[Gitarre] PRS SE Starla Stoptail oder: ich wollte nie eine PRS

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Ich wollte nie eine PRS-Gitarre!

Komische Kopfplatte, das Design in den 80ern der ersten PRS E fand ich einfach hässlich, nicht Fisch nicht Fleisch.
Selbst wenn die Gitarren qualitativ top waren, hätte ich sie mir eh nicht leisten können (wollen).

Zu PRS bin ich das erste mal vor ein paar Wochen gekommen, als ich eine Parlor Gitarre gesucht habe.
Ein Bekannter hatte die PRS SE P20 und ich war sofort begeistert: toller Hals, super Sound, tolle Verarbeitung, günstiger Preis.

Das Kopfplattendesign trat in den Hintergrund.
Gesehen, getestet, bestellt. Ich hatte meine erste PRS.

Bildschirmfoto 2021-06-02 um 08.26.39.png



Auf der Suche nach einer leichten E-Gitarre (der Rücken macht Probleme) ging ich letzte Woche zum Musicstore um einiges zu testen.
Ich dachte zuerst an eine Thinline Tele oder eine andere leichte Semi, eine Epiphone Wilshire war auch in der Auswahl.
Ich fragte einen Verkäufer nach einer leichten Gitarre und er empfahl mir die PRS SE Starla Antique White (gerade im Angebot für 444€ inkl. Gigbag von PRS).

Das Design gefiel mir, weil es in die Retro Richtung geht, eine Mischung aus Les Paul mit 60s Touch und modernen Features,
der Body ist etwas dünner als eine Les Paul ein bisschen wie eine Melody Maker und dadurch auch leichter.

Was soll ich sagen, ich war sofort begeistert: toller Hals, super Sound, tolle Verarbeitung, günstiger Preis.


REVIEW:
Specs:

- Mahagoni Body und Neck
- Neckprofil: Wide Fat
- Rosewood Fretboard
- Mensur 25" (635 mm)
- Pickups: PRS-Designed DS-02
- Bridge und Stoptail : Grover
- Mechaniken: PRS Designed
- 2 Potis: Volume und Tone (der Tone ist ein Push/Pull für Singlecoil tapping)
- Switch: 3 way blade style
Made in Indonesia by PRS/Cort

Die Farbe ist Antique White und geht etwas in Richtung cremefarben mit einem hauch von Mint, so etwa wie alte Strat Mint Pickguards.

Verarbeitung:
Ich hab noch nie eine Gitarre dieser Preisklasse mit so einer Qualität gesehen.
Absolut Tadellos egal wo man hinsieht.

Die Bünde sind glatt, die Bundstäbchen am Halsrand praktisch nicht zu spüren.
Die Lackierung ist tadellos und wie ich im YT-Film über die PRS SE Fabrik in Indonesien gesehen habe wird er so dünn wie möglich aufgetragen.

Alles passt und ist sauber gefräst und gebohrt. Die Gitarre kam top eingestellt, ich hab nur die Saiten gewechselt und Daddarios 10-46 draufgemacht.

Spielgefühl:

Die Gitarre ist ziemlich leicht (3,1KG) und hängt gut am Gurt, keine Kopflastigkeit.
Auch im Sitzen ist sie gut zu spielen und schmiegt sich gut an den Körper.
Trocken gespielt klingt sie schon relativ laut, brilliant aber trotzdem weich, was wahrscheinlich am Mahagoni liegt.
Sie tönt ziemlich resonant und hat ein langes Sustain.

Der Hals hat ein kräftiges Profil, da hat man angenehm was in der Hand aber ohne erschlagen zu werden wie bei manchen zu dicken Hälsen.
Der Body ist etwas dünner als der einer Les Paul, schätze in etwa wie eine Stratocaster.

Sound:
Die Humbucker-Pickups sind anders als die typischen Humbucker.
Sie klingen sehr perlig und immer offen, selbst bei hohen Gain Einstellungen.
Man hört immer jede Saite raus.
In Humbucker Mode erinnern sie mich an eine Mischung aus Gibson Pearly Gates und alten DeArmond Dynasonic Pickups,
bzw. wie fette Filtertrons mit mehr Power.

Der Halspickup ist, was mir sehr gefällt, nicht so basslastig wie ein normaler Humbucker.
Die Pickups sind untereinander sehr gut ausbalanciert, sowohl was Lautstärke als auch EQ angeht.
Keine Lautstärke- oder EQ-Sprünge.

Im Singlecoil-Modus werden die Pickups natürlich etwas dünner und leiser, behalten aber ihren eigenständigen Charakter.

Fazit:
Für den Preis ein absolutes Wunder.
Ich kenne KEINE anderen Gitarren in der Preisklasse um 600 Euro, die so verarbeitet sind.
Ich würde locker 1.000 Euro für die Qualität hinlegen.
Bravo PRS!

