C.Santana
Registrierter Benutzer
Johnson Telecaster, Sonderedition ca. 4-5 Jahre alt
erstmal vorab, ich bin zwar schon lange im Board aber das ist mein erstes Review, also nur gute Kritiken
Seit neuestem bin ich ein Telecaster Fan.
Ich bin bei meinem Gitarrendealer durch den Hals dieser Tele auf diese Gitarre aufmerksam geworden.
Eigentlich liebe ich Strats, Teles habe ich immer links liegen lassen.
Der Headstock hat mir nicht gefallen, die Form war irgendwie "klobig" usw. Wahrscheinlich die häufigsten Vorurteile.
Aber dann sehe ich diesen Honigfarbenen Maple Neck........er hat ein aufgeleimtes Ahorngriffbrett und einen Skunkstripe und er sieht einfach toll aus........ist natürlich Geschmacksache.
Gebraucht war sie auch noch, aber gut gepflegt.
Also, Gitarre geschnappt, angespielt und ich bin begeistert. Warum mochte ich diese Teles nie??? Keine Ahnung, habe ich vergessen.
Jetzt bin ich natürlich etwas vorsichtig geworden denn ich habe schon eine Johnson Les Paul und von wegen Mahagoni Body mit Ahorndecke..........ja sie hat eine Ahorndecke...die ist aber fast 5cm dick......der gesamte Body ist nämlich aus Ahorn. Ich habe sie trotzdem behalten, aber das ist nicht das Thema hier.
Deswegen und weil ich mich nicht mit Telesound auskenne habe ich noch zwei vorhandene Squiers und eine Fender Tele angespielt. Klar die Fender war genial............aber etwas außerhalb meines Budget, die beiden Squier klangen wie sie wahrscheinlich klingen sollen..........auf jeden Fall nicht besser als die Johnson. Vor allem die Affinity war klanglich schlechter, erst die andere Squier klang richtig gut....etwa gleichzusetzen mit der Johnson.
Lange Rede, kurzer Sinn, nach einer Woche bedenkzeit habe ich sie mir gestern gekauft.
So zuhause angekommen mit dem gewohnten Equipment......erstmal etwas enttäuscht.
Mein 5 Watt "Vollröhrentop".......von Harley Benton klingt etwas dunkler als der Fender Amp im Geschäft. Da haben meine Strats ja mehr Höhen und Mitten als diese Tele.
Egal, ich denke erstmal, das sind die Saiten, die sehen eh etwas alt und sehr gebraucht aus.
Die Saitenlage ist mir allerdings viel zu hoch, am letzten Bund 7mm ansonsten war die Gitarre aber gut eingestellt. Sogar die Okktavreinheit stimmte perfekt.
Der Hals lässt sich richtig gut spielen, die Bünde sind perfekt abgerichtet und an den Enden sauber verrundet und die Mechaniken laufen Samtweich und halten die Stimmung.
Die Halstasche ist sauber verarbeitet genau wie der Rest des Bodys.
Der 3 way switch wirkt nicht sehr vertrauenserweckend aber er funktioniert tadellos.
Die Potis lassen sich richtig schön weich bewegen und funktionieren zu meiner Überraschung super.
Nur die Brücke macht mir Kummer, die Saitenreiter sitzen sehr hoch und bei der jetzt niedrig gesetzten Saitenlage scheppern die Saitenreiter weil der Anpressdruck der Saiten auf die Saitenreiter zu gering ist. Ach ja, es ist eine Toploader Bridge, kein String Thru.
Eine neue Brücke steht jetzt schon mal ganz ober auf meiner Wunschliste gefolgt von einem neuen 3 way switch.
So, heute habe ich mir die Tele mal vorgenommen, alte Saiten runter und dann komplett zerlegt.
Die Halstasche war wider erwarten frei von Lack bis auf die Seiten, eigentlich unüblich in dieser Preisklasse.
Dafür sah sie aus als hätte jemand mit einem Stecheisen oder wie die Teile heißen, darin herumgestochert.
