Saul_Hudson
Registrierter Benutzer
Hintergrund:
Die große Frage: Warum Gigbag und kein Koffer?
Die simple Antwort: Schon mal mit einem Koffer am Arm Fahrrad gefahren?
Da der Schreibtischjob und das vor der Tür stehende Auto, einem die körperlichen Bewegungen abnehmen und die damit vorhandene Kondition und im Gegensatz zusätzliche Pfunde spenden, wurde es Zeit etwas dagegen zu tun.
Ich hole also wieder regelmäßig meinen Drahtesel aus dem Schuppen.
Natürlich bietet sich auch der Weg zur Bandprobe in den 5 km entfernten Proberaum für diese sportliche Betätigung an.
Ich schwöre seit Jahren für meine Instrumente auf ordentliche Koffer und habe alle jemals vorhandenen Gigbags als Verpackungsmaterial für verkaufte Gitarren benutzt oder sie einfach entsorgt.
Diese Gigbags, die als Dreingabe vom Musikhaus oder manchen Hersteller gibt, taugen in den meisten Fällen gar nichts. Ausgerissene Guthalter oder schnell aufscheuerndes Material waren an der Tagesordung.
Auch schön, wenn Dein mit hübschen roten Samt ausgeschlagenes Gigbag auf die Olympic White farbene Telecaster abfärbt und die Kanten Deiner Gitarre auf einmal rosa sind...
Abgesehen davon geht beim Schutz der Instrumente nichts über vernünftige Koffer. Nur leider sind Koffer sperrig, unhandlich und nicht gerade leicht.
Das macht einen längeren Fußmarsch oder halt den Weg mit einem Fahrrad schnell zu einer Tortur.
Da ich jetzt aber möglichst das Auto stehen lassen und das Fahrrad nutzen wollte, mußte eine ordentliche Transportlösung her... also ein Gigbag.
Auf dem Markt hat sich in den letzten Jahren anscheinend so einiges getan, so daß ich mir vier verschiedene Gigbags zur Ansicht und Auswahl bestellt habe.
Wichtig waren für mich folgende Faktoren:
- Ordentlicher Schutz und Sicherung des Instruments im Gigbag
- Komfortables Gurtsystem
- Wasserdichtes Material
- Nicht zu klobig und einfach transportierbar
In die engere Auswahl kamen Gigbags in der Preisrange zwischen 65,- und 199,-€.
Und das sind die Kandidaten:
- Ritter RG4000-9-E/BCH Revolution
- Rockbag RB 20806B Professional Line
- Gator G-Com-Elec
- MONOcase M80 Vertigo
Ritter RG4000-9-E/BCH Revolution
Ausstattung / Merkmale von Händlerseite:
- RG4000-Serie
- 30 mm Polsterung (Density Schaumstoff)
- Einstellbare und gepolsterte Rucksackgarnitur
- Integrierte Handytasche
- kleines Fach am linken Gurt mit Zugang für Kopfhörer zum Handy oder MP3-Player
- kleines Zusatzfach an der Vorderseite
- Integrierter Organizer mit Schlüssel-, Stift- und Kartenfach
- Gepolsteter Tragegriff
- Steg- und Kopfplattenprotektor
- ";All-Around-Piping-System"; für bestmögliche Stoßabdämpfung
- Sehr hochwertig vernäht
- Reflektierende Applikation
- Preis: 65,-€
Im Gegensatz zu den anderen Kandidaten handelt es bei dem Ritter Gigbag wirklich um ein Gigbag. Es hat keine Seitenwände, sondern besteht aus Front- und Rückseite, die sich beim schließen um die Gitarre legen. Alle anderen gehen meiner Meinung nach eher in Richtung Softcase.
Das gefällt:
Ritter bietet hier ein sehr leichtes und schmales Gigbag mit 30 mm Polsterung an.
Der Reissverschluss läßt sich von Kopfplatte bis kurz vor Boden öffnen, so daß sich die Gitarre im Stehen gut verstauen läßt. Es ähnelt dem Toploader System von Mono, die sich das teuer bezahlen lassen. Im Grunde ist das mit jedem Gigbag möglich, wenn man den Reissverschluss einfach nur nicht komplett öffnet.
