Sicmaggot08
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Einleitung
Gekauft hab ich mir die Strat da ich schon das ein oder andere Mal mit einer geliebäugelt habe. Eigentlich weniger wegen dem Sound sondern mehr wegen dem Prestige! Und mal ehrlich eine Strat ist doch der Inbegriff der E-Gitarre!
Angefangen hat es zur NAMM 2013. Da sind mir die neuen Standard Plus Strats aufgefallen die mir wegen der schönen Decken und von den Videos und Bildern auf Anhieb gefielen. Allerdings war mir die Standard Strat als Gitarrenexperiment doch etwas zu teuer und zweitens war ich mir nicht sicher ob eine Strat auch meinem Stil entspricht (spiele viel Metal). Zwar hab ich eine Standard Strat im örtlichen Gitarrenladen angespielt und sie gefiel mir auch, aber ich wollte nicht 500-600 für eine Gitarre ausgeben die dann vielleicht nach 2 Wochen nur rum hängt. Dazu kam noch, dass mir ein Angebot für eine ESP Horizon unter gekommen ist, zu dem ich nicht Nein sagen konnte und deshalb auch der Geldbeutel etwas strapaziert gewesen wäre. Also hab ich mir die Strat wieder aus dem Kopf geschlagen allerdings nicht lange. Bei der letzten Thomann Bestellung hab ich noch so durchgeblättert (mach immer eine Großbestellung) und da bin ich über die Squier Bullet Strat gestolpert. Und dann schlug G.A.S. wieder zu! Die Rezensionen klangen vielversprechend und der Preis war auch vertretbar um das Ganze mal auszuprobieren und mit dem Rückgaberecht war ich sowieso auf der sicheren Seite. Hinzu kam noch, dass ich mit der Squier über die Versandkostengrenze gekommen bin, als noch ein Grund zuzuschlagen. Gesagt getan, war sie im Warenkorb.
Technische Daten
Linde Korpus
Ahorn Hals, Bolt-on
Palisander Griffbrett
21 Medium Bünde
Mensur 648 mm
Sattelbreite 42 mm
Vintage Tremolo
1x Humbucker am Steg und 2x Single Coils Hals und middle Position
1-lagiges weißes Schlagbrett
5-weg Schalter
chrome Hardware
Farbe: Brown Sunburst
Verarbeitung
Diesen Punkt muss ich etwas ausführlicher schreiben. Wer meine Equipmentliste kennt, der weiß dass ich gern ESP spiele. Daher war mir von Anfang an klar, dass sich die Squier wohl schwer mit einer ESP in punkto Verarbeitung und Sound messen lassen kann. Meine Erwartungen waren daher vor dem Eintreffen der Gitarre auch relativ gelassen was kann man schon für eine Gitarren um 105 erwarten.
Beim Auspacken galt mein Augenmerk sofort Beschädigungen oder unsauber verarbeiteten Stellen, scharfen Bünden, usw. Neben ein paar Ausfransungen vom Sattel feilen, die mit dem Fingernagel zu entfernen waren, hat die Gitarre einen kleinen Mangel. Am Ende des skunk-stripes ist das Mittelholz geringfügig zu kurz weshalb eine kleine Lücke entstanden ist, die man aber beim Greifen nur geringfügig spürt. Man könnte es auch als optischen Mangel bezeichnen und man muss wirklich genau hinsehen um sowas zu entdecken.
Entgegen den Bilder auf der Thomann Seite hat die Squier sogar den Fender typischen skunk-stripe, was mich in Anbetracht des Preises schon überrascht hat. Der Hals macht damit einen stabilen Eindruck und ist allgemein sehr gut verarbeitet. Er sitzt exakt in der Halstasche und die Bünde sind sauber abgetrennt. Das Griffbrett besteht aus einem sehr schönen, gleichmäßig gemaserten Stück Rosewood. Der Hals ist leicht satin lackiert und fühlt sich damit sehr gut an. Die Mechaniken sitzen auch fest, sind aber mMn sehr schwergängig. Bei manchen Saiten muss man schon richtig Kraft aufwänden, vielleicht bessert sich das noch wenn man sie ein paar Mal hin- und herdreht.
Beim dreiteiligen Korpus gibt es nichts zu beanstanden. Die Lackierung ist, ich hab die Gitarre mal wirklich 5 Minuten genauestens untersucht, perfekt. Keine Staubeinschlüsse, keine Lacknasen, nichts! Auch die Anbauteile machen einen sehr soliden Eindruck. Die Potis laufen einwandfrei, nicht zu schwer und nicht zu leicht. Die Buchse, die sich manchmal schnell lockert, sitzt nach rund zwei Wochen immer noch so fest wie am ersten Tag.
