Sinphonic
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Hallo zusammen,
auf der Suche nach einer Gitarre für einen "Vintage" mäßigeren Sound habe ich mir die Fender Jazzmaster Player Series sowie die Ibanez RC520 nach Hause geholt.
Ich spiele hauptsächlich Ibanez und wollte einfach mal was anderes ausprobieren.
Da kam mir rein von der Optik und Berichten die Jazzmaster ganz gelegen.
Auf dem Papier sind die beiden Gitarren durchaus vergleichbar:
-PU mit etwas weniger Druck für den Vintagesound
-Split-Coil Funktion
-648er Mensur
-42mm Sattel
usw.
Bzgl. der Kritik sei gesagt, ich habe tendenziell mit der teureren Fender geliebäugelt, wollte diese aber nicht außer Konkurrenz laufen lassen.
Der Vergleich ist immer in der Reihenfolge beschrieben, wie durchgeführt.
Gespielt wurde über einen Bugera T50 Infinium an einer 2x12er Box mit Celestion Speakern und einen Marshall DSL40C.
1. Das Auspacken
Als erstes die Ibanez, lag halt oben im Karton.
Sauber verpackt im typischen Ibanez Karton, sauber gearbeiteter Hals, ordentliche Lackierung, wirklich gut eingestellte Saitenlage und trotz des Wetters (Ende Sep. ~15°C) war die Gitarre in Stimmung. Nach meiner Erfahrung also alles Ibaneztypisch.
Kurz angeschlagen, klingt schonmal gut, nichts scheppert, trockener angenehmer Klang.
Jetzt die Fender:
Karton halt, gut, kommt auf den Inhalt an.
Auch hier Sauber verpackte Gitarre, Tremolohebel und Handbuch irgendwie mit reingeschmissen.
Gitarre ausgepackt und begutachtet, Optik ist schon mal sehr geil.
Der Lack am hinteren Gurtpin ist leider schon etwas abgeplatzt obwohl keine Beschädigungen am Karton waren und die Gitarre im Karton an der Stelle mit Styropor theoretisch gut geschützt ist. Sowas darf in der Preisklasse nicht passieren.
Auch hier kurz angeschlagen, erstmal stimmen.
H- E- und e-Saite haben gescheppert, Oktavreinheit war auch um fast einen Halbton daneben.
Hier kurz trocken gespielt, Klang ist soweit ok, wär da nicht ein unangenehmer Nachhall in den Obertönen.
2. Die Verarbeitung
Ibanez:
+ Saubere Lackierung
+ Gut verarbeiteter Hals
+ Gut abgerichtete und saubere Bundstäbchen
+ Gut konstruierte Bridge
- Tone-Regler sehr leichtgängig
- PU-Switch rastet sauber ein, hat aber etwas Spiel
Fender:
+ Saubere Lackierung
+ Gut verarbeiteter Hals
+ PU-Switch rastet sauber ein und hat kein Spiel
+ Potis haben angenehmen Widerstand
- Macke im Lack
- Bundstäbchen nicht durchgängig sauber verarbeitet und matt
3. Der Klang
Wie immer ist der Klang eine rein subjektive Sache, dennoch versuche ich so neutral wie möglich zu bleiben.
Fender:
Clean:
Angenehmer Klang, der Bridge-PU ist etwas Spitz im Klang, kann man aber über den EQ regeln.
Der Neck-PU ist recht warm im Klang, aber für meinen Geschmack könnte das etwas mehr sein.
Im Coil-Split bekommt man einen Strat-Sound welcher sehr Spitz ist, leider geht wirklich viel Druck verloren was ich so nicht unbedingt erwartet habe.
Overdrive:
Klassischer Rock 'n Roll Sound, gefällt soweit, ist allerdings etwas ungewohnt da die bisherigen Gitarren wirklich Dampf haben, aber das wollte ich ja.
Distortion:
Klingt nicht, das ist definitiv nichts für die Jazzmaster, aber Vintagesound ist imho halt eher Overdrive von daher OK.
ABER...!
Was durchgängig nervt ist das extreme nachhallen der Saiten, bei Verzerrung klingt das einfach nur grausam.
Verursacht wird der Nachhall zwischen Sattel und Mechaniken, was noch zu verkraften wäre, und zwischen Saitenhalter und Bridge.
An letzterer Position schwingen diese so laut nach dass man diese zusätzlich abstoppen muss da sich das auf den Rest der Gitarre überträgt.
Das geht gar nicht.
Ibanez:
Clean:
Auch hier angenehmer Klang in allen drei Positionen.
