[Gitarre] - Conklin GTG7-T

7even
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Gestern firsch aus Straßburg zurück, hab ich mir ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk mitgebracht, und damit mein langes 7-Saiter Problem gelöst.
Ich darf jetzt die Conklin GTG7-T, mein eigen nennen!
Es war ne lange Suche nach einer passenden Gitarre, die eine war zu teuer, die andere nicht gut genug. Mit der Conklin hab ich jetzt eine gute Alternative gefunden zu meinen
beiden Favoriten, der ESP Viper 407 / bzw. die Standard 7 oder der Schecter Hellraiser C7.
Aber nun zum Review:

Conklin GTG7-T Fakten:

Leider ist mir nicht sonderlich viel bekannt über diese Gitarre, ich hab sie in Straßburg zum ersten Mal gesehen und im Internet finde ich auch nicht viel darüber, aber einige Vermutungen kann ich ja mal äußern:

Hals: Ahorn, Mahagonie, 5 Teilig
Korpus: wahrscheinlich Ahorn
Mensur: 25.5"
Konstruktion: Bolt on (ist aber so geschickt gemacht, dass man fast von einem Neck-Thru mäßigem Gefühl reden kann)
Griffbrett: Palisander
Inlays: Dots am 12. und 24 Bund, ansonsten am Griffbrettrand liegende "halbe" Dots, die gleichzeitig auch die seitlichen Bundmarkierungen sind.
Lackierung: glänzendes schwarz
Mechaniken: ?
Bridge: Vintage Tremolo, frei schwebend
Hardware Farbe: silber
Bünde: 24, in etwa so wie ESPs XJ
Pickups: Marke weiß ich nicht, lassen sich jedoch splitten
Controls: 1 Volume Regler, 1 Tone Regler (gleichzeitig Push-Pull Poti), 3-Weg Schalter,


Verarbeitung:

Die Verarbeitung ist perfekt, es gibt keine Macken, die Bünde sind perfekt ins Griffbrett eingearbeitet und haben keine scharfen Kanten.
Der Hals selbst ist fast ohne einen spührbaren Übergang mit 4 Schrauben am Korpus angeschraubt. Das Tremolo sitzt grade und sauber schwebeden auf den beiden Bolzen, keine Verarbeitungsfehler. Eine Sehr saubere Arbeit auch im Tremolofach hinten an der Gitarre, sehr exakt verarbeitet. Die Lackierung ist von oben bis unten perfekt, man sieht weder Stellen an denen der Korpus verleimt wurde (=> einteiliger Korpus?) noch irgendwelche Fehler. Besonders an der Gitarre ist die Klinkenbuchse, die mit einer Art Klemmvorrichtung versehen ist. Das kabel kann dadurch nicht rausgerissen werden, ohen dass man auf einen speziellen Knopf drückt.
Ingesamt eine sehr gute Verarbeitung die keine Wünsche offen lässt.

Bespielbarkeit:

Perfekt. Ein Wort, alles gesagt. Man merkt kaum dass es ein 7-Saiter Hals ist, obwohl ich überhaupt nicht gewöhnt bin an die dickeren Hälse, war es für mich gar kein Problem mich auf dieser Gitarre zurecht zu finden. Man denkt dass man auf einer 6-Saiter spielt.
Im Vergleich zu ESP Viper 7, Ibanez RG 1527 oder K7 meiner Meinung nach deutlich besser und angenehmer. Genauso auch bei den hohen Bünden: Man kann spielend leicht die hohen Bünde erreichen, ohne Verränkungen oder Fingerakrobatik. Der perfekt sitzende Hals, der matt lackiert ist und einen neck-thru mäßigen Übergang zum Korpus hat, ist einfach in jeder Lage gut zu spielen. Genauso sieht es auch mit dem "Grip" auf dem Hals aus: Man kann von oben nach unten gleiten, ohne dass man irgendwo klebrig hängen bleibt, wie es oft bei meiner Viper vorkommt.
Die Conklin hat einen relativ dünnen Korpus, was sie im vergleich zur RG 1527 z.B. sehr leicht macht und damit sehr angenehem im Stehen zu spielen ist. Die Gitarre ist am Gurt auch sehr ausgelichen, überhaupt nicht kopflastig.
Das Vintage Tremolo ist natürlich wie jedes andere auch nicht vor Verstimmungsgefahr befreit. Dive Bombs etc. sind nicht grade das was man mit dieser Gitarre machen sollte, aber ich persönlich verwende es ohnehin nicht, wahrscheinlich werde ich das Tremolo blockieren.