Allgemein ist die Gitarre relativ leicht und klingt trocken angespielt sehr hell und spritzig. Die Grundeinstellung war, bis auf die Stimmung, meinem Erachten nach wirklich OK. Ein Anfänger könnte also ohne große Hindernisse sofort losspielen. Ich hab die Gitarre aber trotzdem nach meinen Vorstellungen etwas nachjustiert (Trussrod, Saitenlage, Pickuphöhe). Auch das Tremolo war sehr streng eingestellt. Ich hab die Federn etwas gelockert, jetzt lässt sich das Tremolo etwas leichter bewegen. Inbusschlüssel und eine zusätzliche Tremolofeder sind übrigens dabei. Einstellarbeiten sind damit sehr einfach zu machen.
Grundsätzlich bin ich von der Verarbeitung schwer begeistert! Für rund 100 ein so gutes Instrument zu bekommen hat mich sehr gewundert! Gut, ein paar Kleinigkeiten gibt es schon, aber ich finde, dass das den Gesamteindruck nicht mindert. Ich hab auch beschlossen die Gitarre zu behalten und nicht an Thomann zurück zu schicken. Im schlimmsten Fall bekomme ich tatsächlich eine Schlechtere mit wirklich groben Mängeln. Das Risiko möchte ich nicht eingehen und über die zwei Kleinigkeiten (Halsunsauberkeit, Mechaniken) kann ich hinwegsehen. Wie gesagt, sind Kleinigkeiten und ist, trotz des günstigen Preises, jammern auf hohem Niveau.
Bespielbarkeit
Bespielen lässt sie sich finde ich super! Durch den im Vergleich zu den ESPs flacheren Halsradius lassen sich Akkorde sehr easy spielen. Das Halsprofil ist mMn auch sehr angenehm. Nicht flach aber auch nicht besonders dünn.
Die Gitarre hängt aufgrund ihres geringen Gewichts, sehr angenehm am Gurt. Die Halskonstruktion stört nicht beim Spielen und alle Bünde sind gut erreichbar. Ich hab von Anfang an als ein sehr gutes Gefühl gehabt. Die Gitarre greift sich sehr wertig an. Die Bespielbarkeit finde ich sehr gut. Klar, meine ESPs haben eine etwas niedrigere Saitenlage und fühlen sich etwas ergonomischer an, aber wenn man bedenkt was die Squier kostet, finde ich die Bespielbarkeit enorm gut. Shredden ist also auch mit dieser Gitarre machbar und macht Spass! Was etwas stört sind die Medium-Jumbo Bünde, da man bei Bendings die Saiten schnell aufs Griffbrett drückt und einen Widerstand spürt. Ist aber Geschmackssache.
Das Vintage Tremolo verrichtet seinen Dienst auch ganz zuverlässig. Allerdings verstimmen sich die Saiten bei wirklich extremer Verwendung. Mag vielleicht an den Saitenniederhaltern und am Steg liegen, dass die Saiten nicht ganz in ihre Ausgangsposition zurück finden. Bei normaler Verwendung ist das Tremolo aber sehr stimmstabil.
Sound
Neben der guten Verarbeitung war der Sound die zweite Überraschung dieser Gitarre. Zunächst mal den Bridge-Pickup gewählt und ein paar Powerchords gespielt, war ich fast geschockt als es aus der Box donnerte! Erwartet hab ich einen dumpfen und matschigen Brei, aber nichts da! Der Humbucker hat richtig Saft, atmet richtig durch und bricht selbst bei High-Gain nicht ein. Die Saitentrennung ist sehr differenziert und auch bei palm-mutes matscht der Humbucker nur sehr gering. Eigentlich hatte ich befürchtet, dass mit der Squier kein ordentlicher Metalsound zu machen sei die Gitarre hat mir aber anderes bewiesen. Klar, gegen das Klangbild eines EMG oder Duncan Distortion kommen die Pickups dann nicht an, aber wenn man bedenkt was ein EMG oder SD Pickup im Vergleich zur Squier kostet, muss man sagen das die Pickups super sind.
Die anderen Stellungen sind, soweit ich das als Stratneuling beurteilen kann, obligatorisch. Der Singlecoil in der Mitte bringt einen sehr drahtigen und nasalen Ton, während der Neck-Singlecoil wieder etwas weicher klingt, aber dennoch den Singlecoil-Charakter beibehält. Hier ist es dienlicher das Gain-Poti zurück zu drehen um einen blusigeren Sound zu erreichen. Auch die Zwischenpositionen klingen nochmal eine Spur anders und mit den beiden Tonpotis für den Mittel- und Neck-Pickup lassen sich noch mehr Soundvarianten realisieren.
