Gitarre klingt dumpf nach Satteltausch

  • Ersteller My Brain Hurts
  • Erstellt am
My Brain Hurts
My Brain Hurts
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
18.08.24
Registriert
23.03.06
Beiträge
543
Kekse
1.587
Ort
OWL
Moin moin liebe Community,

ich hab ein Problem mit meiner Heritage H150. Ich habe vor einer Weile den Sattel tauschen lassen und seitdem klingt die Gitarre schon akusitsch gespielt extrem dumpf, verstärkt stzt sich das ganze natürlich fort.
So als ob der Sattel aus Gummi wäre...schwer zu beschreiben.

Vor dem Satteltausch klang die Gitarre extrem klar, offen, obertonreich und jetzt nur noch wie durch eine Bettdecke gespielt. Liegt das eventuell nur an der Feilung oder kann es sein, dass der neue Sattel nicht gut eingesetzt wurde?

Die Saitenstärke und Marke sind dieselben, wie vor dem Satteltausch - 9er Satz Elixir Nanoweb (Ultra Light, iirc)


photo_2021-03-22_17-03-55 (2).jpg
photo_2021-03-22_17-03-55 (3).jpg
photo_2021-03-22_17-03-55 (4).jpg
photo_2021-03-22_17-03-55 (5).jpg
 
Eigenschaft
 
ok der sieht sehr nach gummi/plastik aus?
und sind die Kerben nicht etwas sehr tief?

ich würde den Sattel beschuldigen. ansonsten wurde ja nichts verändert...

Tusq oder Knochen - von einem anderen Sattelmacher kerben lassen...
 
Natürlich ist das kein Gummi, sondern Knochen. 😅
Dass der Sattel definitiv die Ursache ist, war ja auch mehr als wahrscheinlich.

Mir geht es eher darum, ob man auf den Fotos erkennen kann, was eventuell nicht in Ordnung sein könnte.
Ich möchte ja auch gerne etwas dazulernen. :)
 
Normalerweise sollte sich bei einem Wechsel des Sattels der Klang wenn überhaupt zum besseren wenden. Heritage verwendet Kunststoffsättel. Ich hätte da auch auf Knochen gewechselt.

Dummerweise werden bei Heritage die Sättel sehr fest verleimt. Ich vermute sogar dass sie Epoxy oder ähnliches verwenden, da die Dinger sich kaum entfernen lassen.

Wer immer hier der Täter war hat ja offensichtlich den alten Sattel mit Gewalt entfernt und so Teile vom Lack abplatzen lassen. Dann hat er den notwendigen Arbeitsschritt die Sattelnut zu reinigen und perfekt rechtwinklig auszustechen einfach mal komplett unterlassen und den neuen Sattel einfach schief eingeleimt.

Allgemein sieht der Sattel recht grob bearbeitet aus. Die Nuten sehen aber ordentlich gefeilt aus. Wenn diese so tief sind wie hier zu sehen, entfernt man den Sattel aber noch mal und schleift die Oberfläche ab, so dass die Nuten nicht tiefer sind als eine Saitenstärke, idealerweise zumindest bei den umsponnenen Saiten sollten die Nuten eine Tiefe haben die der Hälfte der Saitenstärke entspricht.

Hast Du jetzt etwas dazugelernt oder tut Dir der Kopf weh???
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Ich gebe dem Vorredner (-schreiber) recht, die Arbeit ist nicht sehr gut gemacht.

Aber zum Problem. Ich gehe davon aus, das es mit den Kerbungen zu tun hat. Der Sattel sieht aus, als ob er ein fertig vorgekerbter Sattel ist und sich nicht die Mühe einer individuellen Anpassung der Sattelkerben gemacht wurde. Die Saiten liegen zu tief (bzw. der Sattel ist zu hoch) und, was noch wichtiger ist, die Kerben sind zu breit.
Durch das "Spiel" in der Breite können die Saiten beim Schwingen rechts und links anschlagen und sich damit selbst abdämpfen.

