[Gitarre] Ibanez ART-320 TGB, Schecter C-1 Exotic Star Red, Hagstrom Swede

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Azriel
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Momentan sucht ja immer irgendwer irgendwo eine Metalgitarre. An meiner der Ibanez ART-320 TGB gibt es ja einiges an Interesse, aber auch Schecter und Hagstrom kommen immer wieder ins Gespräch. Da dachte ich mir, stelle mal einen Vergleich zwischen den Gitarren aus meiner Sicht an.

Daher hab ich mir mal erlaubt die Ibanez mit meiner Schecter zu vergleichen, vor allem da beide dieselben Pickups haben und sich ein direkter Vergleich hier sehr gut anbietet. Zusätzlich noch meine Hagstrom Swede.
Die angegebenen Preise sind aktuelle bezogen auf diverse deutsche Anbieter. Von diesen sind auch die Angaben zu den Gitarren.

Amp: Line6 Spider 1. Generation

Getestet wurde in den Einstellungen Clean, Recto und Insane und auch meine Wahrnehmung zum trockenen Spielen.

Ibanez ART-320 TGB Transparent Grey Burst
Ibanez ART-320 TGB Transparent Grey Burst.JPG

Made In China
• Preis: 459€ + 158€ für die Pickups
• E-Gitarre Artist Serie
• Hals: Mahagoni, eingeleimt "ART"
• Korpus: Geflammte Ahorndecke, Mahagoni
• Bünde: 22 Medium
• Griffbrett: Palisander
• Einlagen: ART Special
• Brücke: Gibraltar III mit Quikchange III Tailpiece
• Hardwarefarbe: Cosmo Black
• Tonabnehmer: Dimarzio Activators (ursprünglich: Ibanez active Pickups)

Gewicht: 4,3 Kg
Verarbeitung: Gibt’s nicht viel zu meckern. Keine Lackschäden, sehr schöne Maserung, alles sauber verarbeitet. Nur die Bünde empfinde ich als ein wenig zu scharfkantig.
Spielbarkeit: Auch hier gibt es nichts zu mosern. Die Ibanez war meine erste Gitarre und hatte diverse LP’s in der Preiskategorie 300-400€ in der Hand (u.a. Redwood), die aber alle nicht so angenehm in der Hand lagen. Klassische Les Paul Halsform.

Sound:
Hierzu die Anmerkung, die ursprünglichen aktiven Pickups klangen mir zu undifferenziert. Daher der Wechsel zu Dimarzio.
- Trocken: Laut, hell und klar.
- Clean: Klare Obertöne, schönes „twäng“, aber tiefe, bluesartige Harmonien kaum machbar. Dazu fehlt die Tiefe.
- Recto: Ein Graus. Die Gitarre klingt einfach nicht wie eine Les Paul, hat nicht den dunklen Klang des Originals und klingt klar und hell. Wer mit dieser Gitarre Blues oder Hard Rock spielen möchte, wird garantiert enttäuscht.
- Insane: Fett und volles Programm. Mit entsprechender Verzerrung entfaltet die Ibanez ihr ganzes Potential. Wer harte moderne Sounds, Metalcore, Thrash oder Hardcore spielen möchte, wird hier nicht enttäuscht.
Sustain: Ordentlich. Bei weitem nicht auf Augenhöhe mit Gibson, Tokai und co. aber durchaus zufrieden stellend.


Schecter C-1 Exotic Star Red
Schecter_Exotic_Star.JPG

Made in South Korea
• Preis: 799€ + 178€ für die Pickups
• Mahagonikorpus
• Quilted Maple Top
• durchgehender Mahagonihals, Ebenholzgriffbrett
• 24 Jumbo Bünde
• "Nautical Star" Dual Ply-Inlay im Griffbrett
• Tonabnehmer: Dimarzio Activators Zebra (ursprünglich: Schecter SRII Humbucker)
• Splitbare Humbucker
• Bridge: TonePros TOM w/Thru-Body
• Binding: Vintage White
• Grover Tuner

Gewicht: 3,7 Kg
Verarbeitung: Für den Preis kann man schon was erwarten und wird auch nicht enttäuscht. Wer eine moderne Metalaxt sucht, die gut aussieht und Top verarbeitet ist, der wird früher oder später auch bei Schecter zumindest die Augen aufhalten.
Spielbarkeit: Allein die 24 Bünde sorgen schon für Wohlgefühl in den hohen Lagen. Der Hals ist flacher als die beiden anderen Modelle, mir persönlich fast zu flach. Für einen Leadgitarristen aber wohl genau richtig