Allgemein bestätigt sich aber das trocken angespielte Klangbild. Die Gitarre klingt naja, wahrscheinlich so wie eine Strat wohl klingt!? Also eher drahtig und spitz. Gerade die Mitten und Höhen sind die Frequenzen die diese Gitarre gut bedient. Das warme Klangbild einer LP hat sie einfach nicht. Ich möchte das aber gar nicht mit gut oder schlecht beurteilen - für Rock und Metal-Sachen finde ich den Sound sogar sehr passend.
Ich bin auch beim Sound beeindruckt, was für rund 100 in dieser Gitarre steckt. Metal, Rock, Clean, Blues, Funk, ich glaube da ist für jeden was drin. Die Gitarre ist enorm vielseitig was wiederum gerade Anfängern ein großes Anliegen sein dürfte.
Fazit
Ich bin von der Gitarre sehr begeistert! Sound, Verarbeitung, Vielseitigkeit, Werkseinstellung sind absolut Top! 100% perfekt ist sie zwar nicht, aber wenn man sich den Preis vor Augen hält, fragt man sich schon wie man um das Geld eine so gute Gitarre bauen kann.
Man muss allerdings bedenken, dass die Gitarre in Indonesien gebaut wird und Dinge wie Materialherkunft, Arbeitsbedingungen, Umweltauflagen, usw. fraglich bleiben bzw. zu hoffen bleibt, dass diese Kosten auch fair in den Preis eingerechnet wurden. Lässt sich leider schwer nachvollziehen, was ebenfalls ein kleiner Kritikpunkt ist.
Nichtsdestotrotz, würde ich die Gitarre jedem Anfänger wärmstens empfehlen! Ein so vielseitiges und gut klingendes Instrument für kleines Geld hab ich nicht erwartet und begeistert mich noch immer! Von mir gibts eine Kaufempfehlung!
Da mich das Strat-Experiment so mitgerissen hat, bin ich sogar am Überlegen ob ich mir nicht irgendwann die Standard Strat holen soll..!?!?
Zum Schluss noch Bilder der Strat:
Gekauft hab ich mir die Strat da ich schon das ein oder andere Mal mit einer geliebäugelt habe. Eigentlich weniger wegen dem Sound sondern mehr wegen dem Prestige! Und mal ehrlich eine Strat ist doch der Inbegriff der E-Gitarre!
Angefangen hat es zur NAMM 2013. Da sind mir die neuen Standard Plus Strats aufgefallen die mir wegen der schönen Decken und von den Videos und Bildern auf Anhieb gefielen. Allerdings war mir die Standard Strat als Gitarrenexperiment doch etwas zu teuer und zweitens war ich mir nicht sicher ob eine Strat auch meinem Stil entspricht (spiele viel Metal). Zwar hab ich eine Standard Strat im örtlichen Gitarrenladen angespielt und sie gefiel mir auch, aber ich wollte nicht 500-600 für eine Gitarre ausgeben die dann vielleicht nach 2 Wochen nur rum hängt. Dazu kam noch, dass mir ein Angebot für eine ESP Horizon unter gekommen ist, zu dem ich nicht Nein sagen konnte und deshalb auch der Geldbeutel etwas strapaziert gewesen wäre. Also hab ich mir die Strat wieder aus dem Kopf geschlagen allerdings nicht lange. Bei der letzten Thomann Bestellung hab ich noch so durchgeblättert (mach immer eine Großbestellung) und da bin ich über die Squier Bullet Strat gestolpert. Und dann schlug G.A.S. wieder zu! Die Rezensionen klangen vielversprechend und der Preis war auch vertretbar um das Ganze mal auszuprobieren und mit dem Rückgaberecht war ich sowieso auf der sicheren Seite. Hinzu kam noch, dass ich mit der Squier über die Versandkostengrenze gekommen bin, als noch ein Grund zuzuschlagen. Gesagt getan, war sie im Warenkorb.
