Flöh 1
Registrierter Benutzer
Hallo Liebe Gitarrengemeinschaft,
immer wieder liest man hier auf dem Forum von Usern die verzweifelt eine Semiakustik im unteren Preisbereich suchen. Also um die 500 was ja eigentlich das Gebiet der Epiphone the Dot ist, aber auch viele andere Hersteller haben mittlerweile Angriff auf diese Zielgruppe genommen. So haben zum Beispiel Ibanez oder auch Höfner und Hagstrom ein ganzes Sortiment an Konkurrenzfähigen Instrumenten im Angebot. Aber das Instrument was ich für euch mal unter die Lupe nehmen will ist von einer Marke die mit Sicherheit über 90% von euch wenn nicht sogar an die 100% grenzend kein Begriff sein sollte. RG DESIGN!!
RG Design ist die Hausmarke meines persönlichen Hofgitarrenladens in Enschede, Niederlande. Im Angebot sind neben der ES 335 Kopie noch eine ES 175 Kopie, deren Modellreihe besonders durch einige strange Sparklin Lackierungen auffälltt, sowie eine Heavey Strat mit 2 Humbuckern, 1 Singlecoil in Mittenpostition und Floyd Rose Verschnitt Tremolosystem. Gefertigt werden alle diese Instrumente in Korea, was ja in heutiger Zeit gerade für günstige Instrumente ein beliebter Herstellungsort ist. Naja jetzt aber mal konkret auf das Testgerät.
Einige Infos zu Beginn:
Korpus: Laminiertes Ahorn
Hals: eingeleimt, Mahagoni
Griffbrett: Palisander mit Blockinlays ab dem 3. Bund, 22 Mediumjumbo Bünde
Mensur: 24,75"
Hardware: No Name, Chrom
Pickups: No Name, 2 HB
Technik: 2x Ton-, 2x Volumepotis, Toggle Switch, Inputbüchse auf Decke
Farbe: Cherry Red, Transparent
Preis: 450 (zum Vergleich: Epi Dot: 429)
Konstruktion:
Naja was soll ich noch viel zur Konstruktion einer Gibsonstyle Gitarre sagen? Der Hals ist sauber in die Halstasche eingeleimt udn der Übergang zum Korpus ist auch mit dem Binding sehr gelungen. Die beiden Humbucker lassen sich wie gewöhnlich mit einem, ebenso wie die Potis, sehr leicht laufenden Toggle Switch jeweils einzeln oder parallel anwählen. Verarbeitungsfehler sind mir eigentlich nicht aufgefallen, nur die Werkseinstellung muss gegebenfalls noch mal überarbeitet werden, aber das ist nur eine kleien Aufgabe, die man gerne n Kauf nimmt bei einem solchen Preis, wenn die Gitarre tonal auch gut abschneidet.
Zum Hals an sich: Die 22 Bünde sind sauber verarbeitet, man findet keine Überhänge oder ähnliches und der Hals liegt relativ schlank, fast schon 60's mäßig in der linken Hand.
Der Korpus weist vor- sowie rückseitig eine leichte, angenehme Wölbung auf und ist minimal dünner als der meine Les Paul Standard.
Praxis: (getestet mit: Fender Hot Rod Deluxe)
Erstmal etwas negatives vorweg (ja Kritik muss sein). Die Gitarre ist etwas Kopflastig und man muss schon etwas Druck aufbauen, um sie in der Spielhaltung zu halten (ein guter Ledergurt kann da schon Abhilfe tun ). Im Sitzen liegt sie schön auf meinen Knien und ist rutschfest wie nochwas TOLL!!!
Naja, ich mag an den ES Gitarren die gute Erreichbarkeit der hohen Bünde, und genau das kriegt man auch hier mit. Schnelle Läufe in hohen Lagen sind keine Probleme und erfordern kein Handgewusel wie auf einer LP.
Genug um den heißen Brei geredet jetzt mal ernst und mit Strom so wie es sich gehört. Der erste Eindruck? Ein leichtes bis mittelleichtes Rauschen im Hintergrund und bei größeren Verzerrungen ein schon störendes Pfeifen dämpft die bisher tollen Eindrücke. Aber der Klang des Neckhumbuckers ist trotzdem rund und weich, nicht so dumpf wie ich gedacht hatte, sondern mit einigen Mitten angereichert. Das klingt nach tollem sanftem Rhythmusspiel und melodischen Melodien, kein krächzen oder kratzen, alles ist rund und gut abgestimmt. Bei angezerrtem Amp jedoch fehlt dem PU etwas an Druck, er wirkt nioch schwach aber auch nicht 100% überzeugend. Dies setzt sich dann in höheren Verzerrungen, die ja mit einem Pfeifkonzert begleitet werden, leider so fort. Positiv jedoch fällt mir besonders der Volumepoti auf, mit dem man eigentlich an angezerrten Bereich tonal fast alles abdecken kann von cleanen Sounds bis schmutziger Zerre.
