[Gitarre] Chapman Guitars ML3 Std Bea

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Die Vorgeschichte:

Ich war schön langer auf der Suche nach einer für meine Zwecke geeigneten Telecaster.
Sie sollte allerdings auch die Anforderung der Bandtauglichkeit erfüllen. In diesem Fall: lauter Hard Rock.
Über die Jahre haben mich in dieser Richtung so einige, vorrangig klassische Telecaster Modell, angesprochen.
Angefangen mit einem kleinen Intermezzo mit einer Squier Classic Vibe 50`s Telecaster, die ich allerdings wieder verkauft habe. Leider kam ich mit dem sehr dick lackierten Ahornhals und dem recht schmalen Saitenabstand am Sattel einfach nicht gut zurecht. Davon abgesehen war es aber ein wirklich gutes Instrument und den Verkauf hab ich im Nachhinein auch etwas bereut.
Später wäre dann beinahe eine Kaufentscheidung zu Gunsten einer 7ender Telecaster Redline Noir gefallen, die ich aufgrund ihrer Optik und des Pao-Ferro Griffbrettes und des matten Finisches (Hals inbegriffen) sehr ansprechend fand. Lediglich die klassische SS-Pickup-Bestückung machte die Gitarre für eine Nutzung in der Band leider eher unbrauchbar.

Klar gibt es hier immer die Möglichkeit einen Mini-Humbucker im Singlecoil-Format zu verbauen, allerdings hat mir deren Klang leider noch nie besonders zu gesagt.
Das gleiche galt leider auch für eine wirklich sehr schöne 7ender Telecaster Custom in Sunburst Lackierung aus japanischer Produktion, die mich damals sehr angelächelt hatte.
In diesem Fall hat allerdings auch die Vernunft gesiegt und ich habe das Thema Telecaster erst einmal hinten angestellt…

…bis ich vergangenes Jahr auf die Chapman ML3 Bea Std aufmerksam wurde.
Etwas moderner allerdings mit klassischer Tele-Korpusform und Reversed-Headstock und – ganz wichtig – einem splitbaren Fullsize-Humbucker am Steg.
Dazu ein wirklich angenehmer Hals und eine schöne Ahorndecke – perfekt!
Dass es sich bei der Gitarre um eine Signature Modell von Reabea Massaad handelt, war für mich dabei unerheblich.
Ich mache mich nicht viel aus Signature-Geschichten aber in diesem Fall waren es einfach die Specs der Gitarre, die mich sehr ansprachen.



Anbei noch einmal die genauen Specs:

Neck
  • NECK: Roasted Maple - Medium Colour with Satin Finish
  • NECK JOINT: Recessed Bolt-on Neck with Volute
  • NECK SIZE WIDTH: 42mm 22F 58mm • THICKNESS: 1F 21.5mm 12F 23mm PROFILE: C Shape
  • FRETBOARD: Macassar Ebony Fretboard with Rolled Edges
  • FRETBOARD RADIUS: 350mm
  • FRETS: 22 Nickel Frets
  • FRET MARKERS: Glow-in-the-Dark Side Dots
  • 12TH FRET INLAY: Pearl Infinity
  • SCALE LENGTH: 648mm (25.5")
Hardware & Electronics
  • TUNERS: Chapman
  • BRIDGE: Chapman String-Through Hardtail
  • STRING NUT: 42mm Graph Tech Nut
  • NECK PICKUP: Chapman Henchman Mini Rail Humbucker
  • BRIDGE PICKUP: Chapman Henchman Humbucker
  • PICKUP SWITCH: 3 Way Blade Switch with Coil Split on Push-Pull Tone Knob
  • STRAP BUTTONS: Chapman
Accessories
  • STRINGS: Ernie Ball

Unter normalen Umständen würde ich ein Instrument nach Möglichkeit immer erst im Laden anspielen um mir eine Meinung bilden zu können.
Aufgrund anhaltender Lieferschwierigkeiten war das in diesem Fall allerdings leider nicht möglich und ich habe die Gitarre kurzer Hand einfach vorbestellt um sie bei Lieferung zuhause ausgiebig zu testen.
Nach etwa 2,5 Monaten war es dann soweit, die ML3 Bea wurde geliefert.


Der Erste Eindruck:
Erst einmal aus dem Karton geschält. Ein Koffer oder Gigbag ist leider nicht Teil des Lieferumfangs.
Dafür erwartet einen ein wirklich ein sehr schönes Instrument und sehr saubere Verarbeitung.
Dazu eine sehr hübsch geflammte Ahorndecke (auch wenn es auch nur ein Venire ist) in einem schönen blau-gräulichen Anthrazit Farbton sowei eienr schwarzen Kopfplatte mit silbern abgesetztem Firmenlogo.
Der Roasted Maple Hals hat ein flaches C-Profil, ein Satin-Finish und liegt sehr angenehm in der Hand.
An der Kopfplatte findet sich ein Satz Lockingmechaniken, die einen sehr wertigen Eindruck machen und schön die Stimmung halten. Die Hardware ist in einem dunklen schwarz-nickel gehalten.


Die Saitenlage ab Werk war für meinen Geschmack noch etwas hoch und die Pickups etwas zu tief eingestellt, was sich aber schnell beheben lässt.
Schon akkustich angespielt hatte die Gitarre einen sehr schönen holzig-warmen Klang und resonierte bereits erfreulich laut. Auch das Sustain war für eine Gitarre mit Schraubhals sehr gut, was sich später am Amp nochmal zusätzlich bestätigen sollte. Klanglich liegt diese Konstruktion damit irgendwo zwischen Telecaster und Les Paul allerdings mit eigenem Flair.
Die beiden Pickups können mittels 3-Wege Schalter geswitcht und jeweils via Push-Pull Poti gesplittet werden.
Die Gitarre hat Tele-typisch einen Laustärke und einen Tone-Regler.

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Klanglich sind die Pickups sehr ausgewogen, wobei der Humbucker am Steg für meinen Geschmack etwas mehr Höhen vertragen könnte. Er klingt wirklich sehr fett und kräftig in den Bässen.
Gesplittet kommt man mit beiden Pickups schon sehr nahe an den typischen Telecaster Sound ran. Alles in allem klingt die Gitarre allerdings etwas moderner. Man merkt, dass sie grundsätzlich eher auf die neueren Spielarten der Metalfraktion ausgelegt ist, was allerdings nicht heißen soll, dass sie nicht auch die klassischeren Gefilde sehr gut bedient.


Fazit:
Eine sehr schöne E-Gitarre – einziges Manko: der fehlende Gigbag, der bei dieser Preisklasse schon angemessen wäre.
Wer eine traditionelle Telecaster sucht, ist mit dieser Gitarre vielleicht nicht unbedingt am besten bedient. Wer etwas eigenes ein bisschen moderneres auf Basis einer Telecaster sucht ist hier allerdings goldrichtig.
Für mich persönlich kann ich nur sagen, dass ich mit dem Kauf der ML3 Bea sehr glücklich bin und das Warten auf diese Gitarre hat sich definitiv gelohnt.

 
Eigenschaft
 
Grund: Bild eingebunden für Datenbank
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Der fehlende Gigbag/Koffer ist auch bei teuren Gitarren anzutreffen. Das hatte ich bei einer 2 kEUR Gitarre auch, der passende Markenkoffer kostete nochmal 180 Öcken.
 
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Später wäre dann beinahe eine Kaufentscheidung zu Gunsten einer 7ender Telecaster Redline Noir gefallen, die ich aufgrund ihrer Optik und des Pao-Ferro Griffbrettes und des matten Finisches (Hals inbegriffen) sehr ansprechend fand. Lediglich die klassische SS-Pickup-Bestückung machte die Gitarre für eine Nutzung in der Band leider eher unbrauchbar.
Aufgrund deiner Vorstellungen wäre mir spontan die Fender John 5 Tele eingefallen.
Aber wenn du jetzt mit der Bea happy bist ist ja alles perfekt! :great:
Danke fürs Review.
 
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