smack1081
Registrierter Benutzer
Hallo zusammen,
nun ist es an der Zeit, meiner kleinen blonden Tele mal ein paar zeilen zu widmen!
Modell und Features
Es handelt sich um eine Fender Telecaster American Vintage 52 Reissue aus dem Jahre 2005, natürlich in butterscotch blonde.
Features sind sicherlich bekannt, Ash-Body, Maple Neck (One-Piece). Dazu kommen sehr genau reproduzierte Features der originalen 52er Baureihe bis hin zu den einfachen Schlitzschrauben, die damals statt Kreuzschlitz verwendet wurden, dem Ashtray und dem Tweed-Case mit orangem Innenfutter.
Story
Vor gut drei Jahren schien die Zeit reif für eine Telecaster. Bislang war ich Stratspieler, hatte nebenbei eine Gibson LP Studio und eine Gibson Blues Hawk. So schenkte ich mir zum Geburtstag 2004 eine schwarze 99er American Standard Tele mit Maple-Neck. Diese Gitarre spielte ich relativ häufig und überall, insbesondere in meiner Cover-Band, da sie wirklich alle Sounds abdeckte. Das Problem war aber, dass sie zwar alles konnte, aber nirgendwo herausstach, sie war mir zu beliebig und auch zu wenig telecasterig. Also wurde sie ohne Wertverlust nach einem Jahr verkauft. Das Geld ließ sich dann in eine wirklich gute Gelegenheit investieren: Die 52 RI sprang mich an und ließ mich nicht los. Da war sie, DIE Tele, die ich gesucht hatte: klassisch blond, Vintage-Vibe... alles toll...zack: VERLIEBT. Ich hab Sie allerdings blind gekauft und nicht angetestet... Es folgte Part II:
Auspacken und Kennenlernen
Der freundliche DHL-Bote brachte wenig später ein großes Paket, meine Augen glänzten!
Die Tele ist sehr gut verarbeitet, keinerlei Kritikpunkte. Sie ist mit 3,7 kg nicht die Leichteste, was mich anfangs ein wenig abschreckte, hört man doch gerne "je leichter, je besser". Ansonsten alles so, wie man es erwartet, keinerlei Spielereien, einfach ein Arbeitstier. Was schön ist, ist die Farbe, die noch recht hellblond ist. neuere 52 RIs haben oftmals ein sehr rot-bräunliches Blond, was mir persönlich einfach zu dunkel ist und auch m.M. nach nicht der originalen 1952 entspricht. Body scheint übrigens einteilig zu sein, ich entdrecke keine Übergänge in der sehr gleichmäßigen und schönen Maserung!
Und ab unter die Fingers
Der erste Akkord, trocken gespielt, ließ die Sonne aufgehen. Die Gitarre klingt sehr offen, brilliant und kompakt mit schönem Obertonspektrum. Verwende 0.10er Saiten, die auch ab Werk drauf waren (mittlerweile bei allen Gitarren d`dadario). Was mich wirklich packte war die ungeheure Schwingfreude der Tele. Auf den Schoß gelegt spürt man jeden Saitenanschlag lang und gleichmäßig schwingen, das Sustain ist gleichmäßig und lang. Je nach Handstellung lassen sich allein im Berich Neck-Ende bis Bridge unterschiedlichste Klangfarben entlocken. Die Basssaiten klingen punshig, sehr definiert, wirklich toll. Der Hals ist aufgrund der Lackierung im ersten Moment etwas klebrig, das hat sich aber nach etwas längerem Spielen gelegt. Etwas ungewohnt war für mich die Rundung des Griffbretts, kam ich doch von einer relativ flachen 1989er Strat Plus (= Am Std. Griffbrett). Bei der Tele muss man mehr arbeiten, gerade bei den Bendings. Das wirkt sich aber durchaus positiv auf das Spielverhalten aus, da man sauberer spielt, wenn man sich etwas anstrengen muss, Ich mag das Gefühl, etwas kämpfen zu müssen, daher war ich auch nie Fan von hyperflachen Düsenjäger-Geigen ala Jackso, Ibanez und Co. Der Hals der Tele steht gesund im Futter, feines rundes C, nicht annähernd so fett wie die halben Baseballschläger z.B. einer Nocaster.
Update I
Zuallererst mal ab in den Gitarrenshop und die 52-Schaltung mit "Neck-PU-In-Taschentuch-Sound" in die normale Standardschaltung umbauen lassen.
Am Amp
Ich spare mir aussagen wie "sagenhaft, toll, das Beste", denn das liegt in den Ohren des Zuhörers/Spielers und jeder würde das wohl über sein Instrument sagen, es sei denn, er hat es von der bösen Schwiegermutter geerbt.
