PerregrinTuk
Registrierter Benutzer
Seid gegrüßt ihr Menschen,
jeder, zumindest jeder zweite Gibson Spieler ist sicher schoneinmal auf die alten Stop Bar Tailpieces, wie sie auf den 59er und 60er Gibson installiert waren, gestoßen. Sie sind ungewohnt rund, dem Saitenlauf angeschrägt und eben aus Alu!
Seit Gibson mit ihrem Custom Shop und der Historic Serie diese Aluminium Tailpieces wiederentdeckt hat, kam wieder eine gewisse Fangemeinde dieser Teile zustande. Dabei wurden sie aber nicht exakt kopiert, sondern eher etwas modernisiert und mit dem aktuelen Modell "symbiosiert".
Man hört viele Stimmen um diese Teile. Die Einen sagen sie seinen völliger Schwachsinn und hätten keinerlei Einfluss auf den Sound, die Anderen sagen sie nähmen dem Klang jeglichen Bass und machten ihn flach und langweilig. Doch Einige aber sagen, diese Teile sein die Reinkarnation DES Ton's.
Um diesem Tatbestand mal etwas zu klären und vorallem um etwas Licht dahinter zu bringen, hab ich mich entschlossen einfach mal eines zu kaufen.
Ich habe mich für eine exakte Repro der 60er Gibson Tailpieces entschieden, also Modell "seltsam rund, altmodisch und irgendwie stylisch". Sie stammt von CrazyParts und wird als eine der besten Pieces gehandelt. Neben Crazyparts, werden sie aber auch von z.B. Gotoh, Gibson oder Allparts geführt, jedoch alle in modernen Formen.
Hier ein Bild meiner Version:
Eingebaut wurde es in meine geliebte Gibson SG aus der damaligen Soderserie. (näheres zur Gitarre hier). Durch das Ebenholzgriffbrett und das wirklich gute Mahagoni hat sie anders als andere SG's ein etwas andern Sound. Sie klingt nicht ganz so mittig, sondern eher harmonisch rund und sehr dunkel im Bass, jedoch mit sehr hellen Höhen.
Einbau:
Nach dem Wechsel der Tailpieces durfte ich feststellen, daß die Studs passten und alles so sein solte wie gedacht. Die Form schmeichelte der Gitarre ungemein und rein optisch ist es imho viel schöner als das von Gibson, jedoch ist das sehr subjektiv. Einer meiner Spezel meinte gleich, was das hässliches sei.
Zusätzlich ist das Tailpiece leicht geaged gewesen, was der SG nur zugute kam, da sie selbst auch schon kräftig gespielt wurde.
Die Saitenführung ist mit dieser Form vielmals sinnvoller gestalltet, da die Saite nicht mehr nur an einer Kante gegen das Tailpiece gedrückt wird, sondern an einer langen Schräge anliegt, und kaum geknickt wird. (Klar, je nach Höhe des TP).
So nun zum Wichtigsten...THE sound!?:
Nachdem die Saiten aufgekurbelt waren, ging es ersteinmal an die akustischen Klänge.
Sofort nimmt man ein völlig verändertes Soundbild wahr. Viel seidiger klingt die Sache und mhhh...was ist das da noch? Der Sound klingt mehr nach...naja Sound! Also der Grundsound ist viel gefärbter von einem intensiveren Ton, ganz seltsam das so etwas gibt. Außerdem fällt noch etwas auf....die Gitarre schwingt sowas von stärker mit, wie ich es bei der SG bis dato nicht in dieser Extreme erlebt hab. Der Bass ist etwas weicher geworden, also er zeichnet nicht mehr so scharf und drahtig ab.
Ok, ansonsten kennst ja deine SG, ab zum Amp...
Eingestöpselt ersteinmal ein bisschen im Cleanmodus. Hier fallen deutlich wieder die Veränderungen auf. Der Sound ist intensiver, hat mehr Tone, lebt irgendwie mehr und atmet plötzlich. Außerdem klingt der Ton viel holzig süßlicher. Was am Amp dann erst auffällt ist das deutlich verbesserte Sustain. Die Gitarre klingt ingesamt weicher und naja..."authentischer". (Sorry Rockinger, daß Wort hab ich geklaut, aber es stimmt) Also im Cleansound bekommt das Alu Tailpiece 101 Punkt von 100.
So, dann kommt Crunsh. Hier hatte ich immer das Problem, daß die SG nicht so harmonisch klang, wie ich es gern hätte, d.h. die Bässe waren zu drahtig und aufdringlich, due Höhen zu spitz. Und joa, es ist nahezu alles verschwunden... Die Bässe klingen sanft und seidig süß, die Höhen sind angenehm mit massig Sound.
Ok, dann Overdrive. Die Soundveränderung bleibt. (fast wie aus der 3-Wetter-Taft Werbe) Der Sound hat keinesfalls an Bottomend verloren, ganz im Gegenteil. Die Gitarre scheint viel kehliger im Sound. Die Bässe sind dunkel betont und werden klar und differenziert weitergegeben. Die Höhen sind sowas von süßlich, wie ich es an der SG noch nicht gehört habe. Weiterhin ist diese "Seidigkeit" da und umschwingt den Ton. Obertöne zeichnen sich am Ende eines Ausklingenden Ton ab, ohne dafür kämpfen zu müssen. Das Sustain ist stark verbessert, und das war wirklich schon gut. Der Akkordsound ist differenzierter und exakter. Artificial Harmonics springen ohne Probleme aus dem Handgelenk. Also ich bin überwältigt...
Resumé:
Das Tailpiece hat sich mehr als gelohnt und ich bin wirklich davon überzeugt. Die Soundverbesserung ist schon ganz schön deutlich. Der Sound kommt vielmehr einem gewissen Ideal in meinem Kopf näher und zeichnet sich in dieser "59er Paula" Ecke ab, wie ich sie gern bezeichne. Nicht das eine SG so klingt, aber dennoch erinnert der Sound nun an diesen alten Gitarren mit ihren süßen Tönen und diesem wundevollen Holz. Einfach "authentisch"...
Natürlich gibt es auch eine Kehrseite, solltet ihr eher der härteren Musik ab Prog. Rock oder so zugewandt sein, würde ich die Anschaffung aufgrund des evtl. leicht zu seidigen Basses überdenken, da man ja teilweise dort einen sehr straffen Bass sucht.
jeder, zumindest jeder zweite Gibson Spieler ist sicher schoneinmal auf die alten Stop Bar Tailpieces, wie sie auf den 59er und 60er Gibson installiert waren, gestoßen. Sie sind ungewohnt rund, dem Saitenlauf angeschrägt und eben aus Alu!
Seit Gibson mit ihrem Custom Shop und der Historic Serie diese Aluminium Tailpieces wiederentdeckt hat, kam wieder eine gewisse Fangemeinde dieser Teile zustande. Dabei wurden sie aber nicht exakt kopiert, sondern eher etwas modernisiert und mit dem aktuelen Modell "symbiosiert".
Man hört viele Stimmen um diese Teile. Die Einen sagen sie seinen völliger Schwachsinn und hätten keinerlei Einfluss auf den Sound, die Anderen sagen sie nähmen dem Klang jeglichen Bass und machten ihn flach und langweilig. Doch Einige aber sagen, diese Teile sein die Reinkarnation DES Ton's.
Um diesem Tatbestand mal etwas zu klären und vorallem um etwas Licht dahinter zu bringen, hab ich mich entschlossen einfach mal eines zu kaufen.
Ich habe mich für eine exakte Repro der 60er Gibson Tailpieces entschieden, also Modell "seltsam rund, altmodisch und irgendwie stylisch". Sie stammt von CrazyParts und wird als eine der besten Pieces gehandelt. Neben Crazyparts, werden sie aber auch von z.B. Gotoh, Gibson oder Allparts geführt, jedoch alle in modernen Formen.
Hier ein Bild meiner Version:
Eingebaut wurde es in meine geliebte Gibson SG aus der damaligen Soderserie. (näheres zur Gitarre hier). Durch das Ebenholzgriffbrett und das wirklich gute Mahagoni hat sie anders als andere SG's ein etwas andern Sound. Sie klingt nicht ganz so mittig, sondern eher harmonisch rund und sehr dunkel im Bass, jedoch mit sehr hellen Höhen.