Technische Daten
Linde Korpus
Ahorn Hals, Bolt-on
Palisander Griffbrett
21 Medium Bünde
Mensur 648 mm
Sattelbreite 42 mm
Vintage Tremolo
1x Humbucker am Steg und 2x Single Coils Hals und middle Position
1-lagiges weißes Schlagbrett
5-weg Schalter
chrome Hardware
Farbe: Brown Sunburst
Verarbeitung
Diesen Punkt muss ich etwas ausführlicher schreiben. Wer meine Equipmentliste kennt, der weiß dass ich gern ESP spiele. Daher war mir von Anfang an klar, dass sich die Squier wohl schwer mit einer ESP in punkto Verarbeitung und Sound messen lassen kann. Meine Erwartungen waren daher vor dem Eintreffen der Gitarre auch relativ gelassen was kann man schon für eine Gitarren um 105 erwarten.
Beim Auspacken galt mein Augenmerk sofort Beschädigungen oder unsauber verarbeiteten Stellen, scharfen Bünden, usw. Neben ein paar Ausfransungen vom Sattel feilen, die mit dem Fingernagel zu entfernen waren, hat die Gitarre einen kleinen Mangel. Am Ende des skunk-stripes ist das Mittelholz geringfügig zu kurz weshalb eine kleine Lücke entstanden ist, die man aber beim Greifen nur geringfügig spürt. Man könnte es auch als optischen Mangel bezeichnen und man muss wirklich genau hinsehen um sowas zu entdecken.
Entgegen den Bilder auf der Thomann Seite hat die Squier sogar den Fender typischen skunk-stripe, was mich in Anbetracht des Preises schon überrascht hat. Der Hals macht damit einen stabilen Eindruck und ist allgemein sehr gut verarbeitet. Er sitzt exakt in der Halstasche und die Bünde sind sauber abgetrennt. Das Griffbrett besteht aus einem sehr schönen, gleichmäßig gemaserten Stück Rosewood. Der Hals ist leicht satin lackiert und fühlt sich damit sehr gut an. Die Mechaniken sitzen auch fest, sind aber mMn sehr schwergängig. Bei manchen Saiten muss man schon richtig Kraft aufwänden, vielleicht bessert sich das noch wenn man sie ein paar Mal hin- und herdreht.
Beim dreiteiligen Korpus gibt es nichts zu beanstanden. Die Lackierung ist, ich hab die Gitarre mal wirklich 5 Minuten genauestens untersucht, perfekt. Keine Staubeinschlüsse, keine Lacknasen, nichts! Auch die Anbauteile machen einen sehr soliden Eindruck. Die Potis laufen einwandfrei, nicht zu schwer und nicht zu leicht. Die Buchse, die sich manchmal schnell lockert, sitzt nach rund zwei Wochen immer noch so fest wie am ersten Tag.
Allgemein ist die Gitarre relativ leicht und klingt trocken angespielt sehr hell und spritzig. Die Grundeinstellung war, bis auf die Stimmung, meinem Erachten nach wirklich OK. Ein Anfänger könnte also ohne große Hindernisse sofort losspielen. Ich hab die Gitarre aber trotzdem nach meinen Vorstellungen etwas nachjustiert (Trussrod, Saitenlage, Pickuphöhe). Auch das Tremolo war sehr streng eingestellt. Ich hab die Federn etwas gelockert, jetzt lässt sich das Tremolo etwas leichter bewegen. Inbusschlüssel und eine zusätzliche Tremolofeder sind übrigens dabei. Einstellarbeiten sind damit sehr einfach zu machen.
Grundsätzlich bin ich von der Verarbeitung schwer begeistert! Für rund 100 ein so gutes Instrument zu bekommen hat mich sehr gewundert! Gut, ein paar Kleinigkeiten gibt es schon, aber ich finde, dass das den Gesamteindruck nicht mindert. Ich hab auch beschlossen die Gitarre zu behalten und nicht an Thomann zurück zu schicken. Im schlimmsten Fall bekomme ich tatsächlich eine Schlechtere mit wirklich groben Mängeln. Das Risiko möchte ich nicht eingehen und über die zwei Kleinigkeiten (Halsunsauberkeit, Mechaniken) kann ich hinwegsehen. Wie gesagt, sind Kleinigkeiten und ist, trotz des günstigen Preises, jammern auf hohem Niveau.
Bespielbarkeit
Bespielen lässt sie sich finde ich super! Durch den im Vergleich zu den ESPs flacheren Halsradius lassen sich Akkorde sehr easy spielen. Das Halsprofil ist mMn auch sehr angenehm. Nicht flach aber auch nicht besonders dünn.
