Es ist möglich, eine Gitarre mit einem Referenzton vom Klavier zu stimmen.
Grundsätzlich kann man beim Stimmen der Gitarre zwei Arten unterscheiden, würde ich sagen:
Einmal das gewöhnliche anspielen und vergleichen.
Dabei bedient man sich des Umstandes, dass der 5. Bund einer Saite mit der Leersaite darüber übereinstimmt, abgesehen von der G Saite, bei der es der 4. Bund ist.
Also:
Tiefe E Saite im 5. Bund= A Saite leer
A Site im 5. Bund = D Saite leer
D Saite im 5. Bund = G Saite leer
G Saite im 4. Bund = H Saite leer
H Saite im 5. Bund= E Saite leer
Außerdem gibt es noch Enstprechungen von gegriffenen Tönen, die man ggf. ausnutzen kann (etwa für alternative Stimmungen), aber darüber wirst du mit der Zeit selbst stolpern
Zum Zweiten gibt es das Stimmen per Flageolett. Du legst die Fingerkuppe in bestimmten Bünden (für's Stimmen relevant sind vorallem 5. 7. und evtl. 12. Bund) über das Bundstäbchen, drückst die Saite aber nicht runter. Angespielt wird dann irgendwo zwischen dem Schallloch und dem Steg; den Finger nach dem Anspielen heben. Es entsteht ein sehr heller Klang, der "reiner" klingt, als eine Saite, die man auf die gewohnte Art anspielt, weil die Saite derart gedämpft wird, dass in erster Linie die Obertöne hörbar sind. (das ist auch physikalische erklärbar, bei Interesse ausführlicher bei der Informationsquelle deines Vertraunes nachzulesen

)
Hier bei gilt(immer mit Flageolett):
5. Bund = 7. Bund eine Saite drüber (zB. 5. Bund tiefe E Saite = 7. Bund A-Saite) außer bei G & H, mal wieder.
Darüber hinaus:
7. Bund tiefe E Saite = leere H-Saite oder 12. Bund
7. Bund A Saite= leere, hohe E-Saite. oder 12. Bund
Der Vorteil bei dieser Art zu stimmen ist, dass - meiner Meinung nach - die Schwebungen (das "Wackeln" der Töne, das man zum Stimmen benutzt) besser hörbar sind, aber diese Methode ist auch nicht ganz einfach.
Für beide Methoden suchst du dir einen Referenzton von Außen und stimmst die Saiten dann untereinander. Sei es nun von einem Klavier, einer Flöte, einer anderen Gitarre, einer Stimmgabel oder was auch immer.
Alternativ kannst du dir mit Audacity zB. eine 440 Hz (=Kammerton a) Sinus Schwingung erzeugen, die du zum Stimmen verwendest.
Statt eine Saite nach einer Referenz und alle anderen dann abhängig davon zu stimmen (Fehler pflanzen sich fort, und so

), kannst du dir auch denselben Ton auf allen Saiten suchen, und die Gitarre danach stimmen.
Bei A zB.
Tiefe E Saite 5 oder 17. Bund
A Saite leer oder 12. Bund
D Saite im 7. Bund oder 12 höher.
G Saite. im 2. oder 14. Bund.
H Saite im 10.
Hohe E Saite im 5. oder 12 höher,
Das sieht jetzt so viel aus.
Wollte dich eigentlich nicht erschlagen, nur mal ein paar Möglichkeiten aufzeigen. Denke für den Anfang ist es am sinnvollsten, die Saiten normal gegriffen untereinander zu stimmen und die anderen Sachen dann später mal auszuprobieren. Du spielst also auf deinem Klavier etwa ein A. stimmst die leere A Saite danach. Dann entsprechend die beiden drüber und drunter. die G Saite stimmst du mit der D Saite im 5. Bund usw.
Sind natürlich auch Mischformen möglich. Jeder Ton taucht in den unterschiedlichsten Positionen mehrfach auf (normal gespielt und per Flageolett) und dem entsprechend gibt es unzählige Möglichkeiten, korrespondierende Töne (resp. ihre Oktaven) zu finden, die aufeinander abgestimmt werden können. Musst einfach schauen, was für dich gut funktioniert.
Stimmgerät - ich weiß nicht. Meine Gitarre hat eins drin, das ist zB. ganz praktisch, wenn man rasch die Stimmung wechseln will, nur so zum ausprobieren. Aber so ganz traue ich dem Teil nicht