Einbau:
Nach dem Wechsel der Tailpieces durfte ich feststellen, daß die Studs passten und alles so sein solte wie gedacht. Die Form schmeichelte der Gitarre ungemein und rein optisch ist es imho viel schöner als das von Gibson, jedoch ist das sehr subjektiv. Einer meiner Spezel meinte gleich, was das hässliches sei.
Zusätzlich ist das Tailpiece leicht geaged gewesen, was der SG nur zugute kam, da sie selbst auch schon kräftig gespielt wurde.
Die Saitenführung ist mit dieser Form vielmals sinnvoller gestalltet, da die Saite nicht mehr nur an einer Kante gegen das Tailpiece gedrückt wird, sondern an einer langen Schräge anliegt, und kaum geknickt wird. (Klar, je nach Höhe des TP).
So nun zum Wichtigsten...THE sound!?:
Nachdem die Saiten aufgekurbelt waren, ging es ersteinmal an die akustischen Klänge.
Sofort nimmt man ein völlig verändertes Soundbild wahr. Viel seidiger klingt die Sache und mhhh...was ist das da noch? Der Sound klingt mehr nach...naja Sound! Also der Grundsound ist viel gefärbter von einem intensiveren Ton, ganz seltsam das so etwas gibt. Außerdem fällt noch etwas auf....die Gitarre schwingt sowas von stärker mit, wie ich es bei der SG bis dato nicht in dieser Extreme erlebt hab. Der Bass ist etwas weicher geworden, also er zeichnet nicht mehr so scharf und drahtig ab.
Ok, ansonsten kennst ja deine SG, ab zum Amp...
Eingestöpselt ersteinmal ein bisschen im Cleanmodus. Hier fallen deutlich wieder die Veränderungen auf. Der Sound ist intensiver, hat mehr Tone, lebt irgendwie mehr und atmet plötzlich. Außerdem klingt der Ton viel holzig süßlicher. Was am Amp dann erst auffällt ist das deutlich verbesserte Sustain. Die Gitarre klingt ingesamt weicher und naja..."authentischer". (Sorry Rockinger, daß Wort hab ich geklaut, aber es stimmt) Also im Cleansound bekommt das Alu Tailpiece 101 Punkt von 100.
So, dann kommt Crunsh. Hier hatte ich immer das Problem, daß die SG nicht so harmonisch klang, wie ich es gern hätte, d.h. die Bässe waren zu drahtig und aufdringlich, due Höhen zu spitz. Und joa, es ist nahezu alles verschwunden... Die Bässe klingen sanft und seidig süß, die Höhen sind angenehm mit massig Sound.
Ok, dann Overdrive. Die Soundveränderung bleibt. (fast wie aus der 3-Wetter-Taft Werbe) Der Sound hat keinesfalls an Bottomend verloren, ganz im Gegenteil. Die Gitarre scheint viel kehliger im Sound. Die Bässe sind dunkel betont und werden klar und differenziert weitergegeben. Die Höhen sind sowas von süßlich, wie ich es an der SG noch nicht gehört habe. Weiterhin ist diese "Seidigkeit" da und umschwingt den Ton. Obertöne zeichnen sich am Ende eines Ausklingenden Ton ab, ohne dafür kämpfen zu müssen. Das Sustain ist stark verbessert, und das war wirklich schon gut. Der Akkordsound ist differenzierter und exakter. Artificial Harmonics springen ohne Probleme aus dem Handgelenk. Also ich bin überwältigt...
Resumé:
Das Tailpiece hat sich mehr als gelohnt und ich bin wirklich davon überzeugt. Die Soundverbesserung ist schon ganz schön deutlich. Der Sound kommt vielmehr einem gewissen Ideal in meinem Kopf näher und zeichnet sich in dieser "59er Paula" Ecke ab, wie ich sie gern bezeichne. Nicht das eine SG so klingt, aber dennoch erinnert der Sound nun an diesen alten Gitarren mit ihren süßen Tönen und diesem wundevollen Holz. Einfach "authentisch"...
Natürlich gibt es auch eine Kehrseite, solltet ihr eher der härteren Musik ab Prog. Rock oder so zugewandt sein, würde ich die Anschaffung aufgrund des evtl. leicht zu seidigen Basses überdenken, da man ja teilweise dort einen sehr straffen Bass sucht.
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