FrostJunkie
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So ich besitze meine Ibanez RGD 2127z jetzt schon seit ein paar Monaten und die Honeymoonphase ist vorbei, ich kann also endlich ein einigermaßen objektives Review zu der kleinen schreiben
Hier kurz mal ein paar Daten:
- Linde Korpus
- 5-teiliger Wizard-7 Ahorn/Wenge Prestige Hals
- 24 Jumbo Bünde
- Palisander Griffbrett
- Ibanez Edge Zero7 Bridge mit ZPS3 Zero Point System
- 26,5" (672 mm) Mensurlänge
- Cosmo black Hardware
- Ibanez V77 Custom Humbucker Hals + Ibanez V87 Custom Humbucker Brücke
- Farbe: Invisible Shadow
- Made in Japan
Sieht auf dem ersten Blick wie eine der vielen, vielen Gitarren von Ibanez aus aber ich finde, dass sie sich trotzdem stark von ihren RG Brüdern und Schwestern absetzt.
Schaun wir uns mal im einzelnen an was ich zu der Gitarre meine.
Der Hals
Fangen wir diesmal von oben an und damit direkt bei einem der mir wichtigsten Kriterien bei einer Gitarre: dem Hals. Wenn der Hals nicht stimmt, dann spiel ich auch nicht gut (was nicht heißt, dass ich sowieso gut spiele haha später dazu mehr) und dann kann ich die Gitarre direkt wegstellen.
Ibanez hat mich da aber noch nie im Stich gelassen und somit hab ich auch diese, wie viele andere meiner Gitarren auch, blind übers Internet gekauft.
Es handelt sich um den Wizard 7 Prestige Hals und zwar den mit dem 400mm Radius, der auf den 2010er Modellen drauf war. Die 2011er haben einen 430mm Radius. Der Hals misst an der dicksten 21mm und an der breitesten Stelle 68mm, die dünnste Stelle misst 19mm und die schmalste 48mm. Damit ist der Hals selbst im Vergleich zu 6 Saitern immernoch verdammt dünn und genau wie ich es mag. Auch nach mehreren Stunden spielen tut meine Hand noch nicht weh und somit ist es einer der bequemsten Hälse, die ich bisher spielen konnte.
Die Gotoh Mechaniken tun das was sie sollen und auch die Locking Nut funktioniert perfekt, da gibt es nicht viel zu sagen.
Soviel zu den guten Sachen, nun zu den Sachen, die mich ein wenig stören. Zum einen ist es die Kopflastigkeit, die diese Gitarre aufweist. Durch die längere Mensur und dem relativ langen Headstock neigt die 2127z leider dazu sowohl beim Sitzen, als auch beim Stehen ein wenig den Kopf hängen zu lassen. Es ist nicht sonderlich stark ausgeprägt, aber fällt doch schon auf und ist auf Dauer ein wenig nervig. Ich werde hier wohl über kurz oder lang versuchen dieses Problem mit open-back Tunern zu kompensieren, mal schaun ob sich da was machen lässt.
Die andere Sache ist nicht unbedingt störend, aber verbesserungswürdig. Der Hals ist leider dünn lackiert. Es ist nicht so, als ob man mit den Fingern kleben bleiben würde, aber ich persönlich fühle lieber ein wenig das Holz an den Fingern als eine glatte, dünne Lackschicht. Diese werde ich wohl auch irgendwann entfernen und den Hals lieber ölen. Wenn diese zwei Sachen behoben werden, handelt es sich bei dem Wizard 7 Prestige aus meiner Sicht um den perfekten Hals (ergonomisch betrachtet).
Jetzt noch etwas zu der längeren Mensur von 26.6". Ich hatte vor der 2127z bisher noch keine Bariton Gitarre gespielt und war dementsprechend aufgeregt und gespannt wie sich denn die 26,6" zu den mir gewohnten 25,5" anfühlen würden. Nach 2 Stunden spielen war mir klar: Ich merke da keinen Unterschied Sowohl von der Länge her, als auch von der Spannung der Saiten. Ich spiele momentan 9-64er Saiten auf B und finde das keineswegs zu stramm.
