Fragile_Rocker
Registrierter Benutzer
Review meiner Hagström F 200P!
So, jetzt hab ich endlich meiner Sucht nachgegeben und mir meine nun immerhin schon sechste E-Gitarre gekauft (na ja, G.A.S. halt)! Und es war Liebe auf den ersten Blick. Entdeckt hab ich sie in der Gitarre&Bass Ausgabe 12/06 wo sie als Teil einer Hagström-Werbekampagne zu sehen war. Ich hab sie gesehen und mich gleich in sie verliebt. Die cremefarbige Lackierung mit dem bräunlichen Pickguard hat halt irgendwie was vintage-mäßiges. Da ich aber in Wien lebe, gibt es nur 1 Geschäft das ich kenne welches auch Hagström führt, also bin ich meinem Stammhändler untreu geworden und mal dorthin um sie zu testen. In der Produktbeschreibung steht: Arbeitstiere. Leicht in Gewicht und Bedienung, fett im Sound, hart im Nehmen! Naja, mal schauen, ob das stimmt was der Werbetext verspricht.
Fakten:
Preis: 449
Seriennummer: M06090986
Body: Mahagoni
Hals: Mahagoni
Griffbrett: Resinator Wood
Tonabnehmer: 2x Custom 60 Alnico 5 P-90
Mensur: 24,75 / 629mm
Bridge: Hagstrom Full Contact Tremolo FCS-1
Bedienelemente: Volume- und Tone-Poti; 3-Way Toggle-Switch
Farbe: Creme
Verarbeitung:
Beim ersten Anschauen ist mir nix aufgefallen. Lack sauber und präzise aufgetragen, keine Kratzer, äußerlich alles in Ordnung. Sogar die Kopfplatte hat ein Perlmut Binding an der Kante spendiert bekommen. Sehr edel! Beim Entfernen der Schutzfolie über dem Pickguard ist mir aber aufgefallen, das Hagström, aus welchem Grund auch immer, die Potis erst nachdem aufkleben der Folie montiert hat. Das bedeutet erstmal Potis runter, Folie runter, Potis wieder drauf. Das war schon mal mein erster Minuspunkt, aber na ja nicht weiter schlimm und was besonders wichtig ist -> kein negativer Einfluss auf den Klang. Diesen hat jedoch das nicht ganz gleichmäßig arbeitende Volume-Poti. Verzerrungsgrade sind also schwer zu steuern. Aber na ja, bei dem Preis lässt dich das verschmerzen.
Handhabung / Bespielbarkeit:
Gleich beim ersten Mal angreifen ist mir aufgefallen wie angenehm die Gitarre in der Hand liegt. Keine Kopflastigkeit, wie es oft ja für SG-Formen typisch ist. Das Griffbrett lässt sich leicht bespielen und hat eigentlich auch keine Dead-Spots. Das Vibrato, welches sich natürlich einstellen lässt, arbeitet auch nicht so schlecht und im Großen und Ganzen verstimmungsfrei. Nur Dive-Bombs sind halt keine zu empfehlen, aber wer würde das auf solch einer schönen Gitarre schon wagen. Viel zu leicht und fein fühlt sie sich an.
Auch wenn ich meinen Instrumenten keine Namen gebe, diese Gitarre braucht unbedingt einen Frauennamen. Ich finde sie echt verführerisch. Wie schon erwähnt sehr schön in der Handhabung und schöne Kurven. Trotzdem verträgt sie es fest angepackt zu werden, was manchmal auch notwendig ist. Teilweise verlangt sie es sogar; na ja eine typische Frau halt.
Sound:
Schon beim ersten trockenen Anspielen fällt mir auf wie laut und perkussiv diese Gitarre klingt. Ein absolut ausgewogenes Klangbild, mit einer leichten Tendenz in den Mitten. Dies lässt sich auch beim ersten cleanen Test am Verstärker feststellen. Hochmitten sind stets präsent, ohne aber irgendwie nasal zu wirken. Dafür sorgen die zwei Tonabnehmer, die für den Preis der Gitarre echte Wunder vollbringen. Hab vor dem Kauf mit einem Pickup-Tausch spekuliert, aber was mir diese zwei Soapbar-P90s liefern ist echt klasse. Schöner schmatzender Sound und eine super Reaktion auf die Anschlagintensität. Genau das, was man sich von guten P 90 erwartet. Der Hals-Tonabnehmer klingt immer basslastig, ohne je dumpf zu klingen, wie es einem bei Humbuckern in dieser Preisklasse leicht passieren kann. Super für Blues und Crunch-Riffs. Der Steg Tonabnehmer besitzt überraschend viel Output. Etwas viele Höhen, aber nach einer kleinen Nachjustierung am Amp ist das kein Problem mehr.
In der Mittelposition ist das Klangbild stets ausgewogen, ohne den Attack zu verlieren. Ideal für Rythmusgittaristen wie mich. Doch man kann dieser Gitarre auch sehr gefühlvolle Lead-Parts entlocken, wobei ich den Hals-Tonabnehmer benutzen würde und das Gain etwas zurückdrehen. Ach ja, ich hab sie auch schon an einem Rectifier angespielt, sogar da klingt die Gitarre klasse. Hätte ich mir gar nicht erwartet. Also auch für härtere Sachen ist die F 200P absolut zu gebrauchen.
Das Sustain ist absolut erwähnenswert. Sie klingt lange nach, wobei sie mir aber gegen Ende zu wenig in die Obertöne kippt, was ich bei diesem Preis aber verschmerzen kann.
Fazit:
Alles in allem eine klasse Gitarre mit eigenem Charakter und guten Soundeigenschaften. Sie schaut nicht nur verdammt sexy aus, sie besitzt außerdem auch ein gutes Preis/Leistungsverhältnis. Hab sie mir eigentlich nur als Lustkauf zugelegt, aber sie ist echt eine tolle Gitarre. Auf meiner Skala mindestens 8/10.
So, jetzt hab ich endlich meiner Sucht nachgegeben und mir meine nun immerhin schon sechste E-Gitarre gekauft (na ja, G.A.S. halt)! Und es war Liebe auf den ersten Blick. Entdeckt hab ich sie in der Gitarre&Bass Ausgabe 12/06 wo sie als Teil einer Hagström-Werbekampagne zu sehen war. Ich hab sie gesehen und mich gleich in sie verliebt. Die cremefarbige Lackierung mit dem bräunlichen Pickguard hat halt irgendwie was vintage-mäßiges. Da ich aber in Wien lebe, gibt es nur 1 Geschäft das ich kenne welches auch Hagström führt, also bin ich meinem Stammhändler untreu geworden und mal dorthin um sie zu testen. In der Produktbeschreibung steht: Arbeitstiere. Leicht in Gewicht und Bedienung, fett im Sound, hart im Nehmen! Naja, mal schauen, ob das stimmt was der Werbetext verspricht.
Fakten:
Preis: 449
Seriennummer: M06090986
Body: Mahagoni
Hals: Mahagoni
Griffbrett: Resinator Wood
Tonabnehmer: 2x Custom 60 Alnico 5 P-90
Mensur: 24,75 / 629mm
Bridge: Hagstrom Full Contact Tremolo FCS-1
Bedienelemente: Volume- und Tone-Poti; 3-Way Toggle-Switch
Farbe: Creme
Verarbeitung:
Beim ersten Anschauen ist mir nix aufgefallen. Lack sauber und präzise aufgetragen, keine Kratzer, äußerlich alles in Ordnung. Sogar die Kopfplatte hat ein Perlmut Binding an der Kante spendiert bekommen. Sehr edel! Beim Entfernen der Schutzfolie über dem Pickguard ist mir aber aufgefallen, das Hagström, aus welchem Grund auch immer, die Potis erst nachdem aufkleben der Folie montiert hat. Das bedeutet erstmal Potis runter, Folie runter, Potis wieder drauf. Das war schon mal mein erster Minuspunkt, aber na ja nicht weiter schlimm und was besonders wichtig ist -> kein negativer Einfluss auf den Klang. Diesen hat jedoch das nicht ganz gleichmäßig arbeitende Volume-Poti. Verzerrungsgrade sind also schwer zu steuern. Aber na ja, bei dem Preis lässt dich das verschmerzen.
Handhabung / Bespielbarkeit:
Gleich beim ersten Mal angreifen ist mir aufgefallen wie angenehm die Gitarre in der Hand liegt. Keine Kopflastigkeit, wie es oft ja für SG-Formen typisch ist. Das Griffbrett lässt sich leicht bespielen und hat eigentlich auch keine Dead-Spots. Das Vibrato, welches sich natürlich einstellen lässt, arbeitet auch nicht so schlecht und im Großen und Ganzen verstimmungsfrei. Nur Dive-Bombs sind halt keine zu empfehlen, aber wer würde das auf solch einer schönen Gitarre schon wagen. Viel zu leicht und fein fühlt sie sich an.
Auch wenn ich meinen Instrumenten keine Namen gebe, diese Gitarre braucht unbedingt einen Frauennamen. Ich finde sie echt verführerisch. Wie schon erwähnt sehr schön in der Handhabung und schöne Kurven. Trotzdem verträgt sie es fest angepackt zu werden, was manchmal auch notwendig ist. Teilweise verlangt sie es sogar; na ja eine typische Frau halt.
Sound:
Schon beim ersten trockenen Anspielen fällt mir auf wie laut und perkussiv diese Gitarre klingt. Ein absolut ausgewogenes Klangbild, mit einer leichten Tendenz in den Mitten. Dies lässt sich auch beim ersten cleanen Test am Verstärker feststellen. Hochmitten sind stets präsent, ohne aber irgendwie nasal zu wirken. Dafür sorgen die zwei Tonabnehmer, die für den Preis der Gitarre echte Wunder vollbringen. Hab vor dem Kauf mit einem Pickup-Tausch spekuliert, aber was mir diese zwei Soapbar-P90s liefern ist echt klasse. Schöner schmatzender Sound und eine super Reaktion auf die Anschlagintensität. Genau das, was man sich von guten P 90 erwartet. Der Hals-Tonabnehmer klingt immer basslastig, ohne je dumpf zu klingen, wie es einem bei Humbuckern in dieser Preisklasse leicht passieren kann. Super für Blues und Crunch-Riffs. Der Steg Tonabnehmer besitzt überraschend viel Output. Etwas viele Höhen, aber nach einer kleinen Nachjustierung am Amp ist das kein Problem mehr.
In der Mittelposition ist das Klangbild stets ausgewogen, ohne den Attack zu verlieren. Ideal für Rythmusgittaristen wie mich. Doch man kann dieser Gitarre auch sehr gefühlvolle Lead-Parts entlocken, wobei ich den Hals-Tonabnehmer benutzen würde und das Gain etwas zurückdrehen. Ach ja, ich hab sie auch schon an einem Rectifier angespielt, sogar da klingt die Gitarre klasse. Hätte ich mir gar nicht erwartet. Also auch für härtere Sachen ist die F 200P absolut zu gebrauchen.
Das Sustain ist absolut erwähnenswert. Sie klingt lange nach, wobei sie mir aber gegen Ende zu wenig in die Obertöne kippt, was ich bei diesem Preis aber verschmerzen kann.
Fazit:
Alles in allem eine klasse Gitarre mit eigenem Charakter und guten Soundeigenschaften. Sie schaut nicht nur verdammt sexy aus, sie besitzt außerdem auch ein gutes Preis/Leistungsverhältnis. Hab sie mir eigentlich nur als Lustkauf zugelegt, aber sie ist echt eine tolle Gitarre. Auf meiner Skala mindestens 8/10.
- Eigenschaft