Gitarre Ade: Schmerzen, keine Präzision, immer langsamer

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Atomic
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Ich hab im fortgeschrittenen Alter von 23 Jahren mit der E-Gitarre angefangen, zuerst autodidaktisch, dann mit einem sehr guten Lehrer, welcher sich auch hinsichtlich der der Körperhaltung viel Mühe gegeben hat.
Mit dem Lehrer wurde ich immer schneller immer besser, hab z.B. die beknackte Petrucci-Geschwindigkeitsübung bis auf saubere 190 gebracht, sehr schnelle Rhytmen mit komplexen Mutings spielen können und immer eine gute Präzision gehabt. Gitarre hat verdammt viel Spaß gemacht.

Seit ein paar Monaten etwa habe ich schon zweimal fast den Hals meiner Gitarre genommen und wollte diese einfach in der Mitte kaputt schlagen...ohne Witz, eine Sekunde später und das Ding wäre durchs Fenster geflogen...

- Ich verhake bei Rhytmus-Triolen auf den tiefen Saiten.
- Wenn ich besagt Triolen spiele fühlt es sich bei Geschwindigkeiten über 130 bpm so an, als würde man die Hand ganz oft hintereinander weit öffnen und schließen. Die Hand macht nicht mehr was das Gehirn sagt und alles wird ein Krampf.
- Solospiel? Ich bin froh, wenn ich ne Dur-Tonleiter sauber bei 80 bpm hinbekomme
- egal ob linke oder rechte Hand, alles Scheisse.

Was macht man da? Genau: Hinsetzen und langsam, ganz unverkrampft und mit viel Lockerheit wieder Präzision aufbauen. Klappt aber nicht. Ich werde von Tag zu Tag schlechter und langsamer, kein Witz. Nichts funktioniert. Chromatische Tonleitern? Schon der Wechsel auf die a-Saite funktioniert nicht mehr ab 120 bpm.
Sobald ich eine Rhytmuspassage hab, krampft der komplette rechte Arm, ich habe Schmerzen von der Schulter bis ins Handgelenk.

Wenn also niemand einen guten Tipp hat, der meine Motivation zumindest etwas steigern kann (das geht seit Monaten so!), gibts am Wochende ne Esp EC-300 in Cherry mit DiMarzio Tone Zone und ein Zoom G2.1u von einem Gescheiterten.

Viel Spaß beim Bieten.
 
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Das klingt nicht gut. Wie hat alles angefangen, wie stehts um die Gesundheit?
 
Ui du armer, ich glaub ich würd verrückt! Ich bin ja kein Arzt, aber was hällst du da von mal wirklich zwei Wochen Pause zu machen?

Gruß Benjamin
 
Machst du noch andere Sachen oder spielst du nur GItarre? Ich meine jetzt Hobby mäßig. Irgendwas wo du die Hände brauchst ? EIne abwechslung ist doch immer gut Hände ausschütteln leichte Greifübungen woanders machen etc. Mal einfach nur irgendwie takte so auf beinen klopfen oder so egal hauptsache es nicht dieses Monotone Greife an der Gitarre :) und vielleicht auch mal die finger mal schön Knacken lassen :)
 
Och, die Gesundheit...ich hatte vor einem guten Jahr einen Bänderriss in der rechten Schulter und habe relativ lange ausgesetzt. Die Verletzung hatte danach allerdings nie Auswirkugen auf mein Gitarrenspiel. Sonst ist alles ok...

Angefangen hat alles..einfach so? Ich habe z.B. die Toccata von Toy Dolls geübt. Die Rhytmusgitarre spielt ziemlich schnelle Triolen auf der A Seite-das ging irgendwann nicht mehr...
Dann eine Sequenz aus einem Stratovarius-Stück, ganz simpel:

-12-13-12-10------------------------10-12-13-12-10
--------------13-12-10----10-12-13-----------------
------------------------13--------------------------

....80 Bpm und Schluss. Danach machen die Finger was sie wollen.
Nur noch mal zur Erinnerung: ich habe ohne Anstrengung oder Verkrampfung diesen Petrucci-Kram auf lockeren 190 geschafft...
Bin ziemlich frustriert...
Gibt es spezielle Musiker-Ärzte? Ich weiß nciht, ob es ein Problem mit dem Sehnen- oder Bandapparat sein könnte...