Die Gitarre hängt aufgrund ihres geringen Gewichts, sehr angenehm am Gurt. Die Halskonstruktion stört nicht beim Spielen und alle Bünde sind gut erreichbar. Ich hab von Anfang an als ein sehr gutes Gefühl gehabt. Die Gitarre greift sich sehr wertig an. Die Bespielbarkeit finde ich sehr gut. Klar, meine ESPs haben eine etwas niedrigere Saitenlage und fühlen sich etwas ergonomischer an, aber wenn man bedenkt was die Squier kostet, finde ich die Bespielbarkeit enorm gut. Shredden ist also auch mit dieser Gitarre machbar und macht Spass! Was etwas stört sind die Medium-Jumbo Bünde, da man bei Bendings die Saiten schnell aufs Griffbrett drückt und einen Widerstand spürt. Ist aber Geschmackssache.
Das Vintage Tremolo verrichtet seinen Dienst auch ganz zuverlässig. Allerdings verstimmen sich die Saiten bei wirklich extremer Verwendung. Mag vielleicht an den Saitenniederhaltern und am Steg liegen, dass die Saiten nicht ganz in ihre Ausgangsposition zurück finden. Bei normaler Verwendung ist das Tremolo aber sehr stimmstabil.
Sound
Neben der guten Verarbeitung war der Sound die zweite Überraschung dieser Gitarre. Zunächst mal den Bridge-Pickup gewählt und ein paar Powerchords gespielt, war ich fast geschockt als es aus der Box donnerte! Erwartet hab ich einen dumpfen und matschigen Brei, aber nichts da! Der Humbucker hat richtig Saft, atmet richtig durch und bricht selbst bei High-Gain nicht ein. Die Saitentrennung ist sehr differenziert und auch bei palm-mutes matscht der Humbucker nur sehr gering. Eigentlich hatte ich befürchtet, dass mit der Squier kein ordentlicher Metalsound zu machen sei die Gitarre hat mir aber anderes bewiesen. Klar, gegen das Klangbild eines EMG oder Duncan Distortion kommen die Pickups dann nicht an, aber wenn man bedenkt was ein EMG oder SD Pickup im Vergleich zur Squier kostet, muss man sagen das die Pickups super sind.
Die anderen Stellungen sind, soweit ich das als Stratneuling beurteilen kann, obligatorisch. Der Singlecoil in der Mitte bringt einen sehr drahtigen und nasalen Ton, während der Neck-Singlecoil wieder etwas weicher klingt, aber dennoch den Singlecoil-Charakter beibehält. Hier ist es dienlicher das Gain-Poti zurück zu drehen um einen blusigeren Sound zu erreichen. Auch die Zwischenpositionen klingen nochmal eine Spur anders und mit den beiden Tonpotis für den Mittel- und Neck-Pickup lassen sich noch mehr Soundvarianten realisieren.
Allgemein bestätigt sich aber das trocken angespielte Klangbild. Die Gitarre klingt naja, wahrscheinlich so wie eine Strat wohl klingt!? Also eher drahtig und spitz. Gerade die Mitten und Höhen sind die Frequenzen die diese Gitarre gut bedient. Das warme Klangbild einer LP hat sie einfach nicht. Ich möchte das aber gar nicht mit gut oder schlecht beurteilen - für Rock und Metal-Sachen finde ich den Sound sogar sehr passend.
Ich bin auch beim Sound beeindruckt, was für rund 100 in dieser Gitarre steckt. Metal, Rock, Clean, Blues, Funk, ich glaube da ist für jeden was drin. Die Gitarre ist enorm vielseitig was wiederum gerade Anfängern ein großes Anliegen sein dürfte.
Fazit
Ich bin von der Gitarre sehr begeistert! Sound, Verarbeitung, Vielseitigkeit, Werkseinstellung sind absolut Top! 100% perfekt ist sie zwar nicht, aber wenn man sich den Preis vor Augen hält, fragt man sich schon wie man um das Geld eine so gute Gitarre bauen kann.
Man muss allerdings bedenken, dass die Gitarre in Indonesien gebaut wird und Dinge wie Materialherkunft, Arbeitsbedingungen, Umweltauflagen, usw. fraglich bleiben bzw. zu hoffen bleibt, dass diese Kosten auch fair in den Preis eingerechnet wurden. Lässt sich leider schwer nachvollziehen, was ebenfalls ein kleiner Kritikpunkt ist.
Nichtsdestotrotz, würde ich die Gitarre jedem Anfänger wärmstens empfehlen! Ein so vielseitiges und gut klingendes Instrument für kleines Geld hab ich nicht erwartet und begeistert mich noch immer! Von mir gibts eine Kaufempfehlung!
Da mich das Strat-Experiment so mitgerissen hat, bin ich sogar am Überlegen ob ich mir nicht irgendwann die Standard Strat holen soll..!?!?
Zum Schluss noch Bilder der Strat:
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