Beim Schließen schmiegt sich das Polster wie ein Schrumpfschlauf um die Gitarre, so daß rundherum Schutz gegeben ist und sich das Instrument nicht mehr bewegen kann.
Das Gurtsystem ist leicht einzustellen, ordentlich gepolstert, sehr bequem zu tragen.
Das gefällt nicht:
Die Fronttaschen sind außer für ein Satz Saiten und einer flachen Mappe kaum zu gebrauchen. Sobald eine Gitarre in dem Gigbag ist, sind die Taschen nur sehr schwer zugänglich. Alles, was man reintun möchte, sollte man vor dem Einpacken der Gitarre verstauen.
Aus technischen Gründen, kann es in so einem Gigbag kein Neck-Supportsystem geben. Bei einer Strat oder Tele würde mich das auch nicht stören.
Bei Gitarren mit angewickelten Kopfplatten bietet mir dieses Gigbag nicht den ausreichenden Schutz. Ich hätte Sorge, daß bei einem Sturz des Gigbags der Hals bzw. Kopfplatte brechen könnte.
Der Density-Schaumstoff ist bauartbedingt sehr weich.
Rockbag RB 20806B Professional Line
Ausstattung / Merkmale von Händlerseite:
- 30mm Polsterung
- wasserabweisendes RokTex Material
- Neck Support System
- Rucksack Garnitur
- 2 vertikale Fächer auf der Rückseite zur Aufbewahrung der Rucksackgurte
- D4 Außentasche
- Preis: 80,-€
Das gefällt:
Das Rockbag ist mit Abstand das Gigbag mit den meisten Taschen und Verstaumöglichkeiten. Viele kleine Taschen für Zubehör, wie Saiten, Pleks, Werkzeug. Stifte, etc. Große Taschen für Lehrbücher, Tablet, Texte, Noten und Verpflegung wie Bier oder Mamis Butterbrot.
Das ist leider auch schon der größte Vorteil des Gigbags.
Das gefällt nicht:
Die gesamte Polsterung ist sehr weich und schlabberig. Wenn die Gitarre in dem Gigbag steckt und ich lasse die Tasche aus 5 cm Höhe mit dem Boden zuerst auf den Boden fallen, hört man deutlich, wie der Gurtpin aufschlägt.
Durch die weiche Polsterung liegt eine abgewinkelte Kopfplatte trotz Neck Support System auf. Das Neckpolster wird einfach plattgedrückt.
Das Gurtsystem mag zwar die Schultern schonen, ist aber nicht sonderlich gepolstert.
Gator G-Com-Elec
Ausstattung / Merkmale von Händlerseite:
- Polsterung (Decke/Boden/Seite): 31 / 31 / 20 mm
- extrem hochwertiges militärerprobtes und wasserabweisendes Polyethylene Außenmaterial
- Staufach für Laptop und mobile Recording Peripherie
- Kabelmanagement
- verstaubare Tragegurte
- verstellbares Halsbefestgungssystem
- zahlreiche Staufächer
- zusätzlicher Regenschutz herausnehmbar
- Preis: 89,-€
Das gefällt:
Das Gator Gigbag ist eigentlich schon mehr ein Softcase, als ein Gigbag. Der Density Schaumstoff ist um einiges stabiler und fester, als beim Ritter oder Rockbag.
Es gibt viele Außentaschen, in denen man reichlich Zubehör verstauen kann.
Beim Neck-Supportsystem handelt es sich um ein entsprechendes Kissen, das mit Klettband befestigt ist. Dieses Kissen läßt sich in der Position versetzen oder auch ganz entfernen.
Das Gurtsystem ist von allen vier Gigbags das beste und komfortabelste. Schön gepolsterte Gurte, leicht zu verstellen und so geformt. Daß am Hals/Nacken nicht scheuert.
Der integrierte Regenschutz ist auch eine tolle Idee.
