Niskat
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ViG Eruption Spalted Maple
Review
Da ich mir nun endlich eine eigene E-Klampfe zugelegt habe, möchte ich die nun auch allen anderen vorstellen ; ) Ich probiere mich hier also an meiner ersten Review, also bitte nicht so streng mit der Bewertung :'D
So, hier erstmal die Spezifikationen des guten Stücks (direkt von www.vig-guitars.com):
E-Gitarre Visions in Guitars SELECT SERIES Eruption
Spalted Maple
Artikel-Nr.: VG503.520
->24,75" = 630 mm Mensur, 43 mm Sattelbreite
->2 Volumen-, 1-Tonregler, 3-Weg Schalter
->Visions in Guitars-V-Griffbrett-Einlagen in Perlmutt
->Tune-O-Matic Bridge, Stop-Tailpiece
->Ölverkapselte Mechaniken
->Massiver Mahagoni-Korpus
->Eingeleimter Mahagonihals
->Spalted Maple- Decke
->1 EMG HZ open coil TB-1 Bridge Humbucker: kräftiger Output mit klar definiertem Sound
->1 EMG HZ open coil SA-1 Neck Humbucker: warmer, singender Ton
->Platinum Hardware
-> 299,00 € bei City-Sound Leipzig
Entscheidung + Kauf:
Nachdem ich ca. ein halbes Jahr auf ner älteren billigen Stratkopie von QTX eines Kumpels spielen durfte (musste?), beschloss ich, dass endlich eine eigene, neue ran muss. In ca. 5 Monaten Recherchen im Internet zu verschiedensten Modellen und deren Spezifikation und Besuchen in den 2 hier in Leipzig vorhandenen Musikläden machte ich mir ein Bild von meiner ersten Traumgitarre : ) Es sollte auf jeden Fall eine LP werden. Zunächst dachte ich, es würde eines der Low-Budget-Modelle von Cort werden, da diese mich ziemlich überzeugt hatten. Doch durch Zufall entdeckte ich bei Thomann ein PDF wo von einer SG-Kopie (Firma namens "ViG"§) die Rede war, die sehr gut abschnitt. Ich überflog die Seite und es blieben ein Preis von ca. 300 Euro, Ebenholzgriffbrett und Markenhumbucker in meinem Gedächtnis hängen - das für 300 Euro? Kurz darauf stellte sich heraus, dass ich mich beim Preis geirrt hatte, war jedoch auf die Marke aufmerksam geworden. ViG - nie gehört. Ich machte mich schlau und fand nach einigem Suchen die offiziellen Internetpräsenzen des Herstellers sowie die Hintergründe (Europäische, sehr junge Marke).
Auf den Websites von GEWA und ViG selbst fand ich dann eine Auswahl der Gitarren. Da mein Preisrahmen relativ niedrig angesetzt war (rund 300 -400 Euro) suchte ich einen Kompromiss zwischen preiswert und hochwertig. Die Select Series der ViG Eruption Modelle schien wie gemacht für mich. Die Fakten dieser Gitarren verblüfften mich (siehe oben). 'Da musses doch nen Haken geben?!'. Hab mich also nach Erfahrungsberichten umgeschaut und die Gitarren dieser Marke schnitten eigentlich ziemlich gut ab. So hatte sich irgendwann der Entschluss eingestellt, der unbekannten Marke eine Chance zu geben (ich weiß was ihr denkt: echt dumm für nen Anfänger ^^). Da ich der Meinung bin, ne Les Paul muss aus Mahagoni sein, stand ich den anderen Modellen eher ablehnend gegenüber, auch angesichts des geringeren Preises. Die schöne Spalted Maple Optik hat mich außerdem gereizt. Wenn wir mal ehrlich sind, ist Schwarz schon ziemlich langweilig, da inflationär auf Gitarren zu finden.
Da ich wahrscheinlich etwas zu geizig bin, überlegte ich erst, sie auf Ebay zu ersteigern o.Ä., aber ich habe mich zum Glück besser besonnen und bestellte die Gitarre direkt beim örtlichen Händler City-Sound.