Und hier noch ein paar Bilder:

01_Starla.jpg


00_Starla.jpg


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06_Starla.jpg


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03_Starla.jpg


02_Starla.jpg
 
Eigenschaft
 
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Sehr schönes review! (Abgesehen davon, dass das Design der ersten PRS aus den 80ern natürlich nicht hässlich, sondern genial und zeitlos ist.....:weird: 😉 )
Der Preis ist wirklich verblüffend.

Viel Spaß damit, habe selbst eine Starla X, die mich klanglich stark an eine Nik Huber Krautster erinnert und die mir immer wieder richtig Spaß macht!
 
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sehr schönes Review und happy NGD!
das Griffbrett bei deiner ist ja auch der Hammer! :love:

toller Sound, eine perfekte Verarbeitung und noch ein so angenehm leichtes Gewicht, was will man mehr!

Ich wünsche dir noch viel Spass mit deiner neuen Gitarre
 
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In einem US Forum hat noch jemand bemerkt, dass das Fretboard evtl. ein Binding aus Holz haben könnte, sieht bei meiner so aus.
Man sieht nicht wie der Steg von den Frets in das Fretboard geht. Also Holzbinding?
Zum Vergleich das Fretboard einer LP Studio von Gibson im 2. Foto.

IMG_0221.JPG



Bildschirmfoto 2021-06-08 um 19.41.06.png
 
Vielen Dank für das tolle Review. Das Fretboard ist der Hammer, sieht super aus. Die gesamte Qualität ist ja wirklich als großartig zu bezeichnen, soweit man es anhand deiner Fotos beurteilen kann. Ich hoffe, dass mein Exemplar, auf das ich sehnsüchtig warte, bald ankommt und mich ebenso erfreut, wie es bei dir der Fall ist.
Die Starla ist mit Sicherheit eine wunderbare Gitarre. Ich bin sehr gespannt drauf.
 
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Hab mal ein bisschen was aufgenommen, alle 3 Gitarren mit der Starla gespielt:

 
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Tolles Review zu einer hübschen Ketarre!
 
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Mein Exemplar ist nun auch angekommen. Ich bin restlos begeistert und teile @Dr_Martin 's Eindruck dieser wunderbaren Gitarre voll und ganz. Dem sehr guten und informativen Review ist von meiner Seite aus nichts hinzuzufügen.
 
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Vielleicht kann mir noch jemand die Funktion der Schrauben am Stop Tailpiece erklären.
Man kann dad Tailpiece nach vorne oder hinten justieren, aber wofür?
Was soll das bringen?

Bildschirmfoto 2021-06-11 um 10.42.32.png
 
...Man kann dad Tailpiece nach vorne oder hinten justieren, aber wofür?...
interessant, normalerweise hat man ja das nur bei Wraparoundbrücken zum einstellen der Oktavreinheit, bin nun auch neugierig was es bei dem StopTailpiece damit auf sich hat
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vlt sind die nur zum fixieren des Tailpiece gedacht, ähnlich einer Kontermutter. Wirken vlt dem Zug der Saiten Richtung Hals entgegen und halten es bombenfest auf den Studs.
Vlt bringt das Vorgehen mehr Ton an den Body, evtl positiv für's Schwingungsverhalten.. :gruebel:
Bin von meiner Theorie selbst nicht ganz überzeugt, aber etwas anderes fällt mir dazu beim besten Willen nicht ein. :nix:
 
Auf der Grover Seite steht:
Our Stop Tailpiece is made with two set screw for additional adjustment. :nix:
 
Die Schrauben verändern die Gesamtlänge der Saiten, dienen also zur zusätzlichen! Einstellung der Intonation. Eventuell nötiges Umdrehen der Böckchen soll einem dadurch erspart werden.
Interessantes und gut geschriebenes Review, danke dafür👍
 
Je weiter das Tailpiece von der Brücke weg ist, desto flacher der Winkel der Saite hinter den Böckchen. Soll das Spielgefühl ja auch ändern...
 
Ich hatte auch eine dieser Starlas bestellt, aber nach ganz kurzer Zeit für mich entschieden, dass sie wieder zurückgeschickt wird.
Das mit der Schraube im Tailpiece hat mich auch gewundert, zumal eine Schraube fehlte, und die andere (untere) recht weit eingeschraubt war.
Von der Seite betrachtet verlief die hohe E-Saite somit nur ganz knapp an der Kante der Brücke vorbei. Wenn man die Schraube herausgedreht hätte, hätte die Saite mit Sicherheit auf der Kante der Brücke aufgelegen!
Seltsame Konstruktion und im Falle "meiner" Starla sicher auch ein Montagsmodell, dass mich neben einem Verarbeitungsfehler (der mich optisch sehr gestört hat) auch klanglich nicht so richtig überzeugen konnte. Ich fand sie wirklich nicht schlecht, aber es ging mir wie bei fast allen SE- bzw. PRS - Modellen, die ich bislang hatte: irgend etwas hat mir gefehlt. Ich habe andere Gitarren, die nehme ich in die Hand und muss nur einen einzelnen, schnöden Akkord anschlagen und es weckt in mir sofort das Verlangen, mehr auf ihnen zu spielen. Das fehlt mir fast immer bei PRS-Gitarren, sogar bei den Core - Modellen, die ich schon hatte. Ich vermute fast, dass das vielleicht mit der Mensur und/oder Griffbrettradius oder beidem in Kombination zusammenhängen könnte, weiß es aber nicht und finde es sehr schade, weil mir gerade Modelle wie die Starla sehr gut gefallen.
 
