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Nach einem weiteren Anfall von GAS hab ich mir, zusätzlich zu meiner Custom 24, noch eine Singlecut Satin angeschafft. Ich dachte mir, es könnte für den einen oder anderen interessant sein, wie sich die beiden Modelle im Vergleich spielen und wo die maßgeblichen Unterschiede liegen. Achtung jetzt wird´s etwas länger...
Konstruktion
Die Korpuskonstruktion ist, was Materialien, Korpusstärke, etc. angeht, ziemlich identisch bei beiden Modellen kommt ein einteiliger Magagonikorpus mit einer dicken, bookmatched Ahorndecke zum Einsatz.
Die Mensur liegt bei beiden Modellen bei den PRS-typischen 25 bei der Custom verteilt auf 24, bei der Singlecut auf 22 Bünde. Beide Gitarren haben die völlig unnützen, aber geil aussehenden Abalone-Bird-Inlays. Der Hals besteht jeweils aus einem Stück Mahagoni und wurde mit dem Korpus verleimt beim Griffbrett verwendet man feinporigen Palisander. Als Mechaniken kommen wiederum bei beiden Modellen die sehr stimmstabilen PRS-Locking-Tuner zum Einsatz.
Meine beiden Modelle verfügen über das, schwebend aufgehängte, PRS Vibrato-System welches, trotz vintageähnlicher Konstruktion dich recht verstimmungsfrei arbeitet.
Kommen wir zu den Unterschieden die Custom 24 zeigt das allseits bekannte PRS-Design mit 2 Cutaways, gewölbter Ahondecke und der, fast schon glasartigen, high-gloss Polylackierung. Bei der Singlecut wurde auf die Hochglanzlackierung verzichtet und für die Puristen unter den Gitarristen eine hauchdünne Nitrolackierung aufgetragen das sieht nicht nur gut aus, sondern fast sich auch super an schön griffig und noch dazu muss man sich keine Gedanken um Fingerabrücke machen.
In Sachen Elektrik gibt es auch einige Unterschiede, während die Custom über den typischen 5-Weg Rotary Switch verfügt, bei dem sich die Geister scheiden, verfügt die Singlecut über einen 3-Weg Toggle und eine zusätzliche Coilsplit-Funktion über einen push-pull Poti.
In Sachen Tonabnehmer sind die beiden Gitarren grundverschieden, während die Custom über ein relativ heißes Set mit dem HFS (Hot Fat Screams) und Vintage Bass verfügt, hat man in der Singlecut ein #6-Set verbaut, welches meiner Meinung nach etwas vintage-mäßig angehaucht ist und etwas weniger Ausgangsleistung hat.
Verarbeitung
Wie erwartet über jeden Zweifel erhaben! Der gute Paule ist ja dafür bekannt, es in Sachen Qualitätssicherung ganz genau zu nehmen. Instrumente die bei der Endkontrolle z.B. auch nur eine kleine Lackunebenheit aufweisen werden zersägt und wandern in den Container.
Bespielbarkeit
Die Gitarren kommen ab Werk schon perfekt eingestellt und spielen sich butterweich im direkten Wechsel zwischen der Custom und der Singlecut ist jedoch etwas Vorsicht geboten, da man sich aufgrund der unterschiedlichen Bundzahlen doch mal ganz gern vergreift, wenn man nicht aufpasst.
Das Resonanzverhalten ist bei beiden Gitarren sehr gut, die Teile schwingen, dass es ein wahres Fest ist. Bei der Singlecut Satin hat man den Eindruck, dass sie, aufgrund der dünneren Lackierung, etwas stärker schwingt als die Custom. Der Unterschied ist aber minimal und kann auch nur Einbildung sein.
SOUND
So, kommen wir zum Kapitel, wo sich die Unterschiede zwischen den beiden Gitarren klar herausstellen:
Custom 24
Die Custom liefert einen sehr modernen, fast schon geschliffenen Sound ab sie klingt zu keinem Zeitpunkt wie eine Les Paul oder Strat, sie klingt einfach eigen. Die Vintage Puristen mögen diesen Sound nicht wirklich wer aber auf moderne, druckvolle Sounds steht, wird hier bestens bedient.
Was mich überraschte, als ich die Custom zum ersten Mal über meinen, auf Les Pauls eingestellten, Marshall spielte, war das massive Bassfundament, welches man von einer, eigentlich recht dünnen Gitarre, noch dazu Doublecut, nicht erwarten würde.
Was auffällt ist, dass die Pickups, trotz der hohen Ausgangsleistung, die Akkorde auch bei hohen Verzerrungen sauber auflösen matschen? Fehlanzeige!
Der HFS am Steg ist der optimale Pickup für Heavy oder New-Metal Einsätze, lässt sich aber auch bei zurückgeregeltem Poti (oder weniger Gain am Amp) sehr gut für Classic Rock einsetzen.
