GIGgen im Kalten - Halten das Gitarren durch?

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Hallo Gemeinde,

Ich wusste jetzt nicht, ob das ins Unterforum zu Auftritten etc. gehört oder ob ich es hier reinstelle. Ich hab mich für letzteres entschieden, da ich erstens Gitarrist bin und es mir primär um Saiteninstrumente geht.

Unsere Band hat morgen Abend einen Gig. Wir waren letztes Jahr schon die Livemusik, somit kennt man die Räumlichkeiten/Begebenheiten.
Es ist ne kleine Gemeinde (vor 2 Jahren oder so zur schönsten Gemeinde Deutschlands gewählt, hui hui :p), die an Ihrem Infohäuschen, nebst Rodelhang, ne Party versanstalten. Letztes Jahr haben wir in dem Häuschen gespielt (es ist massig Platz) und über ne kleine PA nach draussen beschallt, wo Getränkeausgabe etc. sind. Und wem eben kalt war, der kam rein und hörte und sah uns spielen. War ganz okay.
Dieser Gig steht jetzt seit nem halben Jahr fest, leider sind die Verantwortlichen auf beiden Seiten auf deutsch gesagt Deppen. Was soll's.
Nun hat sich die ganze Band (Ausser mir) dafür ausgesprochen dieses Mal draussen auf nem (3seitig geschlossenen) LKW-Anhänger zu spielen.
Das gab natürlich ne Diskussion und ich habe klar gemacht, ich spiel da nicht mit. Erstens ist es dann mir 3,5 Stunden sackkalt, zweitens weiss ich nicht wie das meine Gitarre aushält und mag wenn sie bei max. 0° C (Tendenz sinkend) "geschlagen" wird. Zur Info: Ich hab ne Ibanez RGA 72 mit Edge3 Tremolo. Sie hält auch wunderbar die Stimmung. Bei Temp.wechseln (Von zuhause in den etwas kälteren Proberaum) hilft kurzes Nachstimmen mit den Fein-Tunern und alles wunderbar.
Ich sorg mich jetzt nicht nur um mein Equipment, sondern auch um die Saiteninstrumente der anderen, denn komplett verstimmte Gitarren klingen einfach scheisse, man kanns leider nicht anders sagen :( Von der ganzen teuren PA, den Amps und auch dem Schlagzeug will ich gar nicht erst anfangen...

Habt Ihr je solche Erfahrungen gemacht mit kalten Gigs? Hielt Euer Equipment da durch? Würdet Ihr uns dringend abraten von diesem Vorhaben?
Und falls Ihr keine schlechten Erfahrungen gemacht habt, was hat Euch geholfen, gibts da wichtige Tipps?

Danke schonmal für Mögliche Antworten :great:
 
Eigenschaft
 
Hi!

Ich hab letztes Jahr bei -14° auf nem Weihnachtsmarkt gespielt. Wir im Bläsersatz waren nie in tune, das ging einfach nicht. Dem Gitarristen hat es während den Songs die Gitarre verstimmt... war grausam :D Wir haben auf ner überdachten Bühne gespielt, die auch seitlich und hinten geschlossen war, wir hatten ein paar Heizpilze auf der Bühne, aber uns ist trotzdem der Glühwein in den Tassen gefroren... Ich schätze die Bedigungen werden bei euch auf dem LKW ähnlich sein..

Grüße
Philippe
 
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Hi!

Ich hab letztes Jahr bei -14° auf nem Weihnachtsmarkt gespielt. Wir im Bläsersatz waren nie in tune, das ging einfach nicht. Dem Gitarristen hat es während den Songs die Gitarre verstimmt... war grausam :D Wir haben auf ner überdachten Bühne gespielt, die auch seitlich und hinten geschlossen war, wir hatten ein paar Heizpilze auf der Bühne, aber uns ist trotzdem der Glühwein in den Tassen gefroren... Ich schätze die Bedigungen werden bei euch auf dem LKW ähnlich sein..

