7Seconds
Registrierter Benutzer
In letzter Zeit werde ich öfter per PN zu diversen Belangen die PRS SE MM betreffend angesprochen, so dass ich mich entschieden habe, ein kurzes Review zu verfassen.
Warum Baritone?
Eine Baritone wollte ich neben den "normalen" Mensuren haben, weil ich feststellen musste, dass moderne Musik härterer Gangart gern mal eine Etage tiefer spielt. 7Saiter wären auch ggf in Frage gekommen; ich fand das Konzept der Riesenaxt aber irgendwie spannend (hat irgendwie was von den breiten Moppedlenkern, wenn man im ersten Bund Palm Mutes spielt). Ausserdem spielen meine Favouritenbands anstelle der 7Saiter eher Baritones.
Der Test in Gitarre&Bass über die MM las sich zudem sehr gut (ist aber ja nicht allzu aussagekräftig, weil da ja oft vieles sehr gut wegkommt).
Welche Baritone?
Ich hab also meine Siebensachen zusammengepackt und mich auf den Weg zu Musik Produktiv gemacht, um die PRS mal gegen die Viper Baritone antreten zu lassen, die ihrerseits ja mit EMGs daherkommt. Leider hatten sie die PRS nicht da, so dass ich nur einen Eindruck der Viper gewinnen konnte (und nebenbei meinen schönen Crate V8 mitgenommen habe). Die Viper gefiel mir aber nicht so, irgendwie wirkt sie schon billig, und EMGs in der Viper sagten mir klanglich nicht richtig zu. Gekauft habe ich sie dann vor etwa einem Jahr in England bei andertons.co.uk für kleinstes Geld, da damals ein sehr guter Pfundkurs herrschte und ich dazu ein sehr gutes Angebot von Andertons gefunden hatte: 449 GBP plus 20 GBP Versand. Sie kam innerhalb von 4 Tagen per Spedition, die vorher auch angerufen hatte, um einen Termin zu vereinbaren. Geliefert wurde die Gitarre mitsamt einem PRS SE Gigbag.
Techn. Daten (Zusammenfassung)
Body
Die PRS SE MM: Eindruck und Bespielbarkeit
Seit kurzem gibt es sie offenbar auch in BrownBurst, ich habe SilverBurst und bin damit recht glücklich. Die Gitarre selbst hält, was ich von PRS erwartet habe: eine absolut optimale Verarbeitung, wunderschön lackiert und 1A passgenau und sauber gefinished.
Die Einstellung war top, ich weiss jedoch nicht, ob Andertons oder PRS dafür verantwortlich zeichnet. Saitenlage schön flach, aber nix schnarrt, und absolut oktavrein.
Die Saiten sind (für Baritone erwartungsgemäß) deutlich dicker als die einer Surfstrat (14-68), und die Gitarre kam rund um C gestimmt an. Es ist aber auch mit den aufgezogenen Saiten noch drin, tiefer zu gehen, wobei ggfs die Saitenlage dann nochmal anzupassen ist, kennt Ihr aber ja.
Halsrückseite und Kopfplatte sind schwarz hochglänzend lackiert und lassen sich sehr gut spielen, der Hals ist nicht zu dick und eingeleimt, nicht verschraubt.
Das Griffbrettholz ist schwarz wie die Nacht (absolut toller Eindruck!) und ohne Einlagen.
Die Tuner sind erwartungsgemäß von sehr guter Qualität; lassen sich leicht dosieren und halten zusammen mit dem Kunststoffsattel die Stimmung. Am Sattel habe ich nichts auszusetzen, die Saiten gleiten widerstandslos in beide Richtungen beim Tunen.
Der Korpus ist in bekannter PRS-Form gehalten, und eher dünner und leichter als er aussieht. Die Lackierung ist Geschmackssache, mir passt sie sehr gut, auch wenn die Viper auf die Entfernung deutlich böser aussieht.
Die Bridge ist ebenfalls nicht zu bemängeln, bietet ne Menge Spielraum zur Einstellung der Oktavreinheit und wirkt solide und wertig.
Die Gitarre kommt mit 3-Wege-Schalter (Bridge, Beide, Neck) und zwei Potis: 1 Tone und 1 Volume. Die Gurtpins sind als sicher einzustufen.
Sound:
Die PUs sind (wie eine Baritone es braucht) sehr kraftvoll. Ich habe die Gitarre an verschiedenen Amps getestet und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass sie an dicken Amps und idealerweise an einer 412er am besten rüberkommt. Ich spiele sie gern mit meinem JCM900 an meiner HB 412 V30, da macht die Gitarre wirklich Druck. Die Töne kommen klar und definiert, Palm Mutes lassen die Wände wackeln
Auch mit den Effekten aus meinem Floorpod Plus kommt das Gespann gut aus, wobei ein zwischengeschalteter EQ wie mein Boss GE7 noch zur Optimierung beitragen kann.