Versand:
Nachdem ich das Geld überwiesen hatte und brav um einen etwaigen Liefertermin gebeten hatte, war ich schon gespannt ob ich in einer oder zwei Wochen vll schon im Besitz meines neuen Prachtstücks sein könnte. Pustekuchen - zwei Tage später kam eine Mail von Citysound, dass die Gitarre auf längere Sicht ausverkauft war und alle Händler vom deutschen Vertrieb auf Versand warteten. Die Rede war von sechs bis acht Wochen (!!) Wartezeit. Zahlen, bitte...
Da ich nicht bereit war, solang zu warten erkundigte ich mich bei anderen Händlern nach der Verfügbarkeit. Doch überall bekam ich die gleiche Antwort. Also wartete ich.
Dann, in der zweiten Juniwoche, am 11.06., bekam ich die Nachricht, dass die Gitarre eingetroffen sei! Ich fuhr sofort mit meiner Freundin in den Laden um die Gitarre persönlich abzuholen und als ich das Prachtstück zum ersten Mal
sah, war ich überwältigt. Die Optik sah viel besser aus als auf den Internetfotos. Wie sie verschickt wurde, kann ich nicht genau sagen, da ich nicht den Originalkarton bekam sondern sie mir aus einem Pappkarton überreicht wurde (war vorher noch vom Citysound-Personal eingestellt worden). Schwupp, sie passte sogar in den Koffer, den ich mir vorher gekauft hatte :-D Ab nach Hause!
Optik:
Einer meiner Hauptkaufgründe war die geniale Maserung dieser Spalted Maple-Ausführung. Die dunklen Schlieren sehen sehr beeindruckend auf dem hellen Holz aus und sind unter einer lecker glänzenden Klarlackschicht versiegelt,
obwohl ich eigentlich matt bevorzuge (Fingerabdrücke! ^^). Die Decke hat eine schöne Wölbung und die Korpusform finde ich persönlich gut proportioniert - nicht zu bauchig, nicht zu schmal. Ein Binding in dunklerem Beige ziert die Ahorndecke. Das Cutaway ist spitzer als bei den meisten Gitarren im LP-Style zugeschnitten, was mir ebenfalls positiv auffiel.
Dieser sowie die Kopfform erinnern ziemlich an ESP LTD-Modelle, was mich jedoch nicht weiter stört. Etwas asymmetrisch geschnitten und mit einer kleinen Spitze links oben. Ein silbernes ViG-Logo prangt über den Mechaniken, ein schwarzer "Eruption"-Schriftzug darunter.
Ebenfalls musste ich an ESP denken als mir der "VIG"-Schriftzug im Inlay des 12. Bundes auffiel (Bild 4). Die Inlays sind generell schön gearbeitet und gefallen durch den weißen Glanz. Böse Zungen sprechen von einer "Briefumschlagform", was ich nicht wirklich bestätigen kann.
Passend zur dunklen Maserung ist die Hardware komplett dunkel verchromt.
Die Pickups sind leider offen, was ich aber noch beheben werde. Pickuprahmen sind schlicht glänzend schwarz.
8,5/10
Verarbeitung:
Ich muss sagen, dass ich noch nie ne Gitarre außer der Billigkopie auf Herz und Nieren überprüfen konnte, aber ich probieres trotzdem...
Das Schlechte zuerst:
Man möge mir mein anfängertypisches Unwissen verzeihen, aber was mir zuerst auffiel: die Pickups wackeln etwas um die Längsachse. Ich dacht, das wär vielleicht unnormal. Die Singlecoils der QTX lassen sich nicht so wackeln...
Als nächstes fiel mir auf, dass der Toggleswitch in der Mittelstellung etwas wackelt. Tut der Funktion aber keinen Abbruch.
Ich weiß nicht, ob ich zu übergenau bei der Analyse vorgegangen bin, aber mir sind 2 kleine, dezente grünliche Striche in der Nähe des Halsansatzes aufgefallen. Das sind die einzigen Mängel im Holz, die mir aufgefallen ist.
Zuletzt - was mir einen Stich versetzt hat -: Brücke und Saitenhalter haben undefinierbare Schlieren in der Platinum-Oberfläche (in Bild 5 und 6 vielleicht zu erkennen). Das kann so nicht gewollt sein. Könnte diese durch schwarze austauschen... oder greift für sowas auch die Garantie des Händlers? Ansonsten alle Mechaniken fehlerfrei.
Nun zum Guten:
Alles andere ist meiner Meinung nach einwandfrei verarbeitet. Sauber abgerichtete Bundstäbchen - keine überstehenden Ecken oder scharfen Kanten, an denen man sich die Finger aufschneidet. Generell ist sie sehr
gut eingestellt. Der Saitenlage ist optimal, das Spielen in höheren Bünden bietet keinerlei Probleme. Die Saiten schnarren nicht und der Hals ist sowohl absolut bund- als auch oktavrein.
Alle Mechaniken arbeiten äußerst stimmstabil und zuverlässig.
Umschalten zwischen den Pickups einwandfrei, Volume- und Toneregler wunderbar. Was mich allerdings stört: die Volume-Potis sind nicht logarithmisch, wodurch die Lautstärke sich von 4-10 kaum hörbar ändert, aber dann urplötzlich leiser wird.
Die Gurtpins sind zuverlässig, wackeln nicht. Die Klinkenbuchse wackelt ebenfalls nicht.
Zum Schluss ein Wort zum Innenleben: Alles sauber und passend verlötet, einige Kabel im E-Fach sind sogar mit Kabelbinder zusammengefasst um die Übersicht zu bewahren. Die Abdeckung vom E-Fach hat sogar ne Alubeschichtung oder sowas in der Art (Bilder 13-15). Besser gehts nicht.
7.5/10
Bespielbarkeit:
Jaaa, was gibts da zu sagen... Nun zuallererst: sie ist leicht für ne LP! Auf meiner Amateurwaage stand grad 3.7 kg. Im Stehen kann man also relativ bequem und lange spielen. Auch nicht kopflastig, kaum zu glauben. Im Sitzen ist sie jedoch bauchlastig. Wenn ich sie nicht festhalte rutscht sie nach hinten weg.
Im Vergleich zu den dicken Epiphone-Hälsen, die ich probegespielt habe, ist der Hals extrem schmal, was mir sehr gefällt. Trotz der Glanzlackierung klebt der Hals nicht und man kann problemlos rutschen. Das wird auch durch die gut abgerichteten Bünde erleichtert, keine Kanten, keine Ecken.
Die Saiten sind leicht zu greifen.
10/10
Sound:
Auch hier kann ich nicht so detaillierte Beschreibungen liefern.
Ich kann nur sagen, dass die EMG HZs über meinen Roland Microcube ganze Arbeit leisten. Ob heavy oder clean, der Ton klingt nie zu schwach sondern druckvoll und fett (aber die meisten von euch wissen ja wahrscheinlich eh, wie EMGs klingen ^^).
Wie oben schon erwähnt verändern die Volumepotis die Lautstärke unverhältnismäßig.
Das Sustain ist zufriedenstellend, mir sind bis jetzt noch keine Deadnotes begegnet.
Bekanntermaßen kann man ja mit jeder Gitarre alles spielen; mit dieser hier kann man es bestimmt
9/10
Fazit:
= 35/40
macht nach Schulnoten eine 2.
Für den Preis im Low-Budget-Bereich finde ich die Spezifikationen, die sie mitbringt top. Wo findet man für 300 Euro sonst eine Gitarre mit Mahagonikorpus, eingeleimtem Mahagonihals und passive EMGs. Alle oben genannten Mängel beeinflussen den Sound oder die Bespielbarkeit nicht oder sind reparabel. Wenn ich mir nochmal meine erste Gitarre kaufen müsste würde ich sie wahrscheinlich wieder kaufen. Auch wenn die Cort auch toll gewesen wär. Die kommt dann als nächstes ;-)
Zum Abschluss noch die Bildchen:
(Entschuldigung für die unverhältnismäßige Größe :-S)
Bild 1:
Bild 2:
Bild 3:
Bild 4:
Bild 5:
Bild 6:
Bild 7:
Bild 8:
Bild 9:
Bild 10:
Bild 11:
Bild 12:
Bild 13:
Bild 14:
Bild 15:
Hoffe, es hat euch gefallen : )
Grüße
Flo
Review
Da ich mir nun endlich eine eigene E-Klampfe zugelegt habe, möchte ich die nun auch allen anderen vorstellen ; ) Ich probiere mich hier also an meiner ersten Review, also bitte nicht so streng mit der Bewertung :'D
So, hier erstmal die Spezifikationen des guten Stücks (direkt von www.vig-guitars.com):
E-Gitarre Visions in Guitars SELECT SERIES Eruption
Spalted Maple
Artikel-Nr.: VG503.520
->24,75" = 630 mm Mensur, 43 mm Sattelbreite
->2 Volumen-, 1-Tonregler, 3-Weg Schalter
->Visions in Guitars-V-Griffbrett-Einlagen in Perlmutt
->Tune-O-Matic Bridge, Stop-Tailpiece
->Ölverkapselte Mechaniken
->Massiver Mahagoni-Korpus
->Eingeleimter Mahagonihals
->Spalted Maple- Decke
->1 EMG HZ open coil TB-1 Bridge Humbucker: kräftiger Output mit klar definiertem Sound
->1 EMG HZ open coil SA-1 Neck Humbucker: warmer, singender Ton
->Platinum Hardware
-> 299,00 € bei City-Sound Leipzig
Entscheidung + Kauf:
Nachdem ich ca. ein halbes Jahr auf ner älteren billigen Stratkopie von QTX eines Kumpels spielen durfte (musste?), beschloss ich, dass endlich eine eigene, neue ran muss. In ca. 5 Monaten Recherchen im Internet zu verschiedensten Modellen und deren Spezifikation und Besuchen in den 2 hier in Leipzig vorhandenen Musikläden machte ich mir ein Bild von meiner ersten Traumgitarre : ) Es sollte auf jeden Fall eine LP werden. Zunächst dachte ich, es würde eines der Low-Budget-Modelle von Cort werden, da diese mich ziemlich überzeugt hatten. Doch durch Zufall entdeckte ich bei Thomann ein PDF wo von einer SG-Kopie (Firma namens "ViG"§) die Rede war, die sehr gut abschnitt. Ich überflog die Seite und es blieben ein Preis von ca. 300 Euro, Ebenholzgriffbrett und Markenhumbucker in meinem Gedächtnis hängen - das für 300 Euro? Kurz darauf stellte sich heraus, dass ich mich beim Preis geirrt hatte, war jedoch auf die Marke aufmerksam geworden. ViG - nie gehört. Ich machte mich schlau und fand nach einigem Suchen die offiziellen Internetpräsenzen des Herstellers sowie die Hintergründe (Europäische, sehr junge Marke).
Auf den Websites von GEWA und ViG selbst fand ich dann eine Auswahl der Gitarren. Da mein Preisrahmen relativ niedrig angesetzt war (rund 300 -400 Euro) suchte ich einen Kompromiss zwischen preiswert und hochwertig. Die Select Series der ViG Eruption Modelle schien wie gemacht für mich. Die Fakten dieser Gitarren verblüfften mich (siehe oben). 'Da musses doch nen Haken geben?!'. Hab mich also nach Erfahrungsberichten umgeschaut und die Gitarren dieser Marke schnitten eigentlich ziemlich gut ab. So hatte sich irgendwann der Entschluss eingestellt, der unbekannten Marke eine Chance zu geben (ich weiß was ihr denkt: echt dumm für nen Anfänger ^^). Da ich der Meinung bin, ne Les Paul muss aus Mahagoni sein, stand ich den anderen Modellen eher ablehnend gegenüber, auch angesichts des geringeren Preises. Die schöne Spalted Maple Optik hat mich außerdem gereizt. Wenn wir mal ehrlich sind, ist Schwarz schon ziemlich langweilig, da inflationär auf Gitarren zu finden.
Da ich wahrscheinlich etwas zu geizig bin, überlegte ich erst, sie auf Ebay zu ersteigern o.Ä., aber ich habe mich zum Glück besser besonnen und bestellte die Gitarre direkt beim örtlichen Händler City-Sound.
Versand:
Nachdem ich das Geld überwiesen hatte und brav um einen etwaigen Liefertermin gebeten hatte, war ich schon gespannt ob ich in einer oder zwei Wochen vll schon im Besitz meines neuen Prachtstücks sein könnte. Pustekuchen - zwei Tage später kam eine Mail von Citysound, dass die Gitarre auf längere Sicht ausverkauft war und alle Händler vom deutschen Vertrieb auf Versand warteten. Die Rede war von sechs bis acht Wochen (!!) Wartezeit. Zahlen, bitte...
Da ich nicht bereit war, solang zu warten erkundigte ich mich bei anderen Händlern nach der Verfügbarkeit. Doch überall bekam ich die gleiche Antwort. Also wartete ich.
Dann, in der zweiten Juniwoche, am 11.06., bekam ich die Nachricht, dass die Gitarre eingetroffen sei! Ich fuhr sofort mit meiner Freundin in den Laden um die Gitarre persönlich abzuholen und als ich das Prachtstück zum ersten Mal
sah, war ich überwältigt. Die Optik sah viel besser aus als auf den Internetfotos. Wie sie verschickt wurde, kann ich nicht genau sagen, da ich nicht den Originalkarton bekam sondern sie mir aus einem Pappkarton überreicht wurde (war vorher noch vom Citysound-Personal eingestellt worden). Schwupp, sie passte sogar in den Koffer, den ich mir vorher gekauft hatte :-D Ab nach Hause!
Optik:
Einer meiner Hauptkaufgründe war die geniale Maserung dieser Spalted Maple-Ausführung. Die dunklen Schlieren sehen sehr beeindruckend auf dem hellen Holz aus und sind unter einer lecker glänzenden Klarlackschicht versiegelt,
obwohl ich eigentlich matt bevorzuge (Fingerabdrücke! ^^). Die Decke hat eine schöne Wölbung und die Korpusform finde ich persönlich gut proportioniert - nicht zu bauchig, nicht zu schmal. Ein Binding in dunklerem Beige ziert die Ahorndecke. Das Cutaway ist spitzer als bei den meisten Gitarren im LP-Style zugeschnitten, was mir ebenfalls positiv auffiel.
Dieser sowie die Kopfform erinnern ziemlich an ESP LTD-Modelle, was mich jedoch nicht weiter stört. Etwas asymmetrisch geschnitten und mit einer kleinen Spitze links oben. Ein silbernes ViG-Logo prangt über den Mechaniken, ein schwarzer "Eruption"-Schriftzug darunter.
Ebenfalls musste ich an ESP denken als mir der "VIG"-Schriftzug im Inlay des 12. Bundes auffiel (Bild 4). Die Inlays sind generell schön gearbeitet und gefallen durch den weißen Glanz. Böse Zungen sprechen von einer "Briefumschlagform", was ich nicht wirklich bestätigen kann.
Passend zur dunklen Maserung ist die Hardware komplett dunkel verchromt.
Die Pickups sind leider offen, was ich aber noch beheben werde. Pickuprahmen sind schlicht glänzend schwarz.
8,5/10
Verarbeitung:
Ich muss sagen, dass ich noch nie ne Gitarre außer der Billigkopie auf Herz und Nieren überprüfen konnte, aber ich probieres trotzdem...
Das Schlechte zuerst:
Man möge mir mein anfängertypisches Unwissen verzeihen, aber was mir zuerst auffiel: die Pickups wackeln etwas um die Längsachse. Ich dacht, das wär vielleicht unnormal. Die Singlecoils der QTX lassen sich nicht so wackeln...
Als nächstes fiel mir auf, dass der Toggleswitch in der Mittelstellung etwas wackelt. Tut der Funktion aber keinen Abbruch.
Ich weiß nicht, ob ich zu übergenau bei der Analyse vorgegangen bin, aber mir sind 2 kleine, dezente grünliche Striche in der Nähe des Halsansatzes aufgefallen. Das sind die einzigen Mängel im Holz, die mir aufgefallen ist.
Zuletzt - was mir einen Stich versetzt hat -: Brücke und Saitenhalter haben undefinierbare Schlieren in der Platinum-Oberfläche (in Bild 5 und 6 vielleicht zu erkennen). Das kann so nicht gewollt sein. Könnte diese durch schwarze austauschen... oder greift für sowas auch die Garantie des Händlers? Ansonsten alle Mechaniken fehlerfrei.
Nun zum Guten:
Alles andere ist meiner Meinung nach einwandfrei verarbeitet. Sauber abgerichtete Bundstäbchen - keine überstehenden Ecken oder scharfen Kanten, an denen man sich die Finger aufschneidet. Generell ist sie sehr
gut eingestellt. Der Saitenlage ist optimal, das Spielen in höheren Bünden bietet keinerlei Probleme. Die Saiten schnarren nicht und der Hals ist sowohl absolut bund- als auch oktavrein.
Alle Mechaniken arbeiten äußerst stimmstabil und zuverlässig.
Umschalten zwischen den Pickups einwandfrei, Volume- und Toneregler wunderbar. Was mich allerdings stört: die Volume-Potis sind nicht logarithmisch, wodurch die Lautstärke sich von 4-10 kaum hörbar ändert, aber dann urplötzlich leiser wird.
Die Gurtpins sind zuverlässig, wackeln nicht. Die Klinkenbuchse wackelt ebenfalls nicht.
Zum Schluss ein Wort zum Innenleben: Alles sauber und passend verlötet, einige Kabel im E-Fach sind sogar mit Kabelbinder zusammengefasst um die Übersicht zu bewahren. Die Abdeckung vom E-Fach hat sogar ne Alubeschichtung oder sowas in der Art (Bilder 13-15). Besser gehts nicht.
7.5/10
Bespielbarkeit:
Jaaa, was gibts da zu sagen... Nun zuallererst: sie ist leicht für ne LP! Auf meiner Amateurwaage stand grad 3.7 kg. Im Stehen kann man also relativ bequem und lange spielen. Auch nicht kopflastig, kaum zu glauben. Im Sitzen ist sie jedoch bauchlastig. Wenn ich sie nicht festhalte rutscht sie nach hinten weg.
Im Vergleich zu den dicken Epiphone-Hälsen, die ich probegespielt habe, ist der Hals extrem schmal, was mir sehr gefällt. Trotz der Glanzlackierung klebt der Hals nicht und man kann problemlos rutschen. Das wird auch durch die gut abgerichteten Bünde erleichtert, keine Kanten, keine Ecken.
Die Saiten sind leicht zu greifen.
10/10
Sound:
Auch hier kann ich nicht so detaillierte Beschreibungen liefern.
Ich kann nur sagen, dass die EMG HZs über meinen Roland Microcube ganze Arbeit leisten. Ob heavy oder clean, der Ton klingt nie zu schwach sondern druckvoll und fett (aber die meisten von euch wissen ja wahrscheinlich eh, wie EMGs klingen ^^).
Wie oben schon erwähnt verändern die Volumepotis die Lautstärke unverhältnismäßig.
Das Sustain ist zufriedenstellend, mir sind bis jetzt noch keine Deadnotes begegnet.
Bekanntermaßen kann man ja mit jeder Gitarre alles spielen; mit dieser hier kann man es bestimmt
9/10
Fazit:
= 35/40
macht nach Schulnoten eine 2.
Für den Preis im Low-Budget-Bereich finde ich die Spezifikationen, die sie mitbringt top. Wo findet man für 300 Euro sonst eine Gitarre mit Mahagonikorpus, eingeleimtem Mahagonihals und passive EMGs. Alle oben genannten Mängel beeinflussen den Sound oder die Bespielbarkeit nicht oder sind reparabel. Wenn ich mir nochmal meine erste Gitarre kaufen müsste würde ich sie wahrscheinlich wieder kaufen. Auch wenn die Cort auch toll gewesen wär. Die kommt dann als nächstes ;-)
Zum Abschluss noch die Bildchen:
(Entschuldigung für die unverhältnismäßige Größe :-S)
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Bild 11:
Bild 12:
Bild 13:
Bild 14:
Bild 15:
Hoffe, es hat euch gefallen : )
Grüße
Flo
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