Also, Schleifpapier gezückt und die Halstasche erstmal geglättet und dann feingeschliffen. Den Halsfuß habe ich an der Stelle in der er in der Halstasche sitzt auch vom Lack befreit um einen sauberen Übergang und eine plane Auflage zu schaffen. Dabei ist mir aufgefallen, das es am Ende der Halstasche eine kleine Bohrung zum Body gibt, der tiefere Sinn entzieht sich mir allerdings.
Außerdem ist mir aufgefallen, das es sich um ein echtes Binding handelt, nicht lackiert wie ich erst vermutet habe. Und außerdem ist mir noch aufgefallen, das der Body eine aufgeleimte Decke aus Ahorn hat........genauso dick wie das Binding. OK.....damit hatte ich nicht gerechnet.
Auf dem Bild kann man das nur schwer sehen, aber egal ich bin begeistert da sowas in dieser Preisklasse auch nicht selbstverständlich ist. Gibt es eigentlich eine Fender mit diesen Spezifikationen?
Um welches Holz es sich unter der Decke handelt, kann ich nicht sagen, vielleicht hat ja jemand einen Tip?
So, der Neck PU lässt sich nur in der Höhe verstellen, wenn man das 3-lagige Pickguard abschraubt. Er ist genau wie der Bridge PU von Johnson EMG, also mehr Johnson und wahrscheinlich nix EMG.
Die Kappen bei beiden verdecken die Polpieces und beide haben wie erwartet einen Balkenmagnet an der Unterseite, allerdings sind die Magnete dicker als von Strats gewohnt.
Alle Fräsungen sind absolut sauber ausgeführt und mit lackiert worden, schade sonst hätte man etwas mehr vom Holz sehen können.
Die Elektrik ist sehr sauber verlötet, die Potis haben gemessen ca. 268 und 260 kOhm.
Ach ja, die PU habe ich auch gleich durchgemessen, 8,5kOhm an der Bridge und 6,4kOhm am Neck. Sind ja schon mal gute Werte, allerdings nur Zahlen.
Die gesamten Bohrungen sind sauber ausgeführt, nix doppelt gebohrt.
So, da ich heute nichts mehr verbessern kann, wieder zusammenbauen und nochmal gründlich reinigen.
Neue Saiten, DÀddario 010-046 Nickel Wound aufgezogen, gestimmt und nochmal die Oktavreinheit und den Trussrod nachgestellt, fertig und jetzt an den Amp.
Na also, es geht doch, jetzt Twängt sie richtig.
Allerdings sollte man jetzt nicht den Fehler begehen und sie mit einer Fender vergleichen, das geht in die Hose. Aber sie liefert einen netten Telesound mit Twang und ein wenig schnarren, gefällt mir außerordentlich gut.
Bei Fingerpicking läßt sich jeder Ton klar erkennen, ohne zu matschen. Clean klingen Akkorde absolut sauber und klar.
Der Bridge alleine klingt schneidend, etwas am Tonpoti zurückgedreht und es passt, allerdings hat er zu viel power. Er zerrt sehr schnell und das ist nicht das was ich wirklich brauche.
Der Neck vermittelt viel wärme und klingt sehr ausgewogen, von der Mittelposition brauche ich hier gar nicht zu reden, klingt einfach gut wie es auch sein soll. Der gefällt mir richtig gut.
Mein Fazit:
Ich bin angefixt, Teles sind klasse!
Diese Johnson bietet einige positive und auch ein paar negative Überraschungen. Die Bridge ist mies, aber irgendwo muß ja auch der Preis herkommen. Die PU`s sind für die nächste Zeit in Ordnung, aber dann fliegt als erstes der Bridge PU raus.
Der Hals ist einfach genial, von der Optik und auch der Haptik, sehr sauber verarbeitet und ein Eyecatcher.
Der Body ist angenehm leicht trotz 45mm dicke und schwingt richtig gut, die Lackierung ist in Ordnung und er hat keinen Bierbauch Spoiler. Die Mechaniken sind zwar nicht original Kluson aber sie funktionieren sehr gut.
