willow
Helpful & Friendly User
Spezifikationen:
Body: Alder/Erle, Heavy Relic Thin Skin Laquer, aged Olympic White
Neck: Quarter sawn Maple/Ahorn, medium C-shape
Fingerboard: Slab Rosewood/Palisander board, Dunlop 6105 medium Jumbo Frets, 9,5" Radius
Pickguard: multi-layered aged Tortoise Shell
Pickups: Relic Fat 50s
5-Way Selector Switch
Hardware: Aged Gold Hardware
Gewicht: ca. 3,4 kg
Guten Tag!
In Folge einer überraschenden Finanzierungschance in Kombination mit massiver Schlaflosigkeit aufgrund sehnsüchtiger Stratfantasien hatte ich mich entschieden, Nägel mit Köpfen zu machen und den restlichen Weg bis zur Spitze des Gitarrenolymps in puncto Arbeitswerkzeug mit einem einzigen, gewaltigen Schritt zurückzulegen. Dieser konnte mich für meine Begriffe (fast) nur in den Fender Custom Shop führen. So spielte ich denn das ein oder andere an, und sowieso vorbelastet von einer 72er oder 73er Strat einer Freundin war ich besonders von den Relic-Modellen angetan. Die echte Vintagestrat hatte zwar einen göttlichen Vibe, war aber schwer bespielbar wegen eines leicht verzogenen Halses und vollkommen runtergepielter Bünde; eine gute, bezahlbare und anspielbereite Gitarre aus dieser Zeit ist nicht leicht zu finden. Für mich dann doch lieber was neues mit hohem Spielkomfort und professionell künstlichem Vintagefeeling.
Von da an hielt ich Ausschau, ob denn nicht eine gebrauchte in meiner Wunschlackierung (Olympic White mit Tortoise-Pickguard) in Reichweite käme. Und tatsächlich: ich entdeckte sie bei ebay in erreichbarer Distanz und zögerte nicht lange. Ein Anruf, ein Termin, ein Test bei einem fachkundigen Custom-Shop-fan mit zusätzlich zwei Mastebuilts (Im Büro!) zum Vergleich. Die beiden anderen Strats waren auch sehr geil, hatten aber beide deutlich fettere Hälse, was mir weniger gefiel. Als der Koffer mit meiner aufging war mir gleich klar: GEIL! Das könnt se doch wohl sein. Obwohl Gold-hardware sonst weniger mein Fall ist, geaged und in dieser sowieso von den warmen Farben des gegilbten oly-white und Tortoise-pickguard beherrschten Optik passt sie hervorragend. Also eingestöpselt in einen Combo vom gleichen Hersteller, clean und mit mitgebrachtem Fulltone OCD…spielt sich unwahrscheinlich gut! Trocken schon sehr resonant und laut, wunderbar. Das obere Horn gegen den Brustkorb gelehnt sorgt für eine angenehme Vibration des Brustbeins, sobald die offene G-Saite angeschlagen wird.
Fröhlich aufgedreht also. Hier muss man dazusagen, dass ich eigentlich Tele-spieler bin (oder war, bis ich eines Tages feststellte: Das was an der Tele gefällt sind die Sounds, die am meisten nach Strat klingen ), demnach habe ich mich an das doch eher unvertraute Straterrain erstmal vorsichtig angenähert. Eigentlich ist mein Anschlag recht gewaltbereit, aber da hält man sich dann doch zurück bei ungekauften Gitarren für 4 mal 500 + x. Aber trotzdem, handling top. Eine längere Walkingbassline mit relativ vertrackter Akkordfolge (eigentlich garnicht so mein Steckenpferd) gelingt beim ersten Versuch! Ob es an den Medium Jumbo-Bünden, dem 9,5"-Slabboard oder dem Hals liegt, weiß ich nicht. Wahrscheinlich an der Kombination von alldem.