Grüße
Philippe

Dankeschön, genau solche Erfahrungen wollte ich hören! :) (Egal ob negativ oder positiv)

Edit: Frage aber nochmal an Dich, LePhilippe: Wie verlief die ganze Sache dann letztenendes? War es trotzdem ein Erfolg oder sank die Titanic dann doch?
 
Zuletzt bearbeitet:
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Das war Silvester 2009 mit Indigo Rocks auf einer Open Air-Bühne ohne Rückwand bei ungefahr -10° und ziemlich starkem Wind... Ich habe meine Gitarren (zwei Les Paul-Kopien von Tokai) rechtzeitig auf die Bühne gestellt und dort gelassen, damit sie sich an die Temperaturen gewöhnen. Ein Stimmgerät hatte ich die ganze Zeit an die Kopfplatte geklemmt, und überstanden haben die Gitarren es auch. Mir sind allerdings drei Zehen abgefroren... ;)

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hans-jürgen;5662597 schrieb:
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Das war Silvester 2009 mit Indigo Rocks auf einer Open Air-Bühne ohne Rückwand bei ungefahr -10° und ziemlich starkem Wind... Ich habe meine Gitarren (zwei Les Paul-Kopien von Tokai) rechtzeitig auf die Bühne gestellt und dort gelassen, damit sie sich an die Temperaturen gewöhnen. Ein Stimmgerät hatte ich die ganze Zeit an die Kopfplatte geklemmt, und überstanden haben die Gitarren es auch. Mir sind allerdings drei Zehen abgefroren... ;)

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Klasse Bilder :great::rofl:

Frage: Würdest Du Dir das nochmal an tun? Hattest Du ausser den Tokais auch eine Gitarre mit freiem Tremolo mit, mit der man meinen Fall in etwa vergleichen könnte?
 
Mal ne medizinische Frage: Wie stellt man es an, dass die Finger nicht klamm und unbeweglich werden?
 
Mal ne medizinische Frage: Wie stellt man es an, dass die Finger nicht klamm und unbeweglich werden?

Da können dir wohl nur so Fingerlose Handschuhe helfen. Habe ich zumindest mal so gemacht...

Beste Grüße, Etienne
 
Wir haben vor zwei Wochen auch draußen bei einer Weihnachtsfeier gespielt. Allerdings nur Akustisch mit 2 Gitarren und ein bisschen Schepperzeug. Wir haben die Gitarren früh nach draußen gestellt und immer wieder nachgestimmt, das hat dann einigermaßen geklappt (mit viel nachstimmen). Was ich als größeres Problem sehe ist dass die Finger einfrieren. Nach einer halben Stunde hab ich meine Finger kaum gespürt. Da helfen vielleicht Heizstrahler, aber die Verstimmen dann auch wieder die Gitarre...
 
Klasse Bilder :great::rofl:

Frage: Würdest Du Dir das nochmal an tun? Hattest Du ausser den Tokais auch eine Gitarre mit freiem Tremolo mit, mit der man meinen Fall in etwa vergleichen könnte?

Das käme auf die Gage an. ;) Eine Gitarre mit Tremolo hatte ich nicht dabei, der andere Gitarrist auch nicht, soweit ich mich erinnere, bzw. benutzt er es auf seinen Strats sowieso nie.

Die Finger wurden bzw. waren eigentlich die ganze Zeit über warm, aber da der Wind von hinten über die Bühne blies, war uns allen einfach saukalt. Zwei Sets von ungefähr einer Stunde haben wir übrigens gespielt, und vor uns war noch eine Band, so daß wir lange warten mussten - zum Glück in einem beheizten Raum.
 
Danke schonmal für den Haufen Antworten.

Nach langen Diskussionen sind wir (die Band) zu dem Punkt gekommen "Wir probieren es halt". Ich hab keine Ahnung wie das am Schluss rauskommt, aber wenigstens kann ich dann sagen "Ich habs doch gesagt..." ;-)
 
Dankeschön, genau solche Erfahrungen wollte ich hören! :) (Egal ob negativ oder positiv)

Edit: Frage aber nochmal an Dich, LePhilippe: Wie verlief die ganze Sache dann letztenendes? War es trotzdem ein Erfolg oder sank die Titanic dann doch?