Besser ist es immer einen "Rohling" zu benutzen und diesen dann individuell für das Instrument, die verwendeten Saiten und die Saitenlage (Playerabhängig) zu bearbeiten bzw. zu Kerben.

Gruß
 
die Saiten liegen schon extrem tief im Sattel, hab ich so noch nicht gesehen ... spricht eigentlich gegen einen vorgekerbten Sattel. Aber letztlich egal, würde ich - leider nochmal - tauschen.
 
ch würde den Sattel beschuldigen. ansonsten wurde ja nichts verändert...

Dass der Sattel definitiv die Ursache ist, war ja auch mehr als wahrscheinlich.

Aber zum Problem. Ich gehe davon aus, das es mit den Kerbungen zu tun hat.

die Saiten liegen schon extrem tief im Sattel, hab ich so noch nicht gesehen

Natürlich liegt es nahe, den Sattel als schuldigen zu suchen. Aber eigentlich ist das Problem noch garnicht klar?!

Ich habe vor einer Weile den Sattel tauschen lassen und seitdem klingt die Gitarre schon akusitsch gespielt extrem dumpf, verstärkt stzt sich das ganze natürlich fort.

Nur bei offenen Saiten/Akkorden, oder auch gegriffen bzw. mit Barrés?

Bei gegriffenen Saiten dürfte der Einfluss des Sattels nämlich eigentlich ziemlich gering sein. Wenn das Problem da auch auftritt, würde ich auch an anderen Stellen suchen.

Die Tiefe der Kerben sagt ja eigentlich auch noch nichts über die Qualität der Kerbung selbst aus, ggf. über die Passform/Eignung des Rohlings. Da sie V-förmig zulaufen, dürfte die aber Kerbe zumindest in der Saitenauflage nicht zu breit sein, was einen dumpfen Klang erklären könnte. Die Saite könnte eher zu stark geklemmt werden, was aber eher Probleme beim Stimmen verursachen dürfte.

Die Qualität der Ausführung kann und mag ich nicht beurteilen. Kann natürlich sein, dass die auch einen Einfluss hat. Als Qualitäter versuche ich aber immer das Problem am Anfang so gut wie möglich abzuklären (Wo, wann und wie tritt der Fehler auf, wo und wann nicht? Möglichst genaue Quantifizierung des Fehlers, Beschreibung des Umfeldes und möglicher Einflüsse, etc.). Man rennt halt gerne auf ein vermeintliches Problem los, das aber eigentlich oft auch nur ein Symptom ist...

Gruß,
glombi
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Ich denke man darf nicht vergessen, dass Aufnahmen mit modernen Kameras deutlich mehr zeigen, als eine normale Betrachtung mit dem Auge. Häufig hat das schon was lupen- / mikoskophaftes.

Die Verarbeitung scheint mir trotzdem nicht ideal zu sein.

Ich schließe mich meinem Vorredner an: klingt die Gitarre bei einem Barrégriff auch dumpfer als vorher? Dann ist die Ursache woanders zu suchen. Oder klingt sie nur bei offen angeschlagenen Saiten dumpf`Dann liegt die Ursache sehr wahrscheinlich beim Sattel.
 
Gegriffen klingt die Gitarre ebenfalls etwas dumpf, aber nicht so stark. Ich tippe da auf die Saiten.

Der Unterschied von gegriffen zu offen ist deutlich hörbar.

Vielen Dank für eure Einschätzungen. Ich hatte sowas vermutet. Insbesondere der schiefe Sattel und der abgeplatzte Lack kam mir schon damals bei der Abholung komisch vor, aber mir wurde versichert, dass das "normal" sei und so sein muss.
Naja, das Lehrgeld ist bezahlt und nächstes mal bin ich hoffentlich schlauer.

Sofern @murle1 noch was macht, würde ich sie Ihm anvertrauen....ansonsten muss ich das wohl per Versand machen.

Dem lokalen Musikladen gebe ich sie sicher nicht noch mal.
 