Der Neck-PU könnte etwas mehr Power vertragen ist aber schön warm, hier geht der Punkt an die Fender.
Im Coilsplit geht nicht ganz so viel Power verloren wie bei der Fender, ist aber klanglich auf gleichem Level.
Overdrive:
Klingt etwas ausgewogener und klarer als die Fender. Gefällt!
Distortion:
Kann man machen, klingt nicht so schlimm wie bei der Fender, aber das Zuhause beider Gitarren ist der OD!
4. Fazit:
Beide Gitarren wurden komplett Objektiv begutachtet, bespielt und letztendlich Eine ausgewählt.
Hier eine kurze Pro/Contra Liste
[TBODY]
[/TBODY]
Bei mir fiel die Wahl auf die Ibanez RC520. Aber warum?
Hersteller war mir von Anfang an, wie eingangs erwähnt, egal und ich wollte für das Budget die bestmögliche Gitarre.
Zum einen war der erste Eindruck bei der Ibanez deutlich besser.
Gestimmt, gute Saitenlage, Intonation, kein Lackschaden usw.... passt.
Bei den Mehrkosten und dem Preisgefüge der Fender hätte ich ehrlich gesagt mehr erwartet.
Zum anderen habe ich den Klang der Ibanez ausgewogener empfunden als bei der Fender.
Den "Todesstoß" bekam die Fender letztendlich durch das unsägliche nachhallen der Saiten zwischen Saitenhalter und Bridge.
Unterm Strich ist die Fender den Mehrpreis von >200,-€ einfach nicht wert.
Die beiden Punkte die mich an der Ibanez ein wenig stören (PU-Switch und Potis) kann ich mir äußerst geringem Kosten- sowie Zeitaufwand selber beseitigen wenn ich das möchte.
Ich hoffe das jemandem dieser Vergleich irgendwann mal weiter hilft.
auf der Suche nach einer Gitarre für einen "Vintage" mäßigeren Sound habe ich mir die Fender Jazzmaster Player Series sowie die Ibanez RC520 nach Hause geholt.
Ich spiele hauptsächlich Ibanez und wollte einfach mal was anderes ausprobieren.
Da kam mir rein von der Optik und Berichten die Jazzmaster ganz gelegen.
Auf dem Papier sind die beiden Gitarren durchaus vergleichbar:
-PU mit etwas weniger Druck für den Vintagesound
-Split-Coil Funktion
-648er Mensur
-42mm Sattel
usw.
Bzgl. der Kritik sei gesagt, ich habe tendenziell mit der teureren Fender geliebäugelt, wollte diese aber nicht außer Konkurrenz laufen lassen.
Der Vergleich ist immer in der Reihenfolge beschrieben, wie durchgeführt.
Gespielt wurde über einen Bugera T50 Infinium an einer 2x12er Box mit Celestion Speakern und einen Marshall DSL40C.
1. Das Auspacken
Als erstes die Ibanez, lag halt oben im Karton.
Sauber verpackt im typischen Ibanez Karton, sauber gearbeiteter Hals, ordentliche Lackierung, wirklich gut eingestellte Saitenlage und trotz des Wetters (Ende Sep. ~15°C) war die Gitarre in Stimmung. Nach meiner Erfahrung also alles Ibaneztypisch.
Kurz angeschlagen, klingt schonmal gut, nichts scheppert, trockener angenehmer Klang.
Jetzt die Fender:
Karton halt, gut, kommt auf den Inhalt an.
Auch hier Sauber verpackte Gitarre, Tremolohebel und Handbuch irgendwie mit reingeschmissen.
Gitarre ausgepackt und begutachtet, Optik ist schon mal sehr geil.
Der Lack am hinteren Gurtpin ist leider schon etwas abgeplatzt obwohl keine Beschädigungen am Karton waren und die Gitarre im Karton an der Stelle mit Styropor theoretisch gut geschützt ist. Sowas darf in der Preisklasse nicht passieren.
Auch hier kurz angeschlagen, erstmal stimmen.
H- E- und e-Saite haben gescheppert, Oktavreinheit war auch um fast einen Halbton daneben.
Hier kurz trocken gespielt, Klang ist soweit ok, wär da nicht ein unangenehmer Nachhall in den Obertönen.