An kleineren Amps neigen die PUs dazu, insgesamt undifferenzierter zu werden und zu matschen; insbesondere am Vox AC4TVH+112 und an meinem Crate V8 kommt der Sound insgesamt nicht gut rüber (Die Amps eignen sich mMn einfach nicht für die Baritone). Am Crate V18, den ich bis vor kurzem besessen habe, ging es schon besser zusammen mit dem Tubescreamer.
Fazit
Mein erster Eindruck vor nem Jahr war also: top! Nach nunmehr einigen Monaten später fällt mein Fazit so aus: Verarbeitung top und auf jeden Fall ein Gewinn für das musikalische Spektrum des Besitzers! Auch wenns in "normal-Tuning-Bereichen" wie E sein soll (also nicht auf E gestimmt sondern C-Tuning der Baritone mit F-Barré im 5. Bund), die PRS bringt einfach einen hervorragend durchsetzungsfähigen Sound mit einer sehr bemerkenswert guten Bespielbarkeit und einer Topverarbeitung zusammen. Ich würde sie in jedem Fall wieder kaufen und bereue auch nicht, sie der Viper vorgezogen zu haben. Die Verarbeitung ist besser und der Sound gefällt mir persönlich deutlich besser als der der EMGs, da er wärmer ist und mehr Charakter hat.
Fragen von Usern des MB:
Hier noch ein paar Fragen, die mir so zugetragen wurden über die Zeit, seit ich hier im MB erwähnt habe, eine zu besitzen :
F: "Bist Du immer noch zufrieden mit der Mushok?"
A: Ja, absolut und vollumfänglich.
F: "Kam die ab Werk also wirklich mit den 13-68er Saiten? Das wäre eigentlich genial, da ich auf jeden Fall einen Ton tiefer als die Werksstimmung stimmen will."
A: Ich habe PRS angeschrieben und gefragt, was sie ab Werk aufgezogen hatten. Die Antwort lautete: "The Mushok Baritone uses D'addario 14-68 gauge strings".
F: "Im Test hatte ich gelesen, dass die Saitenlage "briefmarkenflach" ist. War Deine auch so gut bespielbar ab Werk?"
A: Ja, wie oben beschrieben, flache Saitenlage und tiptop bespielbar.
F: "Was hältst Du von den Tonabnehmern? Und ist noch genügend Attack vorhanden, oder sind abgedämpfte Passagen etwas matschig durch zuviel Sustain?"
A: Bei EMGs wirst Du noch mehr Sustain haben und somit eine Verstärkung deiner Befürchtung erleben. Bei den PRS-PUs hingegen ist ne Menge Attack drin, vorausgesetzt der Amp passt! 412er solltens sein, und n Highgainamp schadet auch nicht. Sound ist klar und definiert.
F: "Du hattest einen UK-Händler erwähnt. Wo hast Du die Gitarre denn genau erworben?"
A: Wie oben beschrieben bei Andertons.co.uk. Ich habe einfach mal die Google Shopping-Seiten der verschiedenen Länder miteinander verglichen und bin (auch vor dem Hintergrund des damaligen Pfundkurses) in England hängengeblieben.
F: "Ich spiele momentan eine viper baritone auf drop c, möchte aber auf die mm umsteigen, meinst du, das macht sinn, diese gitarre in dieser stimmung zu spielen?"
A: Absolut. Da sollten noch nicht mal Einstellungen erforderlich werden, und die Werkssaiten machen Drop C auf jeden Fall problemlos mit.
F: "Ich spiele eine marshall 412er AV also mit vintage 30 speakern. Ebenso spiele ich einen Engl Fireball, ich denke das müßte passen, oder?"
A: Jo, meiner Meinung nach ist das eine gute Kombi, um die Vorteile der PUs hervorzuheben.
F: "Meine Überlegung war aber, sie mit 10-60 zu besaiten, und auch aktive pickups einzubauen. Das liegt aber mehr daran, dass wir eine neue Cd aufnehmen, und laut Label sollte sie gleich klingen."
A: Ich würde dann eher die Viper kaufen, oder eine 7Saiter mit EMGs an Board. Die PRS ist so wie sie kommt super; ich denke mit EMGs verträgt sich das Konzept nicht so.
Grüße von 7Seconds
Warum Baritone?
Eine Baritone wollte ich neben den "normalen" Mensuren haben, weil ich feststellen musste, dass moderne Musik härterer Gangart gern mal eine Etage tiefer spielt. 7Saiter wären auch ggf in Frage gekommen; ich fand das Konzept der Riesenaxt aber irgendwie spannend (hat irgendwie was von den breiten Moppedlenkern, wenn man im ersten Bund Palm Mutes spielt). Ausserdem spielen meine Favouritenbands anstelle der 7Saiter eher Baritones.