Das pentatonisch geprägte Material perlt sehr komfortabel…ob es auch wummst und kreischt? Bassfundament ist da, das geben die Tonabnehmer auch schön wieder; im recht leisen und vorsichtigen Test klingt alles äußerst edel und sensibel für diverse Nuancen. Sowohl clean als auch geboostet bis zum overdrive. Die verschiedenen Pickupkombinationen sind mir zwar vertraut, aber doch so anders als bei meiner Tele…ich kann nur auf relativ wenig Erfahrung beim Strattesten zurückgreifen. Naja…jedenfalls leuchten die Augen, ich hätte es mir nie verziehen sie stehenzulassen. Man wird sich handelseinig, einige Tage später ist das Geld beieinander und los geht's! Abgeholt das gute Stück. Am Bahnhof schon den Hals an den auf dem Schoss geöffneten Gitarrenkoffer gehalten und diesen quasi als Monitor benutzt, die Vorfreude auf den ausführlichen Test am eigenen Amp wächst kontinuierlich. Aber erstmal, nach präziser Untersuchung, einiges zu…
…Materialien und Verarbeitung:
lassen nichts zu wünschen übrig. Sauber bis ins Detail, sehr schöner Hals-Korpus-Übergang. Sauber gefeilter Sattel (nicht bei allen Gitarren der Preisklasse selbstverständlich), geschmackvolles Aging ohne absurde Rostattacke am Stringtree oder ähnliches. Die Hardware ist sowieso sehr fein, schön schwergängige, präzise Mechaniken wie man das so mag. Die Potis arbeiten äußerst empfindlich, man kann sehr schön via Volumepoti ins Cleane gehen, ohne gleich sämtlich Höhen einzubüßen. Einziger Knackpunkt: der Tremolohebel wackelt auch nach komplettem Hineindrehen noch in seinem Gewinde, was bei Verwendung für einen störenden Bewegungsspielraum und ein (vor allem unverstärkt) nerviges Geräusch sorgt. Auch eine Kugelschreiberfeder in der Fassung konnte das Problem nicht lösen; für Vorschläge bin ich dankbar. Ansonsten ist zum Tremolo zu sagen, dass ich erst noch lernen muss, es sinnvoll anzuwenden; allerdings bin ich spontan seht angetan von den Möglichkeiten in schwebender Einstellung. Probleme mit der Stimmstabilität sind mir bisher nicht untergekommen, was wohl der tadellosen Verarbeitung dieses Instruments zu verdanken ist. Höchstens um die Stimmung schneller wechseln zu können würde ich evtl. eine Blackbox nachrüsten (wenn ich das Konzept dieses kleinen Geräts richtig verstanden habe, sollte das ja gehen).
Einer der Hauptgründe, warum ich mich für eine bzw. diese (Heavy) Relic entschieden habe: Der Hals. Das C-förmige Medium-shaped Halsprofil passt wunderbar in meine Medium-shaped Hände, Akkorde mit Daumenbeteiligung machen ungekannte Freude und werden wohl in naher Zukunft mehr Spielzeit in meinem Riffrepertoire beanspruchen. Wie er sich anfühlt? Wie das hundertjährige Jugendstil-Holzgeländer in dem Haus meiner Kindheit, vertraut, bewährt, einfach gut fühlt er sich an. Der Jahrelang von mir geliebte Hals meiner Tele kommt mir im Vergleich (aufgrund des Lacks) klebrig und(wegen des stärkeren Halsprofils) plump vor. Was soll ich sagen - ich bin Zuhause. Als wäre es meine seit langer Zeit und nicht die erste Strat in meinem doch recht jungen Leben. Sie wird jedenfalls für eine ganze Weile die Wichtigste bleiben.
Kommen wir also wieder auf den Sound zu sprechen (verzeiht die etwas wirre Struktur dieses Reviews): Zuhause am heimischen Engl, erneut hauptsächlich im Clean und mit OCD, fällt erstmal der doch etwas geringere Output der Fat 50ies auf. Naja, vintage eben, so is das. Im ganzen aber, nach dem die erste Begeisterung verklungen ist, klingen die Tonabnehmer in manchen Schaltkombinationen ein wenig dumpf, als hinge da ein Tuch über der Box…ein wenig Arbeit am EQ des Verstärkers wirkt dem glücklicherweise gut entgegen, wenn auch nicht die gewohnte Offenheit der Tele erreicht werden kann. Das mag aber auch am Amp bzw. der Box liegen, mit deren Kombination ich schon seit einer Weile nicht 100% glücklich bin. Aber auch Faktoren wie das unterschiedliche Griffbrettmaterial und natürlich die verschiedenen Gesamtkonzepte der beiden Instrumente dürften da ein Wörtchen mitreden. Das wars dann aber auch schon in puncto negative Bemerkungen, der Sound dieser Gitarre ist der Hammer…ungeahnte Möglichkeiten der Tonformung tun sich auf, es singt und drückt und klingt bis auf den etwas zu näseligen Steg Tonabnehmer sehr ausgewogen und in jeder Schaltposition charakterstark und absolut praxisorientiert. Von Dreckig bis lieblich lässt