macforst
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Vorüberlegungen
Ich habe die Fender HM Strat erst im Laufe dieses Jahres „entdeckt“ und war von den Features (Floyd Rose, 638mm-Mensur, 42,1 Sattelbreite, kein extrem flacher Hals, HSS-Bestückung, Locking Tremolo, grelle Farben) begeistert und so wuchs in mir das GAS …
Alt oder neu?
Es stellte sich nur die Frage: Alt/ Original (1984?-1990, mich interessierte da vor allem die erste Version aus Japan, die bis 1989 gebaut wurde) oder Reissue (2020 Limited Edition)?
Grundsätzlich bin ich Originalen aus den 80ern gegenüber nicht abgeneigt, mich störte jedoch eine Sache ganz erheblich: Das Tremolo der Original-Strat, das Kahler Spyder. Ich kenne aus aus der Zeit, es war auf der Peavey Vandenberg, die ich einige Jahre gespielt habe. Es ist ordentlich verarbeitet und klingt OK (aber nicht überragend - anders als das Kahler Steeler, das feinste Floyd Rose von Kahler), hat aber andere Abmessungen als ein Original Floyd Rose. So kann man es also aufgrund der zu kleinen Unterfräsung vermutlich nicht durch ein Standard Floyd Rose ersetzen. Wenn also die Messerkanten hin sind, was nach über 30 Jahren nicht abwegig ist, habe ich ein Problem – Ersatzteile für die Kahler Floyd Rose gibts nicht mehr (s. https://www.whammyparts.com/make-model/kahler-replacement-parts/2720-spyder). Ich habe mit Glück noch vor 5 Jahren Teile (Grundplatte mit Messerkanten, Bolzen) für das Steeler auf meiner Godin Artisan bekommen, heute scheint diese Quelle aber versiegt. Da ein funktionierendes und ersetzbares Tremolo für mich aber wichtig ist, habe ich mich für die Neuauflage entschieden.
Die Neuauflage:
Fender Stratocaster HM Flash Pink LTD
Limited Edition
Korpus: Linde
geschraubter Hals: Ahorn
Griffbrett: Ahorn
schwarze Dot Griffbretteinlagen
Halsprofil: Narrow C
24 Jumbo Bünde
Mensur: 638 mm (25,12″)
Griffbrettradius: 432 mm (17,01″)
Sattelbreite: 42 mm (1,66″)
Sattel: Floyd Rose Special Locking Sattel
Tonabnehmer: 1 HM Humbucker (Steg) und 2 HM Single Coils (Mitte und Hals)
1 Master Volume- und 2 Tonregler
5-Wege Schalter, 1 Split-Schalter für den Humbucker
Tremolo: unterfrästes Floyd Rose Special Double-Locking Tremolo
Gotoh Cast/Sealed Mechaniken
schwarze Hardware
Farbe: Flash Pink
Die Neuauflage unterscheidet sich vom Original also durch das Tremolo (Floyd Rose Special – dazu später), einen etwas fleischigeren Hals (nach Aussage einiger Youtuber), Fender Pickups statt DiMarzios und durch den Tonregler (keine TBX Tone Control wie beim Original, nur eine Höhenblende). Für mich alles OK, zumal ich das Floyd Special ohnehin gegen ein Gotoh oder ein Schaller Lockmeister tauschen wollte. Schade, dass es nicht von Anfang ein hochwertigeres Tremolo war!
Tremolotausch
Ich hatte schon vorher überlegt und einkalkuliert, das Tremolo auszutauschen, da das Special nicht den besten Ruf hat. Es hat aber vor dem Austausch tadellos funktioniert. Ich bin aber etwas ungeduldig mit Tremolos und hätte den Spaß verloren, wenn es dann in einigen Monaten/ Jahren geschwächelt hätte (Klemmblöcke und Messerkanten sollen zu weich sein). Außerdem hat das Special einen Grauguss-Block, keinen aus Messing, und keine Stahl-Grundplatte, was klanglich von Nachteil sein könnte.
Tauschkandidaten:
Ein OFR ist mir ehrlich gesagt für das Gebotenen zu teuer. Außerdem wollte ich die Japanerin gerne mit einem japanischen Tremolo komplettieren: dem Gotoh 1996t
Das vor allem in den USA sehr beliebte Gotoh hat den Vorteil, dass die Feinstimmer abgekippt sind (wie bei vielen Ibanesen, etwas komfortabler) und dass die (dickeren und längeren) Tremolobolzen fixiert werden. Hier liegt aber auch das größte Problem: Es muss beim Austausch eines Standard Floyds gebohrt werden. Deshalb habe ich mich für das bewährte Schaller Lockmeister entschieden, das 1:1 ausgetauscht werden kann, und das von der Materialqualität dem OFR und dem Gotoh vermutlich in nichts nachsteht. Außerdem kann es wie das Special durch Entfernen der Unterlegplatte auf 16“ Radius eingestellt werden, was dem Radius des Griffbretts sehr nahe kommt. Das Gotoh hat ca. 14“.