Der Test in Gitarre&Bass über die MM las sich zudem sehr gut (ist aber ja nicht allzu aussagekräftig, weil da ja oft vieles sehr gut wegkommt).
Welche Baritone?
Ich hab also meine Siebensachen zusammengepackt und mich auf den Weg zu Musik Produktiv gemacht, um die PRS mal gegen die Viper Baritone antreten zu lassen, die ihrerseits ja mit EMGs daherkommt. Leider hatten sie die PRS nicht da, so dass ich nur einen Eindruck der Viper gewinnen konnte (und nebenbei meinen schönen Crate V8 mitgenommen habe). Die Viper gefiel mir aber nicht so, irgendwie wirkt sie schon billig, und EMGs in der Viper sagten mir klanglich nicht richtig zu. Gekauft habe ich sie dann vor etwa einem Jahr in England bei andertons.co.uk für kleinstes Geld, da damals ein sehr guter Pfundkurs herrschte und ich dazu ein sehr gutes Angebot von Andertons gefunden hatte: 449 GBP plus 20 GBP Versand. Sie kam innerhalb von 4 Tagen per Spedition, die vorher auch angerufen hatte, um einen Termin zu vereinbaren. Geliefert wurde die Gitarre mitsamt einem PRS SE Gigbag.
Techn. Daten (Zusammenfassung)
Body
Wood: Mahogany with Binding
NeckNumber of Frets: 22
Scale Length: 27.7"" Baritone
Neck Wood: Maple with Bound Headstock
Fretboard Wood: Ebony with Binding
Inlays: No Inlays
HardwareScale Length: 27.7"" Baritone
Neck Wood: Maple with Bound Headstock
Fretboard Wood: Ebony with Binding
Inlays: No Inlays
Bridge: String Through Body Stoptail
Tuners: PRS Designed Tuners
Hardware Type: Nickel
Treble Pickup: PRS Designed Treble Humbucker
Bass Pickup: PRS Designed Bass Humbucker
Pickup Switching: Volume and Tone Control with 3-Way Blade Pickup Selector
ColorsTuners: PRS Designed Tuners
Hardware Type: Nickel
Treble Pickup: PRS Designed Treble Humbucker
Bass Pickup: PRS Designed Bass Humbucker
Pickup Switching: Volume and Tone Control with 3-Way Blade Pickup Selector
Brownburst (new)
Silverburst
Silverburst
Die PRS SE MM: Eindruck und Bespielbarkeit
Seit kurzem gibt es sie offenbar auch in BrownBurst, ich habe SilverBurst und bin damit recht glücklich. Die Gitarre selbst hält, was ich von PRS erwartet habe: eine absolut optimale Verarbeitung, wunderschön lackiert und 1A passgenau und sauber gefinished.
Die Einstellung war top, ich weiss jedoch nicht, ob Andertons oder PRS dafür verantwortlich zeichnet. Saitenlage schön flach, aber nix schnarrt, und absolut oktavrein.
Die Saiten sind (für Baritone erwartungsgemäß) deutlich dicker als die einer Surfstrat (14-68), und die Gitarre kam rund um C gestimmt an. Es ist aber auch mit den aufgezogenen Saiten noch drin, tiefer zu gehen, wobei ggfs die Saitenlage dann nochmal anzupassen ist, kennt Ihr aber ja.
Halsrückseite und Kopfplatte sind schwarz hochglänzend lackiert und lassen sich sehr gut spielen, der Hals ist nicht zu dick und eingeleimt, nicht verschraubt.
Das Griffbrettholz ist schwarz wie die Nacht (absolut toller Eindruck!) und ohne Einlagen.
Die Tuner sind erwartungsgemäß von sehr guter Qualität; lassen sich leicht dosieren und halten zusammen mit dem Kunststoffsattel die Stimmung. Am Sattel habe ich nichts auszusetzen, die Saiten gleiten widerstandslos in beide Richtungen beim Tunen.
Der Korpus ist in bekannter PRS-Form gehalten, und eher dünner und leichter als er aussieht. Die Lackierung ist Geschmackssache, mir passt sie sehr gut, auch wenn die Viper auf die Entfernung deutlich böser aussieht.
Die Bridge ist ebenfalls nicht zu bemängeln, bietet ne Menge Spielraum zur Einstellung der Oktavreinheit und wirkt solide und wertig.
Die Gitarre kommt mit 3-Wege-Schalter (Bridge, Beide, Neck) und zwei Potis: 1 Tone und 1 Volume. Die Gurtpins sind als sicher einzustufen.