sich schon via Anschlag enorm viel machen. Der Halspickup macht Lust auf SRV und röhrt einem das Vibrato obertonreich um die Ohren, in der Mitte bzw. zwischen Mitte und Steg lässt es sich clean gepflegt Knopflern mit seidigen Höhen und insgesamt sehr ausdrucksstarkem Sound mit viel Charakter und Stimme. intensiviert man in dieser Einstellung den Anschlag und spielt ein wenig mit dem Pickwinkel, hat man bei manchen Tönen schon fast das Gefühl ein Octaver zwischengeschaltet zu haben, so intensiv und dynamisch purzeln die Obertöne aus der Box…genial! Dreht man den Drive-regler des OCD auf (12 Uhr ist hier maximum, danach wird's mulmig, was aber am Pedal liegt), geht schon einiges an Post ab, satte, glockige Akkorde und tolles Sustain bis in die höchsten Bünde, gepaart mit lebendigem Attack. Die Tonabnehmer sind auch bei höheren Geräuschpegeln überraschend nebengeräuscharm, und was das angeht bin ich recht verwöhnt von den Noiseless singlecoils in meiner Tele. Tatsächlich macht sich auch die Verwendung unterschiedlicher Plektren (Dunlop Jazz III vs. Nylon 1 mm) im Sound bemerkbar wie bei kaum einer Gitarre, die ich bisher in Händen hatte. Langsam verstehe ich, wie man dieses Baby anpacken muss…ca. 1,5 Stunden später erwache ich aus der Trance, in welche mich die inspirierende Kombination von nagelneuer Götterstrat, Looper und Vollröhrenstack auf(in puncto soziales WG-Leben) grenzwertigem Lautstärkelevel versetzt hat.
Fazit:
Ich bin Stratspieler geworden! Mit Leib und Seele. Das einzige was vielleicht noch passieren wird ist ein Tausch der Tonabnehmer, aber erstmal steht dann wohl e ein neuer Amp an. Wenn das nicht für das letzte Quentchen Perfektion sorgt, will ich doch mal sehen bzw. hören ob z.B. die vielgerühmten Kloppmanns ihren enormen Preis wert sind. Aber genug geschrieben, ich muss dann wieder…ihr wisst schon..
(leider keine sehr guten) Bilder:
Noch ein par mehr gibts hier:
http://img2.imageshack.us/gal.php?g=dsc00565b.jpg
gruß
Will
Body: Alder/Erle, Heavy Relic Thin Skin Laquer, aged Olympic White
Neck: Quarter sawn Maple/Ahorn, medium C-shape
Fingerboard: Slab Rosewood/Palisander board, Dunlop 6105 medium Jumbo Frets, 9,5" Radius
Pickguard: multi-layered aged Tortoise Shell
Pickups: Relic Fat 50s
5-Way Selector Switch
Hardware: Aged Gold Hardware
Gewicht: ca. 3,4 kg
Guten Tag!
In Folge einer überraschenden Finanzierungschance in Kombination mit massiver Schlaflosigkeit aufgrund sehnsüchtiger Stratfantasien hatte ich mich entschieden, Nägel mit Köpfen zu machen und den restlichen Weg bis zur Spitze des Gitarrenolymps in puncto Arbeitswerkzeug mit einem einzigen, gewaltigen Schritt zurückzulegen. Dieser konnte mich für meine Begriffe (fast) nur in den Fender Custom Shop führen. So spielte ich denn das ein oder andere an, und sowieso vorbelastet von einer 72er oder 73er Strat einer Freundin war ich besonders von den Relic-Modellen angetan. Die echte Vintagestrat hatte zwar einen göttlichen Vibe, war aber schwer bespielbar wegen eines leicht verzogenen Halses und vollkommen runtergepielter Bünde; eine gute, bezahlbare und anspielbereite Gitarre aus dieser Zeit ist nicht leicht zu finden. Für mich dann doch lieber was neues mit hohem Spielkomfort und professionell künstlichem Vintagefeeling.
Von da an hielt ich Ausschau, ob denn nicht eine gebrauchte in meiner Wunschlackierung (Olympic White mit Tortoise-Pickguard) in Reichweite käme. Und tatsächlich: ich entdeckte sie bei ebay in erreichbarer Distanz und zögerte nicht lange. Ein Anruf, ein Termin, ein Test bei einem fachkundigen Custom-Shop-fan mit zusätzlich zwei Mastebuilts (Im Büro!) zum Vergleich. Die beiden anderen Strats waren auch sehr geil, hatten aber beide deutlich fettere Hälse, was mir weniger gefiel. Als der Koffer mit meiner aufging war mir gleich klar: GEIL! Das könnt se doch wohl sein. Obwohl Gold-hardware sonst weniger mein Fall ist, geaged und in dieser sowieso von den warmen Farben des gegilbten oly-white und Tortoise-pickguard beherrschten Optik passt sie hervorragend. Also eingestöpselt in einen Combo vom gleichen Hersteller, clean und mit mitgebrachtem Fulltone OCD…spielt sich unwahrscheinlich gut! Trocken schon sehr resonant und laut, wunderbar. Das obere Horn gegen den Brustkorb gelehnt sorgt für eine angenehme Vibration des Brustbeins, sobald die offene G-Saite angeschlagen wird.
