen, denn andererseits ...
... braucht man ja einfach eine Stratocaster für den singelkeuligen Sound und, und man ist so ungeheuer flexibel, wenn man mal ein Teil auswechseln will. Und das Aussehen ist nun mal Kult.
Also bin ich jetzt auch Stratist!
Die Wahl:
Nach einigen Recherchen und Überlegungen habe ich mir ein Strat® Style Five-Minute-Kit von Rockinger bestellt.
Die Rockinger Strats schnitten bei den Tests und Reviews, die man so findet, durchweg gut ab. Und ich dachte mir, wenn man kein Marken-Fetischist ist, hat man dann für einen moderaten Preis zumindest eine solide Grundlage, und kann ja bei Bedarf noch das eine oder andere Teil austauschen. Möchte nicht wissen, wie oft bei den z. T. sündhaften teuren Vintage-Fender-Stratocasters nur noch das Kopfplatten-Logo Original ist, und selbst das kann man ja einzeln kaufen.
Erst habe ich noch geschwankt zwischen der Two-Tone-Sunburst (hätte ich dann aber mit Tortoise-Pickguard genommen) und der Vintage-weißen mit Vintage-Mint-Pickguard. Ich habe dann die Vintage-weiße genommen.
Lieferung:
Superschnell nach 3 Werktagen über DHL direkt nach Hause. War gut verpackt und alles heile.
Ausstattung:
Nach Angaben im Online-Katalog:
Korpus aus US-Erle (American Red Alder), 1 A Vintage-Shaping.
Ahornhals mit Rosewood-Griffbrett, 7,25 Zoll Griffbrettradius
Trussrodzugang an der Kopfplatte
21 Bünde (2,7mm x 1,1mm)
KLUSON Deluxe Tuner (Double Line Stamp)
Vintage Tremolo mit Stahlblock
Verchromte Hardware
Vintage Mint Pickguard
3 ROCKINGER ST-RAT Pickups mit reversem Mittelpickup
5-Wege-Schalter
Entgegen der Angabe im Online-Katalog war allerdings kein Vintage-Mint-, sondern ein weißes Pickguard drauf. Nach Auskunft von Rockinger ist das ein Fehler im Online-Katalog, und die Strats werden nur noch mit weißem Pickguard ausgeliefert. Ohne Aufpreis wurde mir dann prompt ein Pickguard in Vintage-Mint zugeschickt.
Was ich noch alles gebastelt habe:
Der Austausch des Pickguards war kein Problem, auch wenn die Bohrlöcher nicht so ganz exakt übereinstimmten.
Außerdem wollte ich sowieso noch mehr basteln und habe dafür die Strat komplett auseinandergeschraubt:
Die Elektronik- und PU-Fächer mit KupferFolie abgeschirmt
Elektronik umgelötet, so dass das obere Tonpoti auf Hals- und Mittel-Pickup und das untere auf den Steg-Pickup wirkt
Evtl. wollte ich einen Volumen-Kondensator einbauen, der war aber schon drin!
Korpus, Halsplatte und Pickguard ganz fein angeschmirgelt, da ich statt der Hochglanz-Lackierung lieber ein seidenmatte Oberfläche wollte
Eine selbstgemachte Kopfplattenbeschriftung angebracht Siehe auch hier
Was ich noch selbst machen musste: Halskrümmung, Saitenlage, Bundreinheit und Pickuphöhe einstellen (dafür muss man allerdings wissen wie es geht!) und den Saitenniederhalter anbringen.
Das Tremolo habe ich freischwebend eingestellt, so dass man auch nach oben ziehen kann (auf der G-Saite einen Ganzton).
Mit dem Nachkerben des Sattels war ich allerdings überfordert, dazu braucht man doch spezielles Werkzeug. Ich habe daher noch einen TUSQ-Nut nachbestellt, der auch ohne Nachbearbeitung schon ganz gut passte.
Achtung: auch für die Setup-Arbeiten alleine braucht man deutlich mehr Zeit, als die Bezeichnung Five-Minute-Kit vielleicht vermuten lässt!
Von den werksseitigen Saiten habe ich immer schwarze Finger bekommen, also habe ich schnell andere aufgezogen (die gewohnten .010-.046-er EB-Slinky). Die Finger waren dann allerdings immer noch schwarz, lag also am Griffbrett, welches ich dann erstmal mit Griffbrett-Öl saubergemacht habe.
Verarbeitung, mechanische Funktion:
Alles solide gemacht, nichts wackelt oder hat Luft. Der Hals sitzt wie angegossen in der Ausfräsung im Korpus. Die Mechaniken sind weder zu leicht noch zu schwer gängig. Das Tremolo ist erstaunlich stimmstabil (wenn man nicht gerade ständig extreme Bewegungen bis zur vollständigen Erschlaffung der Saiten macht). Die Saitenlage lässt sich recht niedrig einstellen. Die Bünde sind schön glatt und gleichmäßig hoch. Der sehr kleine 7,25er-Radius kommt auch Wurstfingern entgegen. Also alles gut bespielbar.