Sound:
Die PUs sind (wie eine Baritone es braucht) sehr kraftvoll. Ich habe die Gitarre an verschiedenen Amps getestet und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass sie an dicken Amps und idealerweise an einer 412er am besten rüberkommt. Ich spiele sie gern mit meinem JCM900 an meiner HB 412 V30, da macht die Gitarre wirklich Druck. Die Töne kommen klar und definiert, Palm Mutes lassen die Wände wackeln
Auch mit den Effekten aus meinem Floorpod Plus kommt das Gespann gut aus, wobei ein zwischengeschalteter EQ wie mein Boss GE7 noch zur Optimierung beitragen kann.
An kleineren Amps neigen die PUs dazu, insgesamt undifferenzierter zu werden und zu matschen; insbesondere am Vox AC4TVH+112 und an meinem Crate V8 kommt der Sound insgesamt nicht gut rüber (Die Amps eignen sich mMn einfach nicht für die Baritone). Am Crate V18, den ich bis vor kurzem besessen habe, ging es schon besser zusammen mit dem Tubescreamer.
Fazit
Mein erster Eindruck vor nem Jahr war also: top! Nach nunmehr einigen Monaten später fällt mein Fazit so aus: Verarbeitung top und auf jeden Fall ein Gewinn für das musikalische Spektrum des Besitzers! Auch wenns in "normal-Tuning-Bereichen" wie E sein soll (also nicht auf E gestimmt sondern C-Tuning der Baritone mit F-Barré im 5. Bund), die PRS bringt einfach einen hervorragend durchsetzungsfähigen Sound mit einer sehr bemerkenswert guten Bespielbarkeit und einer Topverarbeitung zusammen. Ich würde sie in jedem Fall wieder kaufen und bereue auch nicht, sie der Viper vorgezogen zu haben. Die Verarbeitung ist besser und der Sound gefällt mir persönlich deutlich besser als der der EMGs, da er wärmer ist und mehr Charakter hat.
Fragen von Usern des MB:
Hier noch ein paar Fragen, die mir so zugetragen wurden über die Zeit, seit ich hier im MB erwähnt habe, eine zu besitzen :
F: "Bist Du immer noch zufrieden mit der Mushok?"
A: Ja, absolut und vollumfänglich.
F: "Kam die ab Werk also wirklich mit den 13-68er Saiten? Das wäre eigentlich genial, da ich auf jeden Fall einen Ton tiefer als die Werksstimmung stimmen will."
A: Ich habe PRS angeschrieben und gefragt, was sie ab Werk aufgezogen hatten. Die Antwort lautete: "The Mushok Baritone uses D'addario 14-68 gauge strings".
F: "Im Test hatte ich gelesen, dass die Saitenlage "briefmarkenflach" ist. War Deine auch so gut bespielbar ab Werk?"
A: Ja, wie oben beschrieben, flache Saitenlage und tiptop bespielbar.
F: "Was hältst Du von den Tonabnehmern? Und ist noch genügend Attack vorhanden, oder sind abgedämpfte Passagen etwas matschig durch zuviel Sustain?"
A: Bei EMGs wirst Du noch mehr Sustain haben und somit eine Verstärkung deiner Befürchtung erleben. Bei den PRS-PUs hingegen ist ne Menge Attack drin, vorausgesetzt der Amp passt! 412er solltens sein, und n Highgainamp schadet auch nicht. Sound ist klar und definiert.
F: "Du hattest einen UK-Händler erwähnt. Wo hast Du die Gitarre denn genau erworben?"
A: Wie oben beschrieben bei Andertons.co.uk. Ich habe einfach mal die Google Shopping-Seiten der verschiedenen Länder miteinander verglichen und bin (auch vor dem Hintergrund des damaligen Pfundkurses) in England hängengeblieben.
F: "Ich spiele momentan eine viper baritone auf drop c, möchte aber auf die mm umsteigen, meinst du, das macht sinn, diese gitarre in dieser stimmung zu spielen?"
A: Absolut. Da sollten noch nicht mal Einstellungen erforderlich werden, und die Werkssaiten machen Drop C auf jeden Fall problemlos mit.
F: "Ich spiele eine marshall 412er AV also mit vintage 30 speakern. Ebenso spiele ich einen Engl Fireball, ich denke das müßte passen, oder?"
A: Jo, meiner Meinung nach ist das eine gute Kombi, um die Vorteile der PUs hervorzuheben.
F: "Meine Überlegung war aber, sie mit 10-60 zu besaiten, und auch aktive pickups einzubauen. Das liegt aber mehr daran, dass wir eine neue Cd aufnehmen, und laut Label sollte sie gleich klingen."
A: Ich würde dann eher die Viper kaufen, oder eine 7Saiter mit EMGs an Board. Die PRS ist so wie sie kommt super; ich denke mit EMGs verträgt sich das Konzept nicht so.
Grüße von 7Seconds
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