Übrigens hat sich klanglich nicht viel verändert. Evtl. ist das Sustain etwas länger geworden, aber dafür hätte es wohl auch ein Blocktausch getan.
Verarbeitung
Die HM Strat kommt von Fujigen, die Verarbeitung ist hervorragend, eigentlich perfekt (s. Bundenden). Meine hat einen Hals mit ein paar Vogelaugen, was etwas seltsam aussieht, da sie nur in höheren Lagen auftreten. Aber das macht sie immerhin einmalig.
Praxis und Sound
Bei Youtube gibt es reichlich Informationen und Soundbeispiele zu der Gitarre, z. B. hier:
Der Hals ist etwas breiter als angegeben, eher 42,8mm. So scheint auch eher ein R3 als ein R2-Sattel verbaut worden zu sein. Trotzdem ist der Hals längst nicht so breit wie ein Wizard einer Ibanez, was für mich wichtig ist. Er hat ein angenehmes C-Profil.
Sie heißt „Heavy Metal Strat“. Wenn Metal, dann aber die klassische Variante. Für tief gestimmten Modern Metal eignet sie sich nur bedingt (Mensur), klassischer Rock, Hardrock und Hairmetal, das passt – wir sind schließlich in den 80ern, als Elastan noch „Spandex“ hieß und zu bunten Hosen verarbeitet wurde.
Soundbeispiel (über Positive Grid Spark, clean „Black Duo“, Lead „SwitchAxe“), ein Versuch, im authentischen 80s-Stil zu spielen . Clean erst Hals bis Bridge durchgeschaltet, dann die beiden Singlecoil-Positionen, Lead erst Bridge-HB, dann Neck
Durch die HSS-Bestückung ist sie sehr variabel, die Halsposition ist dadurch, dass der Pickup dem 24. Bund weichen musste, im Bassbereich etwas weniger aufgeblasen. Passt für mich. Die bei HSS oft problematische Zwischenposition Bridge/ Mitte klingt für mich mit Humbucker fast besser als mit Singlecoil, insgesamt OK. Ein Wechsel der Pickups erscheint mir gegenwärtig völlig unnötig.
Fazit
Tolle Rock-Gitarre! Mir war sie sogar etwas mehr Geld wert, da ich mit meinen Kindern gewettet hatte, dass ich in diesem Jahr keine Gitarre mehr kaufe ...
Ich habe die Fender HM Strat erst im Laufe dieses Jahres „entdeckt“ und war von den Features (Floyd Rose, 638mm-Mensur, 42,1 Sattelbreite, kein extrem flacher Hals, HSS-Bestückung, Locking Tremolo, grelle Farben) begeistert und so wuchs in mir das GAS …
Alt oder neu?
Es stellte sich nur die Frage: Alt/ Original (1984?-1990, mich interessierte da vor allem die erste Version aus Japan, die bis 1989 gebaut wurde) oder Reissue (2020 Limited Edition)?
Grundsätzlich bin ich Originalen aus den 80ern gegenüber nicht abgeneigt, mich störte jedoch eine Sache ganz erheblich: Das Tremolo der Original-Strat, das Kahler Spyder. Ich kenne aus aus der Zeit, es war auf der Peavey Vandenberg, die ich einige Jahre gespielt habe. Es ist ordentlich verarbeitet und klingt OK (aber nicht überragend - anders als das Kahler Steeler, das feinste Floyd Rose von Kahler), hat aber andere Abmessungen als ein Original Floyd Rose. So kann man es also aufgrund der zu kleinen Unterfräsung vermutlich nicht durch ein Standard Floyd Rose ersetzen. Wenn also die Messerkanten hin sind, was nach über 30 Jahren nicht abwegig ist, habe ich ein Problem – Ersatzteile für die Kahler Floyd Rose gibts nicht mehr (s. https://www.whammyparts.com/make-model/kahler-replacement-parts/2720-spyder). Ich habe mit Glück noch vor 5 Jahren Teile (Grundplatte mit Messerkanten, Bolzen) für das Steeler auf meiner Godin Artisan bekommen, heute scheint diese Quelle aber versiegt. Da ein funktionierendes und ersetzbares Tremolo für mich aber wichtig ist, habe ich mich für die Neuauflage entschieden.