Ich hab nen passenden Koffer und auch noch jede Menge Verpackungsmaterial auf dem Dachboden. Ist das trotzdem problematisch?

Wäre ärgerlich, weil ich ansonsten ne gute Std fahren müsste.

....murle wohnt nur so 15 Minuten entfernt... ^^
 
Ja, ich meine das schon ernst.

Überleg mal wie lange Du für sorgfältiges verpacken und den Weg zur Post brauchst. Da ist die Stunde auch rum.

Warte erst mal bis der Rainer sich meldet...
 
Wer, wo, wie, was....? Ich habe nicht mitgelesen. Service mache ich mit meinem Helferlein immer noch zwischendurch...
Gruß, Rainer
Beitrag automatisch zusammengefügt:

....Allgemein sieht der Sattel recht grob bearbeitet aus...
Bei Gitarren mit abgewinkelter Kopfplatte ist es unsinnig die Kerben so tief zu feilen... Aber ob der Klangunterschied so groß ist nur durch einen anderen Sattel... Da habe ich meine Zweifel, weil zu 90% immer irgendwelche Bünde benutzt werden... Und der "Täter" hätte den Sattel noch nicht einmal entfernen müssen, um die Oberseite runter zu feilen. Ringsherum mit Maler Band abkleben und mindestens einen Millimeter abfeilen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Zum Thema verpackt verschicken. Ich hatte nach einem Versand auch schon mal einen kaputten Koffer. Die Gitarre war noch heil. Das Versicherungsthema war ein unendlicher Scheixx. Seitdem bin ich immer für ein persönliches Vorbeibringen. Insbesondere wenn es sich um etwas wertvolles handelt, dass relativ leicht kaputtgehen kann und zu dem man eine persönliche Bindung hat.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Und der "Täter" hätte den Sattel noch nicht einmal entfernen müssen, um die Oberseite runter zu feilen. Ringsherum mit Maler Band abkleben und mindestens einen Millimeter abfeilen.

Na ja ich mache das ja an einem stationären Bandschleifer. Da wäre es mir mit Gitarre dran zu unhandlich und gleichzeitig zu riskant.

Richtig in der Gitarre fixiert wird der Sattel erst wenn er perfekt ist und hübsch poliert.
 
Um die Sache noch mal aufzuklären:
Rainer hat sich der Gitarre angenommen und sie wieder hinbekommen! :juhuu::m_git1:

Folgendes wurde behoben:

Der neue alte Sattel saß nicht nur schief, sondern wurde auch mit Sekundenkleber oder Superkleber oder sowas eingeklebt und musste dementsprechend mit Gewalt wieder gelöst werden.
Jetzt hält ein korrekt eingesetzter Tusq Sattel die Saiten in Position.
Die Bolzen vom Tailpiece hatten sich in den Body gedreht und damit lag selbiges auf. Das wurde durch zwei Unterlegscheiben behoben. Sieht sehr dezent aus und fällt nur auf, wenn man genau hinsieht.
Einige Bünde wurden eingeschlagen und insgesamt wurde neu abgerichtet.

Was soll ich sagen? Sie klingt wieder wie neu....also alt...ihr wisst schon, was ich meine.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Eine kleine Berichtigung zum Fehler. Die Einschlaghülsen, welche im Korpus sitzen für die Studs des StopTailpieces, haben keinen Rand, wie üblich. Daher waren die mehr als 6mm tief eingedrückt, bis das Tailpiece die Decke berührte. Einen Tausch wollte ich mir ersparen, um keine Probleme zu bekommen mit der Masse (Erdung)
welche damit eingeklemmt ist. Daher habe ich zwei Unterlegscheiben in passender Größe verwendet, die das Rutschen in den Korpus verhindern.

DSCF1664.JPG
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Um manche Gründe wirklich zu finden und abzustellen braucht man Erfahrung! Gut, dass du dich an jemand kompetentes gewendet hast, der der Sache auf den Grund gegangen ist und passende Maßnahmen durchgeführt hat!
(y) @My Brain Hurts & @murle1 (y)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben