DrScythe
Endorser der Herzen
DAS war der erste Streich und der zweite folgt sogleich..
Vorgeschichte
Auch hier sind natürlich meine Bewerbung und dritter Platz bei der D’Angelico-Endorser-Suche Ausgangspunkt: KLICK MICH
Nachdem ich meine eigentliche Wunschgitarre, die EX-SS testen durfte, sollte ich per Review eure Augen auch mal auf die Solidbody, die EX-SD lenken.
Ha, hingeguckt oder? Auftrag schon erfüllt.
Ja, der war flach…wie die Gitarre. (Ich hör ja schon auf…)
Erster Eindruck
Mit gewölbtem Boden und gewölbter Decke, schmalem Zargenrand und etwas ausladenden Konturen erinnert sie nur noch farblich und beim Material an die sonst sofort als Quelle aller „Singlecut mit geleimten Hals“-Modelle herangezogene Les Paul. Auch rein vom Handling her fühlt sie sich schon deutlich anders an. Trotz völlig anderer Form liegt sie eher wie die Mockingbird Special X auf dem Schoß (die habe ich nicht mehr, erinnere mich aber gern zurück…) – sowohl vom Liegen, als auch vom „Landeplatz“ der Schlaghand her.
Trocken angespielt ist sie erstaunlich laut und ein Blick auf die Specs erklärt auch, wieso: Chambered Solid Body. Dass sie heller und lauter sein würde, als meine letzte Les Paul-Inkarnation, war mir klar. Denn die Dean Soltero, die ich auch per Review verewigt habe, war definitiv die klanglich dunkelste E-Gitarre, die ich je gehört habe. Aber auch verglichen mit den Paulas, die ich sonst spielen konnte, macht die SD einen anderen Eindruck. Und ich muss an dieser Stelle mal einwerfen, dass ich fast grundsätzlich zuerst Les Pauls spiele, sobald ich in einen Laden komme, mittlerweile ist das schon mehr Verzweiflung. Diese Variation hier ist lauter, aber feinfühliger, klarer, etwas kühl. Ein bisschen, als würde man dem klassischen Les Paul-Ton nach etwas Abspecken Frack und Gehstock reichen. Ohne dass er dann arrogant daherkommt. Einfach eleganter, was, zu meinem eigenen Erstaunen, eher dem entspricht, was ich von diesem Typ Gitarre erwartet habe. Aber greifen wir diesen Faden im Fazit wieder auf. Schalten wir mal auf „Pflichtprogramm“.
Austattung und Verarbeitung (Details)
http://dangelicoguitars.com/guitars/standard-series/ex-sd/#DAEXSDCH
Auch hier gibt es die „Art Deco“-Elemente, allerdings ein bisschen zurückhaltender im Gesamten. Die klassische Cherryburst-Lackierung ist tadellos ausgeführt. Auch sonst gibt es hier nicht viel zu berichten – was ja durchaus ein Lob ist, man kann auch für 1500 Euro schlecht abgerichtete Sättel bekommen. Sehr schönes Detail: Die Deckel (Toggle und E-Fach) sind nicht einfach schwarzer Kunststoff (oder noch schlimmer: cremefarben), sondern Holz. Und zwar massiv: auf der Innenseite ist die E-Fach-Abdeckung plan, folgt aber, logischerweise, außen der Wölbung. D.h. am dicksten Punkt hat man 2cm Holz in der Hand. Kurzum: Klassisches Modell, tadellos produziert und auf hauseigene Art interpretiert. Denn irgendwie wirkt die Les Paul hier mehr wie eine Fußnote, denn wie ein direktes Zitat.
Handling
Was sich auch im Handling niederschlägt. Wie schon geschrieben, liegt sie kurioserweise ähnlich der Mockingbird auf dem Schoß – etwas höher als gewohnt, für mich sehr angenehm. Wobei es sich hier nicht um Extreme handelt, das sollte klar sein. Das Halsprofil wirkt ein wenig runder als bei der EX-SS. Ob es das ist oder eben nur so wirkt kann ich leider nicht nachprüfen, der A/B-Vergleich bestätigt nur das Gefühl, kein Maße. Sehr gute Spielbarkeit ist auf jeden Fall gegeben. Da sich Regler und Schalter komplett üblich positioniert wiederfinden, geschmeidig und satt laufen und die Mechaniken sauber arbeiten, gibt es sonst eigentlich nichts mehr was einer Erwähnung wert wäre. Was auch hier definitiv als Lob zu verstehen ist.
Auch hier eine Anm. d. Autors: Die für mein Empfinden extrem dünnen Saiten haben ich versucht auszublenden, möchte das aber als elementaren Teil des Spielgefühls, für den die Gitarre aber nichts kann, festhalten. Es ist für mich halt etwas fummelig zu spielen....mehr nicht.
Sound
Dem oben beschriebenen, eleganten Charakter lässt sich noch eine „singende“ Qualität attestieren. Die Tonabnehmer, hochwertig wie sie sind, übertragen dies sehr gut, hört selbst.
https://soundcloud.com/user-766603868/dangelico-ex-sd-cherryburst
Randnotiz: Exakt dieselben Presets wie bei der EX-SS außer das Metal-Sample.
Damit die SD nicht so neidisch auf die EX-SS ist, weil diese ja Song und Namen bekommen hat, wurde der rot-gelbe Singvogel auch in einem Stück verewigt. Sogar deutlich prominenter (aber das bringt ja schon das buntere Outfit mit sich).
Fazit und Anwendungsbereiche
Während die EX-SD sehr gut verarbeitet ist, sich sehr gut spielen lässt und sehr gut klingt, kann man sie vom Fleck weg am besten von Jazzigem bis hin zu Hard Rock und sahnigen Leads verwenden. Metal geht auch, wenn extern genug Gain zur Verfügung steht (man braucht keine Tonnen von Gain für Metal, ich weiß; mehr als seichter Crunch sollte aber schon da sein). Für alles, was ein wenig Dreck schon ab Werk benötigt, ist sie möglicherweise zu brav - vom Grundcharakter und den Tonabnehmern her. Was da mit etwas „Rebellischem“ am Steg möglich ist, würde mich schon mal interessieren.
Um den besagten Faden wieder aufzugreifen, muss ich sagen, dass mich die EX-SD sehr überrascht hat. Als Mario mir vorschlug, diese zusätzlich zur EX-SS. zu testen war ich zwar begeistert, einen Blick auf eine Gitarre werfen zu dürfen, die noch nicht bei thomann gelistet ist, aber da mich an jeder Les Paul bisher immer irgendetwas gestört hat, war ich mir zu Beginn nicht sicher, wie das Fazit aussehen würde. Schlimmstenfalls hätte es ja in Richtung einer (sehr bestimmten) LTD Eclipse gehen können, die mir beim Anspielen wirklich so gar nicht zusagte. Denn ehrlich würde ich in jedem Fall sein, also auch wenn sie mir nicht gefällt. Aber das Problem hat sich von selbst erledigt und ich weiß jetzt sogar endlich, was ich von dieser Art E-Gitarre erwarte. Gut, wäre das Meine, ich würde definitiv den Steg-Tonabnehmer tauschen, wie oben schon angedeutet. Ich brauche da keinen reinen Krawallbruder wie einen SH-6, aber so ein bisschen Biss würde ihr insgesamt gut zu Gesicht stehen. Alles in allem: ja, eine weitere Les Paul-Type, nein, nicht alles wie immer, auf jeden Fall mal ausprobieren, wenn man sich eine derartige Gitarre zulegen will – man könnte angenehm überrascht werden.
Vorgeschichte
Auch hier sind natürlich meine Bewerbung und dritter Platz bei der D’Angelico-Endorser-Suche Ausgangspunkt: KLICK MICH
Nachdem ich meine eigentliche Wunschgitarre, die EX-SS testen durfte, sollte ich per Review eure Augen auch mal auf die Solidbody, die EX-SD lenken.
Ha, hingeguckt oder? Auftrag schon erfüllt.
Ja, der war flach…wie die Gitarre. (Ich hör ja schon auf…)
Erster Eindruck
Mit gewölbtem Boden und gewölbter Decke, schmalem Zargenrand und etwas ausladenden Konturen erinnert sie nur noch farblich und beim Material an die sonst sofort als Quelle aller „Singlecut mit geleimten Hals“-Modelle herangezogene Les Paul. Auch rein vom Handling her fühlt sie sich schon deutlich anders an. Trotz völlig anderer Form liegt sie eher wie die Mockingbird Special X auf dem Schoß (die habe ich nicht mehr, erinnere mich aber gern zurück…) – sowohl vom Liegen, als auch vom „Landeplatz“ der Schlaghand her.
Trocken angespielt ist sie erstaunlich laut und ein Blick auf die Specs erklärt auch, wieso: Chambered Solid Body. Dass sie heller und lauter sein würde, als meine letzte Les Paul-Inkarnation, war mir klar. Denn die Dean Soltero, die ich auch per Review verewigt habe, war definitiv die klanglich dunkelste E-Gitarre, die ich je gehört habe. Aber auch verglichen mit den Paulas, die ich sonst spielen konnte, macht die SD einen anderen Eindruck. Und ich muss an dieser Stelle mal einwerfen, dass ich fast grundsätzlich zuerst Les Pauls spiele, sobald ich in einen Laden komme, mittlerweile ist das schon mehr Verzweiflung. Diese Variation hier ist lauter, aber feinfühliger, klarer, etwas kühl. Ein bisschen, als würde man dem klassischen Les Paul-Ton nach etwas Abspecken Frack und Gehstock reichen. Ohne dass er dann arrogant daherkommt. Einfach eleganter, was, zu meinem eigenen Erstaunen, eher dem entspricht, was ich von diesem Typ Gitarre erwartet habe. Aber greifen wir diesen Faden im Fazit wieder auf. Schalten wir mal auf „Pflichtprogramm“.
Austattung und Verarbeitung (Details)
http://dangelicoguitars.com/guitars/standard-series/ex-sd/#DAEXSDCH
Body: 1.5" Chambered Solid Body
Body Shape: Single Cutaway
Top Material: Flame Maple
Back Material: Carved Indonesian Mahagony
Size: 13"
Pickup: 2 Kent Armstrong Humbuckers
Binding: 5 Ply
Pickguard: Stairstep
Bridge: Gold Tune-O-Matic
Tailpiece: Stopbar
Controls: 2 Volume / 2 Tone / 3 Way Toggle
Hardware Color: Gold Plated
Tuners: Grover Super Rotomatic - Gold
Nut: 1 11/16"
Neck Material: 1-Piece Indonesian Mahagony
Scale: 24 3/4"
Fretboard Material: Rosewood
Inlay: Mother of Pearl
Output: Jack Switchcraft USA
Case: Deluxe Hard Case
Truss Rod Cover: D'Angelico Stairstep
Body Shape: Single Cutaway
Top Material: Flame Maple
Back Material: Carved Indonesian Mahagony
Size: 13"
Pickup: 2 Kent Armstrong Humbuckers
Binding: 5 Ply
Pickguard: Stairstep
Bridge: Gold Tune-O-Matic
Tailpiece: Stopbar
Controls: 2 Volume / 2 Tone / 3 Way Toggle
Hardware Color: Gold Plated
Tuners: Grover Super Rotomatic - Gold
Nut: 1 11/16"
Neck Material: 1-Piece Indonesian Mahagony
Scale: 24 3/4"
Fretboard Material: Rosewood
Inlay: Mother of Pearl
Output: Jack Switchcraft USA
Case: Deluxe Hard Case
Truss Rod Cover: D'Angelico Stairstep
Handling
Was sich auch im Handling niederschlägt. Wie schon geschrieben, liegt sie kurioserweise ähnlich der Mockingbird auf dem Schoß – etwas höher als gewohnt, für mich sehr angenehm. Wobei es sich hier nicht um Extreme handelt, das sollte klar sein. Das Halsprofil wirkt ein wenig runder als bei der EX-SS. Ob es das ist oder eben nur so wirkt kann ich leider nicht nachprüfen, der A/B-Vergleich bestätigt nur das Gefühl, kein Maße. Sehr gute Spielbarkeit ist auf jeden Fall gegeben. Da sich Regler und Schalter komplett üblich positioniert wiederfinden, geschmeidig und satt laufen und die Mechaniken sauber arbeiten, gibt es sonst eigentlich nichts mehr was einer Erwähnung wert wäre. Was auch hier definitiv als Lob zu verstehen ist.
