skerwo
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Was macht man mit einem Amp, den man nicht mehr braucht? Man gibt ihn z.B. für eine neue Gitarre in Zahlung. So geschehen im Sommer 2021 in der Captain Guitar Lounge in meiner oberbayerischen Heimat. Der Captain baut aus sehr guten Parts tolle Gitarren fenderischer Ausprägung, durch diverse Tests solcher Gitarren war mir bekannt, dass die CGL das richtig gut drauf hat.
Nun bin ich aber gar kein klassischer Fenderspieler (mehr), meine letzten Teles und Strats sind schon long long gone. Beim Stöbern auf des Captains Homepage (auch so was, was man eigentlich lassen sollte
) bin ich jedoch auf ein Modell gestoßen, das er für einen anderen Gitarristen gebaut hatte, der ebenfalls im dunklen Reich der zwei Humbucker unterwegs war, und sich im Nachhinein von dem "Paulinchen" genannten Modell hoch begeistert zeigte.
Das "Paulinchen" ist vom Grundsatz her eine ganz klassische 50er Butterscotch Tellie kombiniert mit Gibson Genen. Der Gedanke ist ja nicht ganz neu und wird teilweise von Fender auch selbst umgesetzt, allerdings ist hier konstruktionstechnisch insbesondere im Bereich der Bridge doch einiges anders als es Fender umsetzt. Butterscotch Tellies fand ich optisch schon immer verschärft und die Kombination mit eher gibsonesken Genen gefiel mir sehr gut.
Gesagt, getan: ich habe mich mit dem Captain zusammengesetzt und die Details besprochen. Bodys bezieht die CGL grundsätzlich von MJT aus den USA, die ja tolle Agingjobs machen. Hier sollte es ein Mahagonibody mit leichtem Aging und Crackles im Nitrolack werden. Hälse kommen von Allparts, hier habe ich mir einen mit reversed Headstock (für die Optik) und einem 59er LP Shaping mit 43 mm Sattelbreite sowie 12" Radius ausgesucht, also eher klassische LP Maße bis auf die Mensur. Es ist ein quartersawn Ahornhals mit Maplecap, den Relicjob hat der Captain übernommen. Dazu Lockingmechaniken für den faulen Saitenwechsler. Als Bridge sollte eine Wraparound die G-Gene hochhalten, ohne aber auf einen Rest Teleoptik und -twang zu verzichten, weshalb der Stegpickup wie gewohnt in einer Metallplatte steckt. Bei der Pickup-Wahl bin ich dieses Mal im DiMarzio-Lager fündig geworden, ein Chopper T an der Bridge (den ich schon aus einer anderen Gitarre kannte und hej, wenn der für Richie Kotzen gut genug ist) sowie ein Mini-HB am Hals, weil ich sowas noch nie hatte. Die Elektrik und ihr Layout sind grundsätzlich mal klassisch Tele, allerdings ein Toggle statt des Bladeschalters sowie zwei Minitoggle, mit denen man jeden Pickup separat von seriell auf parallel umschalten kann (ich bevorzuge Parallelschaltungen vor klassischen Coilsplits, weil es in meinen Ohren angenehmer klingt). So hat man letztlich 8 verschiedene Sounds auf Abruf zur Verfügung, die gleiche Schaltung (mit PRS-typischem Coilsplit) hat auch meine PRS CU24. Dazu noch geagede Parts für die Optik und grundsätzlich fertig ist das Paulinchen. Der Captain meinte, 3 - 4 Monate wirds schon dauern mit dem Body, war mir egal, denn es pressierte ja nicht.
Faktisch wurde es nun 1 Jahr und 3-4 Monate, bis der Body endlich aus USA da war, was auch ein Grund ist, dass der Captain den Gitarrenbau nun eingestellt hat. Lieferzeiten sind nicht mehr kalkulierbar und verärgerte Kunden auch nicht gut. Mittlerweile ist das gute Stück fertig
Klanglich ist das eine echt tolle Gitarre, der Chopper T und der Mini-HB harmonieren sehr gut und die Schaltung funktioniert sehr gut zum Ausdünnen und Antwangen der Sounds, außerdem ist ein toller Treblebleed genau nach meinem Geschmack verbaut, der beim Zurückregeln die Höhen nur minimal bedämpft, aber in keinster Weise dünn und klingelig wird, sondern eher ein Gainregler ist.
Nein, das ist keine 50s Tellie, es ist eine "Rockgitarre", die allerdings die Tele-Gene in sich trägt. Sowas sagt man ja auch den alten LP nach. Auf der anderen Seite ist es auch keine LP, sondern spritziger und dynamischer, womit sie mehr meiner CU24 nahekommt. Der Zusammenbau vom Captain ist tadellos, das Aging dezent und geschmackvoll, die Verarbeitung und Haptik toll und die Bespielbarkeit astrein bis in die hohen Lagen. Gewicht liegt bei genretypischen 3,4 kg.
Von daher: Paulinchen ist wirklich eine richtige Rocklady geworden !!
Nun bin ich aber gar kein klassischer Fenderspieler (mehr), meine letzten Teles und Strats sind schon long long gone. Beim Stöbern auf des Captains Homepage (auch so was, was man eigentlich lassen sollte
) bin ich jedoch auf ein Modell gestoßen, das er für einen anderen Gitarristen gebaut hatte, der ebenfalls im dunklen Reich der zwei Humbucker unterwegs war, und sich im Nachhinein von dem "Paulinchen" genannten Modell hoch begeistert zeigte.Das "Paulinchen" ist vom Grundsatz her eine ganz klassische 50er Butterscotch Tellie kombiniert mit Gibson Genen. Der Gedanke ist ja nicht ganz neu und wird teilweise von Fender auch selbst umgesetzt, allerdings ist hier konstruktionstechnisch insbesondere im Bereich der Bridge doch einiges anders als es Fender umsetzt. Butterscotch Tellies fand ich optisch schon immer verschärft und die Kombination mit eher gibsonesken Genen gefiel mir sehr gut.
Gesagt, getan: ich habe mich mit dem Captain zusammengesetzt und die Details besprochen. Bodys bezieht die CGL grundsätzlich von MJT aus den USA, die ja tolle Agingjobs machen. Hier sollte es ein Mahagonibody mit leichtem Aging und Crackles im Nitrolack werden. Hälse kommen von Allparts, hier habe ich mir einen mit reversed Headstock (für die Optik) und einem 59er LP Shaping mit 43 mm Sattelbreite sowie 12" Radius ausgesucht, also eher klassische LP Maße bis auf die Mensur. Es ist ein quartersawn Ahornhals mit Maplecap, den Relicjob hat der Captain übernommen. Dazu Lockingmechaniken für den faulen Saitenwechsler. Als Bridge sollte eine Wraparound die G-Gene hochhalten, ohne aber auf einen Rest Teleoptik und -twang zu verzichten, weshalb der Stegpickup wie gewohnt in einer Metallplatte steckt. Bei der Pickup-Wahl bin ich dieses Mal im DiMarzio-Lager fündig geworden, ein Chopper T an der Bridge (den ich schon aus einer anderen Gitarre kannte und hej, wenn der für Richie Kotzen gut genug ist) sowie ein Mini-HB am Hals, weil ich sowas noch nie hatte. Die Elektrik und ihr Layout sind grundsätzlich mal klassisch Tele, allerdings ein Toggle statt des Bladeschalters sowie zwei Minitoggle, mit denen man jeden Pickup separat von seriell auf parallel umschalten kann (ich bevorzuge Parallelschaltungen vor klassischen Coilsplits, weil es in meinen Ohren angenehmer klingt). So hat man letztlich 8 verschiedene Sounds auf Abruf zur Verfügung, die gleiche Schaltung (mit PRS-typischem Coilsplit) hat auch meine PRS CU24. Dazu noch geagede Parts für die Optik und grundsätzlich fertig ist das Paulinchen. Der Captain meinte, 3 - 4 Monate wirds schon dauern mit dem Body, war mir egal, denn es pressierte ja nicht.
Faktisch wurde es nun 1 Jahr und 3-4 Monate, bis der Body endlich aus USA da war, was auch ein Grund ist, dass der Captain den Gitarrenbau nun eingestellt hat. Lieferzeiten sind nicht mehr kalkulierbar und verärgerte Kunden auch nicht gut. Mittlerweile ist das gute Stück fertig
Klanglich ist das eine echt tolle Gitarre, der Chopper T und der Mini-HB harmonieren sehr gut und die Schaltung funktioniert sehr gut zum Ausdünnen und Antwangen der Sounds, außerdem ist ein toller Treblebleed genau nach meinem Geschmack verbaut, der beim Zurückregeln die Höhen nur minimal bedämpft, aber in keinster Weise dünn und klingelig wird, sondern eher ein Gainregler ist.
Nein, das ist keine 50s Tellie, es ist eine "Rockgitarre", die allerdings die Tele-Gene in sich trägt. Sowas sagt man ja auch den alten LP nach. Auf der anderen Seite ist es auch keine LP, sondern spritziger und dynamischer, womit sie mehr meiner CU24 nahekommt. Der Zusammenbau vom Captain ist tadellos, das Aging dezent und geschmackvoll, die Verarbeitung und Haptik toll und die Bespielbarkeit astrein bis in die hohen Lagen. Gewicht liegt bei genretypischen 3,4 kg.
Von daher: Paulinchen ist wirklich eine richtige Rocklady geworden !!
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