Ich zitiere:
"resümee:
Zählt man alle Eindrücke und Ergebnisse dieses Tests zusammen und will man unbedingt auf mathematischem Wege einen Sieger küren, würde dies die Samick/Greg Bennett Avion AV-6 sein. Denn sie klingt sehr authentisch nach Les Paul, ist hervorragend verarbeitet und mit am besten ausgestattet. Doch Gitarren sollten meiner Meinung nach nicht nach Punkten und Tabellen bewertet werden; hier spielen die unterschiedlichen Einsatzbereiche und die daraus resultierenden Design- und Sound-Vorlieben eine zu große Rolle. Wer also auf einen typisch druckvollen Les-Paul-Sound ohne Schnörkel steht, sollte sich die Fame LP IV anhören. Sie klingt in der Tat am authentischsten, am rockigsten, wenn man so will. Allerdings müsste man in der Lage sein, über die leichten Verarbeitungsmängel hinweg zu sehen. Ähnlich rockig geht es auch mit der Coxx Let´s Roll (vielleicht lässt sich der Namensgeber zu einer Änderung in Let´s Rock hinreißen?), wobei bei der Fame die Abstimmung der Pickups zum verwendeten Holz besser gelungen erscheint. Wenn es aggressiver und dreckiger zugehen soll, sind die Dean Evo und die eher dunkel-bissig klingende Del Rey 59 Standard eine bessere Wahl. Die Dean Evo kann zudem mit einer gewissen Eigenständigkeit bei dem Gitarristen punkten, für den das originale Les-Paul-Design kein Heiligtum ist. Klanglich in eine völlig andere Richtung gehen die Epiphone Les Paul und die Samick Avion-6. Beide bieten einen überzeugenden Grund-Sound, der abseits von Brutalität und Aggressivität liegt und dank eines transparenten, höhenreichen Klangs tendenziell sogar an alte Vintage-Les-Pauls erinnert. Glockige Rhythmus- und singende Lead-Sounds sind die Stärken dieser beiden. Eleganter verhalten sich dagegen die Hoyer Classic LP, die Career CG-4, aber auch die Aria PE. Die Hoyer liefert einen runden, im wahrsten Sinne des Wortes schönen Klang, der dem der Career sehr ähnlich ist. Letztgenannte hat einen auffälligeren Höhenbereich, aber immer noch deutlich mehr Les-Paul-typisches Fundament als die Aria PE, von der man ernstlich keine Les-Paul-typischen, dafür aber wohl vielseitige, dynamisch-brillant klingende Rhythmus-Sounds erwarten darf. Aria- und Career-Gitarren können zudem mit optischen Schmankerln glänzen, die in dieser Preisklasse bis vor kurzem noch unvorstellbar erschienen. Sicherlich ist dieser Zierschmuck nicht jedermanns Geschmack, aber es fügt sich, dass der geschmeidige Sound, den dieses Trio produziert, mit seinem eleganten, schmucken Äußeren prächtig harmoniert. Da kommt der Rocker erst gar nicht in Versuchung. Eine interessante Performance liefert die Martinez DS-59 ab, denn sie hat zwar einen Gibson- aber nicht gerade einen Les-Paultypischen Sound zu bieten. Sie gehört eher in die freche, rotzige Ecke, in der sich Les Paul Specials, Juniors und SGs aufhalten, und hat da auf ihre persönliche Art den Tester sehr überzeugt. Einen singenden, jubilierenden Les-Paul-Sound sollte man jedoch nicht von ihr verlangen. Wem das unverwechselbare Design einer Les Paul über alles geht, wird sich natürlich für die Epiphone Les Paul, vielleicht aber auch für die Fame LP IV entscheiden. Beiden steht der originale Les-Paul-Korpus gut zu Gesicht. Das beste Preis/Leistungs-Verhältnis stellt die Coxx Lets Roll Standard dar. Sie liefert einen Les-Paul-typischen Rock-Sound in einem Les-Paul-sehr-ähnlichen Design zu einem Preis, der für eine Gitarre dieser Art sehr günstig ist. Was für eine schöne bunte Welt!"
Ende des Zitats...
Wobei ich denen nicht so ganz traue, denn bei einigen der getesteten Instrumente habe ich aus diversen Quellen gehört, dass sie baugleich seien - sie wurden aber doch recht unterschiedlich getestet... Aber wie hier schon so oft gesagt wurde: es klingt eh keine Gitarre wie die andere... und ich will darüber jetzt natürlich keine große Diskussion lostreten.