Calmar
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Review: G&L Tribute Fallout
Indonesien - Inselstaat der Nasenaffen und Flachkopfkatzen. Ästhetik liegt bekanntermaßen im Auge des Betrachters, so ist es auch bei dieser im besagten Lande gefertigten und eigenständigen Gitarre. Fallout - der nukleare Niederschlag. Für die einen die Pest, den anderen zaubert sie ein Strahlen ins Gesicht . Und letzteres auch mir.
Ich habe ein Faible für Gitarren, die neben der Spur sind. Meine letzte Anschaffung solcher Art war eine Fender Pawn Shop 72 im Jahr 2011. Und irgendwie - auch wenn die Entscheidung unabhängig davon war - hatte ich den Eindruck, dass mit meinem Fallout-Kauf eine kleine Familienzusammenführung stattgefunden hat. Hier ist nun die intakte galaktische Familie mit der Space-Gen-Verwandtschaft:
Medium 23689 anzeigen
Angelehnt an G&L's SC-2 aus den frühen 1980ern findet sich bei der Fallout die entsprechende Korpusform und erinnert an Fender's Duo Sonic und Mustang. Neu ist das geschwungene Pickguard für den danelectroesquen Retro-Touch und die Kombination der Pickups und deren Schaltung: ein P-90 am Hals und ein splitbarer HH am Steg.
Diese Gitarre gehört zur Tribute-Serie - ein Unterschied zu den amerikanischen G&L Fallouts aus Fullerton. Günstiger in Indonesien gefertigt, Mahagoni- statt Sumpfesche-/Erle-Korpus, ohne Seymour-Duncan-HH am Steg und Vibrato. Eine PLEK-Maschine wird der Indoneserin auch nicht auf den Hals gehetzt. Aber dafür mit 399 Euro für ein USA-Preis-Drittel zu haben.
Lieferumfang
Die Tribute Fallout ist von einer Cartonage aus feinster Pappe umhüllt - schlichter Standard. Bei Auspellen fiel mir ein kleines Tütchen mit drei Inbusschlüsseln vor die Füße. Das war's auch schon.
(PS: Fast hätte ich schon wieder "Imbus" geschrieben, dabei ist es doch der Innen-Sechskant-Schlüssel von Bauer und Schauerte...)
Spezifikationen
Korpus: Mahagoni, Lackierung Sonic Blue
Hals: Ahorn geschraubt, Medium-C-Profil, getönter Hochglanz-Lack
Griffbrett: Ahorn, 22 Nickel-Bünde (Medium-Jumbo), 41,5-mm-Sattel, 12"-Radius
Tonabnehmer: G&L AW4470B Alnico HH (Steg), G&L AP4285B P-90 (Hals)
Brücke: G&L Saddle Lock Bridge (Über eine seitliche Schraube werden die einzelnen Saitenreiter zu einem Quasi-Block zusammengepresst...Plustain)
Schalten & Walten: 3-Wege-Pickup-Schalter, 1 Volumen-Poti, 1 Ton-Poti mit HH-Split-Funktion
Pickguard: Cremig - in Farbe und Schwung gleichermaßen
Saiten-Standard: 10-46
Die beiden anderen Farb-Varianten in Rot und Schwarz haben übrigens ein Palisander-Griffbrett...
Verarbeitung
Die Mechaniken sitzen fest an der Kopfplatte und sind gleichmäßig entlang der Kante ausgerichtet, der Sattel ist sauber einfasst mit ordentlichen Saitenkerben. An der Griffbrettkante sind die Bunddrähte angenehm abgerundt. Der Hals füllt am Korpusübergang die Tasche ohne Spalt aus.
Insgesamt ist die getönt-klare Halslackierung ohne Tadel aufgetragen, auch die Korpus-Lackierung ist einwandfrei. Pickups, Brücke und Pickguard sind ebenfalls exakt ausgerichtet und fest verschraubt.
Das Volumen-Poti hat einen geringen mechanischen Widerstand - ein reines Auflegen des kleinen Fingers reicht noch nicht zum durchgängigen Regeln. Der Ton-Poti ist sehr leichtläufig und hat ein ganz kleines Spiel senkrecht zur Achse. Ziemlich stramm (und gut) rastet der 3-Wege-Switch in seine obere und untere Stellung ein, in Mittelpostion zeigt er sich etwas locker. In der Buchse klinkt der Stecker fest ein.
Sound
Kurz und knapp: Sehr gut für diese Liga. Soundbeschreibungen haben ja immer so etwas Fantastisches im wahrsten Sinne der...ja, Fantasie. Liest sich aber gut, also...;-)
Der P90 liefert diese runde Rauheit, sehr schön in Kombination mit gepickten Akkorden und nicht allzu heftigem Akkord-Rhythmus-Spiel. Mein Fender Vaporizer Amp ist nicht gerade als Bass-Wunder bekannt und dort hört man (natürlich im Rahmen der Möglichkeiten) vom P90 kommend einen guten bassigen Punch. Den Amp vor die Sättigung gestellt und es wird schäbig schön.
Der Humbucker am Steg hat einen stattlichen Output und schneidet gut durch, wenn der Mix mal voller wird. Den habe ich aber kaum bis gar nicht als solchen im Einsatz. Denn am besten gefällt er mir im Split-Modus. Ich besitze keine Gitarre mit HH-Coil-Split und habe nur ein paar Erfahrungen durch Fremd-Spielen in Splitter-Kreisen. Und was mir da noch teilweise im Gedächtnis steckt, finde ich hier nicht: nämlich diesen etwas dünnen Sound mit mäßigen Pegel. Aber wie gesagt - mäßig ist da auch nur meine Erfahrung, absolut gehört allerdings top.
Meine Lieblingspostion ist die Pickup-Mittelstellung mit HH-Split: Helle Wärme mit Ansatz zum Ächzen - wunderbar.
Gesamteindruck
Wenn man sich mit Gitarren abseits der klassischen Formen und Spezifikationen anfreunden kann, dann empfehle ich dieses gute Stück hier ohne Einschränkungen. Eine kleine und feine Gitarre, die ihrem Preisniveau mehr als gerecht wird (399 Euro). Die Verarbeitung ist makellos und mit ihrem Sound ist sie speziell und gleichzeitig breit aufgestellt Sie ist wirklich sehr handlich durch ihre kleine Form und ihre Bespielbarkeit ist durch ihren Glanz-Hals mit C-Profil sehr gefällig. Die im Netz zu findenden Testberichte zeigen es auch: Coole Rocksau. Punkt.
Indonesien - Inselstaat der Nasenaffen und Flachkopfkatzen. Ästhetik liegt bekanntermaßen im Auge des Betrachters, so ist es auch bei dieser im besagten Lande gefertigten und eigenständigen Gitarre. Fallout - der nukleare Niederschlag. Für die einen die Pest, den anderen zaubert sie ein Strahlen ins Gesicht . Und letzteres auch mir.
Ich habe ein Faible für Gitarren, die neben der Spur sind. Meine letzte Anschaffung solcher Art war eine Fender Pawn Shop 72 im Jahr 2011. Und irgendwie - auch wenn die Entscheidung unabhängig davon war - hatte ich den Eindruck, dass mit meinem Fallout-Kauf eine kleine Familienzusammenführung stattgefunden hat. Hier ist nun die intakte galaktische Familie mit der Space-Gen-Verwandtschaft:
Medium 23689 anzeigen
Angelehnt an G&L's SC-2 aus den frühen 1980ern findet sich bei der Fallout die entsprechende Korpusform und erinnert an Fender's Duo Sonic und Mustang. Neu ist das geschwungene Pickguard für den danelectroesquen Retro-Touch und die Kombination der Pickups und deren Schaltung: ein P-90 am Hals und ein splitbarer HH am Steg.
Diese Gitarre gehört zur Tribute-Serie - ein Unterschied zu den amerikanischen G&L Fallouts aus Fullerton. Günstiger in Indonesien gefertigt, Mahagoni- statt Sumpfesche-/Erle-Korpus, ohne Seymour-Duncan-HH am Steg und Vibrato. Eine PLEK-Maschine wird der Indoneserin auch nicht auf den Hals gehetzt. Aber dafür mit 399 Euro für ein USA-Preis-Drittel zu haben.
Lieferumfang
Die Tribute Fallout ist von einer Cartonage aus feinster Pappe umhüllt - schlichter Standard. Bei Auspellen fiel mir ein kleines Tütchen mit drei Inbusschlüsseln vor die Füße. Das war's auch schon.
(PS: Fast hätte ich schon wieder "Imbus" geschrieben, dabei ist es doch der Innen-Sechskant-Schlüssel von Bauer und Schauerte...)
Spezifikationen
Korpus: Mahagoni, Lackierung Sonic Blue
Hals: Ahorn geschraubt, Medium-C-Profil, getönter Hochglanz-Lack
Griffbrett: Ahorn, 22 Nickel-Bünde (Medium-Jumbo), 41,5-mm-Sattel, 12"-Radius
Tonabnehmer: G&L AW4470B Alnico HH (Steg), G&L AP4285B P-90 (Hals)
Brücke: G&L Saddle Lock Bridge (Über eine seitliche Schraube werden die einzelnen Saitenreiter zu einem Quasi-Block zusammengepresst...Plustain)
Schalten & Walten: 3-Wege-Pickup-Schalter, 1 Volumen-Poti, 1 Ton-Poti mit HH-Split-Funktion
Pickguard: Cremig - in Farbe und Schwung gleichermaßen
Saiten-Standard: 10-46
Die beiden anderen Farb-Varianten in Rot und Schwarz haben übrigens ein Palisander-Griffbrett...
Verarbeitung
Die Mechaniken sitzen fest an der Kopfplatte und sind gleichmäßig entlang der Kante ausgerichtet, der Sattel ist sauber einfasst mit ordentlichen Saitenkerben. An der Griffbrettkante sind die Bunddrähte angenehm abgerundt. Der Hals füllt am Korpusübergang die Tasche ohne Spalt aus.
Insgesamt ist die getönt-klare Halslackierung ohne Tadel aufgetragen, auch die Korpus-Lackierung ist einwandfrei. Pickups, Brücke und Pickguard sind ebenfalls exakt ausgerichtet und fest verschraubt.
Das Volumen-Poti hat einen geringen mechanischen Widerstand - ein reines Auflegen des kleinen Fingers reicht noch nicht zum durchgängigen Regeln. Der Ton-Poti ist sehr leichtläufig und hat ein ganz kleines Spiel senkrecht zur Achse. Ziemlich stramm (und gut) rastet der 3-Wege-Switch in seine obere und untere Stellung ein, in Mittelpostion zeigt er sich etwas locker. In der Buchse klinkt der Stecker fest ein.
Sound
Kurz und knapp: Sehr gut für diese Liga. Soundbeschreibungen haben ja immer so etwas Fantastisches im wahrsten Sinne der...ja, Fantasie. Liest sich aber gut, also...;-)
Der P90 liefert diese runde Rauheit, sehr schön in Kombination mit gepickten Akkorden und nicht allzu heftigem Akkord-Rhythmus-Spiel. Mein Fender Vaporizer Amp ist nicht gerade als Bass-Wunder bekannt und dort hört man (natürlich im Rahmen der Möglichkeiten) vom P90 kommend einen guten bassigen Punch. Den Amp vor die Sättigung gestellt und es wird schäbig schön.
Der Humbucker am Steg hat einen stattlichen Output und schneidet gut durch, wenn der Mix mal voller wird. Den habe ich aber kaum bis gar nicht als solchen im Einsatz. Denn am besten gefällt er mir im Split-Modus. Ich besitze keine Gitarre mit HH-Coil-Split und habe nur ein paar Erfahrungen durch Fremd-Spielen in Splitter-Kreisen. Und was mir da noch teilweise im Gedächtnis steckt, finde ich hier nicht: nämlich diesen etwas dünnen Sound mit mäßigen Pegel. Aber wie gesagt - mäßig ist da auch nur meine Erfahrung, absolut gehört allerdings top.
Meine Lieblingspostion ist die Pickup-Mittelstellung mit HH-Split: Helle Wärme mit Ansatz zum Ächzen - wunderbar.
Gesamteindruck
Wenn man sich mit Gitarren abseits der klassischen Formen und Spezifikationen anfreunden kann, dann empfehle ich dieses gute Stück hier ohne Einschränkungen. Eine kleine und feine Gitarre, die ihrem Preisniveau mehr als gerecht wird (399 Euro). Die Verarbeitung ist makellos und mit ihrem Sound ist sie speziell und gleichzeitig breit aufgestellt Sie ist wirklich sehr handlich durch ihre kleine Form und ihre Bespielbarkeit ist durch ihren Glanz-Hals mit C-Profil sehr gefällig. Die im Netz zu findenden Testberichte zeigen es auch: Coole Rocksau. Punkt.
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