onceagain
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Ich war auf der Suche nach einer günstigen Strat mit Humbucker am Steg.
Zum einen wollte ich endlich eine Gitarre, die sich auch im Sitzen bequem spielen lässt, da ich mit der Les Paul immer den Stress habe, daß diese wegen Ihres Gewichts und Ihrer Balance nach rechts wegrutschen will.
Zum anderen sollte es keine teure Gitarre sein, so daß ich diese jetzt wo die Tage wieder schöner werden auch mal mit in den Park nehmen und dort mit Kopfhörerverstärker spielen kann, ohne allzu sehr aufpassen zu müssen.
Ein Steghumbucker ist bei mir Pflicht, und dazu noch zwei Singecoils, um auch diese Soundoption zu haben und mal in die Welt der Einzelkeulen reinschnuppern zu können.
Zur Auswahl standen neben der Godin Session noch die Fender Mexico HSS Std. Strat sowie die Squier Classic Vibe 60, bei der ich dann aber einen Steghumbucker hätte nachrüsten müssen.
Geworden ist es dann Godin, für 499 Euro inkl. Gigbag.
Konstruktion
Bei der Godin Session handelt es sich um eine moderne Strat. Der Body entspricht von der Grundform in etwa dem Fendervorbild. Allerdings sind die Korpuskanten nicht so stark abgerundet wie bei Fender, und auch die Abschrägung zur Auflage des rechten Arms ist eher angedeutet als wirklich vorhanden. Letzteres finde ich etwas schade, da der Spielkomfort für die rechte Hand dadurch nicht ganz so hoch ist wie auf einer Strat.
Dafür ist der Hals-/Korpusübergang abgerundet, was die Erreichbarkeit der hohen Lagen im Vergleich zur Fender etwas erleichtert.
Der Body soll laut Test in Gitarre&Bass aus drei Teilen kanadischer Linde bestehen, auf den vorne und hinten ein Riegelahornfurnier aufgeleimt ist. Das würde ich für mein Exemplar nicht bestätigen.
Auf der Vorderseite ist keinerlei Maserung zu erkennen, und die Maserung auf der Rückseite ist jedenfalls kein Riegelahorn. Auch auf den Produktbildern auf der Herstellerseite kann ich ebenfalls keine Riegel-Maserung erkennen. Für mich sieht es so
aus, als ob der Body aus zwei Teilen besteht, die mittig zusammengeleimt wurden. Das kann man auf der Rückseite bei meinem Exemplar gut erkennen.
Der dritte Teil könnte somit höchsten ein kleiner Streifen am Rand sein, wo man durch die deckend schwarze Lackierung die Naht nicht sieht.
Der Hals ist mit dem Korpus wie üblich verschraubt, hat eine Mensur von 648mm und besteht aus Ahorn mit aufgeleimten Ahorngriffbrett, das einen Radius von 12 Zoll (300mm) hat und in das 22 Bünde eingesetzt sind.
Dabei dürfte es sich gefühlt um Medium Jumbo Bünde handeln, Herstellerangaben hierzu konnte ich keine finden.
Die Halsrückseite ist seidenmatt lackiert und fühlt sich gut an.
Als Besonderheit sind als Gurtpins bereits die Gegenstücke zu den Schaller Securitylocks montiert, ein normaler Gurt passt aber auch drüber.
Die Hardware und Pickups sind Godin-Hausmarke. Ob diese wirklich von Godin selbst herstellt oder zugekauft und umgelabelt werden, weiß ich nicht.
Die Singlecoils sitzen im Schlagbrett, unter dem sich auch nur die Aussparungen für Singlecoils befinden, also keine Badewanne oder wie man das nennt.
Der Humbucker sitzt in einem Rahmen und besitzt eine Kappe, die sofort an Gibson denken läßt.
Geschaltet wird das ganze mittels 5-Wegschalter, dazu eine Volume- und Tonregler, wobei letzterer mittels Push-Pull-Funktion den Humbucker splittet.
Bei den Potiknöpfen finde ich es schade, daß keine Markierung vorhanden ist und man die Stellung nicht erkennen kann.
Das Volume-Poti läuft nicht zu leicht und nicht zu schwer und zeigt beim zurückdrehen bereits bei einer fünftel Drehung eine deutliche Wirkung, sowohl was die Lautstärkereduzierung als auch den Höhenverlust betrifft.
Das Tonpoti ist sehr leichtgängig und daher schnell mal aus Versehen verstellt, z.B. beim Splitten des Humbuckers.
Von der Verarbeitung und Qualität der Hardware macht die Godin auf mich einen sehr guten Eindruck. Die seidenmatte Lackierung ist sauber und gleichmäßig aufgetragen, der Hals sitzt passgenau in seiner Tasche, es
gibt keine überstehenden oder scharfkantigen Bünde.
Der Sattel scheint gut gekerbt zu sein, da beim Betätigen der gleichmäßig und präzise arbeitenden Mechaniken keine gefürchteten Pling-Geräusche entstehen, wenn eine Saite klemmt und sich erst nach einer halben Umdrehung löst.
Auch ansonsten ist die Gitarre sehr stimmstabil. Nach dem ersten Saitenwechsel ist zwar die G-Saite bei Bendings nicht mehr ganz so stimmstabil wie zuvor, aber das führe ich auf meine Die-Saiten-lieblos-um-die-Mechanik-Wickel-Technik zurück, die zumindest bei meiner Les Paul gut funktioniert.
Auch im Elektronikfach herrscht Ordnung. Ob es aber unter klanglichen Gesichtspunkten sinnvoll ist, die viel zu langen Pickupkabel ordentlich gewickelt mit einem Kabelbinder zu fixieren, kann vielleicht jemand anders beantworten.
Der Gitarre liegt ein Prüfzettel bei, auf dem jeder Schritt der Endkontrolle vom jeweiligen Mitarbeit mit Unterschriftskürzel bestätigt wird. Bei meiner Gitarre fehlt aber diese Bestätigung für den Punkt "neck nut install". Ich werde mal eine Foto an Godin senden, mal schauen was die dazu sagen.
Die einzigen für mich feststellbaren Mankos:
- Das Vibrato hält die Stimmung auch bei dezentem Einsatz nicht, obwohl es aufliegend eingestellt ist. Irgendwo flutscht es dann doch nicht so richtig. Ist mir aber egal, da ich das Teil nicht nutze.
- Wenn man länger auf der selben Stelle bendet (z.B. beim Üben), fängt es beim Benden ab etwa dem 30. Mal leicht an zu kratzen und wird dann mit jedem weiteren Bend immer stärker, bis man das Gefühl hat, die Saite
über eine richtig raue Oberfläche zu schieben. Dann kurz in einer anderen Lage spielen, und es ist wieder weg.
Das ist mir schon öfters beim Anspielen von günstigen Gitarren aufgefallen und deshalb habe ich bei der Godin im Laden speziell darauf geachtet und mir ist nichts negatives aufgefallen. Keine Ahnung, warum's daheim jetzt trotzdem irgendwann anfängt zu kratzen. Ich finde das jetzt nicht soo schlimm, aber ein wenig schade ist es schon.
Hier im Forum habe ich dazu über die SuFu nur folgenden Beitrag gefunden:
Bespielbarkeit
Ich weiß natürlich nicht, ob mein Händler die Gitarre einfach nur ausgepackt und hingestellt hat oder ob er zuvor das Setup optimiert hat. Jedenfalls war die Gitarre so wie sie im Laden hing, sehr gut eingestellt und ließ sich ebenso gut spielen. Im sitzen wie im stehen ist die Balance perfekt.
Welches Profil der Hals nun hat, kann ich nicht sagen. Er ist in den unteren Lagen relativ kräftig, legt dann aber zu den hohen Lagen nicht mehr wirklich zu. Die Griffbrettkanten sind nach Godins patentiertem Ergocut-System abgerundet. Ich habe schon des öfteren gelesen, daß manche Spieler damit Probleme haben und auf der hohen E-Saite v.a. beim Virbrato schon auch mal abrutschen. Da ist zwar was wahres dran, aber ich finde es nicht wirklich dramatisch. Insgesamt finde ich den Hals und die Bespielbarkeit wirklich toll, aber Spielkomfort ist natürlich eine subjektive Sache, genauso wie der
Sound
Verglichen mit einer Strat und einer Les Paul muß ich hier leider sagen, daß die Godin weder Fisch noch Fleisch ist.
Mit den Singlecoils klingt sie nicht so, wie man sich eine Strat vorstellt. Ich denke das liegt daran, daß die Godin weniger Höhen hat und dadurch wärmer klingt. Aber sie klingt keinesfalls schlecht und natürlich immer noch mehr nach Strat, als nach Les Paul. Wer aber eher typische Stratsounds sucht, ist mit einer Squier Classic Vibe oder der Fender Mexico Std. sicher besser bedient.
Der Humbucker klingt überraschender Weise auch dunkler und höhenärmer, als meine Les Paul. Außerdem scheinen die Saiten nicht so straff gespannt zu sein, was ja aber wegen der längeren Mensur definitiv nicht der Fall sein kann (beide mit 10ern bespannt). Auch in Punkto Transparenz und Klarheit hat die Les Paul die Nase vorn.
Im Vergleich mit dem Steghumbucker der Fender Mexico Std. Strat punktet wiederum die Godin. Die Fender klang hier dünner und lascher.
Da mag sich jetzt vielleicht der ein oder andere Fragen, warum ich die Gitarre dann gekauft habe.
Nun, wie eingangs erwähnt, sollte es eine HSS-Strat für max. 500 Euro werden. Da hatte ich nur die Wahl zwischen der Godin, der Squier CV und Fender Mexico.
Vom Spielgefühl hat mir die Godin am besten gefallen. Klanglich hat sie mir auch am besten gefallen, weil sie nicht so schrill oder scharf klang. Aber richtige Stratspieler würde die Godin wahrscheinlich als zu dunkel empfinden.
Alternativ hätte ich die Squier CV nehmen und mit einem Steghumbucker nachrüsten können. Inklusive Gigbag wäre ich dann insgesamt auch bei etwa 430 Euro gelegen, so daß ich mich kurzerhand für die Godin entschieden habe, zumal ich im Laden nicht gemerkt habe, daß der Humbucker nicht wirklich meinen Vorstellungen entspricht. Ich hätte mich aber selbst wenn ich es gemerkt hätte wohl für die Godin entschieden, weil sie mir vom Spielgefühl und auch dem Gesamteindruck besser gefallen hat. Außerdem war die Auswahl ja nicht groß.
Da ich wie gesagt mit dem Humbucker nicht wirklich zufrieden bin, werde ich diesen demnächst mal gegen einen anderen tauschen, weiß aber noch nicht genau gegen welchen. Dann kann ich auch besser beurteilen, ob dieser allgemein eher dunkle Klang auf die Pickups zurückzuführen ist oder die Konstruktion der Gitarre. Nachdem an anderer Stelle im Forum darüber diskutiert wurde, wie wichtig das Korpusholz wirklich ist, bin ich recht zuversichtlich, daß die Gitarre einen großen Sprung nach vorne machen wird und werde natürlich berichten.
Und wenn ich nicht enttäuscht werde, werde ich auch die Singlecoils tauschen und schauen, ob man die Session nicht doch Richtung typische Strat tunen kann. Ich glaube nämlich, ich komme auf den Geschmack
Zuletzt will ich nicht vergessen zu erwähnen, daß der mitgelieferte Gigbag durchaus ordentlich ist und besser als der, den Fender seinen Mexikanerinnen mitgibt.
Fazit
Die Godin Session ist eine tolle Gitarre, deren Handling, Konstruktion und Verarbeitung weitaus besser sind, als es die Preisklasse erwarten lässt.
Durch ihre Pickup-Bestückung ist sie klanglich sehr flexibel und in vielen Stilrichtungen zu Hause. Auch wenn's nicht so richtig nach Strat klingt und der Steghumbucker ruhig etwas mehr Transperenz und Höhen haben dürfte, kann man insgesamt nicht wirklich meckern.
Aufgrund Haptik und Handling vergisst man leicht, daß man es hier mit einer Gitarre aus dem unteren Preissegment zu tun hat und erwartet dann vielleicht auch unfairer Weise den Klang einer doppelt so teuren Gitarre.
Für 500 Euro inkl. Tasche unterm Strich also aus meiner Sicht ein ganz heißer Anspieltipp, wenn's mal was anderes als Fender sein soll.
Zum einen wollte ich endlich eine Gitarre, die sich auch im Sitzen bequem spielen lässt, da ich mit der Les Paul immer den Stress habe, daß diese wegen Ihres Gewichts und Ihrer Balance nach rechts wegrutschen will.
Zum anderen sollte es keine teure Gitarre sein, so daß ich diese jetzt wo die Tage wieder schöner werden auch mal mit in den Park nehmen und dort mit Kopfhörerverstärker spielen kann, ohne allzu sehr aufpassen zu müssen.
Ein Steghumbucker ist bei mir Pflicht, und dazu noch zwei Singecoils, um auch diese Soundoption zu haben und mal in die Welt der Einzelkeulen reinschnuppern zu können.
Zur Auswahl standen neben der Godin Session noch die Fender Mexico HSS Std. Strat sowie die Squier Classic Vibe 60, bei der ich dann aber einen Steghumbucker hätte nachrüsten müssen.
Geworden ist es dann Godin, für 499 Euro inkl. Gigbag.
Konstruktion
Bei der Godin Session handelt es sich um eine moderne Strat. Der Body entspricht von der Grundform in etwa dem Fendervorbild. Allerdings sind die Korpuskanten nicht so stark abgerundet wie bei Fender, und auch die Abschrägung zur Auflage des rechten Arms ist eher angedeutet als wirklich vorhanden. Letzteres finde ich etwas schade, da der Spielkomfort für die rechte Hand dadurch nicht ganz so hoch ist wie auf einer Strat.
Dafür ist der Hals-/Korpusübergang abgerundet, was die Erreichbarkeit der hohen Lagen im Vergleich zur Fender etwas erleichtert.
Der Body soll laut Test in Gitarre&Bass aus drei Teilen kanadischer Linde bestehen, auf den vorne und hinten ein Riegelahornfurnier aufgeleimt ist. Das würde ich für mein Exemplar nicht bestätigen.
Auf der Vorderseite ist keinerlei Maserung zu erkennen, und die Maserung auf der Rückseite ist jedenfalls kein Riegelahorn. Auch auf den Produktbildern auf der Herstellerseite kann ich ebenfalls keine Riegel-Maserung erkennen. Für mich sieht es so
aus, als ob der Body aus zwei Teilen besteht, die mittig zusammengeleimt wurden. Das kann man auf der Rückseite bei meinem Exemplar gut erkennen.
Der dritte Teil könnte somit höchsten ein kleiner Streifen am Rand sein, wo man durch die deckend schwarze Lackierung die Naht nicht sieht.
Der Hals ist mit dem Korpus wie üblich verschraubt, hat eine Mensur von 648mm und besteht aus Ahorn mit aufgeleimten Ahorngriffbrett, das einen Radius von 12 Zoll (300mm) hat und in das 22 Bünde eingesetzt sind.
Dabei dürfte es sich gefühlt um Medium Jumbo Bünde handeln, Herstellerangaben hierzu konnte ich keine finden.
Die Halsrückseite ist seidenmatt lackiert und fühlt sich gut an.
Als Besonderheit sind als Gurtpins bereits die Gegenstücke zu den Schaller Securitylocks montiert, ein normaler Gurt passt aber auch drüber.
Die Hardware und Pickups sind Godin-Hausmarke. Ob diese wirklich von Godin selbst herstellt oder zugekauft und umgelabelt werden, weiß ich nicht.
Die Singlecoils sitzen im Schlagbrett, unter dem sich auch nur die Aussparungen für Singlecoils befinden, also keine Badewanne oder wie man das nennt.
Der Humbucker sitzt in einem Rahmen und besitzt eine Kappe, die sofort an Gibson denken läßt.
Geschaltet wird das ganze mittels 5-Wegschalter, dazu eine Volume- und Tonregler, wobei letzterer mittels Push-Pull-Funktion den Humbucker splittet.
Bei den Potiknöpfen finde ich es schade, daß keine Markierung vorhanden ist und man die Stellung nicht erkennen kann.
Das Volume-Poti läuft nicht zu leicht und nicht zu schwer und zeigt beim zurückdrehen bereits bei einer fünftel Drehung eine deutliche Wirkung, sowohl was die Lautstärkereduzierung als auch den Höhenverlust betrifft.
Das Tonpoti ist sehr leichtgängig und daher schnell mal aus Versehen verstellt, z.B. beim Splitten des Humbuckers.
Von der Verarbeitung und Qualität der Hardware macht die Godin auf mich einen sehr guten Eindruck. Die seidenmatte Lackierung ist sauber und gleichmäßig aufgetragen, der Hals sitzt passgenau in seiner Tasche, es
gibt keine überstehenden oder scharfkantigen Bünde.
Der Sattel scheint gut gekerbt zu sein, da beim Betätigen der gleichmäßig und präzise arbeitenden Mechaniken keine gefürchteten Pling-Geräusche entstehen, wenn eine Saite klemmt und sich erst nach einer halben Umdrehung löst.
Auch ansonsten ist die Gitarre sehr stimmstabil. Nach dem ersten Saitenwechsel ist zwar die G-Saite bei Bendings nicht mehr ganz so stimmstabil wie zuvor, aber das führe ich auf meine Die-Saiten-lieblos-um-die-Mechanik-Wickel-Technik zurück, die zumindest bei meiner Les Paul gut funktioniert.
Auch im Elektronikfach herrscht Ordnung. Ob es aber unter klanglichen Gesichtspunkten sinnvoll ist, die viel zu langen Pickupkabel ordentlich gewickelt mit einem Kabelbinder zu fixieren, kann vielleicht jemand anders beantworten.
Der Gitarre liegt ein Prüfzettel bei, auf dem jeder Schritt der Endkontrolle vom jeweiligen Mitarbeit mit Unterschriftskürzel bestätigt wird. Bei meiner Gitarre fehlt aber diese Bestätigung für den Punkt "neck nut install". Ich werde mal eine Foto an Godin senden, mal schauen was die dazu sagen.
Die einzigen für mich feststellbaren Mankos:
- Das Vibrato hält die Stimmung auch bei dezentem Einsatz nicht, obwohl es aufliegend eingestellt ist. Irgendwo flutscht es dann doch nicht so richtig. Ist mir aber egal, da ich das Teil nicht nutze.
- Wenn man länger auf der selben Stelle bendet (z.B. beim Üben), fängt es beim Benden ab etwa dem 30. Mal leicht an zu kratzen und wird dann mit jedem weiteren Bend immer stärker, bis man das Gefühl hat, die Saite
über eine richtig raue Oberfläche zu schieben. Dann kurz in einer anderen Lage spielen, und es ist wieder weg.
Das ist mir schon öfters beim Anspielen von günstigen Gitarren aufgefallen und deshalb habe ich bei der Godin im Laden speziell darauf geachtet und mir ist nichts negatives aufgefallen. Keine Ahnung, warum's daheim jetzt trotzdem irgendwann anfängt zu kratzen. Ich finde das jetzt nicht soo schlimm, aber ein wenig schade ist es schon.
Hier im Forum habe ich dazu über die SuFu nur folgenden Beitrag gefunden:
Vielleicht kann noch jemand hier eine Erklärung geben?... Dann sind die Bünde einfach noch nicht sauber eingespielt...
Bespielbarkeit
Ich weiß natürlich nicht, ob mein Händler die Gitarre einfach nur ausgepackt und hingestellt hat oder ob er zuvor das Setup optimiert hat. Jedenfalls war die Gitarre so wie sie im Laden hing, sehr gut eingestellt und ließ sich ebenso gut spielen. Im sitzen wie im stehen ist die Balance perfekt.
Welches Profil der Hals nun hat, kann ich nicht sagen. Er ist in den unteren Lagen relativ kräftig, legt dann aber zu den hohen Lagen nicht mehr wirklich zu. Die Griffbrettkanten sind nach Godins patentiertem Ergocut-System abgerundet. Ich habe schon des öfteren gelesen, daß manche Spieler damit Probleme haben und auf der hohen E-Saite v.a. beim Virbrato schon auch mal abrutschen. Da ist zwar was wahres dran, aber ich finde es nicht wirklich dramatisch. Insgesamt finde ich den Hals und die Bespielbarkeit wirklich toll, aber Spielkomfort ist natürlich eine subjektive Sache, genauso wie der
Sound
Verglichen mit einer Strat und einer Les Paul muß ich hier leider sagen, daß die Godin weder Fisch noch Fleisch ist.
Mit den Singlecoils klingt sie nicht so, wie man sich eine Strat vorstellt. Ich denke das liegt daran, daß die Godin weniger Höhen hat und dadurch wärmer klingt. Aber sie klingt keinesfalls schlecht und natürlich immer noch mehr nach Strat, als nach Les Paul. Wer aber eher typische Stratsounds sucht, ist mit einer Squier Classic Vibe oder der Fender Mexico Std. sicher besser bedient.
Der Humbucker klingt überraschender Weise auch dunkler und höhenärmer, als meine Les Paul. Außerdem scheinen die Saiten nicht so straff gespannt zu sein, was ja aber wegen der längeren Mensur definitiv nicht der Fall sein kann (beide mit 10ern bespannt). Auch in Punkto Transparenz und Klarheit hat die Les Paul die Nase vorn.
Im Vergleich mit dem Steghumbucker der Fender Mexico Std. Strat punktet wiederum die Godin. Die Fender klang hier dünner und lascher.
Da mag sich jetzt vielleicht der ein oder andere Fragen, warum ich die Gitarre dann gekauft habe.
Nun, wie eingangs erwähnt, sollte es eine HSS-Strat für max. 500 Euro werden. Da hatte ich nur die Wahl zwischen der Godin, der Squier CV und Fender Mexico.
Vom Spielgefühl hat mir die Godin am besten gefallen. Klanglich hat sie mir auch am besten gefallen, weil sie nicht so schrill oder scharf klang. Aber richtige Stratspieler würde die Godin wahrscheinlich als zu dunkel empfinden.
Alternativ hätte ich die Squier CV nehmen und mit einem Steghumbucker nachrüsten können. Inklusive Gigbag wäre ich dann insgesamt auch bei etwa 430 Euro gelegen, so daß ich mich kurzerhand für die Godin entschieden habe, zumal ich im Laden nicht gemerkt habe, daß der Humbucker nicht wirklich meinen Vorstellungen entspricht. Ich hätte mich aber selbst wenn ich es gemerkt hätte wohl für die Godin entschieden, weil sie mir vom Spielgefühl und auch dem Gesamteindruck besser gefallen hat. Außerdem war die Auswahl ja nicht groß.
Da ich wie gesagt mit dem Humbucker nicht wirklich zufrieden bin, werde ich diesen demnächst mal gegen einen anderen tauschen, weiß aber noch nicht genau gegen welchen. Dann kann ich auch besser beurteilen, ob dieser allgemein eher dunkle Klang auf die Pickups zurückzuführen ist oder die Konstruktion der Gitarre. Nachdem an anderer Stelle im Forum darüber diskutiert wurde, wie wichtig das Korpusholz wirklich ist, bin ich recht zuversichtlich, daß die Gitarre einen großen Sprung nach vorne machen wird und werde natürlich berichten.
Und wenn ich nicht enttäuscht werde, werde ich auch die Singlecoils tauschen und schauen, ob man die Session nicht doch Richtung typische Strat tunen kann. Ich glaube nämlich, ich komme auf den Geschmack
Zuletzt will ich nicht vergessen zu erwähnen, daß der mitgelieferte Gigbag durchaus ordentlich ist und besser als der, den Fender seinen Mexikanerinnen mitgibt.
Fazit
Die Godin Session ist eine tolle Gitarre, deren Handling, Konstruktion und Verarbeitung weitaus besser sind, als es die Preisklasse erwarten lässt.
Durch ihre Pickup-Bestückung ist sie klanglich sehr flexibel und in vielen Stilrichtungen zu Hause. Auch wenn's nicht so richtig nach Strat klingt und der Steghumbucker ruhig etwas mehr Transperenz und Höhen haben dürfte, kann man insgesamt nicht wirklich meckern.
Aufgrund Haptik und Handling vergisst man leicht, daß man es hier mit einer Gitarre aus dem unteren Preissegment zu tun hat und erwartet dann vielleicht auch unfairer Weise den Klang einer doppelt so teuren Gitarre.
Für 500 Euro inkl. Tasche unterm Strich also aus meiner Sicht ein ganz heißer Anspieltipp, wenn's mal was anderes als Fender sein soll.
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