[Gitarre] Harley Benton TE-20 BM

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Also, mir gehen ja immer mal wieder Instrumente durch die Finger. Teure Instrumente, günstige - Highlights und auch einfach nur "Na ja" oder "Murks".

Bei besonderen Stücken fühle ich mich dann wieder berufen meine Erfahrungen zu teilen. (Hat bei mir nichts mit dem Preis zu tun)

Es geht (wieder mal) um eine Harley Benton "TE-20", also Thomanns günstiger Einstieg in die Welt der T-Caster. Vor Jahren hatte ich schon ein Review zu einer schwarzen TE-20 geschrieben. Solche Gitarren kommen und gehen, sei es als Bastelgrundlage, als Geschenk oder als Einstieg für einen Novizen und zum Sliden sind die auch recht brauchbar.

Gut, warum also schon wieder ein "TE-20" Review? Weil es da mal was Neues gibt. Neue Farben (Apple Candy Red und Blue Sparkle) und der Umstand, dass diese Instrumente jetzt auch mit Maple Fretboard im Angebot sind.

Über den Service bei Thomann muss ich nicht groß was schreiben. Bestellt und wie gewohnt - schnell und gut verpackt geliefert.

Los gehts:

Frisch aus dem Karton war ich schon recht angetan. Sehr gute Lackierung (wobei das auch Foto- Tapete sein könnte) und (auch keine große Überraschung) ein sauber eingepasster Hals, der seidenmatt lackiert wurde. Edel wirkt irgendwie der Umstand, dass Neck und Fretboard unterschiedliche Farbtöne aufweisen (der Neck selber hat einen dunkleren Taint).

Ansonsten sind sämtliche Teile sauber und gerade angeschraubt. Die Saiten laufen symmetrisch übers Griffbrett und als besonderes Highlight verfügt dieses Modell über ein 3 Ply Pickguard (Standard ist bei der "Standard" ja eher ein Einteiler aus PVC).

Faktisch ist diese Gitarre eine "TE-30" mit einem Body aus Lindenholz (die TE-30 hat da einen Body aus Esche).

Praxis:

Eine der Schwachstellen der "20er" können die Tuner sein, die neigen schon mal zum hakeln, springen oder was auch immer. Davon ist hier nichts zu merken, sie laufen sehr gut und fallen nicht negativ auf.

Ein weiterer Schwachpunkt - die Bünde. Aber auch hier - die Bünde sind gut abgerichtet und auch poliert, da schabt und kratzt nichts. Selbst die Bundkanten sind entgratet und die Grifbrettkanten wurden angenehm leicht verrundet "Hut ab".

Der Sattel ist ordentlich gefeilt und macht keinen "Cheapo" Eindruck, ist zwar kein Knochen oder Graphit, aber sauber und gerade gesägt und gefeilt.

Intonation und Saitenlage waren ab Werk "Spielbar"... da gab es aber noch etwas Handlungsbedarf, aber gut - für den Preis ging das in Ordnung.

Die Gitarre ist mit ca. 3,5 KG recht angenehm am Gurt, oder im Sitzen zu spielen.

Akkustisch kommt die TE-20 unauffällig daher es schnarrt und klirrt nüscht und ist "akustisch" nicht nicht zu leise.

Elektrischer Sound:

Potis - samt Schalter, bergen in dieser Preisklasse u. U. auch die eine- oder andere Überraschung. Aber auch hier, wurde ich negativ enttäuscht, denn die Potis laufen ohne ruckeln und erledigen klaglos ihre Aufgabe.
Der Schalter rastet gut in die Positionen und arbeitet ohne Störgeräusche.

Bei den Pickups handelt es sich um einfache Vertreter, ausgestattet mit Keramikmagneten. In dieser Preisklasse dürfte das auch keine Überraschung sein. Davon mal ab - macht die Verarbeitung einen guten Eindruck, gewachst sind die Teile auch. Die Sound Charakteristik gefällt mir persönlich sehr gut. Warmer, weicher Blues- Sound in der Neck Position (ohne Mumpf), etwas "boxy" und gut fürs Sliden. Der Kollege an der Bridge ist recht bissig, ohne zu aufdringlich daher zu kommen. Ich wollte die PU tauschen (gegen Tonerider oder Roswell), aber die Stock PU bleiben drinnen.

Resümee:

Die Gitarre ist gut verarbeitet und Optik und Haptik stimmen. Seit langem mal wieder ein Instrument wo ich akut keinen Drang verspüre sie umzubauen. Im direkten Vergleich zu einer (kürzlich erworbenen) Squier Affinty schneidet die Harley Benton besser ab.

Wie dem auch sei, wer ne günstige und gute 2. oder 3. Gitarre möchte, macht mit der TE-20 keinen Fehler. Allerdings kann es auch vorkommen, dass man ne Krücke erwischt und einen 2. Anlauf braucht.

Specs:

- Lindenkorpus
- geschraubter Ahornhals
- Ahorngriffbrett
- Dot Griffbretteinlagen
- Halsprofil: Modern C
- Griffbrettradius: 350 mm
- Mensur: 648 mm
- Sattelbreite: 42 mm
- 22 Bünde
- Saitenstärke ab Werk: .009 - .042


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Danke für die Kekse und Zustimmungen :great::)
 
Ich finde, die Welt braucht mehr so gut fundierte Reviews von "billigen" Instrumenten. Wir haben immer noch zu viel Marken-Färbung, auch nach dem Motto "was so günstig war, das muss ja schlechter sein als die etwas teureren, also mal ein paar Einschränkungen einbauen..."

@Slideblues - Wie war denn Bespielbarkeit/Saitenlage/Halseinstellung? Das war bei meinen günstigeren Instrumenten meist die grösste Baustelle, da war noch sehr viel Luft für Verbesserungen... aber ich kann mir gut vorstellen, dass auch hier die Fertigungsqualität nochmals zugelegt hat.
 
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Tolles Review und tolle Farbe:cool:

Grade die günstigen Benton-Teles sind sehr ordentlich wenn man eine erwischt bei der Bünde und wichtige Dinge stimmen.
Der Hals ist top und wenn man sich kompensierte Bridgereiter aus Messing spendiert mache die Teile Laune.:great:

Die Wilkinsons sind gut aber unbedingt mal einen Rockinger-Telly Bridge versuchen:cool:
 
Wie war denn Bespielbarkeit/Saitenlage/Halseinstellung?

da liegt ja tatsächlich oftmals der "Hund begraben", aber in diesem Fall gab es nüscht zu meckern, die Gitarre war "Out of the Box" gute eingestellt. Ich spiele sie jetzt schon einfach so und bin immer noch super zufrieden.

Danke für deine Einschätzung und Kekse... :)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Die Wilkinsons sind gut aber unbedingt mal einen Rockinger-Telly Bridge versuchen

Ich kenne die Rockinger PU (habe sogar noch einen Satz liegen) und Roswell und und und und, selbst einen 62er Custom könnte ich noch anbieten, aber diese hier sind einfach stimmig (und sind nicht mal von Wilkinson).

Davon mal ab, kompensierte Reiter wird sie noch kriegen (hab noch welche liegen) und die Farbe ist wirklich immer wieder ein Hin- Gucker..
 
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coole Farbe ... meine Tele ist da ziemlich ähnlich, auch wenn es nicht "Sparkle" genannt wurde
 
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Ich denke es ist Diamond:great::cool:
 
nun ja, für mich ist das "Sparkle", man kann es auch "Metallic", oder "Glitzer" nennen... ansonsten ja - ist ne coole Farbe..
ja - Name egal - Farbe cool :)
Sparkle heißt für mich persönlich einfach, dass die Metallflakes größer sind als bei Metallic. So wie bei alten Gretsch-gitarren oder Drums
 
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Diamond


Sparkle
 
Danke noch mal für die Kekse... :great:
 
Ich wollte nur mal kurz mitteilen, dass ich auch nach fast einem Jahr immer noch super zufrieden mit der Qualität bin... (y)
 
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