Zum Bridgehumbucker möchte ich erstmal anmerken, er ist viel heißer als der einer Epi Dot. Sein Zuhause sind eigentlich keine cleanen Sound, sondern der zweite Kanal an meinem Hot Rod Deluxe. Und das merkt man auch. Clean klingt er etwas unharmonisch und wenig überzeugend, gezerrt hingegen ein tolles Klangbild, immer differenziert ohne zu matschen. Und hier hält sich komischerweise auch das Pfeifen im erträglichen Rahmen. Man kann echt sagen, die beiden Humbucker erfüllen zwar nicht alles perfekt, aber haben sich die Arbeit sozusagen aufgeteilt. Einer bemüht sich um den cleanen Sound der andere lieber um die gezerrten Bereiche.
Noch ein kurzes Statement zur Mittelstellung des Toggles: SIE WIRS ZU SELTEN BENUTZT. In dieser Gitarre bietet sie wirklich einen gelungenen Mix aus Bridge- und Neckton und mit ein bisschen Gefühl bei den Potistellungen kann man viele Sound herauszaubern und viel experimentieren. Super.
Fazit:
Ich hatte von Anfang an keine Wunder erwartet und Wunder wurden auch bei weitem nicht abgeliefert, aber RG Design hat mir mit diesem Instrument gezeigt, dass auch unbekannte Marken mit No-Name Produkten durchaus in der Lage sind konkurrenzfähige Instrumente zu bauen, denn mit einer Ibanez oder Epiphone hält mein Objekt locker mit und ist echt eine harte Nuss zu knacken. Schade, dass es dieses Instrument nur im American Guitarstore in Holland gibt. Es würde hier bestimmt viele Interessenten finden.
P.S.: Bilder folgen die Tage
Gruß und einen schönen Sonntag, FLO
immer wieder liest man hier auf dem Forum von Usern die verzweifelt eine Semiakustik im unteren Preisbereich suchen. Also um die 500 was ja eigentlich das Gebiet der Epiphone the Dot ist, aber auch viele andere Hersteller haben mittlerweile Angriff auf diese Zielgruppe genommen. So haben zum Beispiel Ibanez oder auch Höfner und Hagstrom ein ganzes Sortiment an Konkurrenzfähigen Instrumenten im Angebot. Aber das Instrument was ich für euch mal unter die Lupe nehmen will ist von einer Marke die mit Sicherheit über 90% von euch wenn nicht sogar an die 100% grenzend kein Begriff sein sollte. RG DESIGN!!
RG Design ist die Hausmarke meines persönlichen Hofgitarrenladens in Enschede, Niederlande. Im Angebot sind neben der ES 335 Kopie noch eine ES 175 Kopie, deren Modellreihe besonders durch einige strange Sparklin Lackierungen auffälltt, sowie eine Heavey Strat mit 2 Humbuckern, 1 Singlecoil in Mittenpostition und Floyd Rose Verschnitt Tremolosystem. Gefertigt werden alle diese Instrumente in Korea, was ja in heutiger Zeit gerade für günstige Instrumente ein beliebter Herstellungsort ist. Naja jetzt aber mal konkret auf das Testgerät.
Einige Infos zu Beginn:
Korpus: Laminiertes Ahorn
Hals: eingeleimt, Mahagoni
Griffbrett: Palisander mit Blockinlays ab dem 3. Bund, 22 Mediumjumbo Bünde
Mensur: 24,75"
Hardware: No Name, Chrom
Pickups: No Name, 2 HB
Technik: 2x Ton-, 2x Volumepotis, Toggle Switch, Inputbüchse auf Decke
Farbe: Cherry Red, Transparent
Preis: 450 (zum Vergleich: Epi Dot: 429)
Konstruktion:
Naja was soll ich noch viel zur Konstruktion einer Gibsonstyle Gitarre sagen? Der Hals ist sauber in die Halstasche eingeleimt udn der Übergang zum Korpus ist auch mit dem Binding sehr gelungen. Die beiden Humbucker lassen sich wie gewöhnlich mit einem, ebenso wie die Potis, sehr leicht laufenden Toggle Switch jeweils einzeln oder parallel anwählen. Verarbeitungsfehler sind mir eigentlich nicht aufgefallen, nur die Werkseinstellung muss gegebenfalls noch mal überarbeitet werden, aber das ist nur eine kleien Aufgabe, die man gerne n Kauf nimmt bei einem solchen Preis, wenn die Gitarre tonal auch gut abschneidet.