Alles in allem, für 120.- Euro kein Fehlkauf.............und bestimmt nicht die letzte Tele die ich gekauft habe.
erstmal vorab, ich bin zwar schon lange im Board aber das ist mein erstes Review, also nur gute Kritiken
Seit neuestem bin ich ein Telecaster Fan.
Ich bin bei meinem Gitarrendealer durch den Hals dieser Tele auf diese Gitarre aufmerksam geworden.
Eigentlich liebe ich Strats, Teles habe ich immer links liegen lassen.
Der Headstock hat mir nicht gefallen, die Form war irgendwie "klobig" usw. Wahrscheinlich die häufigsten Vorurteile.
Aber dann sehe ich diesen Honigfarbenen Maple Neck........er hat ein aufgeleimtes Ahorngriffbrett und einen Skunkstripe und er sieht einfach toll aus........ist natürlich Geschmacksache.
Gebraucht war sie auch noch, aber gut gepflegt.
Also, Gitarre geschnappt, angespielt und ich bin begeistert. Warum mochte ich diese Teles nie??? Keine Ahnung, habe ich vergessen.
Jetzt bin ich natürlich etwas vorsichtig geworden denn ich habe schon eine Johnson Les Paul und von wegen Mahagoni Body mit Ahorndecke..........ja sie hat eine Ahorndecke...die ist aber fast 5cm dick......der gesamte Body ist nämlich aus Ahorn. Ich habe sie trotzdem behalten, aber das ist nicht das Thema hier.
Deswegen und weil ich mich nicht mit Telesound auskenne habe ich noch zwei vorhandene Squiers und eine Fender Tele angespielt. Klar die Fender war genial............aber etwas außerhalb meines Budget, die beiden Squier klangen wie sie wahrscheinlich klingen sollen..........auf jeden Fall nicht besser als die Johnson. Vor allem die Affinity war klanglich schlechter, erst die andere Squier klang richtig gut....etwa gleichzusetzen mit der Johnson.
Lange Rede, kurzer Sinn, nach einer Woche bedenkzeit habe ich sie mir gestern gekauft.
So zuhause angekommen mit dem gewohnten Equipment......erstmal etwas enttäuscht.
Mein 5 Watt "Vollröhrentop".......von Harley Benton klingt etwas dunkler als der Fender Amp im Geschäft. Da haben meine Strats ja mehr Höhen und Mitten als diese Tele.
Egal, ich denke erstmal, das sind die Saiten, die sehen eh etwas alt und sehr gebraucht aus.
Die Saitenlage ist mir allerdings viel zu hoch, am letzten Bund 7mm ansonsten war die Gitarre aber gut eingestellt. Sogar die Okktavreinheit stimmte perfekt.
Der Hals lässt sich richtig gut spielen, die Bünde sind perfekt abgerichtet und an den Enden sauber verrundet und die Mechaniken laufen Samtweich und halten die Stimmung.
Die Halstasche ist sauber verarbeitet genau wie der Rest des Bodys.
Der 3 way switch wirkt nicht sehr vertrauenserweckend aber er funktioniert tadellos.
Die Potis lassen sich richtig schön weich bewegen und funktionieren zu meiner Überraschung super.
Nur die Brücke macht mir Kummer, die Saitenreiter sitzen sehr hoch und bei der jetzt niedrig gesetzten Saitenlage scheppern die Saitenreiter weil der Anpressdruck der Saiten auf die Saitenreiter zu gering ist. Ach ja, es ist eine Toploader Bridge, kein String Thru.
Eine neue Brücke steht jetzt schon mal ganz ober auf meiner Wunschliste gefolgt von einem neuen 3 way switch.
So, heute habe ich mir die Tele mal vorgenommen, alte Saiten runter und dann komplett zerlegt.
Die Halstasche war wider erwarten frei von Lack bis auf die Seiten, eigentlich unüblich in dieser Preisklasse.
Dafür sah sie aus als hätte jemand mit einem Stecheisen oder wie die Teile heißen, darin herumgestochert.