Vielleicht bin ich nicht feinfühlig genug oder meine Hände sind einfach nur groß, aber von mir aus könnten da noch mindestens 1 Zoll weiter drauf. Ich möchte aber nicht meckern, denn auf das Bariton Gefühl kam es mir nicht an.
Der Korpus
Die Specs des Korpus lesen sich auf den ersten Blick eher unspektakulär und minimalistisch: Linde, 1 Volumenpoti, 1 Toggleswitch, 2 Humbucker, Edge Zero 7 Tremolo. Man merkt aber schnell, dass es sich bei der RGD keineswegs um irgendein Standardmodell handelt. Linde ist für Ibanez nichts neues und ich habe bisher auch noch keine Gitarre aus Linde in der Hand gehalten die mir nicht gefiel, allerdings würde ich im Blindtest auch keine Linde von Mahagonie unterscheiden können. Da die RGD in erster Linie für extremen Metal gedacht ist, sehe ich den einzigen Poti auch nicht als etwas schlechtes an. Für dickstes High Gain Geknüppel brauche ICH persönlich halt nur den Volumepoti, wenn überhaupt. Mehr wäre vielleicht nett gewesen, aber von meiner Seite aus definitiv nicht notwendig.
Zum Edge Zero 7 Tremolo kann ich leider auch nicht sehr viel sagen, da ich es sofort beim nächsten Saitenwechsel blockiert und davor nie benutzt habe. Es ist allerdings sehr bequem beim Handauflegen
Der Toggleswitch tut auch das was er soll, befindet sich aber an einer sehr bequemen und genialen Stelle. Wechsel zwischen beiden Pickups gehen sehr schnell und einfach von der Hand.
Die beiden werkelnden Pickups sind V77 und V87, also die "Hausmarke" von Ibanez. Zu Recht regt man sich auf, dass in einer 1300 Gitarre keine namenhaften Pickups verbaut sind und man liest oft, dass man diese lieber sofort wechseln sollte. Dem kann ich mich nicht unbedingt anschließen. Über kurz oder lang sollte man die Pickups schon wechseln, das stimmt, aber sie klingen auch nicht nach totalem Schrott. Weiter unten habe ich ein paar Soundfiles mit diesen Stockabnehmern bei denen man sich selbst ein Bild machen kann. Ich habe bewusst sehr viel Gain benutzt, da dies oftmals die Schwachstelle von "billigen" Pickups sind. Ich finde die Pickups machen ihren Dienst, sind auch austauschwürdig, aber vielleicht nicht als aller erstes.
Das aufregendste am ganzen Korpus finde ich allerdings die Form. Ich hatte zuvor nie eine RGD gespielt gehabt und war direkt beim ersten Mal hellauf begeister. Der Korpus schmiegt sich mir fast schon an und alles ist sehr bequem, nichts zwickt oder drückt. Die Armauflage ist durch die noch breiten Bevels nochmals bequemer und ich hatte noch nie eine Gitarre bei der man so bequem in hohen Lagen spielen konnte. Das Cutaway ist wirklich ziemlich tief und durch die Bevel hat man wirklich sehr viel Handfreiheit. Ich hatte zuerst Bedenken bei der Optik des unteren Horns, welches bedingt durch die ganzen Bevels recht dünn ist, aber im Endeffekt sieht es sehr gut aus. Ich finde die Gitarre hat etwas von einer Mischung aus Ibanez RG und MusicMan Petrucci.
Ein zweischneidiges Schwert hingegen ist das Finish. Invisible Shadow ist nichts anderes als ein mattes Schwarz. Das sieht an sich auch ganz gut aus, aber da mein Vorbesitzer wohl oft auf der Bühne war sieht man auch direkt die Nachteile dieser Lackierung. An der Armauflage und in der Nähe des Potis ist der Lack mittlerweile glänzend und speckig geworden, durch die Reibung hat man die Gitarre quasi auf hochglanz poliert : Mich stört sowas nicht, aber gibt bestimmt viele Menschen dadraußen die auf sowas gar nicht stehen und diese sollen hiermit gewarnt sein!