Sound:
Unverstärkt neutraler Klang, recht viel Sustain, keine erkennbaren toten Punkte auf dem Griffbrett. Verstärkt genau der perlige Strat-Sound, den ich wollte. Der schon eingebaute Volumen-Kondensator verhindert beim Runterdrehen des Volumen-Reglers den Höhenverlust, wobei das sehr ausgewogen ist und nicht zu einer Überbetonung der Höhen oder Hochmitten führt, wie ich das bei anderen Gitarren z. T. empfinde. Die fünf Pickupschalterpositionen (Klassisch: Hals, Hals+Mittel, Mittel, Steg+Mittel, Steg) liefern die erwartete Vielfalt. Den oberen Tonregler benutze ich bisher eigentlich nicht, eher schon mal den unteren ein klein wenig, um dem Steg-Pickup etwas Schärfe zu nehmen (deswegen habe ich hier ja umgelötet). Das typische Singelkeul-Brummen hält sich in Grenzen, hier hat auch die Abschirmfolie noch eine Menge gebracht. Für Hi-Gain-Sounds nehme ich die Strat ja sowieso nicht.
Alles in allem:
Ich bin absolut zufrieden, ein in fast jeder Hinsicht hochwertige klassische Stratocaster zu einem günstigen Preis.
Fotos:
Soundbeispiele:
1.) Der Reihe nach alle fünf Pickupschalterpositionen
Beginnend mit dem Hals-Pickup und Volumen-Poti auf 3. Zum Schluss dann beim Steg-Pickup Volumen auf 10. Aufgenommen mit dem Tonelab LE direkt in den PC, Twin-Reverb-Modell mit 2x12 Cab, Gain voll, Höhen und Mitten halb, Bass ein Drittel, Presence 0, keine Effekte.
2.) Hier im Einsatz zum Aussenjam #51: eDHa - Remember #51
Gruß
eDHa
Warum hatte ich eigentlich bisher keine Stratocaster?
Weil ich dachte, dass ich folgendes nicht mag:
das Pickguard, das wie ein Deckel auf die Fräsungen im Korpus draufgesetzt ist
die Klinkenbuchse, die vorne aus dem Pickguard rauskommt
brummende Pickups
den spackeligen Tremolo-Hebel mit der komischen Plastikkappe
die "zuwenigen" 21 Bünde
alles vergessen, denn andererseits ...
... braucht man ja einfach eine Stratocaster für den singelkeuligen Sound und, und man ist so ungeheuer flexibel, wenn man mal ein Teil auswechseln will. Und das Aussehen ist nun mal Kult.
Also bin ich jetzt auch Stratist!
Die Wahl:
Nach einigen Recherchen und Überlegungen habe ich mir ein Strat® Style Five-Minute-Kit von Rockinger bestellt.
Die Rockinger Strats schnitten bei den Tests und Reviews, die man so findet, durchweg gut ab. Und ich dachte mir, wenn man kein Marken-Fetischist ist, hat man dann für einen moderaten Preis zumindest eine solide Grundlage, und kann ja bei Bedarf noch das eine oder andere Teil austauschen. Möchte nicht wissen, wie oft bei den z. T. sündhaften teuren Vintage-Fender-Stratocasters nur noch das Kopfplatten-Logo Original ist, und selbst das kann man ja einzeln kaufen.
Erst habe ich noch geschwankt zwischen der Two-Tone-Sunburst (hätte ich dann aber mit Tortoise-Pickguard genommen) und der Vintage-weißen mit Vintage-Mint-Pickguard. Ich habe dann die Vintage-weiße genommen.
Lieferung:
Superschnell nach 3 Werktagen über DHL direkt nach Hause. War gut verpackt und alles heile.
Ausstattung:
Nach Angaben im Online-Katalog:
Korpus aus US-Erle (American Red Alder), 1 A Vintage-Shaping.
Ahornhals mit Rosewood-Griffbrett, 7,25 Zoll Griffbrettradius
Trussrodzugang an der Kopfplatte
21 Bünde (2,7mm x 1,1mm)
KLUSON Deluxe Tuner (Double Line Stamp)
Vintage Tremolo mit Stahlblock
Verchromte Hardware
Vintage Mint Pickguard
3 ROCKINGER ST-RAT Pickups mit reversem Mittelpickup
5-Wege-Schalter
Entgegen der Angabe im Online-Katalog war allerdings kein Vintage-Mint-, sondern ein weißes Pickguard drauf. Nach Auskunft von Rockinger ist das ein Fehler im Online-Katalog, und die Strats werden nur noch mit weißem Pickguard ausgeliefert. Ohne Aufpreis wurde mir dann prompt ein Pickguard in Vintage-Mint zugeschickt.