Zum Hals an sich: Die 22 Bünde sind sauber verarbeitet, man findet keine Überhänge oder ähnliches und der Hals liegt relativ schlank, fast schon 60's mäßig in der linken Hand.
Der Korpus weist vor- sowie rückseitig eine leichte, angenehme Wölbung auf und ist minimal dünner als der meine Les Paul Standard.
Praxis: (getestet mit: Fender Hot Rod Deluxe)
Erstmal etwas negatives vorweg (ja Kritik muss sein). Die Gitarre ist etwas Kopflastig und man muss schon etwas Druck aufbauen, um sie in der Spielhaltung zu halten (ein guter Ledergurt kann da schon Abhilfe tun ). Im Sitzen liegt sie schön auf meinen Knien und ist rutschfest wie nochwas TOLL!!!
Naja, ich mag an den ES Gitarren die gute Erreichbarkeit der hohen Bünde, und genau das kriegt man auch hier mit. Schnelle Läufe in hohen Lagen sind keine Probleme und erfordern kein Handgewusel wie auf einer LP.
Genug um den heißen Brei geredet jetzt mal ernst und mit Strom so wie es sich gehört. Der erste Eindruck? Ein leichtes bis mittelleichtes Rauschen im Hintergrund und bei größeren Verzerrungen ein schon störendes Pfeifen dämpft die bisher tollen Eindrücke. Aber der Klang des Neckhumbuckers ist trotzdem rund und weich, nicht so dumpf wie ich gedacht hatte, sondern mit einigen Mitten angereichert. Das klingt nach tollem sanftem Rhythmusspiel und melodischen Melodien, kein krächzen oder kratzen, alles ist rund und gut abgestimmt. Bei angezerrtem Amp jedoch fehlt dem PU etwas an Druck, er wirkt nioch schwach aber auch nicht 100% überzeugend. Dies setzt sich dann in höheren Verzerrungen, die ja mit einem Pfeifkonzert begleitet werden, leider so fort. Positiv jedoch fällt mir besonders der Volumepoti auf, mit dem man eigentlich an angezerrten Bereich tonal fast alles abdecken kann von cleanen Sounds bis schmutziger Zerre.
Zum Bridgehumbucker möchte ich erstmal anmerken, er ist viel heißer als der einer Epi Dot. Sein Zuhause sind eigentlich keine cleanen Sound, sondern der zweite Kanal an meinem Hot Rod Deluxe. Und das merkt man auch. Clean klingt er etwas unharmonisch und wenig überzeugend, gezerrt hingegen ein tolles Klangbild, immer differenziert ohne zu matschen. Und hier hält sich komischerweise auch das Pfeifen im erträglichen Rahmen. Man kann echt sagen, die beiden Humbucker erfüllen zwar nicht alles perfekt, aber haben sich die Arbeit sozusagen aufgeteilt. Einer bemüht sich um den cleanen Sound der andere lieber um die gezerrten Bereiche.
Noch ein kurzes Statement zur Mittelstellung des Toggles: SIE WIRS ZU SELTEN BENUTZT. In dieser Gitarre bietet sie wirklich einen gelungenen Mix aus Bridge- und Neckton und mit ein bisschen Gefühl bei den Potistellungen kann man viele Sound herauszaubern und viel experimentieren. Super.
Fazit:
Ich hatte von Anfang an keine Wunder erwartet und Wunder wurden auch bei weitem nicht abgeliefert, aber RG Design hat mir mit diesem Instrument gezeigt, dass auch unbekannte Marken mit No-Name Produkten durchaus in der Lage sind konkurrenzfähige Instrumente zu bauen, denn mit einer Ibanez oder Epiphone hält mein Objekt locker mit und ist echt eine harte Nuss zu knacken. Schade, dass es dieses Instrument nur im American Guitarstore in Holland gibt. Es würde hier bestimmt viele Interessenten finden.
P.S.: Bilder folgen die Tage
Gruß und einen schönen Sonntag, FLO
- Eigenschaft