Sound:

Die Gitarre klingt ohne Verstärker sehr laut und klar, höhenreich und nicht zu basslastig.
Akkorde gibt sie sehr gut wieder, ich hab manchmal das Gefühl auf einer Western Gitarre zu spielen XD.
Wesentlich ist natürlich der Klang MIT Verstärker:
Im "Insane" Kanal vom Line 6 Spider II hört sich die Conklin einrach nur brutal und sehr kraftvoll an. Power Chords kommen über den Brücken PickUp brachial rüber, eine richtige Metal Gitarre eben. Pinched Harmonics gehen spielend von der Hand und die Gitarre hat viele Obertöne. Der Hals PickUp singt und ist sehr warm, mit vielen bässen und höhen.
Das Sustain ist verhältnismäßig gut, aber komtm nicht an das einer Viper 7 ran (verständlich, Conklin => Vintage Tremolo, Viper => String Thru)
Clean lohnt es sich die Tonabnehmer zu splitten, Heraus kommt ein glasklarer Klang mit sehr vielen höhen am Brücken PickUp und einen sehr perkussiven, fast nach einer richtigen Western Gitarre klingenden Hals PickUp.
Aber um mehr über den Sound sagen zu können muss ein wenig mehr Zeit vergehen, so lange hab ich sie auch noch nicht :rolleyes:
Da ich aber wie die meisten wohl wissen ein Fan vom EMG Sound bin, und leider keine EMGs in diese Gitarre einbauen kann, werde ich wahrscheinlich einen anderen PickUp in die Brückenposition einbauen, um noch mehr "Wumms" reinzubekommen und besonders Power Chords im High Gain berreich noch klarer und differenzierter zu erhalten,
zurzeit denke ich da an einen Seymour Duncan Invader 7 oder nene Dimarzio Evolution 7.

Fazit:

Eine super Gitarre mit verdammt viel Potenzial, perfekt bespielbar und gut verarbeitet, die mit einigen "Verbesserungen" die meisten 7-Saiter wahrscheinlich übertrifft.

Bilder:

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Eigenschaft
 
Schaut ja alles schon ganz gut aus. Kostenfaktor ?
 
Ich hab sie verdammt günstig bekommen. Sie hat früher knapp 1200€ gekostet, weil sie jedoch ein Auslaufmodell ist und ich noch n wenig gehandelt habe kamen dann 600€ + Gigbag und Saiten zusammen.
 
Hallo,
schön, dass man von der Gitarre wieder mal was hört. Ich wollte mir vor ein paar Jahren so eine zulegen, war aber unmöglich, an so eine ranzukommen.
Die Testberichte spiegeln sich ziemlich mit deinen Erfahrungen.
Schöne Bilder, schade, dass sie nicht mehr gebaut wird.

Übrigens: Die Pickups sind werksmäßig von Bartolini.


Grüße, Thomas
 
...und der Korpus Kirsche (bin mir zu 95% sicher).
 
Hey!
Gut zu wissen, Ich hab ja nur Vermutungen gehabt, aber ne Gitarre mit nem Kirsch-Korpus, hab ich ja vorher noch nie gesehen...
Bartolini ist mir bekannt, immerhin keine no-name Pickups, trotzdem ein wenig zu undifferenziert und im Bassbereich zu matschig. Wenn ich zu Geld komme müssen da andere Tonabnehmer rein.
Wer Vorschläge hat, kann sie gerne hier in die Runde werfen!

Folgende 7-Saiter Pick Ups hab ich im Blick gehabt bisher, der Invader scheint mir rein von der Beschreibung her am besten zu passen für die Musik die ich mache.
Aggressiv, bissig, brachial und klar im Bassbereich mit vielen höhen. So sollte man den Sound beschreiben den ich mir wünsche.
Bisher hat der EMG 81 diese vorraussetzung gut erfüllt, der Invader scheint mir da das passende passive Gegenstück zu sein. Was meint ihr?
Seymour Duncan Invader
Dimarzio Evolution
Seymour Duncan SH4 oder andere SHs
Dimarzio ToneZone
 
Glückwunsch zur Gitarre! :great:

Eine Frage hab ich aber noch zum Griffbrett, weil mich dein Foto etwas stutzig macht:

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Sind die oberen Lagenmarkierungen so schludrig ausgeführt oder täuscht die Perspektive? Und irgendwie sieht das Griffbrett ziemlich fertig aus - ich hoffe inständig, das ist nicht der Fall.

Ansonsten klingt die Gitarre wirklich interessant. Wie ist denn das Kirschholz im Vergleich zu einer anderen Gitarre aus Basswood oder Mahagonie?
 
Die Lagenmarkierungen sind eigentlich alle perfekt eingearbeitet, wird wohl der winkel sein. Das Griffbrett ist auch in nem sehr guten Zustand eig. liegt vlt. an der Aufnahme, da wars auch nicht frisch eingeölt.