Sound:
Hierzu die Anmerkung, die ursprünglichen Schecter Pickups klangen mir zu undifferenziert. Daher der Wechsel zu Dimarzio.
- Trocken: Nicht sehr laut, aber dafür schon cremig und singend mit einer Menge Sustain.
- Clean: Sehr klar und singend und bei hartem Anschlang in den hohen Tonbereichen mit heftigem Twäng und dadurch sehr vielseitig. Sowohl klassische Metalballaden, als auch Jazz, Blues usw. sollten ohne große Probleme drin sein.
- Recto: Gut und Metal halt. Wer Sounds im melodischen, klar singenden Bereich sucht, ist hier richtig.
- Insane: Hier musste ich richtig Drive rausnehmen im Gegensatz zu den anderen zweien, aber dann klasse Sounds möglich, wenn man Speed Metal im Stile von Annihilator spielen möchte. Definitiv was für Shredder.
Sustain: Von allen drei Gitarren mit Abstand am meisten davon. Singt schön lange nach. Hier macht sich wohl der durchgehende Hals am deutlichsten bemerkbar.

Hagstrom Swede
Hagstrom_Swede.JPG

Made In China
• Preis: 519€
• Korpus: Mahagoni mit massiver Mahagonidecke, gewölbt
• Hals: Mahagoni, eingeleimt
• Griffbrett: Resinator Wood
• Pickups: Seymour Duncan SH-1 und SH-5 (ursprünglich: 2x Custom 58 Alnico-5 Humbucker)
• Bridge: Tune-O-Matic / Stop Tail Piece / individual string blocks
• Mensur: 24,75” / 629 mm
• Controls: 2x Volume / 2x Tone, 3-Way Toggle-Switch für PU-Wahl, 3-Way Toggle-Switch mit 2 Tone-Filtern

Gewicht: 4,1 Kg
Verarbeitung: Hervorragend. Keinerlei Fehler, fühlt sich toll an und auch an den Bünden nicht die allerkleinste Kante zu spüren.
Spielbarkeit: Dünnerer Hals als die Ibanez und somit sogar was für Shredder. Liegt gut in der Hand.


Sound:
Hierzu die Anmerkung, die ursprünglichen Pickups klangen mir zu muffig. Daher der Wechsel zu Seymours.

- Trocken: Im Vergleich zur Ibanez leise, fast schon gedämpft, dafür mit sehr warmen Timbre.
- Clean: Sehr schön, warm und cremig. Durch die vielen Optionen mit dem Toggle-Switch für die Tone-Filter und den Tone-Potis ein wahres Füllhorn an verschiedenen Vintage-Sounds möglich. Ich mag nicht alle, aber es dürfte für jeden Paulianer was dabei sein.
- Recto: Fette Bratsounds a la Metallica (vor allem das schwarze Album) sind hier ohne Probleme möglich. Fett und trotzdem sehr warm und erdig. Für diese Preisklasse durchaus hochklassig. Hier dürfte allerdings auch der Unterschied zu den Dimarzio Pickups deutlich werden.
- Insane: Yeah, Slayer!!!! Richtig fetter Metalsound mit der richtigen Einstellung. Klingt fies, düster und gemein.
Sustain: Die Hagstrom lässt die Ibanez hier sehr blass aussehen. Für dieses Preissegment schönes Sustain, welches immer einen sehr warmen Unterton durchklingen lässt.


Fazit: Von der Verarbeitung nehmen sich die Gitarren nicht allzu viel, wobei die Ibanez aber ein kleinen Tucken abfällt.
Vom Sound her ist es ganz klar von Vorteil, wenn man vorher weiß, was man spielen möchte. Alle drei können nicht alles, haben in ihrem Preissegment allerdings ihre Daseinsberechtigung, wobei man über die Preise in Deutschland generell mal diskutieren könnte, aber das gehört nicht hier her ;-)
Die vielseitigste der drei Gitarren ist, was auch für mich erstmal überraschend war, da ich die drei so im direkten Vergleich noch nie gespielt hatte, ganz klar die Hagstrom Swede.

Also hier die kleine Empfehlung von mir:

Düsteren, groovigen Metal oder Vintage-Geschichten: Hagstrom
Speed Metal oder alles was klare, singende Leads und Töne braucht: Schecter
Wer einfach nur harte Sounds a la Rammstein oder Heaven Shall Burn braten will, kann auch gern zur Ibanez greifen.

Ich hoffe ich konnte dem einen oder anderen ein wenig helfen.;)
 
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