Bitte schön :)

Naja, es gab sicherlich schon bessere Gigs, das mit der verstimmten Gitarre war halt sehr krass, aber abbrechen oder sonst was mussten wir nicht..
 
Danke schonmal für den Haufen Antworten.

Nach langen Diskussionen sind wir (die Band) zu dem Punkt gekommen "Wir probieren es halt". Ich hab keine Ahnung wie das am Schluss rauskommt, aber wenigstens kann ich dann sagen "Ich habs doch gesagt..." ;-)

Erfahrungsbericht nach dem Gig ist Pflicht, oder? :D
 
Hat schonmal wer ernsthaft mit fingerlosen Handschuhen gespielt?
Stell ich mir bei Barrees ziemlich.. unoptimal vor. Je nach Griff :D
 
GIGgen im Kalten - Halten das Gitarren durch?
Das kommt auf die Gitarren an. Es gibt Gitarren, die reagieren halt stärker auf Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen. Bei den Gigs, die ich bei niedrigen Temperaturen spielen musste, kamen nur ein paar Gitarren in Betracht. Meistens nehme ich mir dann auch nur eine mit auf die Bühne. Diese mache ich mir - vorallendingen am Hals - durch Reiben warm (wie bei den Frauen ;)), und spiele dann auch nur diese Gitarre. Wechseln macht echt kein Spaß. Du stellst die warme Gitarre weg und musst Dir eine "kalte" nehmen.

Mal ne medizinische Frage: Wie stellt man es an, dass die Finger nicht klamm und unbeweglich werden?
Spielen :D
Hat schonmal wer ernsthaft mit fingerlosen Handschuhen gespielt?
Nein, aber ich habe das schon gesehen. Ich komme damit absolut nicht zurecht. Ich kann auch keine Ringe o.ä. beim Spielen haben. Davon ab, dass sie eh wegfliegen würden, stören sie mich total.

Schlimmer als kalt finde ich die Kombi kalt und feucht. Ich bin wirklich jemand, der sich viel bewegt, aber da hilft gar nichts mehr. Irgendwann will man nur noch, dass es bald vorbei ist.
 
Erfahrungsbericht nach dem Gig ist Pflicht, oder? :D

Türlich ;-)

Also eines vorweg: Wir haben draussen gespielt, es hatte ca +2 bis -3 grad (Nachts wurde es natürlich kälter)

Der beste Tipp für diese Situation - GITARREN GLEICH IN DIE KÄLTE RAUSSTELLEN

Wir kamen um kurz nach 17 Uhr am Gig-Ort an. 3 seitig geschlossener LKW-Anhänger. Von der Kälte her war es da noch ok, die Sonne schien noch ein bisschen.
Ich habe gleich das komplette Saitenequipment der Band rausgestellt (Gibson Les Paul Studio, Ibanez RGA 72 mit Edge3 Tremolo, Akustikgitarre und die Ibanez ART des Rhythmusgitarristen)
Nach einer Viertelstunde dann das erste Stimmen, die Akustikgitarre brauchte ein bisschen Nachstimmen, die Ibanez ART war völlig verstimmt (Der andere Depp kann einfach keine Saiten aufziehen - Saiten nach dem aufziehen nicht ein paar Mal "gezogen" :bang: Hab ich dann halt gemacht..), die Gibson war völlig out of tune, autsch... Zur großen Überraschung: Die Ibanez RGA 72 (von der ich mir das Schlimmste ausgemalt hatte) hielt die Stimmung fast perfekt.
Und das auch noch die nächsten zig Stunden (Spielten bis halb 12 nachts). Also wer auch immer nochmal was gegen Edge3 Tremolos sagt, der soll mich doch bitte kontaktieren ;-)

Überall standen "brennende" Tonnen rum (Von uns liebevoll Pernnertonnen getauft), an denen man sich die Pfoten wärmen konnte, ansonsten stand man eben in der Lerhlingsstellung (Hände im Hosensack ;-)).
Wir fingen an um kurz vor 8 an zu spielen, immer noch ging es von der Temperatur her. Doch man merket schnell nach 2 - 3 Songs es wird doch kalt.
Und zwar an den Fingern. Die rechte "Schlag"hand hatte ja genug Bewegung, aber die linke Greifhand wurde schnell eisig. Vor allem Daumen und kleiner Finger (Aber auch der Rest). Wo man sich anfangs noch durchkämpft wurds immer mehr zum Krampf. Powerchords waren ja kein Problem, aber cleane Pickings, Solos oder vor allem schwieirgere Akkorde waren schwer zu spielen.
Zum Glück machten wir genügend Pausen (3 an der Zahl) in denen mir meine Freundin dann ihre Stulpen lieh (Wie Fingerlose Handschuhe, nur ohne Finger vorne). Hielten beim Spielen ganz gut warm und man konnte auch solala spielen, doch grade bei Solos kam man dann doch unabsichtlich mit der Wolle an die Saiten -> Sustain für'n Arsch.
Zum Sustain: Ich weiss nicht ob es nur an den eiskalten Fingern lag oder an der Wolle, aber irgendwie kams mir so vor als ob auch die Kälte an sich ein unheimlicher Sustainkiller ist.

Gut, soweit meine Erfahrungen.

Ob ich es nochmal machen würde? Für eine Gage ab 1000 €: Ja ;) (Das sage ich nur, weil wir das nicht erreichen werden :D)
Ansonsten nur: Brrrr...
 
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Mal ne medizinische Frage: Wie stellt man es an, dass die Finger nicht klamm und unbeweglich werden?

Hmkay, danke. Zum Glück spiel ich Bass, da muss ich mich um Barrée nicht kümmern...
Aha, das erklärt manches ;)
Meine Finger werden ziemlich schnell klamm. Und dann unbeweglich. Vielleicht sollte ich mir ne Fettschicht drauffuttern.
Auch als Bassist hat man die Möglichkeit die Finger zu bewegen ;)

Aber ich weiß, was Du meinst. Habe auch schon in der Kälte Bass spielen müssen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht was unangenehmer ist. Beides ist nicht schön.
Also den Tipp die Gitarren schon mal vorab in die Kälte zu stellen würde ich nach meinen Erfahrungen nicht beherzigen. Das ist derselne Effekt, wie beim Gitarrewechseln. Es gibt nichts schlimmeres als eine kalte und klamme Gitarre in die Hand zu nehmen und sofort spielen zu müssen. Deswegen mein Tipp zumindest den Hals durch Reiben anwärmen.
Wichtig sind zudem warme Füße und warmer Oberkörper. Dann lieber ein T-Shirt, Hemd, oder was auch immer zusätzlich anziehen. Sieht eh keiner, und macht einen auch noch etwas "breiter" :)
 
Also mit unserer Band haben wir mal auf dem Schulfest gespielt,40° C und draußen.
Meine Epiphone LP Custom hat sich regelmäßig um nen halben Halbton hochgestimmt,obwohl ich sie quasi 2 Stunden lang "aufgewärmt" habe.Tuningunterschiede sind also durchaus auch bei großer Wärme möglich.
Und ein Tipp: NIEMALS die schwarze Paula in die Sonne stellen,man verbrennt sich die Pfoten :D
 
Enge Handschuhe kaufen, die möglichst wenig "Woll-Anteil" haben. Z.b. dünne Werkhandschuhe. Für die rechte Hand Daumen und Zeigefinger abschneiden (als der Handschuh^^) und bei der linken Hand Spitze vom Daumen (für etwas mehr Grip) den Zeige/ Mittel/ Ringfinger abschneiden. Alle zwischen ersten und zweitem Glied. So lässt es sich erheblich länger aushalten und es gibt auch kaum Beeinträchtigungen am Sound. Den kleinen Finger (Links) lasse ich eingepackt da ich ihn nur selten bei Solos verwende - aus kältegründen werden die Solos halt ganz leicht anders gespielt.

Wichtig ist halt das die Handschuhe recht eng sind.
 

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