Die Tele klingt -neutral betrachtet- einfach so, wie man eine gute Telecaster kennt. In Neck-PU-Stellung etwas hohler und holziger, nicht ganz so "poliert" wie eine Strat, in der Zwischenposition serh ausgewogen, an der Bridge beißend, klar, laut aber zum Glück nicht schneidend oder spitz bzw. zu höhenlastig.
Im Crunch-Kanal bleibt alles gut, insbesondere geht der Soundcharakter der Gitarre und der einzelnen Stellungen der PUs nicht verloren (H&K Tubefactor vor Fender Blues Deluxe Amp). Die Tele matscht nicht, jeder Anschlag ist definiert und hörbar, das Sustain ist sauber und lang.
Was mich wundert ist, wie gut die Tele mit crunchigen Blues- und Classic-Rock Einstellungen harmoniert, denkt man doch immer gleich an hypercleanes Country-Getwange bei dem Wort Telecaster. NEIN, sie ist vielseitig und überzeugend.
Update II
Mittlerweile habe ich die original-PUs durch Fender Custom Shop No-Caster PUs getauscht. Diese Verändern den Grundsound nicht, bieten aber in allen oben genannten belangen das gewisse "Mehr": Mehr Brillianz, mehr Power, mehr Telecaster. Ein Update, was ich jedem empfehlen kann, der auf wirklich tolle klassische Telesounds steht.
All in All
So wie sie jetzt ist, ist es für mich die perfekte Vintage-Tele. Es gibt viele gute Varianten, auch von anderen Herstellern und natürlich aus dem Custom Shop. Ich mag allerdings einerseits diese sehr originale Erscheinung (ja, dass Fender draufsteht ist auch ein Punkt), andererseits sind die CS-Fender einfach sehr teuer (was einen Gegenwert hat, seitdem ich meine CS Relic Strat habe, weiß ich, dass sie es auch Wert sind).
Insofern ist die 52 AV eine hochwertige, detailgetreue, gut klingende Telecaster mit einem vernünftigen P-/L-Verhältnis.
Zum Schluss
Ich hoffe, mein Review hat Euch gefallen und Ihr gebt mir ein wenig Feedback, Fragen, Kritik etc.
Bis dahin
Euer
Dave aka smack1081
Und nun: Vorhang auf!
nun ist es an der Zeit, meiner kleinen blonden Tele mal ein paar zeilen zu widmen!
Modell und Features
Es handelt sich um eine Fender Telecaster American Vintage 52 Reissue aus dem Jahre 2005, natürlich in butterscotch blonde.
Features sind sicherlich bekannt, Ash-Body, Maple Neck (One-Piece). Dazu kommen sehr genau reproduzierte Features der originalen 52er Baureihe bis hin zu den einfachen Schlitzschrauben, die damals statt Kreuzschlitz verwendet wurden, dem Ashtray und dem Tweed-Case mit orangem Innenfutter.
Story
Vor gut drei Jahren schien die Zeit reif für eine Telecaster. Bislang war ich Stratspieler, hatte nebenbei eine Gibson LP Studio und eine Gibson Blues Hawk. So schenkte ich mir zum Geburtstag 2004 eine schwarze 99er American Standard Tele mit Maple-Neck. Diese Gitarre spielte ich relativ häufig und überall, insbesondere in meiner Cover-Band, da sie wirklich alle Sounds abdeckte. Das Problem war aber, dass sie zwar alles konnte, aber nirgendwo herausstach, sie war mir zu beliebig und auch zu wenig telecasterig. Also wurde sie ohne Wertverlust nach einem Jahr verkauft. Das Geld ließ sich dann in eine wirklich gute Gelegenheit investieren: Die 52 RI sprang mich an und ließ mich nicht los. Da war sie, DIE Tele, die ich gesucht hatte: klassisch blond, Vintage-Vibe... alles toll...zack: VERLIEBT. Ich hab Sie allerdings blind gekauft und nicht angetestet... Es folgte Part II:
Auspacken und Kennenlernen
Der freundliche DHL-Bote brachte wenig später ein großes Paket, meine Augen glänzten!
Die Tele ist sehr gut verarbeitet, keinerlei Kritikpunkte. Sie ist mit 3,7 kg nicht die Leichteste, was mich anfangs ein wenig abschreckte, hört man doch gerne "je leichter, je besser". Ansonsten alles so, wie man es erwartet, keinerlei Spielereien, einfach ein Arbeitstier. Was schön ist, ist die Farbe, die noch recht hellblond ist. neuere 52 RIs haben oftmals ein sehr rot-bräunliches Blond, was mir persönlich einfach zu dunkel ist und auch m.M. nach nicht der originalen 1952 entspricht. Body scheint übrigens einteilig zu sein, ich entdrecke keine Übergänge in der sehr gleichmäßigen und schönen Maserung!