Es ist einerseits so, dass die rechte Hand nicht mehr mitmacht und dadurch natürlich Auswirkungen auf die linke hat, wegen mangelnder Synchronität etc...

Nebenher schreibe ich ziemlich viel bzw. sitze am Rechner wegen meines Examens...
 
Ich halte das eher für ein typisches Überlastungs Problem.
 
Ja, deshalb habe ich schon einmal 3 Wochen ausgesetzt.
Allerdings spiele ich im Moment nicht mehr als eine Stunde täglich, manchmal sogar weniger. Man gelangt halt in einen Kreis aus Demotivation, mangelnder Übung und Schmerzen..alles Scheisse
 
Mmh das ist wirklich Schwierig, ich wüsste da jetzt auch nicht weiter. Vielleicht hilft ja wirklich nur eine Radikal Lösung, wie z.B mal ein ganzes Jahr aussetzen. Vielleicht solltest du dich aber auch mal richtig durchchecken lasse, Blutwerte usw.
 
Zu deiner Frage mit den Musikerärtzten:
Ja, die gibt es. Mein Onkel, der wer Klavierlehrer ist, hatte mal was am Finger und hat sich deshalb behandeln lassen. Wo und welcher Artzt das war weiß ich net...
 
Wahnsinn!
Mir geht es zurzeit EXAKT genauso!

Vor kurzem (4-5 Wochen) noch saubere 175 BPM bei chromatischen Übungen, viele Songs geschrieben, viele Licks erfunden/gelernt, 2ter Platz im Guitarbattle usw.

Und jetzt?! :mad:

Aber ich lass mich net stressen!

Ich stell einfach mein Equipment in Ebay rein, kassier die Kohle und hör Schranz/Hardstyle und Techno. Diesbezüglich werden auch alle Satriani/Vai/Petrucci-Videos und Audios von meinem Computer entfernt.

Zudem werde ich mich für meine "vergoldete" Zeit, die ich dem Gitarrenspiel gewidmet habe für immer hassen!

Außerdem werde ich mich später dafür hassen, dass ich das Gitarrenspiel aufgegeben habe. Da ich aber jetzt schon so schlau bin, um dieße Tatsache zu erkennen, behalte ich mein Equipment, lass mir noch ne gewisse Schonfrist um einfach wieder Gefallen daran zu finden. Wobei ich ja oft Lust zum spielen habe aber nach kurzer Zeit so enttäuscht von mir bin, dass ich die Gitarre wieder in die Ecke werfe (Ja, ich weiß, dass wird den Preis in Ebay erheblich drücken).

Oh Mann..:rolleyes:
 
Ironie ist hier vielleicht nicht angebracht...

Naja, es gibt verschiedene Möglichkeiten, woran es liegen könnte. Entweder du hast es einfach verlernt, was ich mir kaum vorstellen kann... selbst in völlig unmotivierten Phasen, spiel ich solche Licks wie du gezeigt hast schneller. Und ich hab die Petrucci Übung nie sauber auf 190 bpm gespielt...

Also wird es wohl eher ein gesundheitsliches Problem. Es könnten die Sehnen sind überlastet, überdehnt sein und dir fehlt somit die Kontrolle. Ist bei mir bei einem Bein so, wenn ich mit angewickelten Bein auftrete knicke ich fast um, was an den Sehnen liegt. Dies wäre wohl die wahrscheinlichste Möglichkeit.

Deine Muskeln könnten irgendwie geschwächt sein und das Gehirn kann die Informationen nicht mehr verarbeiten. Geh doch einfach mal zum Hausarzt wenn du keinen anderen Arzt findest. Dir sollte ansich wissen wohin mit einem solchen Problem geht...

Auf jedenfalls nicht mehr die Hand anstrengen...
 
EpiceneBeing schrieb:
Ironie ist hier vielleicht nicht angebracht...