Fröhlich aufgedreht also. Hier muss man dazusagen, dass ich eigentlich Tele-spieler bin (oder war, bis ich eines Tages feststellte: Das was an der Tele gefällt sind die Sounds, die am meisten nach Strat klingen ), demnach habe ich mich an das doch eher unvertraute Straterrain erstmal vorsichtig angenähert. Eigentlich ist mein Anschlag recht gewaltbereit, aber da hält man sich dann doch zurück bei ungekauften Gitarren für 4 mal 500 + x. Aber trotzdem, handling top. Eine längere Walkingbassline mit relativ vertrackter Akkordfolge (eigentlich garnicht so mein Steckenpferd) gelingt beim ersten Versuch! Ob es an den Medium Jumbo-Bünden, dem 9,5"-Slabboard oder dem Hals liegt, weiß ich nicht. Wahrscheinlich an der Kombination von alldem.
Das pentatonisch geprägte Material perlt sehr komfortabel…ob es auch wummst und kreischt? Bassfundament ist da, das geben die Tonabnehmer auch schön wieder; im recht leisen und vorsichtigen Test klingt alles äußerst edel und sensibel für diverse Nuancen. Sowohl clean als auch geboostet bis zum overdrive. Die verschiedenen Pickupkombinationen sind mir zwar vertraut, aber doch so anders als bei meiner Tele…ich kann nur auf relativ wenig Erfahrung beim Strattesten zurückgreifen. Naja…jedenfalls leuchten die Augen, ich hätte es mir nie verziehen sie stehenzulassen. Man wird sich handelseinig, einige Tage später ist das Geld beieinander und los geht's! Abgeholt das gute Stück. Am Bahnhof schon den Hals an den auf dem Schoss geöffneten Gitarrenkoffer gehalten und diesen quasi als Monitor benutzt, die Vorfreude auf den ausführlichen Test am eigenen Amp wächst kontinuierlich. Aber erstmal, nach präziser Untersuchung, einiges zu…
…Materialien und Verarbeitung:
lassen nichts zu wünschen übrig. Sauber bis ins Detail, sehr schöner Hals-Korpus-Übergang. Sauber gefeilter Sattel (nicht bei allen Gitarren der Preisklasse selbstverständlich), geschmackvolles Aging ohne absurde Rostattacke am Stringtree oder ähnliches. Die Hardware ist sowieso sehr fein, schön schwergängige, präzise Mechaniken wie man das so mag. Die Potis arbeiten äußerst empfindlich, man kann sehr schön via Volumepoti ins Cleane gehen, ohne gleich sämtlich Höhen einzubüßen. Einziger Knackpunkt: der Tremolohebel wackelt auch nach komplettem Hineindrehen noch in seinem Gewinde, was bei Verwendung für einen störenden Bewegungsspielraum und ein (vor allem unverstärkt) nerviges Geräusch sorgt. Auch eine Kugelschreiberfeder in der Fassung konnte das Problem nicht lösen; für Vorschläge bin ich dankbar. Ansonsten ist zum Tremolo zu sagen, dass ich erst noch lernen muss, es sinnvoll anzuwenden; allerdings bin ich spontan seht angetan von den Möglichkeiten in schwebender Einstellung. Probleme mit der Stimmstabilität sind mir bisher nicht untergekommen, was wohl der tadellosen Verarbeitung dieses Instruments zu verdanken ist. Höchstens um die Stimmung schneller wechseln zu können würde ich evtl. eine Blackbox nachrüsten (wenn ich das Konzept dieses kleinen Geräts richtig verstanden habe, sollte das ja gehen).