2. Die Verarbeitung
Ibanez:
+ Saubere Lackierung
+ Gut verarbeiteter Hals
+ Gut abgerichtete und saubere Bundstäbchen
+ Gut konstruierte Bridge
- Tone-Regler sehr leichtgängig
- PU-Switch rastet sauber ein, hat aber etwas Spiel
Fender:
+ Saubere Lackierung
+ Gut verarbeiteter Hals
+ PU-Switch rastet sauber ein und hat kein Spiel
+ Potis haben angenehmen Widerstand
- Macke im Lack
- Bundstäbchen nicht durchgängig sauber verarbeitet und matt
3. Der Klang
Wie immer ist der Klang eine rein subjektive Sache, dennoch versuche ich so neutral wie möglich zu bleiben.
Fender:
Clean:
Angenehmer Klang, der Bridge-PU ist etwas Spitz im Klang, kann man aber über den EQ regeln.
Der Neck-PU ist recht warm im Klang, aber für meinen Geschmack könnte das etwas mehr sein.
Im Coil-Split bekommt man einen Strat-Sound welcher sehr Spitz ist, leider geht wirklich viel Druck verloren was ich so nicht unbedingt erwartet habe.
Overdrive:
Klassischer Rock 'n Roll Sound, gefällt soweit, ist allerdings etwas ungewohnt da die bisherigen Gitarren wirklich Dampf haben, aber das wollte ich ja.
Distortion:
Klingt nicht, das ist definitiv nichts für die Jazzmaster, aber Vintagesound ist imho halt eher Overdrive von daher OK.
ABER...!
Was durchgängig nervt ist das extreme nachhallen der Saiten, bei Verzerrung klingt das einfach nur grausam.
Verursacht wird der Nachhall zwischen Sattel und Mechaniken, was noch zu verkraften wäre, und zwischen Saitenhalter und Bridge.
An letzterer Position schwingen diese so laut nach dass man diese zusätzlich abstoppen muss da sich das auf den Rest der Gitarre überträgt.
Das geht gar nicht.
Ibanez:
Clean:
Auch hier angenehmer Klang in allen drei Positionen.
Der Neck-PU könnte etwas mehr Power vertragen ist aber schön warm, hier geht der Punkt an die Fender.
Im Coilsplit geht nicht ganz so viel Power verloren wie bei der Fender, ist aber klanglich auf gleichem Level.
Overdrive:
Klingt etwas ausgewogener und klarer als die Fender. Gefällt!
Distortion:
Kann man machen, klingt nicht so schlimm wie bei der Fender, aber das Zuhause beider Gitarren ist der OD!
4. Fazit:
Beide Gitarren wurden komplett Objektiv begutachtet, bespielt und letztendlich Eine ausgewählt.
Hier eine kurze Pro/Contra Liste
Ibanez | Fender | |
+ Saubere Lackierung | + Saubere Lackierung | |
+ Guter Hals | + Guter Hals | |
+ Saubere abgerichtete Bundstäbchen | - Bundstäbchen nicht ganz sauber gearbeitet und abgerichtet | |
+ Sauber Lackiert | - Sauber Lackiert jedoch Lackschaden | |
- Tone Poti SEHR leichtgängig | + Beide Potis haben einen tollen Widerstand | |
- Neck PU könnte etwas mehr Dampf vertragen | + Beide PU ausgewogene Leistung | |
- PU Switch rastet zwar sauber ein, hat aber dann etwas spiel | + PU Switch rastet sauber ein | |
+ Ausgewogener Klang an beiden PU | - Je nach PU recht muffig oder Spitz im Klang, könnte man aber über EQ etwas nachregeln |
Bei mir fiel die Wahl auf die Ibanez RC520. Aber warum?
Hersteller war mir von Anfang an, wie eingangs erwähnt, egal und ich wollte für das Budget die bestmögliche Gitarre.
Zum einen war der erste Eindruck bei der Ibanez deutlich besser.
Gestimmt, gute Saitenlage, Intonation, kein Lackschaden usw.... passt.
Bei den Mehrkosten und dem Preisgefüge der Fender hätte ich ehrlich gesagt mehr erwartet.
Zum anderen habe ich den Klang der Ibanez ausgewogener empfunden als bei der Fender.
Den "Todesstoß" bekam die Fender letztendlich durch das unsägliche nachhallen der Saiten zwischen Saitenhalter und Bridge.
Unterm Strich ist die Fender den Mehrpreis von >200,-€ einfach nicht wert.
Die beiden Punkte die mich an der Ibanez ein wenig stören (PU-Switch und Potis) kann ich mir äußerst geringem Kosten- sowie Zeitaufwand selber beseitigen wenn ich das möchte.
Ich hoffe das jemandem dieser Vergleich irgendwann mal weiter hilft.
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