Falls du mich damit meintest:
Ich habe dieses Sprachmittel [leider] nicht benutzt!

Habs anscheinend etwas missverständlich formuliert, sorry..:rolleyes:
 
Klingt irgendwie auch nach ner Kopfsache.Stell die Gitarre einfach mal ne Zeit weg.Ignorier sie komplett.
Und mach dir vor allem auch selber keinen Druck.
 
Hab so eine "FRUSTATIONSPAUSE" hinter mir (ca.3 Jahre) - nachträglich erkannte ich das die "Bremse" im meinem Kopf saß !(Privateprobleme)

Das kann mehrere Ursachen haben - Streß mit dem Partner,Schule od. Job,Eltern,Finanzen,Freunde,Alkohol,Drogen usw.

Mein Tipp: VERKAUFT NICHT EUER EQUIPMENT - Ihr bereut es später !:great:

Nehmt euch eine Auszeit - 1 Monat,6 Montate od. auch länger - die Lust an der Gitarre kommt zurück und Ihr werdet mit noch mehr Ehrgeiz weitermachen !!

lg,NOMORE
 
Mir ging es mal recht ähnlich, allerdings hab ich dann nich mehrere Monate verstreichen lassen sondern hab gleich gehandelt.
Durch private und berufliche Probleme hat sich über eine gewisse Zeit ne Menge Frust und Depressionen angesammelt und
irgendwann schlug sich das auch aufs Gitarre-Spielen. Das war für mcih dann der Auslöser, endlich mal aus dem Sumpf raus
zu kommen
Auf ne Therapie hatte ich keinen Bock, also was macht man dann? Sport...
Seit dem mach ich 4x die Woche Ausdauertraining (Joggen, Radfahren, Schwimmen) und geh 2x die Woche in die Mucki-Bude,
das macht schon nach ner kurzen Zeit (so 4 Wochen oder so) schon n deutlichen Stimmungs-Aufheller, zusätzlich isses n
körperlicher Ausgleich zum Job bzw der eintönigen Haltung an der Klampfe.
Also was ich Dir nur empfehlen kann: mach 2x die Woche für mind. 60 min Sport! Und ich mein Sport und net Curling oder
Golf oder sowas ;)

Mir hat's echt geholfen!

Viel Erfolg,

Chris
 
Wahrscheinlich habt ihr Recht.

Ich bin gerade in einer Phase, in der mein Leben ziemlich drunter und drüber geht, da ich im November mein Examen mache.
Eigentlich lerne ich von Montag bis Freitag ausschließlich und weiß trotzdem nicht, wie das alles zu schaffen sein soll.

Das schlägt schon auf den Magen...bin innerlich gespannt wie ein Gummiband.

Ich nehme mir jetzt einfach vor, alle bisherigen Übungen auf maximal 80-100 bpm zu spielen, und das nur in ganz ruhigen Minuten, wenn mich sonst nichts streßt. So kommt kein Frust auf und ich behalte die Lockerheit...Ende des Jahres sieht vielleicht schon wieder alles anders aus.

Vielleicht kann ich mir ja auch die ein oder andere Arm-Massage bei meiner Freundin abholen :)
 
1., Hast du du mit deinen Händen auch abseits des Gitarrenspiels irgendwelche Probleme? Schmernen usw., wenn ja geh zu nem Arzt.

2., Sollte Punkt 1 nicht der Fall sein stell die Gitarre einfach mal eine ganze Woche in die Ecke und fang dann langsam wieder an.
 
Atomic schrieb:
Ich bin gerade in einer Phase, in der mein Leben ziemlich drunter und drüber geht, da ich im November mein Examen mache.
Eigentlich lerne ich von Montag bis Freitag ausschließlich und weiß trotzdem nicht, wie das alles zu schaffen sein soll.

Dann lass die Gitarre einfach mal die dritte Geige spielen nach Freundin und Examen. Man kann eben nicht immer alles perfekt schaffen.

Atomic schrieb:
Das schlägt schon auf den Magen...bin innerlich gespannt wie ein Gummiband.

Dann wirds höchste Zeit, dass du dir Stress abbaust. Den Druck mit dem Gitarrespiel solltest du dir dann nehmen, das Examen muss ja so oder so...

Atomic schrieb:
Ich nehme mir jetzt einfach vor, alle bisherigen Übungen auf maximal 80-100 bpm zu spielen, und das nur in ganz ruhigen Minuten, wenn mich sonst nichts streßt. So kommt kein Frust auf und ich behalte die Lockerheit...Ende des Jahres sieht vielleicht schon wieder alles anders aus.

Vielleicht kann ich mir ja auch die ein oder andere Arm-Massage bei meiner Freundin abholen :)

Genau, ich fände es eine gute Idee, wenn du dir für ne Zeit lang sogar verbietest(!) schneller zu spielen. Auch nicht mal kurz probieren...;)

Denn dann verkrampfst du nicht wieder und du regst dich auch nicht auf, weil es nicht klappt.

P.S.: Und geh sicherheitshalber trotzdem zum Arzt!
 
Ich weiß ja nich, wo du wohns.
Hier in Berlin gibt es nen Handchirurgen, der auch auf Musiker spezialisiert ist: http://www.handchirurg-lehnert.de

Ich wollte da auch schon ein paarmal hingehen, wenn ich einmal im Jahr meine Sehnenscheidentzünding bekomme. Aber dann sagen immer alle zu mir: "Nee, nicht gleich operieren lassen. Da kann ja was schief gehen..." und so.

Insonfern musste ich bis jetzt immer darauf warten, dass sich meine Probleme von alleine lösen.

Andi
 
Hmmm, diese Geschicht klingt mir sehr bekannt...
Ich konnte vor rund 15 Jahren fliessend spielen, war ein grosser Fan der Paganini-Caprices und wollte meine eigene interpretaion auf der Gitarre spielen; ich übte täglich sehr hart zwischen 4 und 5 Stunden. Dann auf einmal ging's massiv bergab mit meinen Händen, vor allem die Linke Hand. Im speziellen der kleine Finger; der machte innert einem Jahr auf einmal nicht mehr das, was er Jahrelang gut gemacht hat. Ich hatte damals (leider) aufgegeben, alles verkauft und bis letztes Jahr keinen Ton mehr gespielt.

Was war die Ursache meines Problems? Ich wusste es damals nicht. Heute würde ich folgendes dazu sagen: Ich wollte mich immer krampfhafter auf den gewünschten Speed herantasten, ohne zu merken, dass genau das Gegenteil passiert. Ich hatte im Laufe der Zeit immer weniger auf meine Muskeln und Sehnen geachtet. Kann gut sein, dass es mit dem Job zu tun hatte, damals hab ich auch grad noch sehr viel Energie in meine Informatiker-Karriere gesteckt. Ich sass also täglich auch noch 10-12 Stunden am PC. Am PC arbeiten die Hände eben auch genau verkehrt rum. Beides wurde dann vermutlich für mein kleines Hirn zuviel. Leder bemerkte ich die ganze Problematik erst viel zu spät.

Alle Tipp's von anderen sind zwar nett gemeint, aber wirklich helfen tut's nicht. Klingt sehr einfach zu sagen, spiel doch einfach locker, aber was nützt's, wenn's einfach nicht klappt.

Ich spiele jetzt seit letztem Herbst wieder (kampflos gebe ich noch nicht nicht auf). Ich bin zwar noch lange nicht wieder der alte, aber es geht voran.

Eine wichtiges Thema, und von vielen unterschätzt, ist das visualisieren des Fingerspiels nur in der Vorstellung (ich konnte nämlich damals auch in meiner Vorstellung nicht mehr fliessend spielen). Ich versuche nun täglich meine Tonleitern und Fingerübeungen nur in der Vorstellung zu spielen (vorzugweise vor dem Schlafen). Klingt jetzt vielleicht blöd, ist aber mein Rezept für die Zukunft. Der Körper setzt die Befehle und die Vorstellung der Gedanken um. Ohne sauberes Spiel in Gedanken kein sauberes Spiel mit den Händen.
 

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