Git.-Effekt-Software auf der Bühne?

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Roki1954
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Hallo Forum!

Gitarristen sind ja oft konservativ, wenn es um Amps, Effekte u.s.w. geht. Ich bin auch so einer. Deshalb ging bei mir bisher (fast) nichts ohne Röhren-Amps und analoge Effekte.
Jetzt habe ich aber immer wieder von BIAS FX, Guitar Rig und ähnlicher Software gelesen und auch dass es Gitarristen gibt, die so etwas Live auf der Bühne einsetzen. Das würde mich mal interessieren.

Könnt Ihr mich ein bisschen aufklären, ob und wie so etwas funktioniert? Vielleicht erst einmal ganz allgemein.
Habt Ihr evtl. einen Link, wo man sich in das Thema einlesen kann? Möglichst in deutsch. :redface:

Spontan fallen mir dazu aber schon noch ein paar Fragen ein:
Kann/Muss man diese Software standalone auf einem Rechner laufen lassen? Braucht es einen PC/Mac oder geht auch ein iPad oder gibt es dafür sogar spezielle Effekt-Geräte, die man mit so einem Plug-In füttert?
Wie gut läuft so eine Software im Live-Betrieb?
Kann man die Effekte z. B. mit einer Midi-Fußleiste umschalten?

Ich bin sehr gespannt.
Vielen Dank schon mal für Eure Tipps und Hinweise. :great:
 
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Hi,

also ich kann mal aus meiner Erfahrung erzählen. Ich habe zwei Jahre lang die Software „Amplitube 3“ auf einem Laptop live verwendet. Hatte immer ein Interface angeschlossen und bin vom Interface durch eine DI direkt in die PA. Gesteuert habe ich das ganze per MIDI Board FCB 1010 von Behringer. Das ganze hat sehr zuverlässig funktioniert und auch der Sound kam immer gut bei Bandkollegen, Mischer und Publikum an. Letzten Endes war es mir aber zu viel Aufbau auf Dauer, sodass ich aus Bequemlichkeit auf einen Floormodeller von Line6 umgestiegen bin.

Auf dem iPad hatte ich auch Bias laufen, allerdings gab es hier kein zuverlässiges Interface und der Sound hat mir nicht so gut gefallen.
 
Vielen Dank @EmorionMarc ! :great:

Hattest Du auf der Bühne Laptop und Interface gut geschützt in einem Case oder war das kein Problem?
Ich habe etwas Bedenken, ob die USB-Verbindung (Interface -> Laptop) für die Bühne stabil genug ist.
Ich hatte früher mal einen PC-Monitor auf der Bühne, als Teleprompter, da ist mir dauernd der VGA-Stecker aus dem Laptop rausgerutscht und ich musste mir dann extra dafür ein anderes Laptop kaufen, an dem man den Stecker verschrauben konnte.
 
hatte das ganze in einem Rack verbaut die meiste Zeit, da war noch mein Wireless-Empfänger drinnen. Vorher hatte ich das ganze auf einem Laptop Stativ, aber wenn da jemand drangekommen wäre, wäre der Laptop geflogen
Muss aber echt sagen, dass sich der Aufwand im Nachhinein mMn nicht gelohnt hat. Mit einem guten Floormodeler hat man deutlich weniger Stress und ich denke, dass die nochmal ausfallsicherer sind. Aufbau geht deutlich schneller und es ist nochmal kompakter.
 
Mit einem guten Floormodeler hat man deutlich weniger Stress und ich denke, dass die nochmal ausfallsicherer sind. Aufbau geht deutlich schneller und es ist nochmal kompakter.
:gruebel: Hm..., da könntest Du Recht haben.

Ich hatte gedacht, ein guter Laptop hat mehr Rechenpower und bringt mit einer entsprechenden Software vielleicht bessere Soundergebnisse als ein Floormodeller, aber das war wohl ein Irrtum.
Naja, ich glaube, ich werde mir trotzdem mal so ein Plug-in kaufen. Dann habe ich wenigstens was, um damit daheim rumzuspielen. :D
 
Auf dem iPad hatte ich auch Bias laufen, allerdings gab es hier kein zuverlässiges Interface und der Sound hat mir nicht so gut gefallen.
Ich kenne diese Kombination noch aus den Zeiten des iPad-2 und dem Alesis ioDock...
und kann weder das eine, noch das andere bestätigen.
(beides noch heute funktional, auch wenn meist ein iPad Air-2 im Einsatz ist)

Bias und JamUp sind dieselbe Amp-Simulation.
In Bias kann man bei Bedarf Parameter sehr detailliert auf eigene Bedürfnisse anpassen, während JamUp die 'Player-Umgebung' darstellt, in die man das Bias-Modell überträgt mit Schwerpunkt live-Einsatz (Effekte, Umschalten der Modelle etc). Später kam dann Bias-FX dazu, mit komplexeren Signalwegen.

Aktuelle iPads haben due zigfache Rechenleistung (eines iPad-2, das mit Bias quasi ausgelastet war) und über virtuelle Mixer wie Audiobus und AUM lassen sich zusätzliche (anspruchsvolle) Effekt-Apps sehr komfortabel einbinden. Ua portiert Eventide gerade häppchenweise wohl das gesamte Portfolio, da die eigene Hardware ebenfalls auf ARM CPUs basiert.

Von der Handhabung her war es damals eine regelrechte Offenbarung (für mich) ... bedient sich wie ein Verstärker (die Touch-Haptik ist hervorragend gelöst) und jeder Kanal lies sich spontan einzeln aufnehmen. Playback Möglichkeiten en masse.
Ich habe seitdem nie wieder mit einem PC/Mac aufgenommen ;)
Heute gibt es Interfaces (class-compliant) in jeder Preis- oder Leistungsstufe, von 20€ bis 2000€.
 
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Heute gibt es Interfaces (class-compliant) in jeder Preis- oder Leistungsstufe, von 20€ bis 2000€.
Hallo und vielen Dank @Telefunky !
Kannst Du mir ein Audiointerface fürs iPad nennen?
Bei meiner ersten Suche bei Thomann nach Audiointerface mit Lightning-Schnittstelle fand ich nur zwei iRig Pro Duo.
Oder welche Suchbegriffe würdest Du empfehlen?
 
Grundsätzlich ist es so, dass jedes 'USB-class-compatilble' Audio-Interface in Verbindung mit dem Camera Connection Kit am iPad funktioniert. Die neuen CCKs haben einen zusätzlichen Anschluss zur Stromversorgung/Ladung des iPads (die früheren nicht).

Bei nur 1 Anschluss für externe Peripherie (30 Pol, Lightning oder USB-C) ein echtes Problem.
(selbst wenn ein voll geladenes iPad uU mehrere Stunden Audioverarbeitung liefert)
Deswegen gibt es (wenige) Interfaces, die speziell für iPads ausgelegt sind und die Ladung im Betrieb mit übernehmen. Was weniger trivial ist, als es sich liest, da (ua) der Ladeprozess das Audio nicht stören soll.
Das ioDock war das erste dieser Art, auch das von dir genannte iTwo fällt in diese Kategorie.

Sehr flexibel ist das iConnectAudio4+, weil es quasi als 2 Interfaces agiert, samt voller Ladefunktion für 1 iPad und Stromversorgung eines zweiten (mit CCK angeschlossenen).
Die Audio Ein/Ausgänge stehen 2 Geräten (beliebige Kombination aus IOS, Win, OSX) gleichzeitig zur Verfügung, zusätzlich 5 Stereobusse auf Software Basis um Audio ohne Wandlung direkt zwischen (zB) IOS und Windows oder OSX auszutauschen.
Erwähnt wird es hier, weil es das einzige Interface am Markt mit dieser Funktionalität ist.

Welches Interface für deine Anwendung optimal ist, hängt neben dem Einsatz auch von den Ansprüchen an die Audioqualität ab. IOS ist qualitativ durchaus mit gehobenem Mac/PC Niveau vergleichbar.
(ist in keinem Fall auf Gimmick- oder Spielzeug-Level)
In meinem Fall war Bias/JamUp die erste Amp-Simulation, die ich für Bass akzeptabel fand... ansonsten habe ich den Preci immer nur 'direkt' über eine hochwertige DI aufgenommen.
 
Ich verwende für eine meiner Bands ein iPad (2 Air) mit Bias FX auf einem K&M-Ständer; dazu noch ein iRig HD und den BT-Schalter zu Bias FX.
Das funktioniert auch live, das Soundinterface ist am Ständer angeklettet und der Sound ist gut.
Einzig die Umschaltzeiten zwischen den Amps sind (mit BT) sehr lang, das kann mein Ironball besser :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte gedacht, ein guter Laptop hat mehr Rechenpower und bringt mit einer entsprechenden Software vielleicht bessere Soundergebnisse als ein Floormodeller

Ein Notebook hat bestimmt mehr Rechenleistung als ein Floorboard, reine Rechenleistung ist aber nicht zielbringend.
Die komplette Technik in einem Kemper, Axe FX oder Helix ist zu 100% darauf ausgelegt, das zu tun, was sie da tut.
Soft- und Hardware sind aufeinander abgestimmt - anders als bei einem Notebook.

Auf praktikablen Gründen würde ich persönlich aber nie auf ein Notebook gehen - außer man verbaut das vielleicht fest in Case ein wie @EmorionMarc
 
Beim iPad auf dem Ständer hat man den Vorteil, dass weder Getränke darauf geschüttet noch dagegen getreten wird, was beim Pedalboard und Mikro vor dem Amp schon dann und wann passiert ;)
 
Vielen Dank @Telefunky ,
dann wäre - glaube ich - das Presonus iTwo meine Wahl. ich schaue mich aber noch ein bisschen um...

Vielen Dank @notbad !
Genauso, wie Du das oben beschrieben hast, habe ich mir das ausgemalt. ;) Ich würde zum Umschalten nur gerne ein Midi-Fußboard nehmen, weil ich mir schon dachte, dass Bluetooth da ein bisschen langsam ist. Deshalb möchte ich am Audio-Interface auch Midianschlüsse haben.

Ein Notebook hat bestimmt mehr Rechenleistung als ein Floorboard, reine Rechenleistung ist aber nicht zielbringend.
[...]
Auf praktikablen Gründen würde ich persönlich aber nie auf ein Notebook gehen - außer man verbaut das vielleicht fest in Case ein wie @EmorionMarc
Da hast Du sicher Recht.
Dir auch vielen Dank.


Jetzt bin ich doch schon eine ganze Ecke schlauer. :great:
Ob ich das tatsächlich im Livebetrieb einsetzen werde, weiß ich jetzt noch nicht. Ich probiere das erst einmal daheim bzw. im Proberaum. Ein kompakter und stabiler Floormodeler hat schon seine Vorteile, besonders im Livebetrieb. Aber ein schönes Spielzeug ist so ein Gitarren-Effekt-Plugin schon auch... :D
 

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