Also im Vergleich zu Basswood kann ich nix sagen, hab noch nicht direkt verglichen, Mahagonie und Kirschholz im vergleich geht da schön eher:
Unplugged gespielt (im vergleich zu einer ESP Viper 400) klingen beide sehr ähnlich, ich kann da um ehrlich zu sein nicht soo nen unterschied festmachen, die Conklin klingt nen Tick höhenreicher würd ich sagen ansonsten ziemlich ähnlich.

Verstärkt ist es immer so ne Sache...die Viper hat EMGs, die Conklin (angeblich) Bartollini Tonabnehmer, de machen den Klang schonmal grundsätzlich anders. Ich müsste die Conklin mal direkt im vergleich zu einer anderen 7 Saiter spielen. Was ich jedoch sagen kann ist, dass die Conklin im Vergleich zu eienr Ibanez RG 1527 viel aggressiver ist und Obertöne viel leichter von der Hand gehen.

Zurzeit denke ich darüber nach die 7 Saiter Fraktion bei mir daheim mit ner Ibanez Xiphos 707 zu vervollständigen. Die Conklin ist wie gesagt verdammt vielseitig, in vielen Berreichen genau so wie ich es mir wünsche, trotzdem suche ich noch ne Gitarre die in Sachen Aggressivität und Power noch stärker ist. Mal schaun was die Xiphos so bietet....
 
Zurzeit denke ich darüber nach die 7 Saiter Fraktion bei mir daheim mit ner Ibanez Xiphos 707 zu vervollständigen. Die Conklin ist wie gesagt verdammt vielseitig, in vielen Berreichen genau so wie ich es mir wünsche, trotzdem suche ich noch ne Gitarre die in Sachen Aggressivität und Power noch stärker ist. Mal schaun was die Xiphos so bietet....
Hm, also so wie du von der Conklin schwärmst, wäre die Xiphos wohl zu viel. Warum tauscht du die PUs nicht erstmal aus - mit nem Dimarzio oder EMG kitzelst du da sicher noch ne Ecke mehr tonale Power raus.

Aber die Xiphos hat auch was ... :D
 
Ich wollte zuerst die Pickups tauschen, aber damit würde ich die Vielseitigket der Gitarre einfach nur kaputt machen, ich will sie jetzt so lassen wie sie ist und einfach ne neue kaufen, hab eh grad wieder total G.A.S. und kann nicht anders XD
EMGs wären meine erste Wahl, aber ich werd erstmal gucken wie sich die Dimarzios da drin anhören in der Xiphos. Wird mir bestimmt zusagen, wenn nicht gibts irgendwann Blackouts.
 
So mittlerweile habe ich den Brücken Pickup durch einen DiMarzio Blaze getauscht, jetzt klingt sie so wie ich es wollte.
Auf jeden Fall eine Steigerung in Sachen High Gain Sound. B-Saite ist jetzt viel differenzierter, bei Akkorden ist kein matschen mehr zu hören un d auch das Sustain hat sich verbessert - bei hoher Lautstärke und hohem Gain hat die Gitarre früher oft dazu geneigt, dass der Ton schnell "abstirbt" und zu ner Rückkopplung wurde, das ist damit behoben. Der DiMarzio macht da saubere Arbeit.
Klingt auch viel spritziger und dynamischer als vorher, und genau so wie ich es wollte, nicht zu viele Mitten, viel Bass und viele Höhen und vor allem viel aggressiver als vorher.
Das betrifft auch den Humbucker wenn man ihn splittet, er ist nicht nur lauter als der alte sondern auch viel drahtiger - nice :D. Clean gespielt seh ich jetzt keine nennenswerte Verbesserung, als die schon genannten - drahtiger, klarer im Bassbereich und naja, ein wenig wärmer.

Im Endeffekt hat sichs wirklich gelohnt, 79€ investiert und aus einer ohnehin schon super Gitarre noch viel mehr rausgeholt.

Nebenbei sei gesagt, im Dauertest hat mich die Conklin jetzt nach über einem Jahr voll überzeugt, hab bisher immernoch keine 7 Saiter in der Hand gehabt (jetzt nach dem Pickup Wechsel erst recht net) die wirklich "besser" wäre. Ich bin sau froh, dass sie so leicht gebaut ist, live ist das ein Segen im Vergleich zur SC607. Also wie gesagt nach 1 Jahr + an Praxis und Test kann ich immer noch nur raten: Wem so eine Klampfe über´n Weg läuft, sollte sie sofort mitnehmen!
 
Tolles Review !

Und die Gitarre is ja mal interessant, Kirschholz.....;)
 

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