ReiRo
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BC Rich Mockingbird ST - Honeyburst (https://www.thomann.de/de/bc_rich_mockingbird_st_honeyburst.htm)
Da diese Gitarre z.Z. für einen Spottpreis bei den großen Musikhändlern über die Ladentheke geht,
dachte ich wäre ein Review für einige Nutzer evt. hilfreich.
Zu den Specs.:
Die Mockingbird ist mittlerweile ca. die 8 Gitarre welche ich über die Jahre mein Eigen nennen durfte. Schon lange bin ich ein (heimlicher) Fan dieser durchaus schrägen Form, die man entweder hasst oder liebt.
Ich hatte also einiges an Erwartungenen an das gute Stück. Ob ich enttäuscht wurde - hmm, schaut selber..
Verarbeitung:
Die in Korea hergestellte Mockingbird sieht auf den ersten Blick sehr edel aus. Auch wenn ich eig. dunklere Töne bevorzuge, hat es mir der schöne Farbübergang der Honeyburstlackierung, gepaart mit der schön durchschimmernden Wölkchendecke angetan.
Ich bin kein Spezialist auf dem Gebiet aber Verarbeitungstechnisch gibt es nix zu meckern. Die Bünde sind super abgerichtet, nix schnarrt. Das originale Floyd Rose sitzt relativ mittig und die Bedienung und stimmstabilität sind hervorragend. Kein vergleich mit einem lizensierten Tremolo, wie z.B. in meiner Jackson Dinky verbaut. Die Potis lassen sich Butterweich drehen (vielleicht sogar schon wieder zu leicht) Rundum ist die Werkseinstellung gut gelungen. Dennoch habe ich die Seitenalge für mich angepasst, auf unter 2mm (ca 1,7) bei der tiefen E Seite im 12 Bund. Läuft tadelos! Die Mechaniken laufen auch gut, sind aber wegen dem FR System eher nebensächlich.
Handling:
Die Mockingbird ist schwer, sauschwer! Schwerer noch als meine Viper! Sollte man also bedenken wenn man vorher nur Leichtgewichte gespielt hat, ich komme damit aber gut klar.
Darüber hinaus tendiert die Mockingbird zu etwas Kopflastigkeit, die sich aber sehr in Grenzen hält. Also nicht mit einer SG oder auch Explorer zu Vergleichen. Sie hängt sehr gut am Körper und ist im Stehen sowie Sitzen super zu bespielen. Der durchgehende Hals macht dies auch in den höheren Lagen bequem möglich.
Der Hals der Mockingbird liegt dabei sehr gut und angenhem in der Hand. Im Vorfeld war dies eins meiner Kritierien, bei denen ich nicht genau wusste, wie mir die BC Rich dabei zusagen würde. Da ich ansonsten viel auf Ltd/ Ibanez oder auch vor allem Jackson Gitarren gefiedelt habe und all Jene Hersteller meist relative dünne Hälse verbauen, war ich sehr skeptisch im Vorfeld. Pustekuchen! Der Hals passt so wie er ist super zum Gesamtpaket und ist auch kein Holzhammer wie der Hals ein Les Paul. Ich war sehr positiv überrascht und das Vorurteil schnelle Hälse müssen extra dünn sein, hat sich mit der Mockingbird für mich wiederlegt. Das wunderbare Griffbrett aus Ebenholz trägt hier wohl auch seinen Teil dazu bei.
Sehr Gewöhnungsbedürftig hingegen ist die Anordnung der Potis. Vor allem der Volume Regler für den Bridgepickup sitzt relativ nahe am Bridgepickup selber. Was super ist für Volumeswells oder auch das spielen mit Lautstärke und Verzerrung, kann in manchen Situationen auch nervig sein. Dann nämlich, wenn man mit Karacho in die Seiten haut und den Poti dabei leicht zurückdreht. Dabei reagiert der Poti sauber und klaut einem erstmal was Gain (im Leadkanal) und dreht erst ab einer gewissen Stufe die Lautstärke weg. Also Vor- und Nachteil, bzw. wohl eher eine Frage der Gewohnheit und Anpassung!