Die Neuauflage:
Fender Stratocaster HM Flash Pink LTD
Limited Edition
Korpus: Linde
geschraubter Hals: Ahorn
Griffbrett: Ahorn
schwarze Dot Griffbretteinlagen
Halsprofil: Narrow C
24 Jumbo Bünde
Mensur: 638 mm (25,12″)
Griffbrettradius: 432 mm (17,01″)
Sattelbreite: 42 mm (1,66″)
Sattel: Floyd Rose Special Locking Sattel
Tonabnehmer: 1 HM Humbucker (Steg) und 2 HM Single Coils (Mitte und Hals)
1 Master Volume- und 2 Tonregler
5-Wege Schalter, 1 Split-Schalter für den Humbucker
Tremolo: unterfrästes Floyd Rose Special Double-Locking Tremolo
Gotoh Cast/Sealed Mechaniken
schwarze Hardware
Farbe: Flash Pink
Die Neuauflage unterscheidet sich vom Original also durch das Tremolo (Floyd Rose Special – dazu später), einen etwas fleischigeren Hals (nach Aussage einiger Youtuber), Fender Pickups statt DiMarzios und durch den Tonregler (keine TBX Tone Control wie beim Original, nur eine Höhenblende). Für mich alles OK, zumal ich das Floyd Special ohnehin gegen ein Gotoh oder ein Schaller Lockmeister tauschen wollte. Schade, dass es nicht von Anfang ein hochwertigeres Tremolo war!
Tremolotausch
Ich hatte schon vorher überlegt und einkalkuliert, das Tremolo auszutauschen, da das Special nicht den besten Ruf hat. Es hat aber vor dem Austausch tadellos funktioniert. Ich bin aber etwas ungeduldig mit Tremolos und hätte den Spaß verloren, wenn es dann in einigen Monaten/ Jahren geschwächelt hätte (Klemmblöcke und Messerkanten sollen zu weich sein). Außerdem hat das Special einen Grauguss-Block, keinen aus Messing, und keine Stahl-Grundplatte, was klanglich von Nachteil sein könnte.
Tauschkandidaten:
Ein OFR ist mir ehrlich gesagt für das Gebotenen zu teuer. Außerdem wollte ich die Japanerin gerne mit einem japanischen Tremolo komplettieren: dem Gotoh 1996t
Das vor allem in den USA sehr beliebte Gotoh hat den Vorteil, dass die Feinstimmer abgekippt sind (wie bei vielen Ibanesen, etwas komfortabler) und dass die (dickeren und längeren) Tremolobolzen fixiert werden. Hier liegt aber auch das größte Problem: Es muss beim Austausch eines Standard Floyds gebohrt werden. Deshalb habe ich mich für das bewährte Schaller Lockmeister entschieden, das 1:1 ausgetauscht werden kann, und das von der Materialqualität dem OFR und dem Gotoh vermutlich in nichts nachsteht. Außerdem kann es wie das Special durch Entfernen der Unterlegplatte auf 16“ Radius eingestellt werden, was dem Radius des Griffbretts sehr nahe kommt. Das Gotoh hat ca. 14“.
Übrigens hat sich klanglich nicht viel verändert. Evtl. ist das Sustain etwas länger geworden, aber dafür hätte es wohl auch ein Blocktausch getan.
Verarbeitung
Die HM Strat kommt von Fujigen, die Verarbeitung ist hervorragend, eigentlich perfekt (s. Bundenden). Meine hat einen Hals mit ein paar Vogelaugen, was etwas seltsam aussieht, da sie nur in höheren Lagen auftreten. Aber das macht sie immerhin einmalig.
Praxis und Sound
Bei Youtube gibt es reichlich Informationen und Soundbeispiele zu der Gitarre, z. B. hier:
Der Hals ist etwas breiter als angegeben, eher 42,8mm. So scheint auch eher ein R3 als ein R2-Sattel verbaut worden zu sein. Trotzdem ist der Hals längst nicht so breit wie ein Wizard einer Ibanez, was für mich wichtig ist. Er hat ein angenehmes C-Profil.
Sie heißt „Heavy Metal Strat“. Wenn Metal, dann aber die klassische Variante. Für tief gestimmten Modern Metal eignet sie sich nur bedingt (Mensur), klassischer Rock, Hardrock und Hairmetal, das passt – wir sind schließlich in den 80ern, als Elastan noch „Spandex“ hieß und zu bunten Hosen verarbeitet wurde.
Soundbeispiel (über Positive Grid Spark, clean „Black Duo“, Lead „SwitchAxe“), ein Versuch, im authentischen 80s-Stil zu spielen . Clean erst Hals bis Bridge durchgeschaltet, dann die beiden Singlecoil-Positionen, Lead erst Bridge-HB, dann Neck
Durch die HSS-Bestückung ist sie sehr variabel, die Halsposition ist dadurch, dass der Pickup dem 24. Bund weichen musste, im Bassbereich etwas weniger aufgeblasen. Passt für mich. Die bei HSS oft problematische Zwischenposition Bridge/ Mitte klingt für mich mit Humbucker fast besser als mit Singlecoil, insgesamt OK. Ein Wechsel der Pickups erscheint mir gegenwärtig völlig unnötig.
Fazit
Tolle Rock-Gitarre! Mir war sie sogar etwas mehr Geld wert, da ich mit meinen Kindern gewettet hatte, dass ich in diesem Jahr keine Gitarre mehr kaufe ...
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