Was ich noch alles gebastelt habe:
Der Austausch des Pickguards war kein Problem, auch wenn die Bohrlöcher nicht so ganz exakt übereinstimmten.
Außerdem wollte ich sowieso noch mehr basteln und habe dafür die Strat komplett auseinandergeschraubt:
Die Elektronik- und PU-Fächer mit KupferFolie abgeschirmt
Elektronik umgelötet, so dass das obere Tonpoti auf Hals- und Mittel-Pickup und das untere auf den Steg-Pickup wirkt
Evtl. wollte ich einen Volumen-Kondensator einbauen, der war aber schon drin!
Korpus, Halsplatte und Pickguard ganz fein angeschmirgelt, da ich statt der Hochglanz-Lackierung lieber ein seidenmatte Oberfläche wollte
Eine selbstgemachte Kopfplattenbeschriftung angebracht Siehe auch hier
Was ich noch selbst machen musste: Halskrümmung, Saitenlage, Bundreinheit und Pickuphöhe einstellen (dafür muss man allerdings wissen wie es geht!) und den Saitenniederhalter anbringen.
Das Tremolo habe ich freischwebend eingestellt, so dass man auch nach oben ziehen kann (auf der G-Saite einen Ganzton).
Mit dem Nachkerben des Sattels war ich allerdings überfordert, dazu braucht man doch spezielles Werkzeug. Ich habe daher noch einen TUSQ-Nut nachbestellt, der auch ohne Nachbearbeitung schon ganz gut passte.
Achtung: auch für die Setup-Arbeiten alleine braucht man deutlich mehr Zeit, als die Bezeichnung Five-Minute-Kit vielleicht vermuten lässt!
Von den werksseitigen Saiten habe ich immer schwarze Finger bekommen, also habe ich schnell andere aufgezogen (die gewohnten .010-.046-er EB-Slinky). Die Finger waren dann allerdings immer noch schwarz, lag also am Griffbrett, welches ich dann erstmal mit Griffbrett-Öl saubergemacht habe.
Verarbeitung, mechanische Funktion:
Alles solide gemacht, nichts wackelt oder hat Luft. Der Hals sitzt wie angegossen in der Ausfräsung im Korpus. Die Mechaniken sind weder zu leicht noch zu schwer gängig. Das Tremolo ist erstaunlich stimmstabil (wenn man nicht gerade ständig extreme Bewegungen bis zur vollständigen Erschlaffung der Saiten macht). Die Saitenlage lässt sich recht niedrig einstellen. Die Bünde sind schön glatt und gleichmäßig hoch. Der sehr kleine 7,25er-Radius kommt auch Wurstfingern entgegen. Also alles gut bespielbar.
Sound:
Unverstärkt neutraler Klang, recht viel Sustain, keine erkennbaren toten Punkte auf dem Griffbrett. Verstärkt genau der perlige Strat-Sound, den ich wollte. Der schon eingebaute Volumen-Kondensator verhindert beim Runterdrehen des Volumen-Reglers den Höhenverlust, wobei das sehr ausgewogen ist und nicht zu einer Überbetonung der Höhen oder Hochmitten führt, wie ich das bei anderen Gitarren z. T. empfinde. Die fünf Pickupschalterpositionen (Klassisch: Hals, Hals+Mittel, Mittel, Steg+Mittel, Steg) liefern die erwartete Vielfalt. Den oberen Tonregler benutze ich bisher eigentlich nicht, eher schon mal den unteren ein klein wenig, um dem Steg-Pickup etwas Schärfe zu nehmen (deswegen habe ich hier ja umgelötet). Das typische Singelkeul-Brummen hält sich in Grenzen, hier hat auch die Abschirmfolie noch eine Menge gebracht. Für Hi-Gain-Sounds nehme ich die Strat ja sowieso nicht.
Alles in allem:
Ich bin absolut zufrieden, ein in fast jeder Hinsicht hochwertige klassische Stratocaster zu einem günstigen Preis.
Fotos:
Soundbeispiele:
1.) Der Reihe nach alle fünf Pickupschalterpositionen
Beginnend mit dem Hals-Pickup und Volumen-Poti auf 3. Zum Schluss dann beim Steg-Pickup Volumen auf 10. Aufgenommen mit dem Tonelab LE direkt in den PC, Twin-Reverb-Modell mit 2x12 Cab, Gain voll, Höhen und Mitten halb, Bass ein Drittel, Presence 0, keine Effekte.
2.) Hier im Einsatz zum Aussenjam #51: eDHa - Remember #51
Gruß
eDHa
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