Der Vintage Bass am Hals liefert einen schönen warmen, aber nicht dumpfen, Ton ab hier kann man schon auch mal ein Blues-Solo ablassen, wenn es einem danach ist.
In den Zwischenstellungen werden jeweils eine Spule des Steg und des Hals-Pickups zusammengeschaltet hier ergeben sich sehr schöne Cleansounds, welche sich zwar an einer Strat orientieren, jedoch immer noch ihren eigenen Charakter haben. Im verzerrten Bereich bekommt man hier auch deutlich gainreduzierte Sounds geliefert.
Die Custom 24 ist somit fast die eierlegende Wollmilchsau, die sich irgendwie in allen Musikstilen irgendwie zuhause fühlt.
Singelcut Satin
Wenn wir die Custom 24 mit einem Anwalt im Anzug gleichsetzen, dann wäre die Singlecut Satinwohl dessen Bruder, der sich sein Geld mit Holzfällen verdient. Die Singlecut ist also eher das Rauhbein in der PRS-Familie direkt und ungeschliffen.
Die Singlecut spricht folglich etwas schneller an und klingt offener, was sehr wahrscheinlich der dünnen Nitro-Lackierung zuzuschreiben ist.
Die beiden #6 Pickups haben einen wesentlich raueren Charakter d.h. sie liefern im verzerrten Bereich einen richtig schönen, durchsetzungsfähigen, knurrigen Sound ab in welche Richtung PRS hiermit abzielt ist klar, wobei die Singlecut deutlich differenzierter klingt, als eine Paula.
Was mich überrascht hat, sind die Singlecoilsounds, die mit der Singlecut möglich sind hier lässt ganz klar die Strat grüßen; es schmatzt und perlt, dass es eine wahre Freude ist. Klar sind die Singlecoilsounds nicht nebengeräuschfrei, aber das Brummen hält sich doch in einem erträglichen Rahmen.
Die Singlecut Satin richtet sich meiner Meinung nach eher an die Puristen, die das Beste aus zwei Welten wollen und diesen Spagat hat PRS doch recht gut hinbekommen.
Fazit
Welche ist denn nun die Bessere? KEINE!
Die beiden Modelle sind vom Ansatz her, trotz der ähnlichen Optik, grundverschieden. Wir haben zum Einen ein absolutes Allround-Gerät, das sich soundtechnisch an der Moderne orientiert und wir haben eine Gitarre, die sich eher an den Klassikern orientiert, die aber versucht 2 Klassiker in sich zu vereinen.
Ich persönlich find sie beide klasse die Entscheidung was einem mehr liegt, muss eben jeder für sich treffen. Aber wie heißt es doch so schön?
Konstruktion
Die Korpuskonstruktion ist, was Materialien, Korpusstärke, etc. angeht, ziemlich identisch bei beiden Modellen kommt ein einteiliger Magagonikorpus mit einer dicken, bookmatched Ahorndecke zum Einsatz.
Die Mensur liegt bei beiden Modellen bei den PRS-typischen 25 bei der Custom verteilt auf 24, bei der Singlecut auf 22 Bünde. Beide Gitarren haben die völlig unnützen, aber geil aussehenden Abalone-Bird-Inlays. Der Hals besteht jeweils aus einem Stück Mahagoni und wurde mit dem Korpus verleimt beim Griffbrett verwendet man feinporigen Palisander. Als Mechaniken kommen wiederum bei beiden Modellen die sehr stimmstabilen PRS-Locking-Tuner zum Einsatz.
Meine beiden Modelle verfügen über das, schwebend aufgehängte, PRS Vibrato-System welches, trotz vintageähnlicher Konstruktion dich recht verstimmungsfrei arbeitet.
Kommen wir zu den Unterschieden die Custom 24 zeigt das allseits bekannte PRS-Design mit 2 Cutaways, gewölbter Ahondecke und der, fast schon glasartigen, high-gloss Polylackierung. Bei der Singlecut wurde auf die Hochglanzlackierung verzichtet und für die Puristen unter den Gitarristen eine hauchdünne Nitrolackierung aufgetragen das sieht nicht nur gut aus, sondern fast sich auch super an schön griffig und noch dazu muss man sich keine Gedanken um Fingerabrücke machen.
In Sachen Elektrik gibt es auch einige Unterschiede, während die Custom über den typischen 5-Weg Rotary Switch verfügt, bei dem sich die Geister scheiden, verfügt die Singlecut über einen 3-Weg Toggle und eine zusätzliche Coilsplit-Funktion über einen push-pull Poti.
In Sachen Tonabnehmer sind die beiden Gitarren grundverschieden, während die Custom über ein relativ heißes Set mit dem HFS (Hot Fat Screams) und Vintage Bass verfügt, hat man in der Singlecut ein #6-Set verbaut, welches meiner Meinung nach etwas vintage-mäßig angehaucht ist und etwas weniger Ausgangsleistung hat.