Der Schaumstoff an den Seiten läßt sich entfernen und ausstauschen. Die Schaumstoffpolster befinden sich im Taschen mit Reissverschlüssen aus Netzstoff.
Das gefällt nicht:
In die angepriesene Notebooktasche passen nur sehr schlanke Notebooks.
Beim Neck-Supportsystem läßt sich der Hals nicht fixieren.
Bei geschlossenem Case scheint sich die Gitarre nicht mehr viel zu bewegen, aber je nach Modell ist doch recht viel Luft um den Body.
Am Boden gibt es leider im Polster keine Ausbuchtung für den Gurtpin, so daß der sich recht schnell ins Polster drückt. Auch hier fällt auf, daß der Gurtbin als erstes anschlägt, wenn das Gigbag mal zu Boden kracht.
Die Tasche für den Regenschutz ist sehr eng und der läßt nur sehr schwer wieder reinstopfen. Besser wäre vielleicht gewesen, gleich wasserdichtes Material für das Gigbag zu benutzen.
Schon ein recht schweres Gigbag.
MONOcase M80 Vertigo
Ausstattung / Merkmale von Händlerseite:
- "The Boot"- System, das Gigbag bleibt stehen und das Instrument kann oben herausgenommen werden
- Hybrid-Case mit ABS Kopfplatten- und Korpus-Protektoren
- Wasserdichte Sharkskin Oberfläche mit Sohle und Nahtverstärkungen aus Industrie-Gummi (PVC-frei)
- Clip/Tuck Gurtsystem mit Brustgurt
- stahlvernietete und verstärkter Handgriff und Trageriemen
- Integriertes Headlock System schützt Kopfplatte und Mechaniken
- transparente Plektren-Tasche
- Protektoren schützen Korpus und Gurt-Pin vor Stürzen
- reißfestes extra-starkes Nylonmaterial
- extra-weiches Innenmaterial
- Preis: 199,-€
Das gefällt:
Auch beim Mono handelt es sich mehr um ein Softcase, als ein Gigbag. Stabile und feste Polsterung. Hochwertige Verabreitung
Das Neck-Supportsystem arbeitet hier erstmals, wie ich mir das vorstelle. Der Hals paßt perfekt in die Ablage und beim Schließen des Gigbags wird der "Deckel" zum Schutz vor Verrutschen aufgesetzt. Die Kopfplatte liegt nicht auf, rechts und links von Mechaniken ist genug Platz.
Am Boden gibt es im Bag eine extra Ausparung für den Gurtpin und außen im dem Gummischuh genau das Gegenstück. Da sorgen die 30 mm Polsterung in Kombination mit dem "The Boot" Gummifuß dafür, daß bei einem Sturz auf den Boden das Gigbag abgefedert wird. Der Gurtpin kommt nicht mal in Berührung mit dem Boden.
Dieser "The Boot" Gummifuß hat den Vorteil, daß man die Gitarre auch mal bei nassen Boden abstellen kann, ohne daß das Gigbag feucht wird.
Sehr komfortables Gurtsystem.
Das Toploader System ermöglicht sehr schnelles Aus- und Einpacken der Gitarre.
Das gefällt nicht:
Die Fronttaschen sind relativ flach. Es lassen sich flache Mappen, Bücher etc. verstauen. Auch für Pleks, Saiten und ein bissel Werkzeug ist noch Platz.
Wer Bodentreter oder Kabel mitnehmen will, sollte sich den optionalen Mono Guitar Tick anschaffen, der bei dem Preis eigentlich schon dabei sein sollte. Die Tasche läßt sich dann an den vorhanden D-Ringen am Hals befestigen.
Für das Gurtsystem ist keine Verstaumöglichkeit vorgesehen. Also sollte man die Tasche mal nicht auf dem Rücken tragen, besteht die Gefahr, daß man in einen der Gurte latscht, der auf dem Boden schleift und sich auf die Nase packt.
Der Preis gefällt mir definitiv auch nicht.
