Kurz zur Info: ich spiele hauptsächlich mit Originalliedern mit. Sprich ich lasse das Original Lied laufen und "spiele einfach mit".. Nur gibt es manche Lieder, da gehts einfach nicht weil die meine Gitarre so dermaßen schief klingen lassen.. das kannste keinem Antun.. nichtmal mir selber.
Du musst unbedingt verstehen, dass es ein großer Unterschied ist, ob Du clean spielst oder Effekte drin hast. Deshalb gibt es die sogenannten "Power-Chords", weil normale Akkorde einfach bei entsprechender Verzerrung übel klingen.
Wenn Deine Töne clean schief klingen bei einem clean gespielten Song, dann ist es die Gitarre oder Du. Wenn Du aber versuchst, eine Gitarre nach zu spielen, die selbst sehr heftig klanglich im Nachhinein verändert wurde, klingt das sicher schief.
Dazu ein kleines Beispiel:
Man kann eine Gitarre über die sogenannten "Harmonischen" stimmen.
Jede Gitarren-Saite schwingt nämlich nicht nur in seiner speziellen Frequenz (wenn das so wäre, dann würde es ziemlich langweilig klingen, wie ein Sinus auf einem Synthesizer), sondern auch in Bruchteilen davon. Also nehmen wir irgend eine Saite!
Was das Ding sofort macht, ist sich quasi durchzubiegen und wieder zu entspannen. Das "Blöde" ist nur, dass die Saite ja quasi ein Draht ist, und der wird nicht einer Banane gleichen, wenn Du sie anschlägst. Der Draht wird dann eher -zumindest kurz - ein Dreieck sein.
Stell Dir einfach mal vor, Du ziehst die Saite seitlich und lässt nicht los! Dann hast Du ein Dreieck.
Nun lässt Du das Dreieck quasi los, und jetzt geht die Party in der Saite richtig los! Aus dem Dreieck gerade eben kann nämlich nicht mal eben was schönes Rundes werden, so läuft das nicht! Die fängt jetzt nämlich an zu schwingen.
Das heißt, die würde jetzt am liebsten umeinander fliegen und Dir um die Ohren, das geht aber nicht, weil die eingespannt ist.
Nun hast Du der Saite aber quasi das Dreieck angetan, das muss das arme Ding nun energetisch los werden!
Das schafft die Saite auch sehr elegant.
Die verteilt nämlich die "Energie aus dem Dreieck", welches für die Saite total unnatürlich war, auf verschiedene natürliche Schwingungen. Die natürlichste Schwingung der Saite ist quasi ein Bogen, der hin und her schwingt. Aber warum nicht zwei Halbbögen, die gegeneinander schwingen? Das geht auch... oder warum nicht die Länge der Saite dritteln? Das geht bestimmt auch! Das gibt irre viele Schwingungen, die die Saite bringt, und alle überlagern sich. Nun würden die Saiten aber nicht klingen wie Saiten, wenn es nicht eine dominante Schwingung geben würde. Die ist richtig laut, diese erste Eigenfrequenz, so nennt man das. Die anderen Frequenzen, die höher sind, klingen nicht so laut - sonst wäre der Ton ja nicht getroffen.
Das ist echte Physik, aber ich hoffe, ich habe den Leserkreis noch nicht weg gelangweilt
Denn jetzt kommt der eigentliche Kracher, und das könnte die Frage dann final beantworten: Die ganz vielen Schwingungen gehen nämlich über in alles, "was danach kommt". Die Tonaufnehmer geben das nun weiter an die Außenwelt, und da kann nun wirklich alles passieren! Also, da können Effektgeräte sein etc. Oder Filter! Man könnte die hohen Töne raus nehmen etc. Da können auch hohe Töne plötzlich übel laut sein, und bei einem Akkord verschiebt sich alles und der klingt scheiße.
Davon abgesehen hat selbst die E-Gitarre schon Einflussmöglichkeiten, die aber wieder allesamt von den harmonischen abhängen. Als Beispiel noch einmal die Stimmung über die harmonischen: Wenn du deinen Finger entsprechend auf die tiefe E-Saite einer Gitarre drückst, dann bekommst Du ein hohes E! Ich finde das großartig.
So, also: Wenn Du einen Song hörst, dann hörst Du meistens kein Schwein sondern eine Currywurst mit Soße.
Ohne Rezept klingt dann die Gitarre wie Schwein, um mal zum Punkt zu kommen.