Und ab unter die Fingers
Der erste Akkord, trocken gespielt, ließ die Sonne aufgehen. Die Gitarre klingt sehr offen, brilliant und kompakt mit schönem Obertonspektrum. Verwende 0.10er Saiten, die auch ab Werk drauf waren (mittlerweile bei allen Gitarren d`dadario). Was mich wirklich packte war die ungeheure Schwingfreude der Tele. Auf den Schoß gelegt spürt man jeden Saitenanschlag lang und gleichmäßig schwingen, das Sustain ist gleichmäßig und lang. Je nach Handstellung lassen sich allein im Berich Neck-Ende bis Bridge unterschiedlichste Klangfarben entlocken. Die Basssaiten klingen punshig, sehr definiert, wirklich toll. Der Hals ist aufgrund der Lackierung im ersten Moment etwas klebrig, das hat sich aber nach etwas längerem Spielen gelegt. Etwas ungewohnt war für mich die Rundung des Griffbretts, kam ich doch von einer relativ flachen 1989er Strat Plus (= Am Std. Griffbrett). Bei der Tele muss man mehr arbeiten, gerade bei den Bendings. Das wirkt sich aber durchaus positiv auf das Spielverhalten aus, da man sauberer spielt, wenn man sich etwas anstrengen muss, Ich mag das Gefühl, etwas kämpfen zu müssen, daher war ich auch nie Fan von hyperflachen Düsenjäger-Geigen ala Jackso, Ibanez und Co. Der Hals der Tele steht gesund im Futter, feines rundes C, nicht annähernd so fett wie die halben Baseballschläger z.B. einer Nocaster.
Update I
Zuallererst mal ab in den Gitarrenshop und die 52-Schaltung mit "Neck-PU-In-Taschentuch-Sound" in die normale Standardschaltung umbauen lassen.
Am Amp
Ich spare mir aussagen wie "sagenhaft, toll, das Beste", denn das liegt in den Ohren des Zuhörers/Spielers und jeder würde das wohl über sein Instrument sagen, es sei denn, er hat es von der bösen Schwiegermutter geerbt.
Die Tele klingt -neutral betrachtet- einfach so, wie man eine gute Telecaster kennt. In Neck-PU-Stellung etwas hohler und holziger, nicht ganz so "poliert" wie eine Strat, in der Zwischenposition serh ausgewogen, an der Bridge beißend, klar, laut aber zum Glück nicht schneidend oder spitz bzw. zu höhenlastig.
Im Crunch-Kanal bleibt alles gut, insbesondere geht der Soundcharakter der Gitarre und der einzelnen Stellungen der PUs nicht verloren (H&K Tubefactor vor Fender Blues Deluxe Amp). Die Tele matscht nicht, jeder Anschlag ist definiert und hörbar, das Sustain ist sauber und lang.
Was mich wundert ist, wie gut die Tele mit crunchigen Blues- und Classic-Rock Einstellungen harmoniert, denkt man doch immer gleich an hypercleanes Country-Getwange bei dem Wort Telecaster. NEIN, sie ist vielseitig und überzeugend.
Update II
Mittlerweile habe ich die original-PUs durch Fender Custom Shop No-Caster PUs getauscht. Diese Verändern den Grundsound nicht, bieten aber in allen oben genannten belangen das gewisse "Mehr": Mehr Brillianz, mehr Power, mehr Telecaster. Ein Update, was ich jedem empfehlen kann, der auf wirklich tolle klassische Telesounds steht.
All in All
So wie sie jetzt ist, ist es für mich die perfekte Vintage-Tele. Es gibt viele gute Varianten, auch von anderen Herstellern und natürlich aus dem Custom Shop. Ich mag allerdings einerseits diese sehr originale Erscheinung (ja, dass Fender draufsteht ist auch ein Punkt), andererseits sind die CS-Fender einfach sehr teuer (was einen Gegenwert hat, seitdem ich meine CS Relic Strat habe, weiß ich, dass sie es auch Wert sind).
Insofern ist die 52 AV eine hochwertige, detailgetreue, gut klingende Telecaster mit einem vernünftigen P-/L-Verhältnis.
Zum Schluss
Ich hoffe, mein Review hat Euch gefallen und Ihr gebt mir ein wenig Feedback, Fragen, Kritik etc.
Bis dahin
Euer
Dave aka smack1081
Und nun: Vorhang auf!
- Eigenschaft