Fazit:
Eines vorweg... Keines dieser Gigbag kann meiner Meinung nach einen guten Koffer ersetzen. Für den Transport meiner Gitarren zu einem Gig in einem Transporter mit all dem anderen Equipment gibt es für mich nur die Variante Koffer/Flightcase.
Aber hier geht es ja darum, daß die Gitarre leicht zu Fuß, auf dem Fahrrad, auf dem Motorrad oder einfach im Auto zur Probe und zurück gebracht wird. Dafür sind Gigbags genau die richtige Wahl.
Tja, was soll es jetzt werden?
Das Rockbag bietet leider nur viele Staufächer und Taschen. Die Schutzfunktion sind für meine Ansprüche definitiv nicht ausreichen. Die Polsterung zu weich und das Neck-Support System bei angewickelten Kopfplatten ohne Funktion.
Auch das Ritter Gigbag konnte mich nicht überzeugen. Zu dünn und stramm um die Gitarre. Taschen Mangelware, keinerlei Unterstützung des Halses bei abgewinkelten Kopfplatten.
Es bleiben Gator und Mono im Rennen. In Sachen Verarbeitung, Schutz und Haptik geht meine Tendenz in Richtung Mono. Das ganze Gigbag ist durchdacht und bietet optimalen Schutz für das Instrument und darum geht es ja in erster Linie. Bei den Zubehörtaschen und beim Preis muß man allerdings Abstriche machen. 199,-€ ist schon sehr happig. Wenn dann wenigstens das Guitar Tick direkt dabei wäre, würde ich es noch in Ordnung finden. Für 120-130€ würde ich nicht lang überlegen. Trotzdem der Qualitätssieger.
Das Gator Softcase ist toll verabeitet, hat viel Stauraum, guten Schutz. Leider etwas schwerer und sperriger, als das Mono. Dafür mit 89,-€ mein Preis/Leistungssieger.
Ich werde auf jeden Fall nochmal ein oder zwei Nächte darüber schlafen und mich dann entscheiden, welches Gigbag in Zukunft mit mir radeln darf....
Die große Frage: Warum Gigbag und kein Koffer?
Die simple Antwort: Schon mal mit einem Koffer am Arm Fahrrad gefahren?
Da der Schreibtischjob und das vor der Tür stehende Auto, einem die körperlichen Bewegungen abnehmen und die damit vorhandene Kondition und im Gegensatz zusätzliche Pfunde spenden, wurde es Zeit etwas dagegen zu tun.
Ich hole also wieder regelmäßig meinen Drahtesel aus dem Schuppen.
Natürlich bietet sich auch der Weg zur Bandprobe in den 5 km entfernten Proberaum für diese sportliche Betätigung an.
Ich schwöre seit Jahren für meine Instrumente auf ordentliche Koffer und habe alle jemals vorhandenen Gigbags als Verpackungsmaterial für verkaufte Gitarren benutzt oder sie einfach entsorgt.
Diese Gigbags, die als Dreingabe vom Musikhaus oder manchen Hersteller gibt, taugen in den meisten Fällen gar nichts. Ausgerissene Guthalter oder schnell aufscheuerndes Material waren an der Tagesordung.
Auch schön, wenn Dein mit hübschen roten Samt ausgeschlagenes Gigbag auf die Olympic White farbene Telecaster abfärbt und die Kanten Deiner Gitarre auf einmal rosa sind...
Abgesehen davon geht beim Schutz der Instrumente nichts über vernünftige Koffer. Nur leider sind Koffer sperrig, unhandlich und nicht gerade leicht.
Das macht einen längeren Fußmarsch oder halt den Weg mit einem Fahrrad schnell zu einer Tortur.
Da ich jetzt aber möglichst das Auto stehen lassen und das Fahrrad nutzen wollte, mußte eine ordentliche Transportlösung her... also ein Gigbag.
Auf dem Markt hat sich in den letzten Jahren anscheinend so einiges getan, so daß ich mir vier verschiedene Gigbags zur Ansicht und Auswahl bestellt habe.
Wichtig waren für mich folgende Faktoren:
- Ordentlicher Schutz und Sicherung des Instruments im Gigbag
- Komfortables Gurtsystem
- Wasserdichtes Material
- Nicht zu klobig und einfach transportierbar
In die engere Auswahl kamen Gigbags in der Preisrange zwischen 65,- und 199,-€.
Und das sind die Kandidaten:
- Ritter RG4000-9-E/BCH Revolution
- Rockbag RB 20806B Professional Line
- Gator G-Com-Elec
- MONOcase M80 Vertigo
Ritter RG4000-9-E/BCH Revolution
Ausstattung / Merkmale von Händlerseite:
- RG4000-Serie
- 30 mm Polsterung (Density Schaumstoff)
- Einstellbare und gepolsterte Rucksackgarnitur
- Integrierte Handytasche
- kleines Fach am linken Gurt mit Zugang für Kopfhörer zum Handy oder MP3-Player
- kleines Zusatzfach an der Vorderseite
- Integrierter Organizer mit Schlüssel-, Stift- und Kartenfach
- Gepolsteter Tragegriff
- Steg- und Kopfplattenprotektor
- ";All-Around-Piping-System"; für bestmögliche Stoßabdämpfung
- Sehr hochwertig vernäht
- Reflektierende Applikation
- Preis: 65,-€
Im Gegensatz zu den anderen Kandidaten handelt es bei dem Ritter Gigbag wirklich um ein Gigbag. Es hat keine Seitenwände, sondern besteht aus Front- und Rückseite, die sich beim schließen um die Gitarre legen. Alle anderen gehen meiner Meinung nach eher in Richtung Softcase.
Das gefällt:
Ritter bietet hier ein sehr leichtes und schmales Gigbag mit 30 mm Polsterung an.
Der Reissverschluss läßt sich von Kopfplatte bis kurz vor Boden öffnen, so daß sich die Gitarre im Stehen gut verstauen läßt. Es ähnelt dem Toploader System von Mono, die sich das teuer bezahlen lassen. Im Grunde ist das mit jedem Gigbag möglich, wenn man den Reissverschluss einfach nur nicht komplett öffnet.
Beim Schließen schmiegt sich das Polster wie ein Schrumpfschlauf um die Gitarre, so daß rundherum Schutz gegeben ist und sich das Instrument nicht mehr bewegen kann.
Das Gurtsystem ist leicht einzustellen, ordentlich gepolstert, sehr bequem zu tragen.
Das gefällt nicht:
Die Fronttaschen sind außer für ein Satz Saiten und einer flachen Mappe kaum zu gebrauchen. Sobald eine Gitarre in dem Gigbag ist, sind die Taschen nur sehr schwer zugänglich. Alles, was man reintun möchte, sollte man vor dem Einpacken der Gitarre verstauen.
Aus technischen Gründen, kann es in so einem Gigbag kein Neck-Supportsystem geben. Bei einer Strat oder Tele würde mich das auch nicht stören.
Bei Gitarren mit angewickelten Kopfplatten bietet mir dieses Gigbag nicht den ausreichenden Schutz. Ich hätte Sorge, daß bei einem Sturz des Gigbags der Hals bzw. Kopfplatte brechen könnte.
Der Density-Schaumstoff ist bauartbedingt sehr weich.
Rockbag RB 20806B Professional Line
Ausstattung / Merkmale von Händlerseite:
- 30mm Polsterung
- wasserabweisendes RokTex Material
- Neck Support System
- Rucksack Garnitur
- 2 vertikale Fächer auf der Rückseite zur Aufbewahrung der Rucksackgurte
- D4 Außentasche
- Preis: 80,-€
Das gefällt:
Das Rockbag ist mit Abstand das Gigbag mit den meisten Taschen und Verstaumöglichkeiten. Viele kleine Taschen für Zubehör, wie Saiten, Pleks, Werkzeug. Stifte, etc. Große Taschen für Lehrbücher, Tablet, Texte, Noten und Verpflegung wie Bier oder Mamis Butterbrot.
Das ist leider auch schon der größte Vorteil des Gigbags.
Das gefällt nicht:
Die gesamte Polsterung ist sehr weich und schlabberig. Wenn die Gitarre in dem Gigbag steckt und ich lasse die Tasche aus 5 cm Höhe mit dem Boden zuerst auf den Boden fallen, hört man deutlich, wie der Gurtpin aufschlägt.
Durch die weiche Polsterung liegt eine abgewinkelte Kopfplatte trotz Neck Support System auf. Das Neckpolster wird einfach plattgedrückt.
Das Gurtsystem mag zwar die Schultern schonen, ist aber nicht sonderlich gepolstert.
Gator G-Com-Elec
Ausstattung / Merkmale von Händlerseite:
- Polsterung (Decke/Boden/Seite): 31 / 31 / 20 mm
- extrem hochwertiges militärerprobtes und wasserabweisendes Polyethylene Außenmaterial
- Staufach für Laptop und mobile Recording Peripherie
- Kabelmanagement
- verstaubare Tragegurte
- verstellbares Halsbefestgungssystem
- zahlreiche Staufächer
- zusätzlicher Regenschutz herausnehmbar
- Preis: 89,-€
Das gefällt:
Das Gator Gigbag ist eigentlich schon mehr ein Softcase, als ein Gigbag. Der Density Schaumstoff ist um einiges stabiler und fester, als beim Ritter oder Rockbag.
Es gibt viele Außentaschen, in denen man reichlich Zubehör verstauen kann.
Beim Neck-Supportsystem handelt es sich um ein entsprechendes Kissen, das mit Klettband befestigt ist. Dieses Kissen läßt sich in der Position versetzen oder auch ganz entfernen.
Das Gurtsystem ist von allen vier Gigbags das beste und komfortabelste. Schön gepolsterte Gurte, leicht zu verstellen und so geformt. Daß am Hals/Nacken nicht scheuert.
Der integrierte Regenschutz ist auch eine tolle Idee.
Der Schaumstoff an den Seiten läßt sich entfernen und ausstauschen. Die Schaumstoffpolster befinden sich im Taschen mit Reissverschlüssen aus Netzstoff.
Das gefällt nicht:
In die angepriesene Notebooktasche passen nur sehr schlanke Notebooks.
Beim Neck-Supportsystem läßt sich der Hals nicht fixieren.
Bei geschlossenem Case scheint sich die Gitarre nicht mehr viel zu bewegen, aber je nach Modell ist doch recht viel Luft um den Body.
Am Boden gibt es leider im Polster keine Ausbuchtung für den Gurtpin, so daß der sich recht schnell ins Polster drückt. Auch hier fällt auf, daß der Gurtbin als erstes anschlägt, wenn das Gigbag mal zu Boden kracht.
Die Tasche für den Regenschutz ist sehr eng und der läßt nur sehr schwer wieder reinstopfen. Besser wäre vielleicht gewesen, gleich wasserdichtes Material für das Gigbag zu benutzen.
Schon ein recht schweres Gigbag.
MONOcase M80 Vertigo
Ausstattung / Merkmale von Händlerseite:
- "The Boot"- System, das Gigbag bleibt stehen und das Instrument kann oben herausgenommen werden
- Hybrid-Case mit ABS Kopfplatten- und Korpus-Protektoren
- Wasserdichte Sharkskin Oberfläche mit Sohle und Nahtverstärkungen aus Industrie-Gummi (PVC-frei)
- Clip/Tuck Gurtsystem mit Brustgurt
- stahlvernietete und verstärkter Handgriff und Trageriemen
- Integriertes Headlock System schützt Kopfplatte und Mechaniken
- transparente Plektren-Tasche
- Protektoren schützen Korpus und Gurt-Pin vor Stürzen
- reißfestes extra-starkes Nylonmaterial
- extra-weiches Innenmaterial
- Preis: 199,-€
Das gefällt:
Auch beim Mono handelt es sich mehr um ein Softcase, als ein Gigbag. Stabile und feste Polsterung. Hochwertige Verabreitung
Das Neck-Supportsystem arbeitet hier erstmals, wie ich mir das vorstelle. Der Hals paßt perfekt in die Ablage und beim Schließen des Gigbags wird der "Deckel" zum Schutz vor Verrutschen aufgesetzt. Die Kopfplatte liegt nicht auf, rechts und links von Mechaniken ist genug Platz.
Am Boden gibt es im Bag eine extra Ausparung für den Gurtpin und außen im dem Gummischuh genau das Gegenstück. Da sorgen die 30 mm Polsterung in Kombination mit dem "The Boot" Gummifuß dafür, daß bei einem Sturz auf den Boden das Gigbag abgefedert wird. Der Gurtpin kommt nicht mal in Berührung mit dem Boden.
Dieser "The Boot" Gummifuß hat den Vorteil, daß man die Gitarre auch mal bei nassen Boden abstellen kann, ohne daß das Gigbag feucht wird.
Sehr komfortables Gurtsystem.
Das Toploader System ermöglicht sehr schnelles Aus- und Einpacken der Gitarre.
Das gefällt nicht:
Die Fronttaschen sind relativ flach. Es lassen sich flache Mappen, Bücher etc. verstauen. Auch für Pleks, Saiten und ein bissel Werkzeug ist noch Platz.
Wer Bodentreter oder Kabel mitnehmen will, sollte sich den optionalen Mono Guitar Tick anschaffen, der bei dem Preis eigentlich schon dabei sein sollte. Die Tasche läßt sich dann an den vorhanden D-Ringen am Hals befestigen.
Für das Gurtsystem ist keine Verstaumöglichkeit vorgesehen. Also sollte man die Tasche mal nicht auf dem Rücken tragen, besteht die Gefahr, daß man in einen der Gurte latscht, der auf dem Boden schleift und sich auf die Nase packt.
Der Preis gefällt mir definitiv auch nicht.
Fazit:
Eines vorweg... Keines dieser Gigbag kann meiner Meinung nach einen guten Koffer ersetzen. Für den Transport meiner Gitarren zu einem Gig in einem Transporter mit all dem anderen Equipment gibt es für mich nur die Variante Koffer/Flightcase.
Aber hier geht es ja darum, daß die Gitarre leicht zu Fuß, auf dem Fahrrad, auf dem Motorrad oder einfach im Auto zur Probe und zurück gebracht wird. Dafür sind Gigbags genau die richtige Wahl.
Tja, was soll es jetzt werden?
Das Rockbag bietet leider nur viele Staufächer und Taschen. Die Schutzfunktion sind für meine Ansprüche definitiv nicht ausreichen. Die Polsterung zu weich und das Neck-Support System bei angewickelten Kopfplatten ohne Funktion.
Auch das Ritter Gigbag konnte mich nicht überzeugen. Zu dünn und stramm um die Gitarre. Taschen Mangelware, keinerlei Unterstützung des Halses bei abgewinkelten Kopfplatten.
Es bleiben Gator und Mono im Rennen. In Sachen Verarbeitung, Schutz und Haptik geht meine Tendenz in Richtung Mono. Das ganze Gigbag ist durchdacht und bietet optimalen Schutz für das Instrument und darum geht es ja in erster Linie. Bei den Zubehörtaschen und beim Preis muß man allerdings Abstriche machen. 199,-€ ist schon sehr happig. Wenn dann wenigstens das Guitar Tick direkt dabei wäre, würde ich es noch in Ordnung finden. Für 120-130€ würde ich nicht lang überlegen. Trotzdem der Qualitätssieger.
Das Gator Softcase ist toll verabeitet, hat viel Stauraum, guten Schutz. Leider etwas schwerer und sperriger, als das Mono. Dafür mit 89,-€ mein Preis/Leistungssieger.
Ich werde auf jeden Fall nochmal ein oder zwei Nächte darüber schlafen und mich dann entscheiden, welches Gigbag in Zukunft mit mir radeln darf....
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