Sound:
Sehr positiv haben mich die Rockfield Mafia Humbucker überrascht. Im Vorfeld hatte ich mir schonmal Gedanken darüber gemacht, mit welchen Bridgepickup ich den wohl am besten austauschen könnte^^...wie man halt so ist. Mittlerweile habe ich diesen Gedanken komplett verworfen! Der Mafia ist heiß und kling relativ Mittig mit gutem Pounch an der Brücke. Am Hals ist er dann etwas dicker und nicht ganz so heiß. In der Kategorie Vielseitigkeit schlägt die Mockingbird dann voll zu buche. Mit den beiden Humbuckern in Verbindung mit den Potis, lässt sich schon viel abdecken. Die Möglichkeit jene zu splitten, eröffnet einem weiter Möglichkeiten. Denn auch im gesplitteten Modus klingen die Tonabnehmer und die Mockingbird Klasse. Stratsound pur, wenn man denn will!
Der Phase reverse Switch dünnt das Signal dann ziemlich aus. Dieser Modus ist nur im parallell Betrieb beider Tonabnehmer zu fahren. Witzig zum Rumprobieren aber nicht wirklich ein sehr sinnvolles Gimmick, wie ich persönlich finde. Der Varitone Switcher hingegen, welcher bei zurückgedrehter Stufe eher mulmiger klingt, evt. was Bass hinzufügt und höhen klaut (subjektive Meinung) ist da schon interessanter. Im Gain Betrieb ist das mal eher ganz ok (nicht vergessen, man hat ja auch noch den normalen Toneregler. Der Varitone switch fängt bei Stufe 4/5 ungefähr dort an, wo der Tonepoti aufhört und lässt sich dann bis 1/5 runter regulieren).
Richtig Klasse kommt das aber im Cleanenbereich. Denn da lassen sich dann aufeinmal ganz andere Klänge mit der Gitarre realisieren. Dennoch hätten es wohl auch 3 Stufen getan denn so gewaltig ist der Unterschied zwischen den einzelnen Sprüngen jetzt nicht.
Zusammengefasst, kann die Gitarre soundtechnisch wohl so gut wie alles abdecken, Sie klingt fett, messerschaf aber auch cremig und fast perkusiv...
Fazit:
Für einen Preis von 444€ bezweifele ich, dass man irgendwo z.Z. mehr Gitarre für so wenig Geld bekommt! Alleine das original FR Tremolo und der durchgehende Hals, sind in dieser Preisklasse sonst nirgends zu finden! Also schlagt zu, solange es dieses Angebot noch gibt.
Pro
+ Saubere Verarbeitung
+ Geile, individuelle Optik^^
+ super Specs ( zu denen ich nach dem Anspielen/Testen auch die Rockfield Pickups zähle )
+ Unglaublig vielseitig
+ sehr gute Bespielbarkeit
Contra
- kein Gigbag oder Koffer (die Mockingbird ist da sehr speziell und passt nicht überall rein)
- Volumepoti nicht für jedermann optimal positioniert
- 5 fach Varitone Schalter überdimensioniert
- Gewicht + leichte Kopflastigkeit
Für Gitarrenspieler die wissen was sie wollen und sich mit den vielen Features beschäftigen, bzw. diese Einzusetzen wissen, ein Klasse Gerät! Für Anfänger oder auch Puristen, welchen schon EIN Tonepoti zu viel des guten ist, nicht unbedingt das Richtige...Auf einer Skale von 10 würde ich der BC Rich letztendlich eine 9 geben. Mir macht sie sehr viel Spaß und ich werde sie defintiv behalten und das Schnäppchen zu schätzen wissen!
PS Bilder und (bescheidene) Soundsamples liefere ich nach, wenn erwünscht.
Bin für jedwege (sachliche) Kritik immer offen und dankbar!
Gruß
Da diese Gitarre z.Z. für einen Spottpreis bei den großen Musikhändlern über die Ladentheke geht,
dachte ich wäre ein Review für einige Nutzer evt. hilfreich.
Zu den Specs.:
- Mockingbird ST HB
- Nato Korpus AAA quilted Maple Furnier mit abgeschrägten Kanten
- durchgehender Ahorn Hals
- Ebenholz Griffbrett
- 24 Jumbo Bünde
- Ebenholz Streifen durch Korpus und Hals
- Grover Super Rotomatic Mechaniken
- kleine weiße pearloid Diamond Inlays
- Mensurlänge: 625,48 mm locking nut mit 43 mm Sattelbreite
- original Floyd Rose Tremolo
- 2 x Rockfield Mafia" Humbucker (offene Spulen)
- 2 Volumen und 1 Tone Regler
- 3-way Toggle Switch (individuelle Mini Switches für Coil Splitting und reverse Phase)
- 5-pos. Varitone Tone Filter (passiv)
- schwarze Hardware
- Farbe: Honey Burst
Die Mockingbird ist mittlerweile ca. die 8 Gitarre welche ich über die Jahre mein Eigen nennen durfte. Schon lange bin ich ein (heimlicher) Fan dieser durchaus schrägen Form, die man entweder hasst oder liebt.
Ich hatte also einiges an Erwartungenen an das gute Stück. Ob ich enttäuscht wurde - hmm, schaut selber..
Verarbeitung:
Die in Korea hergestellte Mockingbird sieht auf den ersten Blick sehr edel aus. Auch wenn ich eig. dunklere Töne bevorzuge, hat es mir der schöne Farbübergang der Honeyburstlackierung, gepaart mit der schön durchschimmernden Wölkchendecke angetan.
Ich bin kein Spezialist auf dem Gebiet aber Verarbeitungstechnisch gibt es nix zu meckern. Die Bünde sind super abgerichtet, nix schnarrt. Das originale Floyd Rose sitzt relativ mittig und die Bedienung und stimmstabilität sind hervorragend. Kein vergleich mit einem lizensierten Tremolo, wie z.B. in meiner Jackson Dinky verbaut. Die Potis lassen sich Butterweich drehen (vielleicht sogar schon wieder zu leicht) Rundum ist die Werkseinstellung gut gelungen. Dennoch habe ich die Seitenalge für mich angepasst, auf unter 2mm (ca 1,7) bei der tiefen E Seite im 12 Bund. Läuft tadelos! Die Mechaniken laufen auch gut, sind aber wegen dem FR System eher nebensächlich.
Handling:
Die Mockingbird ist schwer, sauschwer! Schwerer noch als meine Viper! Sollte man also bedenken wenn man vorher nur Leichtgewichte gespielt hat, ich komme damit aber gut klar.
Darüber hinaus tendiert die Mockingbird zu etwas Kopflastigkeit, die sich aber sehr in Grenzen hält. Also nicht mit einer SG oder auch Explorer zu Vergleichen. Sie hängt sehr gut am Körper und ist im Stehen sowie Sitzen super zu bespielen. Der durchgehende Hals macht dies auch in den höheren Lagen bequem möglich.
Der Hals der Mockingbird liegt dabei sehr gut und angenhem in der Hand. Im Vorfeld war dies eins meiner Kritierien, bei denen ich nicht genau wusste, wie mir die BC Rich dabei zusagen würde. Da ich ansonsten viel auf Ltd/ Ibanez oder auch vor allem Jackson Gitarren gefiedelt habe und all Jene Hersteller meist relative dünne Hälse verbauen, war ich sehr skeptisch im Vorfeld. Pustekuchen! Der Hals passt so wie er ist super zum Gesamtpaket und ist auch kein Holzhammer wie der Hals ein Les Paul. Ich war sehr positiv überrascht und das Vorurteil schnelle Hälse müssen extra dünn sein, hat sich mit der Mockingbird für mich wiederlegt. Das wunderbare Griffbrett aus Ebenholz trägt hier wohl auch seinen Teil dazu bei.
Sehr Gewöhnungsbedürftig hingegen ist die Anordnung der Potis. Vor allem der Volume Regler für den Bridgepickup sitzt relativ nahe am Bridgepickup selber. Was super ist für Volumeswells oder auch das spielen mit Lautstärke und Verzerrung, kann in manchen Situationen auch nervig sein. Dann nämlich, wenn man mit Karacho in die Seiten haut und den Poti dabei leicht zurückdreht. Dabei reagiert der Poti sauber und klaut einem erstmal was Gain (im Leadkanal) und dreht erst ab einer gewissen Stufe die Lautstärke weg. Also Vor- und Nachteil, bzw. wohl eher eine Frage der Gewohnheit und Anpassung!
Sound:
Sehr positiv haben mich die Rockfield Mafia Humbucker überrascht. Im Vorfeld hatte ich mir schonmal Gedanken darüber gemacht, mit welchen Bridgepickup ich den wohl am besten austauschen könnte^^...wie man halt so ist. Mittlerweile habe ich diesen Gedanken komplett verworfen! Der Mafia ist heiß und kling relativ Mittig mit gutem Pounch an der Brücke. Am Hals ist er dann etwas dicker und nicht ganz so heiß. In der Kategorie Vielseitigkeit schlägt die Mockingbird dann voll zu buche. Mit den beiden Humbuckern in Verbindung mit den Potis, lässt sich schon viel abdecken. Die Möglichkeit jene zu splitten, eröffnet einem weiter Möglichkeiten. Denn auch im gesplitteten Modus klingen die Tonabnehmer und die Mockingbird Klasse. Stratsound pur, wenn man denn will!
Der Phase reverse Switch dünnt das Signal dann ziemlich aus. Dieser Modus ist nur im parallell Betrieb beider Tonabnehmer zu fahren. Witzig zum Rumprobieren aber nicht wirklich ein sehr sinnvolles Gimmick, wie ich persönlich finde. Der Varitone Switcher hingegen, welcher bei zurückgedrehter Stufe eher mulmiger klingt, evt. was Bass hinzufügt und höhen klaut (subjektive Meinung) ist da schon interessanter. Im Gain Betrieb ist das mal eher ganz ok (nicht vergessen, man hat ja auch noch den normalen Toneregler. Der Varitone switch fängt bei Stufe 4/5 ungefähr dort an, wo der Tonepoti aufhört und lässt sich dann bis 1/5 runter regulieren).
Richtig Klasse kommt das aber im Cleanenbereich. Denn da lassen sich dann aufeinmal ganz andere Klänge mit der Gitarre realisieren. Dennoch hätten es wohl auch 3 Stufen getan denn so gewaltig ist der Unterschied zwischen den einzelnen Sprüngen jetzt nicht.
Zusammengefasst, kann die Gitarre soundtechnisch wohl so gut wie alles abdecken, Sie klingt fett, messerschaf aber auch cremig und fast perkusiv...
Fazit:
Für einen Preis von 444€ bezweifele ich, dass man irgendwo z.Z. mehr Gitarre für so wenig Geld bekommt! Alleine das original FR Tremolo und der durchgehende Hals, sind in dieser Preisklasse sonst nirgends zu finden! Also schlagt zu, solange es dieses Angebot noch gibt.
Pro
+ Saubere Verarbeitung
+ Geile, individuelle Optik^^
+ super Specs ( zu denen ich nach dem Anspielen/Testen auch die Rockfield Pickups zähle )
+ Unglaublig vielseitig
+ sehr gute Bespielbarkeit
Contra
- kein Gigbag oder Koffer (die Mockingbird ist da sehr speziell und passt nicht überall rein)
- Volumepoti nicht für jedermann optimal positioniert
- 5 fach Varitone Schalter überdimensioniert
- Gewicht + leichte Kopflastigkeit
Für Gitarrenspieler die wissen was sie wollen und sich mit den vielen Features beschäftigen, bzw. diese Einzusetzen wissen, ein Klasse Gerät! Für Anfänger oder auch Puristen, welchen schon EIN Tonepoti zu viel des guten ist, nicht unbedingt das Richtige...Auf einer Skale von 10 würde ich der BC Rich letztendlich eine 9 geben. Mir macht sie sehr viel Spaß und ich werde sie defintiv behalten und das Schnäppchen zu schätzen wissen!
PS Bilder und (bescheidene) Soundsamples liefere ich nach, wenn erwünscht.
Bin für jedwege (sachliche) Kritik immer offen und dankbar!
Gruß
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