Außerdem ist der Lack recht dünn aufgetragen, an manchen Stellen vielleicht 1 mm ? Zumindest hat meine RGD schon Lackabplatzer bis aufs Holz.
Klang
Wie bereits gesagt, sind die Pickups nicht die besten der Welt und klar sind ein Satz DiMarzios, BKPs oder SDs eine klare Aufwertung, aber ich muss die Stockpickups dennoch ein wenig verteidigen. Im Internet hört man oftmals, dass diese Pickups der letzte Schrott wären und man sie sofort besser tauschen sollte. So unglaublich schlecht sind sie meiner Meinung nach nicht, der Bridge Pickup klingt bei Rhythmus schon recht ordentlich und auch den Neckpickup find ich nicht schlecht, wenn auch unpassend in Verbindung zum Bridge Pickup.
Ich hab einfach mal spontan zwei kleine Riffs aus Songs aufgenommen damit man mal einen groben Eindruck vom Klang bekommt. Ich habe bewusst einen sehr gainlastigen Sound genommen, da hier oftmals die Billig PUs in die Knie gehen. Verzeiht mir Spielfehler und unsauberes Spiel, ich hab die Riffs nur sehr kurz einstudiert und das ist auch eine meiner ersten Male, dass ich wirklich was aufnehme. Kann nur besser werden
Dieses Riff ist einen Halbton tiefer als Standardtuning gespielt
https://soundcloud.com/frostod/ibanez-rgd-2127z-shuggah
Und dieses Riff in Drop Ab
https://soundcloud.com/frostod/ibanez-rgd-2127z-djent-dies
Ich hab mal etwas "djentiges" genommen, da das die Pickups mMn gar nicht mal soo schlecht können.
Werde hier vielleicht Semour Duncan Nazgul reinhauen, wenn die nicht allzu teuer werden (Sind zum Zeitpunkt des Schreibens noch nicht draußen) oder sogar Lundgren M7.
Zubehör
Bei der Gitarre dabei sind
- ein kleines Multitool für Einstellmöglichkeiten
- ein Ibanez Koffer (kein Prestige!)
- Zertifikate etc
Das Multitool ist eins der genialsten Sachen auf dieser Welt, nie wieder tausend rumfliegende Werkzeugteile Der nicht vorhande Prestigekoffer bei einer Prestige Ibanez (wohlgemerkt wieder) zu dem Preis grenzt aber schon an Frechheit. Der vorhandene Koffer ist zwar nicht schlecht, aber so ein Prestigekoffer ist einfach besser
Fazit
Ich persönlich finde die Ibanez RGD 2127z ist eine der besten Gitarren die bisher in meinem Besitz waren. Ich hatte schonmal eine 7 Saiter von Ibanez, eine RG 7421 mit 7621 Hals, aber die RGD gefällt mir nochmals besser. Hals und Korpus, sowie die Schlichtheit der Bedienmöglichkeiten machen sie zu einem One-Trick-Metalpony, aber eins mit ordentlich Wumms hinter.
Halslastigkeit und das Fehlen von Markenpickups sind Sachen die bitter im Magen liegen und auch der fehlende Prestigekoffer ist im Grunde genommen eine Frechheit, bei der ich mich echt Frage warum Ibanez das gemacht hat. Die Anfälligkeit des Finishes ist zwar traurig, aber nicht vermeidbar. Mattes Finish poliert sich halt auf
Wenn man mich fragen würde, ob es sich lohnt diese Gitarre neu zu kaufen, müsste ich erst einmal stark überlegen. Ich glaube es ist an der äußersten Schmerzgrenze,da man für ein paar Hundert Euro mehr schon ein Custom Instrument bekommt, welches komplett nach eigenen Wünschen ist und ähnlich gut Bespielbar, wenn nicht sogar besser (was schwierig ist mMn).
Gebraucht finde ich ist diese Gitarre aber ein super Deal, man sieht sie nur leider nicht so häufig auf dem Gebrauchtmarkt.
