Guitar-Addict
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Moin zusammen,
ich stelle euch mal in einem Kurzreview die Peerless Gigmaster Custom vor. Nur ein Kurzreview deswegen, weil ich die Gitarre nur ein paar Tage besessen habe. Warum? Einfach lesen
Mich hat schon lange eine fette Gretsch oder etwas ähnliches gereizt. Beim Recherchieren bin ich auf die Marke Peerless gestoßen. Die Reviews waren durchweg klasse, also noch ein bisschen weiter gesucht, einen Händler mit einem guten Preis gefunden und mutig die Gigmaster Custom bestellt. Quasi ein White Falcon-Modell. Geht in Deutschland für rund 1.000 Euro über den Tisch.
Nach ein paar Tagen war das Paket da. Das erste, was man von der Gitarre sieht, ist der Koffer - der ist nämlich mit dabei. Macht einen soliden Eindruck, definitiv keine Pappschachtel! Nach dem Öffnen kam dann der Wow-Effekt: Vor mir lag eine wunderschöne, strahlend weiße (und sehr ausladende) Gitarre mit goldener Hardware und zum Glück ohne das goldene Binding einer White Falcon. Die Abalone-Variante von Peerless ist etwas dezenter, aber "Las Vegas Bling" genug.
Beim Herausnehmen dann der Schreck: Der Hals hatte wohl durch den Transport einen Riss, der sich vom Sattel bis etwa zum 2. Bund zog. Griffbrett und Hals waren quasi auseinandergerissen. Die zehn Minuten Rumgefluche überspringe ich jetzt mal... Sofort Fotos gemacht und dem Händler gemailt, und dann mal das Ganze genauer untersucht. Definitiv im A..., aber auch noch solide genug, um das Baby zu stimmen und sie trotz allem mal auszuprobieren und weiter in Augenschein zu nehmen.
Verarbeitung: Klasse, ein paar unsaubere Stellen beim Übergang von Lack zu Binding in den F-Löchern, aber das ist Meckern auf ganz entspanntem Niveau - da hat z.B. Gibson schon für mehr Geld schlechtere Sachen abgeliefert. Ich habe auch nicht von dem Halsriss auf die sonstige Peerless-Qualität geschlossen, shit just happens. Ein Kollege hatte mal eine Ibanez, bei der quasi nur noch ein Furnier den Halsstab abgedeckt hat; bei einer nagelneuen Tyler hatte ich mal einen defekten Pick-Up. Also: Verarbeitung einwandfrei.
Hardware: wenn ich es richtig gesehen habe, ein originales Bigsby, keine Lizenz. Gute Mechaniken, die Klinkenbuchse packt vernünftig zu. Ein echter Kritikpunkt ist die TOM-Brücke mit Rappelfeder. Das erste Mal, dass ich so ein Teil in natura vor mir habe, und jetzt weiß ich auch, woher dieser Spitzname kommt. Warum wird so ein Müll immer noch verbaut? Die Brücke sitzt auf einem Ebenholzträger, der auf der Korpusdecke aufliegt und ganz klassisch durch den Saitendruck gehalten wird.
Die Gitarre hat normale Gurtpins, der vordere ist ähnlich wie bei z.B. einer SG am Halsansatz befestigt. Dadurch zieht es die Gitarre von oben in die Waagrechte, wenn man sie umhängen hat (nicht Kopflastigkeit, sondern quasi Rotation um die Achse des Gitarrenhalses herum). Auch das könnte man besser lösen mit einem Gurtpin an anderer Stelle.
Die Pick-Ups möchte ich nicht weiter beurteilen, da ich sie nur über einen POD und meine Übungshupe zu Hause gehört habe. Sind mir aber nicht negativ aufgefallen. Ansonsten bietet die Elektronik einen 3-Weg-Schalter, einen Master-Volume (vorne am Cutaway-Horn), zwei weitere Volumenregler für die Pick-Ups und einen Master-Tone. So kann man die PUs lautstärkemäßig aufeinander abstimmen und hat trotzdem noch die Möglichkeit, die Lautstärke zu verändern, ohne diese Abstimmung untereinander zu verändern. Nette Idee.
Handling: Sehr gut. Die Bespielbarkeit ist - immer in Relation zu den bauartbedingten Eigenheiten wie Höhe des Halsansatzes und Korpusdimension - klasse. Ich hab die Halsdimensionen nicht gemessen, aber er hat ein sattes und für mich sehr angenehmes Profil. Trotz der dicken Saiten, die drauf waren, bin ich nach kürzester Einspielzeit ohne Probleme klargekommen. Tappings funzten bei den Drähten nicht ganz so gut, aber ein bisschen Sweeping ging ganz locker Was mich auch positiv überrascht hat: Das Bigsby hat die Stimmung einwandfrei gehalten, sowohl bei Bendings als auch bei Trem-Benutzung.
Fazit: Eine wunderschön anzusehende, gut verarbeitete und klasse spielbare Gitarre. Mein Plan war eigentlich, die Pick-Ups und die Brücke auszutauschen und dann für relativ kleines Geld endlich meine "White Falcon" zu haben. Da aber auch noch eine Westerngitarre für Akustiksets auf der Einkaufsliste steht, habe ich mich schweren Herzens dazu entschlossen, den Kauf der Peerless komplett zu annullieren, statt die Gitarre umzutauschen.
Aber ich dachte, Infos über diese Marke sind für den einen oder anderen von euch interessant Fakt ist, irgendwann steht wohl eine neue Peerless bei mir.