Also, Schleifpapier gezückt und die Halstasche erstmal geglättet und dann feingeschliffen. Den Halsfuß habe ich an der Stelle in der er in der Halstasche sitzt auch vom Lack befreit um einen sauberen Übergang und eine plane Auflage zu schaffen. Dabei ist mir aufgefallen, das es am Ende der Halstasche eine kleine Bohrung zum Body gibt, der tiefere Sinn entzieht sich mir allerdings.
Außerdem ist mir aufgefallen, das es sich um ein echtes Binding handelt, nicht lackiert wie ich erst vermutet habe. Und außerdem ist mir noch aufgefallen, das der Body eine aufgeleimte Decke aus Ahorn hat........genauso dick wie das Binding. OK.....damit hatte ich nicht gerechnet.
Auf dem Bild kann man das nur schwer sehen, aber egal ich bin begeistert da sowas in dieser Preisklasse auch nicht selbstverständlich ist. Gibt es eigentlich eine Fender mit diesen Spezifikationen?
Um welches Holz es sich unter der Decke handelt, kann ich nicht sagen, vielleicht hat ja jemand einen Tip?
So, der Neck PU lässt sich nur in der Höhe verstellen, wenn man das 3-lagige Pickguard abschraubt. Er ist genau wie der Bridge PU von Johnson EMG, also mehr Johnson und wahrscheinlich nix EMG.
Die Kappen bei beiden verdecken die Polpieces und beide haben wie erwartet einen Balkenmagnet an der Unterseite, allerdings sind die Magnete dicker als von Strats gewohnt.
Alle Fräsungen sind absolut sauber ausgeführt und mit lackiert worden, schade sonst hätte man etwas mehr vom Holz sehen können.
Die Elektrik ist sehr sauber verlötet, die Potis haben gemessen ca. 268 und 260 kOhm.
Ach ja, die PU habe ich auch gleich durchgemessen, 8,5kOhm an der Bridge und 6,4kOhm am Neck. Sind ja schon mal gute Werte, allerdings nur Zahlen.
Die gesamten Bohrungen sind sauber ausgeführt, nix doppelt gebohrt.
So, da ich heute nichts mehr verbessern kann, wieder zusammenbauen und nochmal gründlich reinigen.
Neue Saiten, DÀddario 010-046 Nickel Wound aufgezogen, gestimmt und nochmal die Oktavreinheit und den Trussrod nachgestellt, fertig und jetzt an den Amp.
Na also, es geht doch, jetzt Twängt sie richtig.
Allerdings sollte man jetzt nicht den Fehler begehen und sie mit einer Fender vergleichen, das geht in die Hose. Aber sie liefert einen netten Telesound mit Twang und ein wenig schnarren, gefällt mir außerordentlich gut.
Bei Fingerpicking läßt sich jeder Ton klar erkennen, ohne zu matschen. Clean klingen Akkorde absolut sauber und klar.
Der Bridge alleine klingt schneidend, etwas am Tonpoti zurückgedreht und es passt, allerdings hat er zu viel power. Er zerrt sehr schnell und das ist nicht das was ich wirklich brauche.
Der Neck vermittelt viel wärme und klingt sehr ausgewogen, von der Mittelposition brauche ich hier gar nicht zu reden, klingt einfach gut wie es auch sein soll. Der gefällt mir richtig gut.
Mein Fazit:
Ich bin angefixt, Teles sind klasse!
Diese Johnson bietet einige positive und auch ein paar negative Überraschungen. Die Bridge ist mies, aber irgendwo muß ja auch der Preis herkommen. Die PU`s sind für die nächste Zeit in Ordnung, aber dann fliegt als erstes der Bridge PU raus.
Der Hals ist einfach genial, von der Optik und auch der Haptik, sehr sauber verarbeitet und ein Eyecatcher.
Der Body ist angenehm leicht trotz 45mm dicke und schwingt richtig gut, die Lackierung ist in Ordnung und er hat keinen Bierbauch Spoiler. Die Mechaniken sind zwar nicht original Kluson aber sie funktionieren sehr gut.
Alles in allem, für 120.- Euro kein Fehlkauf.............und bestimmt nicht die letzte Tele die ich gekauft habe.
- Eigenschaft
Zuletzt bearbeitet: