ESCAPED
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Gibson 76 Explorer
Morgen,
ich hab leider noch keinen wirklichen Testbericht zu der Gitarre gefunden und da ich nun eine habe, wird ich mich dran machen und versuchen das zu ändern.
Kauf:
Gekauft wurde die Gitarre über Ebay. Es war eine normale Versteigerung und ich hab dann für 620 den Zuschlag erhalten. Dazu kamen noch Verpackungs- und Versandkosten von insgesamt ca. 30. Also waren das zusammen 650.
Im Lieferumfang enthalten war der Gitarrenkoffer. Es ist die Ausführung in braun, mit dem pinken Plüschinnenfutter und mit, an die Gitarre angepasster, Form.
Gitarre:
Zu meiner Gitarre muss man jedoch sagen, dass sie 1992 hergestellt wurde und somit schon 14 Jahre auf dem Buckel hat. Das sieht man ihr an. Sie hat Dellen und Macken, teilweise ist der Lack etwas ab (Ein Veteran trägt seine Narben wie seine Medaillen [Kommentar meines Bruders als er die Gitarre sah]). Der Klang ist jedoch immer noch sehr gut.
Deshalb auch keine Bewertung für Verarbeitung (muss aber gut sein, sonst wäre die Gitarre nicht so fit, wie sie noch ist)!
Aussehen:
Die Gitarre ist blitzförmig gestaltet. Genauere Beschreibungen der Form werde ich nicht machen, es gibt Bilder, ich denke das reicht. Interessant ist jedoch der Vergleich zur ESP-Form. Dort heißt die Explorer EX und ist etwas kleiner und spitzer als das Gibson-Modell. Welches man bevorzugt ist Geschmackssache, mir gefiel jedoch die alte Gibson-Form besser.
Technische Daten:
Der Korpus ist aus Mahagoni, der Hals ebenfalls. Die Halsform bezeichnet Gibson als Rounded. Der Korpus setzt am Hals beim 19. Bund ein (Vergleich LesPaul: 17).
Das Griffbrett ist aus Palisander mit Dot-Inlays, bei dem Modell in Weiß ist das Griffbrett aus Ebony. Die Kopfplatte sieht aus wie der Prototyp eines Jacksonheads, jedoch deutlich runder und steht in keinem Vergleich mit den Teils klobigen Kopfplatten der Les Pauls.
Die Tuner sind Mini-Grover in Chromoptik, passend zur Gesamterscheinung. Auch die Tune-o-matic Brücke und der Stopbar sind in dieser Chromoptik gehalten.
Die Gitarre hat 22. Jumbo-Bünde und ein weißes Schlagbrett.
Als Pickups sind 496R und 500T Hot Ceramics verbaut.
Weiter Technische Daten finden sich auf der Herstellerseite unter: http://www.gibson.com/print.aspx?aliaspath=/Products/GibsonElectric/Gibson%20Electric%20Guitars/X-Plorer/X-plorer
Nun zu den wichtigen Punkten:
Bespielbarkeit:
Die Bespielbarkeit ist fantastisch. Man gleitet über den Hals und ohne Probleme von den oberen in die unteren Bünde und wieder zurück. Auch Spieltechniken wie Bindings, Slides oder Vibrato lassen sich wirklich gut durchführen. Auch in den hohen Lagen hat man aufgrund des dünnen Halses keine Probleme.
Leider schmälert ein Aspekt etwas den guten Eindruck. Die Gitarre ist, bedingt durch ihre Form, schlecht im Sitzen zu spielen. Es ist möglich, braucht aber Anstrengung und Übung. Auch kann es manche Spiele stören, dass dort wo normalerweise der rechte Unterarm frei liegt, plötzlich der Korpus ist. Das ist nicht jedermanns Ding. Ich finde jedoch, dass man auf diesem Auswuchs seinen Arm gut ablegen kann und es überhaupt nicht unangenehm ist.
Klang:
Nun der Spannendste und wahrscheinlich Umstrittenste Teil meines Review.
(Gespielt auf einem Fender FM212)
In der nach-unten Position des Switches erhält man einen sehr knackigen, aggressiven Ton. Deutlich obertonreicher als der einer Les Paul, aber dafür auch nicht so warm.
Verzerrt eignet sich dieser Sound gut für Highgain-Massaker oder für wirklich kräftige Zerren, die sich problemlos durchsetzen. Clean nähert sich der Sound eher Stratmäßigen Gefilden an und ist somit im Bereich von Funk gut zu gebrauchen.
Wechselt man in die mittlere Switchposition wird der Klang spürbar wärmer, verliert aber nicht ganz seinen knackigen Charakter. Hier kann man im Zerr-Betrieb wirklich gut Riffs spielen, die ungemein Power machen und besonders im Punkbereich wirklich gute Dienste leisten. Der Cleansound eignet sich perfekt für die Begleitung einer Akustikgitarre oder insgesamt für einen augewogenen Cleansound in ruhigeren Parts.
Nun der letzte Streich. Die nach-oben Position. Hier verliert der Klang den Knack und nimmt noch mehr Wärme auf. Deshalb verwende ich diese Einstellung für an Blues orientierte Stücke sehr gerne. Ein wirklich schöner sanfter Ton, mit dem man ein wunderbar ein ruhiges Solo hinzaubern kann. Verzerrt man nun, kann man auch Santana-ähnliche Klänge erreichen, diesen cremigen Sound, je nachdem welche Verzerrer man einsetzt.
Für Metalverzerrer ist dieser Soundmodi, meiner Meinung nach, nicht so gut geeignet, da die Zerre zu schwer und träge klingt.
Alles in allem bemerkt man auf jeden Fall den obertonreichen Klang, der sich von den anderen gängigen Gibson Modellen abhebt (LP/SG). Insgesamt liegt die Klangwelt, die eine Explorer herausbekommt, zwischen diesen Modellen. Die Mittenbetontheit der SG und die Vintagewärme einer Les Paul findet man, nicht in ihrer Vollendung, aber doch schon gut ausgeprägt in dieser Gitarre wieder.
Die Gitarre spricht gut auf veschiedene Betonugen an und ist sehr felxibel. Die Humbucker machen dem Namen Hot Ceramics alle Ehre.
Gesamteindruck:
Es ist schade, dass viele durch den ersten Eindruck, den sie von der Gitarre gewinnen häufig abgeschreckt werden. Man denkt sich dann, Oh wieder so ne Metal-Axt. Das ist was für diese ungehobelten Schrammler!. Natürlich ist die Form gewagt und nicht alltäglich, aber das macht die Gitarre interessant. Auch für Gitarristen wie den frühen Eric Clapton.
Also was ist diese Gitarre? Ein Allzweckwunder? Nein, sie ist schon an der härteren Gangart angelegt und auch auf diese ausgereichtet. Aber wer ne gute Gibson sucht, sollte an dieser Gitarre nicht kopfschüttelnd vorbeigehen.
Gruß E.
P.S.: Bilder kommen heute noch
Morgen,
ich hab leider noch keinen wirklichen Testbericht zu der Gitarre gefunden und da ich nun eine habe, wird ich mich dran machen und versuchen das zu ändern.
Kauf:
Gekauft wurde die Gitarre über Ebay. Es war eine normale Versteigerung und ich hab dann für 620 den Zuschlag erhalten. Dazu kamen noch Verpackungs- und Versandkosten von insgesamt ca. 30. Also waren das zusammen 650.
Im Lieferumfang enthalten war der Gitarrenkoffer. Es ist die Ausführung in braun, mit dem pinken Plüschinnenfutter und mit, an die Gitarre angepasster, Form.
Gitarre:
Zu meiner Gitarre muss man jedoch sagen, dass sie 1992 hergestellt wurde und somit schon 14 Jahre auf dem Buckel hat. Das sieht man ihr an. Sie hat Dellen und Macken, teilweise ist der Lack etwas ab (Ein Veteran trägt seine Narben wie seine Medaillen [Kommentar meines Bruders als er die Gitarre sah]). Der Klang ist jedoch immer noch sehr gut.
Deshalb auch keine Bewertung für Verarbeitung (muss aber gut sein, sonst wäre die Gitarre nicht so fit, wie sie noch ist)!
Aussehen:
Die Gitarre ist blitzförmig gestaltet. Genauere Beschreibungen der Form werde ich nicht machen, es gibt Bilder, ich denke das reicht. Interessant ist jedoch der Vergleich zur ESP-Form. Dort heißt die Explorer EX und ist etwas kleiner und spitzer als das Gibson-Modell. Welches man bevorzugt ist Geschmackssache, mir gefiel jedoch die alte Gibson-Form besser.
Technische Daten:
Der Korpus ist aus Mahagoni, der Hals ebenfalls. Die Halsform bezeichnet Gibson als Rounded. Der Korpus setzt am Hals beim 19. Bund ein (Vergleich LesPaul: 17).
Das Griffbrett ist aus Palisander mit Dot-Inlays, bei dem Modell in Weiß ist das Griffbrett aus Ebony. Die Kopfplatte sieht aus wie der Prototyp eines Jacksonheads, jedoch deutlich runder und steht in keinem Vergleich mit den Teils klobigen Kopfplatten der Les Pauls.