Alles in allem eine klasse Gitarre die Ibanez da auf den Markt gebracht hat und wenigstens mal wieder was anderes als die nächste RG mit leicht veränderten Specs (siehe jetzt Iron Label)
Hier noch ein paar Bilder meiner Ibanez:
Hier kurz mal ein paar Daten:
- Linde Korpus
- 5-teiliger Wizard-7 Ahorn/Wenge Prestige Hals
- 24 Jumbo Bünde
- Palisander Griffbrett
- Ibanez Edge Zero7 Bridge mit ZPS3 Zero Point System
- 26,5" (672 mm) Mensurlänge
- Cosmo black Hardware
- Ibanez V77 Custom Humbucker Hals + Ibanez V87 Custom Humbucker Brücke
- Farbe: Invisible Shadow
- Made in Japan
Sieht auf dem ersten Blick wie eine der vielen, vielen Gitarren von Ibanez aus aber ich finde, dass sie sich trotzdem stark von ihren RG Brüdern und Schwestern absetzt.
Schaun wir uns mal im einzelnen an was ich zu der Gitarre meine.
Der Hals
Fangen wir diesmal von oben an und damit direkt bei einem der mir wichtigsten Kriterien bei einer Gitarre: dem Hals. Wenn der Hals nicht stimmt, dann spiel ich auch nicht gut (was nicht heißt, dass ich sowieso gut spiele haha später dazu mehr) und dann kann ich die Gitarre direkt wegstellen.
Ibanez hat mich da aber noch nie im Stich gelassen und somit hab ich auch diese, wie viele andere meiner Gitarren auch, blind übers Internet gekauft.
Es handelt sich um den Wizard 7 Prestige Hals und zwar den mit dem 400mm Radius, der auf den 2010er Modellen drauf war. Die 2011er haben einen 430mm Radius. Der Hals misst an der dicksten 21mm und an der breitesten Stelle 68mm, die dünnste Stelle misst 19mm und die schmalste 48mm. Damit ist der Hals selbst im Vergleich zu 6 Saitern immernoch verdammt dünn und genau wie ich es mag. Auch nach mehreren Stunden spielen tut meine Hand noch nicht weh und somit ist es einer der bequemsten Hälse, die ich bisher spielen konnte.
Die Gotoh Mechaniken tun das was sie sollen und auch die Locking Nut funktioniert perfekt, da gibt es nicht viel zu sagen.
Soviel zu den guten Sachen, nun zu den Sachen, die mich ein wenig stören. Zum einen ist es die Kopflastigkeit, die diese Gitarre aufweist. Durch die längere Mensur und dem relativ langen Headstock neigt die 2127z leider dazu sowohl beim Sitzen, als auch beim Stehen ein wenig den Kopf hängen zu lassen. Es ist nicht sonderlich stark ausgeprägt, aber fällt doch schon auf und ist auf Dauer ein wenig nervig. Ich werde hier wohl über kurz oder lang versuchen dieses Problem mit open-back Tunern zu kompensieren, mal schaun ob sich da was machen lässt.
Die andere Sache ist nicht unbedingt störend, aber verbesserungswürdig. Der Hals ist leider dünn lackiert. Es ist nicht so, als ob man mit den Fingern kleben bleiben würde, aber ich persönlich fühle lieber ein wenig das Holz an den Fingern als eine glatte, dünne Lackschicht. Diese werde ich wohl auch irgendwann entfernen und den Hals lieber ölen. Wenn diese zwei Sachen behoben werden, handelt es sich bei dem Wizard 7 Prestige aus meiner Sicht um den perfekten Hals (ergonomisch betrachtet).
Jetzt noch etwas zu der längeren Mensur von 26.6". Ich hatte vor der 2127z bisher noch keine Bariton Gitarre gespielt und war dementsprechend aufgeregt und gespannt wie sich denn die 26,6" zu den mir gewohnten 25,5" anfühlen würden. Nach 2 Stunden spielen war mir klar: Ich merke da keinen Unterschied Sowohl von der Länge her, als auch von der Spannung der Saiten. Ich spiele momentan 9-64er Saiten auf B und finde das keineswegs zu stramm.
