Ein Interface ist nichts anderes als eine Soundkarte. Auch das Ding von Line6 ist einfach nur eine USB-Soundkarte. Du benutzt dann eben so ein Teil anstelle deiner integrierten Soundkarte, wie ABeatufilDay schon schrieb. Die Aufnahmequalität ist halt besser, außerdem bekommt man da passende ASIO-TReiber mitgeliefert und kann davon ausgehen, dass man eine niedrige Latenz hat. Und Line6 klingt da jetzt auch nichts "künstlicher" als andere, weil das ja noch gar nichts mit dem Gitarrensound zu tun hat.
Der entsteht durch Software auf deinem Computer. Und da gibt es diverse Modellingsoftware. Die verbreitesten kommerziellen wären z.B. Guitar Rig, Revalver, Amplitube oder eben POD Farm. Letzteres ist halt die von Line6. Das sind die gleichen Sounds, wie sich auch in den Hardware PODs drinstecken. Man kann die Software einzeln kaufen, aber die ist auch schon bei den Line 6 Interfaces dabei. Die anderen genannten kosten teils auch über 200€ - also jetzt nur die Software alleine. Es gibt aber auch dort Pakete zusammen mit Intefaces, teilweise dann mit einer abgespeckten Version der Software (also weniger Ampmodelle etc.). Das praktische ist, dass es zumindest von GuitarRig, Revalver und Amplitube Demos gibt. Kann man also vorm Kauf ausprobieren. Wobei man sagen muss, dass es auch viel Freeware gibt, und damit habe ich hier auch schon erstaunliche Ergebnisse gehört. Im Endeffekt ist es da oft Geschmackssache (man kann also nicht unbedingt sagen, welche Modellingsoftware die beste ist) und eine Frage der Einstellung. Und wie lange man sich damit beschäftigen will, um einen guten Sound zu haben.
Pauschal Line6 abzuwerten ist an dieser Stelle wohl nicht angemessen. Wahrscheinlich sprichst du sogar von den billigen SpiderAmps und vergelichst sie mit deinem HotRod? Das sind natürlich Modellingamps. Das liegt zunächst mal in der Natur der Sache, dass sie vielleicht nicht so klingen, wie ein echter Amp, weil sie ja nur versuchen, einen echten Amp nachzubilden. Aber wenn du direkt in den PC reingehen willst, dann betreibst du ja sowieso digitales Modelling. Und ich glaube kaum, dass man da Line6 generell als künstlicher oder weniger professionell bezeichnen sollte.
Bleibt dann die Frage, ob du überhaupt digitales Modelling willst. Wenn du stattdessen lieber deinen Amp-Sound aufnehmen willst, dann musst du das eben per Mikrofon machen. Ein ordentliches Interface brauchst du auf jeden Fall - denn egal, ob du ein Mikrofon aufnimmst oder die Gitarre direkt, deine Onbaord-Soundkarte ist für hochwertige Aufnahmen nicht geeignet. Wenn du mit Mikrofon aufnehmen willst, dann brauchst du eben ein Interface mit Mikrofoneingang. Wenn du nur ein MIkrofon brauchst, dann ist wohl das hier das günstigste, was man empfehelen kann:
M-Audio Fast Track
Ansonsten gibt es bis 200€ noch einige USB-Interfaces mit zwei Mikrofoneingängen. Verbreitet wären da z.B. das Tascam us-122/144, Presonus AudioBox oder M-Audio Fast Track Pro.
Und dann noch ein Mikro. Standardmikro vorm Gitarrenamp ist das Shure SM57
Shure SM-57
Es gibt da aber auch viele günstige NAchbauten, die nicht unbedingt schlechter sein müssen (vielleicht etwas "anders")
DAP Audio PL-07
Du brauchst aber auch noch Kabel und Ständer, kosten auch Geld. Vom DAP PL-07 hat Musik Service aber auch ein entsprechendes Paket:
DAP Audio PL-07 Set
Dabei sollte man aber immer bedenken, dass die Mikrofonierung eines Gitarrenamps auch Zeit braucht. Und du den Amp vielleicht auch etwas anders einstellen muss als gewohnt. Also einfach geilen Sound einstellen und Mikrofon davor ist nicht. Die Positionierung des MIkros hat extremen Einfluss auf den Sound, jeder Zentimeter macht da einen Unterschied.
Also wenn du für möglichst wenig Geld deinen Hot Rod Deluxe möglichst gut aufnehmen willst, dann wäre das oben verlinkte M-Audio Fast Track zusammen mit dem DAP PL-07 wahrscheinlich eine sehr vernünftige Lösung. Die Alternative wäre eben Software-Modelling.