Auch hier eine Anm. d. Autors: Die für mein Empfinden extrem dünnen Saiten haben ich versucht auszublenden, möchte das aber als elementaren Teil des Spielgefühls, für den die Gitarre aber nichts kann, festhalten. Es ist für mich halt etwas fummelig zu spielen....mehr nicht.
Sound
Dem oben beschriebenen, eleganten Charakter lässt sich noch eine „singende“ Qualität attestieren. Die Tonabnehmer, hochwertig wie sie sind, übertragen dies sehr gut, hört selbst.
https://soundcloud.com/user-766603868/dangelico-ex-sd-cherryburst
Randnotiz: Exakt dieselben Presets wie bei der EX-SS außer das Metal-Sample.
Damit die SD nicht so neidisch auf die EX-SS ist, weil diese ja Song und Namen bekommen hat, wurde der rot-gelbe Singvogel auch in einem Stück verewigt. Sogar deutlich prominenter (aber das bringt ja schon das buntere Outfit mit sich).
Fazit und Anwendungsbereiche
Während die EX-SD sehr gut verarbeitet ist, sich sehr gut spielen lässt und sehr gut klingt, kann man sie vom Fleck weg am besten von Jazzigem bis hin zu Hard Rock und sahnigen Leads verwenden. Metal geht auch, wenn extern genug Gain zur Verfügung steht (man braucht keine Tonnen von Gain für Metal, ich weiß; mehr als seichter Crunch sollte aber schon da sein). Für alles, was ein wenig Dreck schon ab Werk benötigt, ist sie möglicherweise zu brav - vom Grundcharakter und den Tonabnehmern her. Was da mit etwas „Rebellischem“ am Steg möglich ist, würde mich schon mal interessieren.
Um den besagten Faden wieder aufzugreifen, muss ich sagen, dass mich die EX-SD sehr überrascht hat. Als Mario mir vorschlug, diese zusätzlich zur EX-SS. zu testen war ich zwar begeistert, einen Blick auf eine Gitarre werfen zu dürfen, die noch nicht bei thomann gelistet ist, aber da mich an jeder Les Paul bisher immer irgendetwas gestört hat, war ich mir zu Beginn nicht sicher, wie das Fazit aussehen würde. Schlimmstenfalls hätte es ja in Richtung einer (sehr bestimmten) LTD Eclipse gehen können, die mir beim Anspielen wirklich so gar nicht zusagte. Denn ehrlich würde ich in jedem Fall sein, also auch wenn sie mir nicht gefällt. Aber das Problem hat sich von selbst erledigt und ich weiß jetzt sogar endlich, was ich von dieser Art E-Gitarre erwarte. Gut, wäre das Meine, ich würde definitiv den Steg-Tonabnehmer tauschen, wie oben schon angedeutet. Ich brauche da keinen reinen Krawallbruder wie einen SH-6, aber so ein bisschen Biss würde ihr insgesamt gut zu Gesicht stehen. Alles in allem: ja, eine weitere Les Paul-Type, nein, nicht alles wie immer, auf jeden Fall mal ausprobieren, wenn man sich eine derartige Gitarre zulegen will – man könnte angenehm überrascht werden.
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