Die Tuner sind Mini-Grover in Chromoptik, passend zur Gesamterscheinung. Auch die Tune-o-matic Brücke und der Stopbar sind in dieser Chromoptik gehalten.
Die Gitarre hat 22. Jumbo-Bünde und ein weißes Schlagbrett.
Als Pickups sind 496R und 500T Hot Ceramics verbaut.
Weiter Technische Daten finden sich auf der Herstellerseite unter: http://www.gibson.com/print.aspx?aliaspath=/Products/GibsonElectric/Gibson%20Electric%20Guitars/X-Plorer/X-plorer
Nun zu den wichtigen Punkten:
Bespielbarkeit:
Die Bespielbarkeit ist fantastisch. Man gleitet über den Hals und ohne Probleme von den oberen in die unteren Bünde und wieder zurück. Auch Spieltechniken wie Bindings, Slides oder Vibrato lassen sich wirklich gut durchführen. Auch in den hohen Lagen hat man aufgrund des dünnen Halses keine Probleme.
Leider schmälert ein Aspekt etwas den guten Eindruck. Die Gitarre ist, bedingt durch ihre Form, schlecht im Sitzen zu spielen. Es ist möglich, braucht aber Anstrengung und Übung. Auch kann es manche Spiele stören, dass dort wo normalerweise der rechte Unterarm frei liegt, plötzlich der Korpus ist. Das ist nicht jedermanns Ding. Ich finde jedoch, dass man auf diesem Auswuchs seinen Arm gut ablegen kann und es überhaupt nicht unangenehm ist.
Klang:
Nun der Spannendste und wahrscheinlich Umstrittenste Teil meines Review.
(Gespielt auf einem Fender FM212)
In der nach-unten Position des Switches erhält man einen sehr knackigen, aggressiven Ton. Deutlich obertonreicher als der einer Les Paul, aber dafür auch nicht so warm.
Verzerrt eignet sich dieser Sound gut für Highgain-Massaker oder für wirklich kräftige Zerren, die sich problemlos durchsetzen. Clean nähert sich der Sound eher Stratmäßigen Gefilden an und ist somit im Bereich von Funk gut zu gebrauchen.
Wechselt man in die mittlere Switchposition wird der Klang spürbar wärmer, verliert aber nicht ganz seinen knackigen Charakter. Hier kann man im Zerr-Betrieb wirklich gut Riffs spielen, die ungemein Power machen und besonders im Punkbereich wirklich gute Dienste leisten. Der Cleansound eignet sich perfekt für die Begleitung einer Akustikgitarre oder insgesamt für einen augewogenen Cleansound in ruhigeren Parts.
Nun der letzte Streich. Die nach-oben Position. Hier verliert der Klang den Knack und nimmt noch mehr Wärme auf. Deshalb verwende ich diese Einstellung für an Blues orientierte Stücke sehr gerne. Ein wirklich schöner sanfter Ton, mit dem man ein wunderbar ein ruhiges Solo hinzaubern kann. Verzerrt man nun, kann man auch Santana-ähnliche Klänge erreichen, diesen cremigen Sound, je nachdem welche Verzerrer man einsetzt.
Für Metalverzerrer ist dieser Soundmodi, meiner Meinung nach, nicht so gut geeignet, da die Zerre zu schwer und träge klingt.
Alles in allem bemerkt man auf jeden Fall den obertonreichen Klang, der sich von den anderen gängigen Gibson Modellen abhebt (LP/SG). Insgesamt liegt die Klangwelt, die eine Explorer herausbekommt, zwischen diesen Modellen. Die Mittenbetontheit der SG und die Vintagewärme einer Les Paul findet man, nicht in ihrer Vollendung, aber doch schon gut ausgeprägt in dieser Gitarre wieder.
Die Gitarre spricht gut auf veschiedene Betonugen an und ist sehr felxibel. Die Humbucker machen dem Namen Hot Ceramics alle Ehre.
Gesamteindruck:
Es ist schade, dass viele durch den ersten Eindruck, den sie von der Gitarre gewinnen häufig abgeschreckt werden. Man denkt sich dann, Oh wieder so ne Metal-Axt. Das ist was für diese ungehobelten Schrammler!. Natürlich ist die Form gewagt und nicht alltäglich, aber das macht die Gitarre interessant. Auch für Gitarristen wie den frühen Eric Clapton.
Also was ist diese Gitarre? Ein Allzweckwunder? Nein, sie ist schon an der härteren Gangart angelegt und auch auf diese ausgereichtet. Aber wer ne gute Gibson sucht, sollte an dieser Gitarre nicht kopfschüttelnd vorbeigehen.
Gruß E.
P.S.: Bilder kommen heute noch
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