Ups, ist wohl doch kein so kurzes Review geworden...
ich stelle euch mal in einem Kurzreview die Peerless Gigmaster Custom vor. Nur ein Kurzreview deswegen, weil ich die Gitarre nur ein paar Tage besessen habe. Warum? Einfach lesen
Mich hat schon lange eine fette Gretsch oder etwas ähnliches gereizt. Beim Recherchieren bin ich auf die Marke Peerless gestoßen. Die Reviews waren durchweg klasse, also noch ein bisschen weiter gesucht, einen Händler mit einem guten Preis gefunden und mutig die Gigmaster Custom bestellt. Quasi ein White Falcon-Modell. Geht in Deutschland für rund 1.000 Euro über den Tisch.
Nach ein paar Tagen war das Paket da. Das erste, was man von der Gitarre sieht, ist der Koffer - der ist nämlich mit dabei. Macht einen soliden Eindruck, definitiv keine Pappschachtel! Nach dem Öffnen kam dann der Wow-Effekt: Vor mir lag eine wunderschöne, strahlend weiße (und sehr ausladende) Gitarre mit goldener Hardware und zum Glück ohne das goldene Binding einer White Falcon. Die Abalone-Variante von Peerless ist etwas dezenter, aber "Las Vegas Bling" genug.
Beim Herausnehmen dann der Schreck: Der Hals hatte wohl durch den Transport einen Riss, der sich vom Sattel bis etwa zum 2. Bund zog. Griffbrett und Hals waren quasi auseinandergerissen. Die zehn Minuten Rumgefluche überspringe ich jetzt mal... Sofort Fotos gemacht und dem Händler gemailt, und dann mal das Ganze genauer untersucht. Definitiv im A..., aber auch noch solide genug, um das Baby zu stimmen und sie trotz allem mal auszuprobieren und weiter in Augenschein zu nehmen.
Verarbeitung: Klasse, ein paar unsaubere Stellen beim Übergang von Lack zu Binding in den F-Löchern, aber das ist Meckern auf ganz entspanntem Niveau - da hat z.B. Gibson schon für mehr Geld schlechtere Sachen abgeliefert. Ich habe auch nicht von dem Halsriss auf die sonstige Peerless-Qualität geschlossen, shit just happens. Ein Kollege hatte mal eine Ibanez, bei der quasi nur noch ein Furnier den Halsstab abgedeckt hat; bei einer nagelneuen Tyler hatte ich mal einen defekten Pick-Up. Also: Verarbeitung einwandfrei.
Hardware: wenn ich es richtig gesehen habe, ein originales Bigsby, keine Lizenz. Gute Mechaniken, die Klinkenbuchse packt vernünftig zu. Ein echter Kritikpunkt ist die TOM-Brücke mit Rappelfeder. Das erste Mal, dass ich so ein Teil in natura vor mir habe, und jetzt weiß ich auch, woher dieser Spitzname kommt. Warum wird so ein Müll immer noch verbaut? Die Brücke sitzt auf einem Ebenholzträger, der auf der Korpusdecke aufliegt und ganz klassisch durch den Saitendruck gehalten wird.
Die Gitarre hat normale Gurtpins, der vordere ist ähnlich wie bei z.B. einer SG am Halsansatz befestigt. Dadurch zieht es die Gitarre von oben in die Waagrechte, wenn man sie umhängen hat (nicht Kopflastigkeit, sondern quasi Rotation um die Achse des Gitarrenhalses herum). Auch das könnte man besser lösen mit einem Gurtpin an anderer Stelle.
Die Pick-Ups möchte ich nicht weiter beurteilen, da ich sie nur über einen POD und meine Übungshupe zu Hause gehört habe. Sind mir aber nicht negativ aufgefallen. Ansonsten bietet die Elektronik einen 3-Weg-Schalter, einen Master-Volume (vorne am Cutaway-Horn), zwei weitere Volumenregler für die Pick-Ups und einen Master-Tone. So kann man die PUs lautstärkemäßig aufeinander abstimmen und hat trotzdem noch die Möglichkeit, die Lautstärke zu verändern, ohne diese Abstimmung untereinander zu verändern. Nette Idee.
Handling: Sehr gut. Die Bespielbarkeit ist - immer in Relation zu den bauartbedingten Eigenheiten wie Höhe des Halsansatzes und Korpusdimension - klasse. Ich hab die Halsdimensionen nicht gemessen, aber er hat ein sattes und für mich sehr angenehmes Profil. Trotz der dicken Saiten, die drauf waren, bin ich nach kürzester Einspielzeit ohne Probleme klargekommen. Tappings funzten bei den Drähten nicht ganz so gut, aber ein bisschen Sweeping ging ganz locker Was mich auch positiv überrascht hat: Das Bigsby hat die Stimmung einwandfrei gehalten, sowohl bei Bendings als auch bei Trem-Benutzung.
Fazit: Eine wunderschön anzusehende, gut verarbeitete und klasse spielbare Gitarre. Mein Plan war eigentlich, die Pick-Ups und die Brücke auszutauschen und dann für relativ kleines Geld endlich meine "White Falcon" zu haben. Da aber auch noch eine Westerngitarre für Akustiksets auf der Einkaufsliste steht, habe ich mich schweren Herzens dazu entschlossen, den Kauf der Peerless komplett zu annullieren, statt die Gitarre umzutauschen.
Aber ich dachte, Infos über diese Marke sind für den einen oder anderen von euch interessant Fakt ist, irgendwann steht wohl eine neue Peerless bei mir.
Ups, ist wohl doch kein so kurzes Review geworden...
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