Verarbeitung
Wie erwartet über jeden Zweifel erhaben! Der gute Paule ist ja dafür bekannt, es in Sachen Qualitätssicherung ganz genau zu nehmen. Instrumente die bei der Endkontrolle z.B. auch nur eine kleine Lackunebenheit aufweisen werden zersägt und wandern in den Container.
Bespielbarkeit
Die Gitarren kommen ab Werk schon perfekt eingestellt und spielen sich butterweich im direkten Wechsel zwischen der Custom und der Singlecut ist jedoch etwas Vorsicht geboten, da man sich aufgrund der unterschiedlichen Bundzahlen doch mal ganz gern vergreift, wenn man nicht aufpasst.
Das Resonanzverhalten ist bei beiden Gitarren sehr gut, die Teile schwingen, dass es ein wahres Fest ist. Bei der Singlecut Satin hat man den Eindruck, dass sie, aufgrund der dünneren Lackierung, etwas stärker schwingt als die Custom. Der Unterschied ist aber minimal und kann auch nur Einbildung sein.
SOUND
So, kommen wir zum Kapitel, wo sich die Unterschiede zwischen den beiden Gitarren klar herausstellen:
Custom 24
Die Custom liefert einen sehr modernen, fast schon geschliffenen Sound ab sie klingt zu keinem Zeitpunkt wie eine Les Paul oder Strat, sie klingt einfach eigen. Die Vintage Puristen mögen diesen Sound nicht wirklich wer aber auf moderne, druckvolle Sounds steht, wird hier bestens bedient.
Was mich überraschte, als ich die Custom zum ersten Mal über meinen, auf Les Pauls eingestellten, Marshall spielte, war das massive Bassfundament, welches man von einer, eigentlich recht dünnen Gitarre, noch dazu Doublecut, nicht erwarten würde.
Was auffällt ist, dass die Pickups, trotz der hohen Ausgangsleistung, die Akkorde auch bei hohen Verzerrungen sauber auflösen matschen? Fehlanzeige!
Der HFS am Steg ist der optimale Pickup für Heavy oder New-Metal Einsätze, lässt sich aber auch bei zurückgeregeltem Poti (oder weniger Gain am Amp) sehr gut für Classic Rock einsetzen.
Der Vintage Bass am Hals liefert einen schönen warmen, aber nicht dumpfen, Ton ab hier kann man schon auch mal ein Blues-Solo ablassen, wenn es einem danach ist.
In den Zwischenstellungen werden jeweils eine Spule des Steg und des Hals-Pickups zusammengeschaltet hier ergeben sich sehr schöne Cleansounds, welche sich zwar an einer Strat orientieren, jedoch immer noch ihren eigenen Charakter haben. Im verzerrten Bereich bekommt man hier auch deutlich gainreduzierte Sounds geliefert.
Die Custom 24 ist somit fast die eierlegende Wollmilchsau, die sich irgendwie in allen Musikstilen irgendwie zuhause fühlt.
Singelcut Satin
Wenn wir die Custom 24 mit einem Anwalt im Anzug gleichsetzen, dann wäre die Singlecut Satinwohl dessen Bruder, der sich sein Geld mit Holzfällen verdient. Die Singlecut ist also eher das Rauhbein in der PRS-Familie direkt und ungeschliffen.
Die Singlecut spricht folglich etwas schneller an und klingt offener, was sehr wahrscheinlich der dünnen Nitro-Lackierung zuzuschreiben ist.
Die beiden #6 Pickups haben einen wesentlich raueren Charakter d.h. sie liefern im verzerrten Bereich einen richtig schönen, durchsetzungsfähigen, knurrigen Sound ab in welche Richtung PRS hiermit abzielt ist klar, wobei die Singlecut deutlich differenzierter klingt, als eine Paula.
Was mich überrascht hat, sind die Singlecoilsounds, die mit der Singlecut möglich sind hier lässt ganz klar die Strat grüßen; es schmatzt und perlt, dass es eine wahre Freude ist. Klar sind die Singlecoilsounds nicht nebengeräuschfrei, aber das Brummen hält sich doch in einem erträglichen Rahmen.
Die Singlecut Satin richtet sich meiner Meinung nach eher an die Puristen, die das Beste aus zwei Welten wollen und diesen Spagat hat PRS doch recht gut hinbekommen.
Fazit
Welche ist denn nun die Bessere? KEINE!
Die beiden Modelle sind vom Ansatz her, trotz der ähnlichen Optik, grundverschieden. Wir haben zum Einen ein absolutes Allround-Gerät, das sich soundtechnisch an der Moderne orientiert und wir haben eine Gitarre, die sich eher an den Klassikern orientiert, die aber versucht 2 Klassiker in sich zu vereinen.
Ich persönlich find sie beide klasse die Entscheidung was einem mehr liegt, muss eben jeder für sich treffen. Aber wie heißt es doch so schön?
GITARREN KANN MAN NIE GENUG HABEN!
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