Vielleicht bin ich nicht feinfühlig genug oder meine Hände sind einfach nur groß, aber von mir aus könnten da noch mindestens 1 Zoll weiter drauf. Ich möchte aber nicht meckern, denn auf das Bariton Gefühl kam es mir nicht an.
Der Korpus
Die Specs des Korpus lesen sich auf den ersten Blick eher unspektakulär und minimalistisch: Linde, 1 Volumenpoti, 1 Toggleswitch, 2 Humbucker, Edge Zero 7 Tremolo. Man merkt aber schnell, dass es sich bei der RGD keineswegs um irgendein Standardmodell handelt. Linde ist für Ibanez nichts neues und ich habe bisher auch noch keine Gitarre aus Linde in der Hand gehalten die mir nicht gefiel, allerdings würde ich im Blindtest auch keine Linde von Mahagonie unterscheiden können. Da die RGD in erster Linie für extremen Metal gedacht ist, sehe ich den einzigen Poti auch nicht als etwas schlechtes an. Für dickstes High Gain Geknüppel brauche ICH persönlich halt nur den Volumepoti, wenn überhaupt. Mehr wäre vielleicht nett gewesen, aber von meiner Seite aus definitiv nicht notwendig.
Zum Edge Zero 7 Tremolo kann ich leider auch nicht sehr viel sagen, da ich es sofort beim nächsten Saitenwechsel blockiert und davor nie benutzt habe. Es ist allerdings sehr bequem beim Handauflegen
Der Toggleswitch tut auch das was er soll, befindet sich aber an einer sehr bequemen und genialen Stelle. Wechsel zwischen beiden Pickups gehen sehr schnell und einfach von der Hand.
Die beiden werkelnden Pickups sind V77 und V87, also die "Hausmarke" von Ibanez. Zu Recht regt man sich auf, dass in einer 1300 Gitarre keine namenhaften Pickups verbaut sind und man liest oft, dass man diese lieber sofort wechseln sollte. Dem kann ich mich nicht unbedingt anschließen. Über kurz oder lang sollte man die Pickups schon wechseln, das stimmt, aber sie klingen auch nicht nach totalem Schrott. Weiter unten habe ich ein paar Soundfiles mit diesen Stockabnehmern bei denen man sich selbst ein Bild machen kann. Ich habe bewusst sehr viel Gain benutzt, da dies oftmals die Schwachstelle von "billigen" Pickups sind. Ich finde die Pickups machen ihren Dienst, sind auch austauschwürdig, aber vielleicht nicht als aller erstes.
Das aufregendste am ganzen Korpus finde ich allerdings die Form. Ich hatte zuvor nie eine RGD gespielt gehabt und war direkt beim ersten Mal hellauf begeister. Der Korpus schmiegt sich mir fast schon an und alles ist sehr bequem, nichts zwickt oder drückt. Die Armauflage ist durch die noch breiten Bevels nochmals bequemer und ich hatte noch nie eine Gitarre bei der man so bequem in hohen Lagen spielen konnte. Das Cutaway ist wirklich ziemlich tief und durch die Bevel hat man wirklich sehr viel Handfreiheit. Ich hatte zuerst Bedenken bei der Optik des unteren Horns, welches bedingt durch die ganzen Bevels recht dünn ist, aber im Endeffekt sieht es sehr gut aus. Ich finde die Gitarre hat etwas von einer Mischung aus Ibanez RG und MusicMan Petrucci.
Ein zweischneidiges Schwert hingegen ist das Finish. Invisible Shadow ist nichts anderes als ein mattes Schwarz. Das sieht an sich auch ganz gut aus, aber da mein Vorbesitzer wohl oft auf der Bühne war sieht man auch direkt die Nachteile dieser Lackierung. An der Armauflage und in der Nähe des Potis ist der Lack mittlerweile glänzend und speckig geworden, durch die Reibung hat man die Gitarre quasi auf hochglanz poliert : Mich stört sowas nicht, aber gibt bestimmt viele Menschen dadraußen die auf sowas gar nicht stehen und diese sollen hiermit gewarnt sein!
Außerdem ist der Lack recht dünn aufgetragen, an manchen Stellen vielleicht 1 mm ? Zumindest hat meine RGD schon Lackabplatzer bis aufs Holz.