Das ist einfach der persönliche Geschmack, bei mir ist es genau umgekehrt. Ich spiele seit exakt 40 Jahren E-Gitarre und hatte im Laufe dieses langen Zeitraums eine ganze Reihe von Traumgitarren bei mir. Ich habe alle meine Gitarren geliebt, aber noch nie hatte ich dermaßen das Gefühl, angekommen zu sein, wie bei einer PRS.
Was PRS bei den SE-Modellen an Gegenwert für das Geld liefert, ist aus meiner Sicht einfach nur spitze und wenn dann noch Preisaktionen wie die hier beschriebene hinzu kommen, dann ist das das i-Tüpfelchen.
Ich wünsche den Neu-Eigentümern richtig viel Spaß mit der Gitarre! :great:
 
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Angekommen ist ein gutes Stichwort. Das Gefühl habe ich so in etwa auch. Die Starla passt für mich im ganzen wie ein gut gemachter Schuh, der gut sitzt und nirgends drückt.
Habe ich die Gitarre in Händen, dann möchte ich spielen, versuchen, Tone entwickeln. Da überlege ich nicht viel, ich tu es.
Und sie klingt. Sie inspiriert mich. Dieses kleine "Sternchen" ist einfach meine Gitarre. Passt. :juhuu:
 
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Das ist einfach der persönliche Geschmack, bei mir ist es genau umgekehrt. Ich spiele seit exakt 40 Jahren E-Gitarre und hatte im Laufe dieses langen Zeitraums eine ganze Reihe von Traumgitarren bei mir. Ich habe alle meine Gitarren geliebt, aber noch nie hatte ich dermaßen das Gefühl, angekommen zu sein, wie bei einer PRS.
Was PRS bei den SE-Modellen an Gegenwert für das Geld liefert, ist aus meiner Sicht einfach nur spitze und wenn dann noch Preisaktionen wie die hier beschriebene hinzu kommen, dann ist das das i-Tüpfelchen.
Ich wünsche den Neu-Eigentümern richtig viel Spaß mit der Gitarre! :great:
Das wird genau so sein! Ich weiß nur überhaupt nicht, woran ich das festmachen kann, dass die eine so gut passt, und die nächste nicht. Ich hatte eine Chris Robertson SE der ersten Serie mit dem USA-Pickup am Steg. Die Gitarre war m.E. richtig gut und der Pickup ein echter Kracher.
Dennoch habe ich immer wieder lieber zu meiner Les Paul (Special, mit 2xP90) gegriffen oder wahlweise - was angesichts meiner kurzen Finger wenig einleuchtet - zu meiner Charvel MiM San Dimas. Das sind ja nun wirklich grundverschiedene Gitarren. Und gerade bei der Charvel war ich anfangs sehr am zweifeln, weil ich die Optik nicht mag (speziell hier das grauenhafte quilted-Furnier auf der Decke 🤮) und das Gewicht von 4kg. Aber nachdem ich sie immer wieder gespielt habe, geht es mir wohl wie dir: sie fühlt sich umwerfend gut an und klingt für meinen Geschmack sehr gut. (gab es seinerzeit auch mal für ich glaube 555,- im Store).

Eine SE-Mira habe ich dennoch vorerst behalten. Da werde ich mir die Zähne dran ausbeißen. Vielleicht macht es ja da irgendwann doch noch "klick". Bislang hat es das auch bei ihr noch nicht gemacht, aber sie gefällt mir optisch so gut, dass ich sie einfach nicht verkaufen kann...
 
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Auch bei mir hat es mit der Starla direkt Klick gemacht.
Ein Spielgefühl und Sound, den ich immer bei Fender und Gibson gesucht und vermisst habe.
Von der Qualität ganz zu schweigen.
Aber Geschmäcker sind zum Glück verschieden, sonst würden wir alle die gleiche Gitarre spielen :)

LG
 
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Vielleicht kann mir noch jemand die Funktion der Schrauben am Stop Tailpiece erklären.
Man kann dad Tailpiece nach vorne oder hinten justieren, aber wofür?
Was soll das bringen?

Anhang anzeigen 803899
Habe jetzt rausgefunden, was es mit den Schrauben auf sich hat:
Man kann das Tailpiece sowohl als Stoptailpiece (mit normaler Tune-O-Matic Bridge) als auch als Standalone Wraparound Bridge nutzen, dafür dann die Schrauben.
 

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