Einer der Hauptgründe, warum ich mich für eine bzw. diese (Heavy) Relic entschieden habe: Der Hals. Das C-förmige Medium-shaped Halsprofil passt wunderbar in meine Medium-shaped Hände, Akkorde mit Daumenbeteiligung machen ungekannte Freude und werden wohl in naher Zukunft mehr Spielzeit in meinem Riffrepertoire beanspruchen. Wie er sich anfühlt? Wie das hundertjährige Jugendstil-Holzgeländer in dem Haus meiner Kindheit, vertraut, bewährt, einfach gut fühlt er sich an. Der Jahrelang von mir geliebte Hals meiner Tele kommt mir im Vergleich (aufgrund des Lacks) klebrig und(wegen des stärkeren Halsprofils) plump vor. Was soll ich sagen - ich bin Zuhause. Als wäre es meine seit langer Zeit und nicht die erste Strat in meinem doch recht jungen Leben. Sie wird jedenfalls für eine ganze Weile die Wichtigste bleiben.
Kommen wir also wieder auf den Sound zu sprechen (verzeiht die etwas wirre Struktur dieses Reviews): Zuhause am heimischen Engl, erneut hauptsächlich im Clean und mit OCD, fällt erstmal der doch etwas geringere Output der Fat 50ies auf. Naja, vintage eben, so is das. Im ganzen aber, nach dem die erste Begeisterung verklungen ist, klingen die Tonabnehmer in manchen Schaltkombinationen ein wenig dumpf, als hinge da ein Tuch über der Box…ein wenig Arbeit am EQ des Verstärkers wirkt dem glücklicherweise gut entgegen, wenn auch nicht die gewohnte Offenheit der Tele erreicht werden kann. Das mag aber auch am Amp bzw. der Box liegen, mit deren Kombination ich schon seit einer Weile nicht 100% glücklich bin. Aber auch Faktoren wie das unterschiedliche Griffbrettmaterial und natürlich die verschiedenen Gesamtkonzepte der beiden Instrumente dürften da ein Wörtchen mitreden. Das wars dann aber auch schon in puncto negative Bemerkungen, der Sound dieser Gitarre ist der Hammer…ungeahnte Möglichkeiten der Tonformung tun sich auf, es singt und drückt und klingt bis auf den etwas zu näseligen Steg Tonabnehmer sehr ausgewogen und in jeder Schaltposition charakterstark und absolut praxisorientiert. Von Dreckig bis lieblich lässt sich schon via Anschlag enorm viel machen. Der Halspickup macht Lust auf SRV und röhrt einem das Vibrato obertonreich um die Ohren, in der Mitte bzw. zwischen Mitte und Steg lässt es sich clean gepflegt Knopflern mit seidigen Höhen und insgesamt sehr ausdrucksstarkem Sound mit viel Charakter und Stimme. intensiviert man in dieser Einstellung den Anschlag und spielt ein wenig mit dem Pickwinkel, hat man bei manchen Tönen schon fast das Gefühl ein Octaver zwischengeschaltet zu haben, so intensiv und dynamisch purzeln die Obertöne aus der Box…genial! Dreht man den Drive-regler des OCD auf (12 Uhr ist hier maximum, danach wird's mulmig, was aber am Pedal liegt), geht schon einiges an Post ab, satte, glockige Akkorde und tolles Sustain bis in die höchsten Bünde, gepaart mit lebendigem Attack. Die Tonabnehmer sind auch bei höheren Geräuschpegeln überraschend nebengeräuscharm, und was das angeht bin ich recht verwöhnt von den Noiseless singlecoils in meiner Tele. Tatsächlich macht sich auch die Verwendung unterschiedlicher Plektren (Dunlop Jazz III vs. Nylon 1 mm) im Sound bemerkbar wie bei kaum einer Gitarre, die ich bisher in Händen hatte. Langsam verstehe ich, wie man dieses Baby anpacken muss…ca. 1,5 Stunden später erwache ich aus der Trance, in welche mich die inspirierende Kombination von nagelneuer Götterstrat, Looper und Vollröhrenstack auf(in puncto soziales WG-Leben) grenzwertigem Lautstärkelevel versetzt hat.
Fazit:
Ich bin Stratspieler geworden! Mit Leib und Seele. Das einzige was vielleicht noch passieren wird ist ein Tausch der Tonabnehmer, aber erstmal steht dann wohl e ein neuer Amp an. Wenn das nicht für das letzte Quentchen Perfektion sorgt, will ich doch mal sehen bzw. hören ob z.B. die vielgerühmten Kloppmanns ihren enormen Preis wert sind. Aber genug geschrieben, ich muss dann wieder…ihr wisst schon..
(leider keine sehr guten) Bilder:
Noch ein par mehr gibts hier:
http://img2.imageshack.us/gal.php?g=dsc00565b.jpg
gruß
Will
- Eigenschaft