Klang
Wie bereits gesagt, sind die Pickups nicht die besten der Welt und klar sind ein Satz DiMarzios, BKPs oder SDs eine klare Aufwertung, aber ich muss die Stockpickups dennoch ein wenig verteidigen. Im Internet hört man oftmals, dass diese Pickups der letzte Schrott wären und man sie sofort besser tauschen sollte. So unglaublich schlecht sind sie meiner Meinung nach nicht, der Bridge Pickup klingt bei Rhythmus schon recht ordentlich und auch den Neckpickup find ich nicht schlecht, wenn auch unpassend in Verbindung zum Bridge Pickup.
Ich hab einfach mal spontan zwei kleine Riffs aus Songs aufgenommen damit man mal einen groben Eindruck vom Klang bekommt. Ich habe bewusst einen sehr gainlastigen Sound genommen, da hier oftmals die Billig PUs in die Knie gehen. Verzeiht mir Spielfehler und unsauberes Spiel, ich hab die Riffs nur sehr kurz einstudiert und das ist auch eine meiner ersten Male, dass ich wirklich was aufnehme. Kann nur besser werden
Dieses Riff ist einen Halbton tiefer als Standardtuning gespielt
https://soundcloud.com/frostod/ibanez-rgd-2127z-shuggah
Und dieses Riff in Drop Ab
https://soundcloud.com/frostod/ibanez-rgd-2127z-djent-dies
Ich hab mal etwas "djentiges" genommen, da das die Pickups mMn gar nicht mal soo schlecht können.
Werde hier vielleicht Semour Duncan Nazgul reinhauen, wenn die nicht allzu teuer werden (Sind zum Zeitpunkt des Schreibens noch nicht draußen) oder sogar Lundgren M7.
Zubehör
Bei der Gitarre dabei sind
- ein kleines Multitool für Einstellmöglichkeiten
- ein Ibanez Koffer (kein Prestige!)
- Zertifikate etc
Das Multitool ist eins der genialsten Sachen auf dieser Welt, nie wieder tausend rumfliegende Werkzeugteile Der nicht vorhande Prestigekoffer bei einer Prestige Ibanez (wohlgemerkt wieder) zu dem Preis grenzt aber schon an Frechheit. Der vorhandene Koffer ist zwar nicht schlecht, aber so ein Prestigekoffer ist einfach besser
Fazit
Ich persönlich finde die Ibanez RGD 2127z ist eine der besten Gitarren die bisher in meinem Besitz waren. Ich hatte schonmal eine 7 Saiter von Ibanez, eine RG 7421 mit 7621 Hals, aber die RGD gefällt mir nochmals besser. Hals und Korpus, sowie die Schlichtheit der Bedienmöglichkeiten machen sie zu einem One-Trick-Metalpony, aber eins mit ordentlich Wumms hinter.
Halslastigkeit und das Fehlen von Markenpickups sind Sachen die bitter im Magen liegen und auch der fehlende Prestigekoffer ist im Grunde genommen eine Frechheit, bei der ich mich echt Frage warum Ibanez das gemacht hat. Die Anfälligkeit des Finishes ist zwar traurig, aber nicht vermeidbar. Mattes Finish poliert sich halt auf
Wenn man mich fragen würde, ob es sich lohnt diese Gitarre neu zu kaufen, müsste ich erst einmal stark überlegen. Ich glaube es ist an der äußersten Schmerzgrenze,da man für ein paar Hundert Euro mehr schon ein Custom Instrument bekommt, welches komplett nach eigenen Wünschen ist und ähnlich gut Bespielbar, wenn nicht sogar besser (was schwierig ist mMn).
Gebraucht finde ich ist diese Gitarre aber ein super Deal, man sieht sie nur leider nicht so häufig auf dem Gebrauchtmarkt.
Alles in allem eine klasse Gitarre die Ibanez da auf den Markt gebracht hat und wenigstens mal wieder was anderes als die nächste RG mit leicht veränderten Specs (siehe jetzt Iron Label)
Hier noch ein paar Bilder meiner Ibanez:
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